Garnicht erst kommen.
Ich wandere doch nicht irgendwo hin aus, ohne zu wissen wie ich meinen Lebensunterhalt in diesem Land verdienen kann oder darf.
In Bulgarien und Rumänien ist es aber so, dass dort die Gehälter weitaus niedriger liegen als in Deutschland (ein Arzt bekommt dort ca. 300€ im Monat => Aussagen diverser interkultureller Berater), die Preise für Nahrungsmittel sind aber auf einem ähnlichen Niveau wie hier. Das führt im Bereich Meidizin zum Beispiel dazu, dass die Ärzte zusätzlich zu den Summen, die die Versicherung übernimmt, noch für die Patienten extra etwas draufschlagen, wodurch ein marktwirtschaftlicher Wettbewerb im Medizin-Sektor stattfindet.
Zusätzlich leiden viele ethnische Gruppen in diesen Ländern unter starker Diskriminierung, Verfolgung und Ghettoisierung. Dass diese Menschen also erstmal nur weg wollen, ist absolut nachvollziehbar und hätte vor einem Eintritt dieser Länder in die EU mit den damit einhergehenden Rechten bedacht werden müssen.
Es hätte zwei Alternativen geben können: Entweder hätte starker Druck ausgeübt werden können, dass diese Länder in puncto Menschenrecht und Lebensbedingungen ähnliche Standards wie in Westeuropa einrichten oder aber in Deutschland hätten die Strukturen für eine zu erwartende Flut an Neuankömmlingen geschaffen werden müssen. Zum Beispiel hätte schon vorgesorgt werden können, um allen Kindern einen Schulplatz zu bieten. Nun haben wir eine ellenlange Warteliste und hunderte von Kindern, die keine Schule besuchen können, weil einfach kein Platz für genügend Auffangklassen da ist, um Sprachkenntnisse im Schulalltag gezielt zu vermitteln und zu fördern.
Den Menschen einen Vorwurf zu stricken, DASS sie überhaupt herkommen, ist absolut hanebüchen und fernab jeder Realität. Denn auch wenn sie hier nur Kindergeld bekommen ist das oftmals mehr, als über Lohnarbeit in ihren Heimatländern. Bei ähnlichen Preisen für Lebensmittel geht es den Familien also erstmal "besser".
Dass diese Menschen in neuen Strukturen und anderen Wertmustern ankommen, mit denen sie sich nun auseinandersetzen müssen. Führt zu Problemen und dem Konflikt, sich einerseits gesellschaftskonform zu verhalten, andererseits genügend Geld für kulturelle Teilhabe und Lebensunterhalt zu haben. Das ist mit Sicherheit kein Freifahrtsschein, aber ein Punkt, der nicht ignoriert werden darf in der Lösugsfindung. Der Staat oder das Bundesland stehen hier definitiv in der Verantwortung, diesen Menschen zu helfen, denn wir ich beriets anfangs sagte, liegt hier auch die Verantwortung dafür, dass es überhaupt zu so einem Ausmaß der Situation kam. Das wird in vielen politischen und medialen Lagern aber gerne übersehen. Es wird lieber auf diesen Menschen herumgehackt, munter pauschalisiert und einseitig berichtet. Würde jede Straftat von Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen ähnlich beleuchtet und medial ausgeschlachtet werden, wäre das Bild in der Öffentlichkeit sicherlich ein anderes. So sind erhöhte Zahlen in Ermittlungsverfahren auch durch die miesen Wohngegebenheiten zu erklären. Beispiel: Auf ein geklautes Fahrrad können durchaus Ermittlungsverfahren gegen mehrere Personen laufen, da in den Wohnungen, in denen mehrere Menschen oder Familien wohnen, auch direkt mehrere tatverdächtig sein könnten. Ob sie dann alle daran beteiligt waren oder überhaupt keiner, ist für die Zahl der Ermittlungsverfahren nicht relevant. Das relativiert die Statistik dann auch wieder ziemlich.
Wie gesagt, das alles hier soll Fehlverhalten nicht legitimieren, sollte aber immer im Hinterkopf gehalten werden. Vor allem bei der persönlichen Meinungsbildung gegenüber ganzen Bevölkerungsgruppen. Integration geht nämlich nicht nur von einer Seite aus und klappt mit Sicherheit nicht, wenn in den Menschen pauschal Kriminelle gesehen werden.