Oberliga Niederrhein und übrige Amateurligen

TuS Bövinghausen, der Klub vom Ex-Zebra Yanni Regäsel, ist heute bei der Zweitvertretung von Preußen Münster übel unter die Räder gekommen; zur Halbzeit stand es bereits 0:8. Aufgrund dessen, dass man mit lediglich 11 Mann (von denen der ein oder andere nicht fit gewesen sein soll) zum Spiel angereist ist und es zu einer Verletzung des Torhüters kam, ist man zur zweiten Halbzeit nicht mehr angetreten. Habe ich auf diesem Niveau so auch noch nicht erlebt. :verzweifelt:

Hab es ja bereits drei Posts vorher geschrieben, in Dortmund sieht man es anscheinend noch nicht so, aber ich vermute das es heute das letzte Spiel war.
Ajan Dzaferoski, Boss des TuS Bövinghausen, meinte zum Spielabbruch gegenüber RevierSport: "Wir haben einige verletzte Spieler und einige Jungs, die im Urlaub sind. Wir sind mit nur elf Mann nach Münster gereist. Manche Jungs waren auch angeschlagen. Wenn du dann zur Halbzeit 0:8 zurückliegst, dann ist es eigentlich sinnlos weiterzumachen und noch mehr Gegentore sowie verletzte Spieler zu riskieren. Unser Trainer Dimitrios Kalpakidis ist dann zum Schiedsrichter gegangen und hat um den Abbruch gebeten. Für uns ist die Oberliga eigentlich schon jetzt Geschichte. Wir müssen einfach nur versuchen, irgendwie durchzukommen. Vielleicht können wir im Winter junge und willige Spieler für uns gewinnen. Jetzt müssen wir uns bis zur Winterpause durchkämpfen."

 
Die Ausreden in Bövinghausen sind genau so peinlich wie das Auftreten des Chefs dort.

Früher immer nur große Sprüche gekloppt, nur nach Namen verpflichtet und die mit Geld zugesch****en und nun wo die Kohle weg ist, wird dieser Club wieder in den unteren Ligen verschwinden wie dutzende ähnlich patriarchisch geführte Clubs zuvor.

Da sucht man Mitleid bei mir vergeblich.
 
Nun ist es wohl so weit, auch wenn es gedauert hat.

Viel wurde im vergangenen Jahr über den TuS Bövinghausen geschrieben. Ein Rückzug vom Spielbetrieb war immer wieder ein heißes Gerücht. Club-Chef Ajhan Dzaferoski war in strafrechtlich relevante steuerliche Angelegenheiten verwickelt. Ein Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen des Vereins läuft seit September. Ein möglicher Neun-Punkte-Abzug schwebt seitdem über dem Verein, der sportlich eh den Abstieg bedeutet hätte. Viele Spieler gingen, aber es kamen auch immer wieder Spieler, die nach FuPa-Informationen zwei Wochen vor dem anstehenden Rückrundenauftakt in Rheine völlig im Unklaren sind, wie es weitergeht. Damit ist nun Schluss.


FuPa Westfalen hat erfahren, dass die Einstellung des Spielbetriebs beschlossene Sache ist und der TuS Bövinghausen definitiv in zwei Wochen nicht in der Oberliga auflaufen wird. Der vorläufige Insolvenzverwalter Marvin Bauernfeind bestätigte dies am heutigen Freitag gegenüber FuPa Westfalen.
Aus Spielerkreisen erfuhr FuPa Westfalen, dass bis heute überhaupt kein Vorbereitungsplan existiert. Der Kader besteht nach hiesigen Informationen auch lediglich noch aus 13 Feldspielern, einen Torwart gibt es nicht mehr. Mit Hayrullah Alici (Kirchhörder SC), Jeffrey Malcherek (Lüner SV), Dominick Wasilewski und Daniel Szczepankiewicz (beide Ziel unbekannt) gibt es vier offizielle Winterabgänge aus dem eh schon sehr kleinen Kader.


Ajan Dzaferoski streitet das in der Reviersport zwar noch angeblich ab, aber darauf kann man eh nichts geben.
 
Mal Blick in den Norden in die Oberliga NOFV-Nord und zwar nach Rostock zum Rostocker FC.



