24.11.2008
MSV
Blanker Hohn
VON BERND BEMMANN
(RPO) (RP). Hoppla, vom selbst ernannten Aufstiegsaspiranten zum gefährdeten Kreis der Mannschaften, die sich keineswegs ohne Sorgen, also bloß nicht blauäugig, in Richtung Winter bewegen dürfen. Was für eine „Beförderung“, was für eine Kluft, die dazwischen liegt, welche Fehleinschätzung!
Der MSV ist nach der trostlosen Nullnummer vom Freitag gegen den Tabellenletzten aus Frankfurt, vor dem Niederrheinderby im baufälligen Oberhausener Stadion und dann in der Arena gegen das Spitzenteam aus der Pfalz, nur noch ein paar Punkte vom bedrohlichen Terrain entfernt. Ist das jedem klar? Wohl nicht.
Der aufmerksame Zuhörer vom letzten Montag, als Herr Neururer als Nachfolger Rudolf Bommers vorgestellt wurde, hat noch das Wort Aufstieg im Ohr - und das klingt angesichts solcher Leistungen wie gegen den wackeren Aufsteiger aus Hessen, der an Harmlosigkeit kaum zu überbieten war, wie blanker Hohn. Es wird endlich Zeit, dass dem Bundesliga-Absteiger die Augen hin zur Realität krass geöffnet werden.
Der MSV besitzt nun mal keine Mannschaft, die im Sturzflug über die Liga hinweg braust. Er präsentiert ein Kollektiv, das nicht in der Lage ist, jedenfalls akuell nicht, vernünftig Fußball zu spielen. In ihr ist kein Häuptling, nur Indianer, um einen viel zitierten Spruch neu aufzulegen.
Das Getöse um den neuen Mann in der sportlichen Verantwortung mit Blitzlichtgewitter und markigen Sprüchen passt so gar nicht zur bitteren Realität. Das I-Tüpfelchen war die Abqualifizierung des Schwaben Klinsmann („Bestzbezahler Lehrling“).....