Ich denke, man muss das ganze Gebilde MSV Duisburg in der Saison 2011 / 2012 sehen und versuchen den Ist - Status, sowie mögliche Auswirkungen berücksichtigen !
1.) Es war klar, dass der Kader 2010 / 2011 aufgrund verschiedener Kriterien nicht zu halten war.( Ausleihe Koch / Verletzung + Gehalt Maierhofer / Veigenau war, warum auch immer nicht zu halten !
2.) Die Neuverpflichtungen bis auf Flo, habe alle, warum auch immer nicht ihr ursprüngliches Leistungsnieveau erreicht. Die jungen Spieler sind zweifelsohne talentiert, aber noch nicht wirklich 2. Ligatauglich.
3.) Der plötzliche Ausstieg des SD, hat nicht nur eine personelle Lücke hinterlassen, auch arbeits-, und verantwortungstechnisch blieb mehr oder minder alles beim Trainer hängen, da Grille wohl noch nicht so weit ist ???
4.) Nach dem Erreichen des Pokalfinals und von außen hereingebrachter Prognosen ( MSV Aufstiegskandidat etc. ), wurde auch eine Erwartungshaltung geweckt, vielleicht nicht geschürt, aber sie war da !
5.) Die ersten Spiele, beginnend in Karlsruhe, waren von unserer Seite sicher nicht ermutigend, aber immer wieder fast beschwörende Parolen, seitens des Trainers, es wird besser, die Mannschaft spielt sich ein, das wird schon, hielten Spieltag zu Spieltag die Stimmung wenn nicht hoch, aber zumindest den Glauben an Verbesserung stabil.
6.) Der Trainer, sicherlich die " ärmste Sau ", versuchte und versucht alles, nur bisher nicht dahingehend erfolgreich, dass mehr als ein Sieg herausgekommen ist. 6 Niederlagen dazu 3 Unentschieden ergeben 6 Punkte und aktuell Platz 16 der Tabelle, ein Abstiegsplatz, sollte man ihn nicht verlassen.
Er gilt als " harter Hund " mit einem weichen Kern, der allerdings auch seinen Willen immer und konsequent durchsetzt ! Das ist grundsätzlich ja nicht schlecht und bei anhaltenden Erfolgen sicher auch der richtige Weg.
Nur, diese Erfolge bleiben seit Wochen aus, sein Stil ändert sich nicht, Spieler werden zum Teil aus dem Kader gestrichen, die helfen könnten, andere auf Positionen eingesetzt, auf denen sie ( vielleicht auch aus Trotz ), nicht ihre gewohnten Leistungen bringen können ( oder wollen ?? )
Kurzum das Dilemma ist perfekt, der Trainer gibt sich ( das will ich ihm gerne assestieren, die größte Mühe, aber leider, reicht die erstens schon länger nicht mehr aus und zweitens ist er ( scheinbar ) nicht bereit, von seinem Konzept nur einen Millimeter abzuweichen.
7.) Der Verein ist wirtschaftlich gesehen ( soweit es mir bekannt ist ), nicht " auf Rosen gebettet ", das wiederum bedeutet für die Verpflichtungen, es konnten keine wirklichen Top - Leute geholt werden und nach den ersten Spielen, auch in der dann noch verbleibenden Transferperiode ebenfalls nicht, weil andere Cubs die zum Teil besseren Argumente oder interessanteren Angebote hatten.
Aus sicherlich auch finanziellen Erwägungen heraus, " falsch oder zumindest momentan von außen nicht zu verstehender Loyalität zum Trainer, wird ein möglicher Trainerwechsel nicht kommentiert oder gar bestätigt, sonder im Gegenteil sein Arbeitsplatz als sicher dargestellt.
Man schenkt dem Trainer das Vertrauen, nur bei noch ausstehenden 24 Spielen, könnten ja 72 Punkte geholt werden. Nur, bisher haben wir pro Spiel im Schnitt 0,6 Punkte geholt, was berechnet nur auf die Rückrunde uns bei Weiterführung, uns bei 10 oder 11 Punkten landen ließe zur Winterpause.
Dieses würde bedeuten, in der Rückrunde wären mindestens 25 - 26 Punkte zu holen, zwar rechnerisch einfach, aber praktisch ???
Momentan kommt mir der MSV vor, wie ein Zug, der sehr langsam gestartet ist und mittlerweile immer schneller auf einen Tunnel zufährt, nach dessen Durchfahrt sich ein Abgrund auftut, der den Zug entgleisen lässt, wenn man keine Weiche umlegt. Die Verantwortlichen für den Zug, scheuen sich momentan, den Zugführer zun ersetzen, der Mann fährt schon lange den Zug und hat es bisher " richtig " gemacht.
Aber, je mehr Geschwidigkeit der Zug aufnimmmt, desto schneller erreicht er die " rettende " Weiche, wird diese überfahren, ist keine Wende mehr möglich und es passiert die Katastrophe.
Zugegeben eine sehr gewagte These anhand dieses Beispiels, aber wer sich im bezahlten Fussball auskennt, weiß, dass aus der 1. wie auch aus der 2. Liga schon Vereine abgestiegen sind, die es selber vorher nie wahrhaben wollten, dass die Uhr bereits 5 nach 12 zeigte.
Der menschliche Aspekt ist immer zu beachten und darf nicht unter den Tisch fallen, aber hier geht es um einen Verein, der nunmehr als 100 Jahre existiert, der Gründungsmitglied der Bundesliga war, mit den " Zebras " bundesweite Bedeutung und Bekanntheit erreicht hat. Ein Verein, aus dem Nationalspieler hervorgegangen sind, der 4 x !!! das DFB Pokalendspiel erreicht hat und der letztlich immer auch das sportliche Aushängeschild der Stadt Duisburg repräsentiert hat.
Es geht auch, oder gerade um viel viel Geld, dass man als 2. Ligist bekommen kann, sei es durch TV - Gelder, oder durch seine Sponsoren über die Tv - Präsenz.
Es hängt verdammt viel daran und da man aus den bekannten Gründen keine Mannschaft entlassen kann, muss einfach der letzte " Strohhalm " ergriffen werden, sprich ein Trainerwechsel, verbunden mit der großen Hoffung ( leider aber auch ohne Garantie ), auf einen Umschwung, auf Siege und soviele Punkte, dass man zumindest dem Abstiegsstrudel entweichen kann.
Andere Meinungen sind wie immer herzlich willkommen