Vor zwei Jahren träumte der Rostocker FC 1895 noch vom Aufstieg in die Regionalliga, heute ist der ehemalige DDR-Zweitligist sportlich am Boden. Nach 18 Partien ist der RFC bundesweit der einzige Oberligist, der noch keinen Zähler eingefahren hat. Die Bilanz: Null Punkte und 6:105 Tore. Am vergangenen Wochenende kassierten die Rostocker in Überzahl gegen Aufsteiger und Tabellennachbar Grün-Weiß Ahrensfelde – zuvor auch nur sechs Zähler – mit 1:12 ihre höchste Saisonniederlage und die höchste in der Geschichte der NOFV-Oberliga Nord.

...

Der rasche Auf- und Abstieg des Klubs ist – mal wieder – eng mit einem Investor verbunden. Mit dem erstmaligen Aufstieg in die Oberliga im Sommer 2020 gewann der RFC Richard Kings Atikpo für sich, einen Unternehmer aus Ghana aus der Öl- und Energiebranche mit guten Kontakten zur Regierung in Accra, der in seiner Heimat zudem Vorsitzender des Erstligisten Legon Cities FC ist. Atikpo investierte in die kurz zuvor im Dezember 2019 gegründete Spielbetriebs GmbH, mit der die erste Mannschaft ausgegliedert wurde. Sogar einen Kauf des Vereins soll der Ghanaer erwogen haben.

Was lernen wir daraus ? Ist der Prinz aus Nigeria aus Ghana dann ist das echt...wenn auch nur für kurze Zeit.
 
Nun ist es wohl so weit, auch wenn es gedauert hat.




Ajan Dzaferoski streitet das in der Reviersport zwar noch angeblich ab, aber darauf kann man eh nichts geben.

Etwa 1 1/2 Monate später, geht auch Dzaferoski davon aus und gibt zumindest zu dass das ganze Projekt gescheitert ist und auch ein Fehler war.


Wobei ich immer schade finde wenn ein Verein gelöscht wird, erst Recht einer der nun schon über 120 Jahre existiert.
 
@Blue Bally Da ist der Luftballon so lange aufgebläht worden, bis er platzte.
Ähnliche Beispiele gibt es doch am Niederrhein zuhauf: HöNie, Emmerich-Vrasselt, Warbeyen, Materborn. Nur um einige Beispiele zu nennen. Die sind alle mehr oder weniger in der sportlichen Versenkung verschwunden, aus der sie kamen. Natürlich war das alles nicht so krass, wie es gerade in Bövinghausen abgeht.
 
@Blue Bally Da ist der Luftballon so lange aufgebläht worden, bis er platzte.
Ähnliche Beispiele gibt es doch am Niederrhein zuhauf: HöNie, Emmerich-Vrasselt, Warbeyen, Materborn. Nur um einige Beispiele zu nennen. Die sind alle mehr oder weniger in der sportlichen Versenkung verschwunden, aus der sie kamen. Natürlich war das alles nicht so krass, wie es gerade in Bövinghausen abgeht.

Wobei Bövinghausen ja immer ein Verein aus den unteren Ligen war bis jemand anfing da übermäßig Geld zu investieren und selbst dann hat man es nur in der Oberliga gebracht was ich in Westfalen jetzt gar keine so besondere Leistung finde. Das schaffen Klubs die einfach normal und gesund arbeiten auch.
Aber diese Summen bzw. diese Namen sind sicher in vielen anderen ähnlichen Vereinen vorgekommen. Man hatte ja zum Teil fast nur ehemalige Profis unter Vertrag.
 
Mal was aus der Oberliga Baden-Württemberg. Da steht die SG Sonnenhof Großaspach nach 21 Spieltagen mit 61 Punkten und einem Torverhältnis von 73:11 unangefochten auf Platz 1.

Eine durchaus beeindruckende Bilanz.
 
Mal was aus der Oberliga Baden-Württemberg. Da steht die SG Sonnenhof Großaspach nach 21 Spieltagen mit 61 Punkten und einem Torverhältnis von 73:11 unangefochten auf Platz 1.

Eine durchaus beeindruckende Bilanz.
Wenn ich einen kompletten Kindergarten verprügeln würde, wäre das dann auch beeindruckend für dich?
 
Wenn ich einen kompletten Kindergarten verprügeln würde, wäre das dann auch beeindruckend für dich?
Auf jeden Fall ein ganz toller Quervergleich. Super.

Man hätte auch einfach schreiben können, dass angesichts der finanziellen Mittel eine gewisse Vormachtsstellung in dieser Bauernliga mit sich bringt, aber hey.. Kindergarten verprügeln ist auch gut.
 
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