Investoren greifen in die Tasche
VON HILDEGARD CHUDOBBA - zuletzt aktualisiert: 04.01.2011
Duisburg (RP) In diesem Jahr werden sich an vielen Stellen im Stadtgebiet die Baukräne drehen oder auch neue Gebäude bezugsfertig sein. Vor allem die Bahnhofsplatte wird das Bild der Stadt nachhaltig verändern.
Die Burgplatz-Berufsschule zieht im Sommer nach Neudorf um.
Keine Katastrophe, kein Sparzwang, keine Skandale, aber unverhoffter Geldsegen, viele neue Investoren mit viel neuen Arbeitsplätzen, konstruktive politische Arbeit zum Wohle der Stadt – das könnten Wünsche für ein ideales Jahr 2011 für Duisburg sein. Und was bringt die Wirklichkeit?
Sicher ist, dass in diesem Jahr einige wichtige Baumaßnahmen in der Stadt in Angriff genommen werden. In Hamborn beispielsweise wird wohl schon im (späten) Frühjahr mit dem Bau einer Vierfachturnhalle begonnen. Voraussetzung: Die Rhein-Ruhr-Halle wird abgerissen, was zumindest auf dem Papier bereits festgeschrieben worden ist.
Bahnhofsplatte
Die Autofahrer auf der A 59 werden in wenigen Monaten durch den fertiggestellten Mercatortunnel rollen. Die Gestaltung der dadurch neu entstandenen Bahnhofsplatte ist beschlossene Sache, aber noch gibt es Probleme bei der Finanzierung. An deren westlichem Rand werden sich vermutlich ebenfalls noch in diesem Jahr die Baukräne drehen. Der Projektentwickler MultiDevelopment (Forum/Königsgalerie/Stadtfenster) baut dort Büroimmobilien für sich und weitere Firmen. Nach wie vor aktuell ist zudem die Planung, gegenüber vom Hauptbahnhof an der Platte ein Hotel zu errichten. Und ebenfalls am Bahnhof warten die Pläne des Projektentwicklers Aurelis auf Realisierung in 2011.
Möbelzentrum
Ob auch Möbel-Krieger noch in diesem Jahr mit der Umsetzung seiner Pläne auf dem Gelände der Duisburger Freiheit beginnen kann? Vermutlich ja! Wie berichtet, will das Berliner Unternehmen zwischen Mercatorkreis und Grunewald ein riesiges Möbelzentrum bauen und die Fläche so gestalten, dass auch Platz für Büroimmobilien in einem grünen Umfeld entsteht.
Kuhlenwall-Karree
Eröffnet wird in diesem Jahr das Kuhlenwall-Karree der Sparkasse Duisburg. Das aufwändig umgebaute ehemalige Verwaltungshaus wird sich zum Beispiel durch die Gastronomie im Erdgeschoss dann auch für alle Bürger öffnen und macht möglich, dass der Platz am Kuhlenwall neu gestaltet werden kann.
Stadtfenster
Neu wird im Frühjahr die Baustelle sein, die an der Steinschen Gasse eingerichtet wird. Die Absperrungen werden zunächst einen Schutz vor den Abrissarbeiten des alten Boeckerhauses bilden, bevor – ebenfalls noch in 2011 – die offiziellen ersten Spatenstiche für das Stadtfenster erfolgen. Drehen sich die Baustellen-Gäste dann um, so werden sie auf die neue Königsgalerie schauen, deren Bauarbeiten so zügig voranschreiten, dass man jetzt bereits erkennt, welche Ausmaße das Einkaufszentrum zwischen Sonnenwall und Steinsche Gasse haben wird.
Altstadtpläne
Den Startschuss haben die Investoren bereits Ende des vorigen Jahres gegeben. Die Hoffnung ist also begründet, dass an der Steinschen Gasse in Höhe der Marienkirche bald ein großes Ärztehaus mit jeder Menge Dienstleistungsgeschäften gebaut wird. Die Innenstadtentwicklungsgesellschaft will die Chance nutzen, um damit auch eine Aufwertung der angrenzenden Duisburger Altstadt voranzutreiben. Derzeit zumindest breitet sich an Münz- und Beekstraße nur Ödnis und Niedergang aus. Seitdem C&A seinen Standort an der Münzstraße verlassen hat, scheint dieses Viertel immer tiefer ins Koma zu versinken. Zur Genesung beitragen würde, wenn in den nächsten zwölf Monaten mit der Weiterentwicklung des östlichen Innenhafen-Ufers zwischen Marientor- und Schwantorbrücke begonnen würde.
Ein Investor steht bereits Gewehr bei Fuß. Die Käufer bzw. Mieter seiner neuen Büroimmobilie residierten dann in attraktiver Umgebung. Denn schräg schreiten die Umbauarbeiten am RWSG-Speichers zum neuen Landesarchiv zügig voran. Bis der Turm, der aus dem Speicherdach ragen wird und der anschließende fast 200 Meter lange wellenförmige Anbau bezogen werden kann, werden wir mindestens noch ein Silvesterfest feiern. Derzeit sieht es auch danach aus, dass weiter östlich auf der Küppersmühle der Erweiterungsbau ebenfalls erst in 2012 eröffnet werden kann.
Neues Bad
Auf einen ganz besonderen Neubau hoffen sicherlich auch die Bürger im Duisburger Süden. In Sachen Bäder sitzen sie derzeit nahezu auf dem Trockenen. Am Fitnesscenter XXL sind die Signale auf Grün gestellt für ein neues Freizeitbad. Noch sind aber nicht alle Hürden zur Seite geräumt, die zwischen Wunsch und Wirklichkeit stehen. Wie bei so vielen Projekten, an denen die Stadt beteiligt ist, geht es wieder einmal um die Genehmigung der Maßnahme durch den Regierungspräsidenten.
Neues Schulzentrum
Wichtige Ereignisse in diesem Jahre werden im Zoo die Inbetriebnahme der Erlebniswelt (für Kinder) und der Bau einer neuen Bärenanlage sein. Sicher damit zu rechnen ist, dass in den nächsten Monaten die Entscheidung fällt, welcher Künstlerentwurf für die Gedenkstele an die Opfer der Loveparade realisiert wird. Und ebenso sicher ist das Fest, das zum Beginn des neuen Schuljahres in Neudorf gefeiert wird.
Unter anderem werden dort künftig die kaufmännischen Berufsschüler unterrichtet, die jetzt noch am Burgplatz die Schulbank drücken. Das baufällige Schulgebäude kann somit nach den Ferien abgerissen werden. Auf dem Grundstück wird dann das sogenannte Mercator-Karree realisiert. In einer Ideenwerkstatt werden derzeit schon erste Vorschläge entwickelt, wie dieses neue Quartier zum Wohnen, Arbeiten und Leben aussehen könnte.
http://www.rp-online.de/niederrhein...estoren-greifen-in-die-Tasche_aid_948557.html
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Es tut sich weiterhin einiges in Duisburg. Eines der für mich wichtigsten Projekte ist die Gestaltung der Bahnhofsplatte als Visitenkarte der Stadt.