Der eine sagt Staat im Staat, der andere sagt, richtig so.
An die Richtig-So-Fraktion hätte ich dann mal ne Frage anhand eines Beispiels, und zwar anhand eines Beispiels ohne Pyro, um reflexhafte Standpunkte zu vermeiden.
Ein Mann "schlägt" Ribéry mit einem Schal, später gibt der HSV bekannt, dass er sich die 40.000 (!) Euro Strafe von dem "Täter" wiederholen will.
Ist das Verhalten des "Täters" dumm und unangebracht? Sicherlich.
Sollte der HSV ihn für eine gewisse Zeit von seinen Spielen ausschließen? Wahrscheinlich.
Ist es angemessen, dass der Mann für diese Aktion 40.000 Euro zahlen soll? Wohl eher nicht.
Ist es akzeptabel, dass dies eine private Organisation kraft eigener Arroganz einfach mal so beschließt, die Summe anhand von Fantasieparametern bestimmt und dabei im Vorbeigehen ein Leben zerstört? Auf gar keinen Fall.
Wenn ich jemanden privat mit einem Schal "schlage", kann dieser jemand zur Polizei, nem Anwalt oder dem Papst laufen, daraus ergeben sich keinerlei Folgen für mich, weil das einfach ein Nullum ist. Wieso sollte es denn bei dem anderen Vorgang anders sein? Weil Ribéry so ne tolle Type ist? Ist der besonders zerbrechlich? Weil es beim Fußball passiert? Gelten da andere Gesetze? Weil der Verein Hausrecht hat? Hab ich bei mir zuhause auch, "haut" mich da wer mit nem Schal, krieg ich auch keine 40.000 Euro. Will mir wirklich jemand sagen, dass er bei diesem Vorgang, mal ganz ab von irgendwelchen rechtlichen Betrachtungen, keinerlei Störgefühl hat? "Passt schon, hät der Typ doch vorher wissen können", oder wie soll da die Argumentation lauten?
Ich find den Artikel wirklich gut, daher fänd ich es interessant darüber zu diskutieren. Die Frage, ob diese seltsamen Strafen gerechtfertigt sind, ist nämlich ein wirklich interessante. Auf die übliche Nö-doch-Pyrodiskussion Nr. 1000 hab ich allerdings nicht so Bock.