Kein Mensch muss etwas, egal was, gut finden. Dies fordert auch keine EU.
Sie will nur nicht, dass Menschen aufgrund ihres Seins von anderen diffarmiert oder beleidigt werden. Das ist gut so.
Nein, die EU will mehr. Nämlich Kritik an den diversen Toleranz- bzw. Gleichmacherei-Initiativen eliminieren - 1984 lässt grüßen. Eine EU Behörde definiert die Denklinie und Kritik daran wird als Verbrechen gewertet.
Und genau hier ist auch der Graubereich, an dem wir uns reiben: Homosexuelle sollen auch nach meiner Ansicht ihre Sexualität ausleben können wie sie wollen (im Rahmen des legalen natürlich), sollen gesetzliche Partnerschaften eingehen dürfen und entsprechene Privilegien finanzieller und rechtlicher Art geniessen dürfen. Selbstverständlich sollen sie auch nicht geschlagen, bepöbelt etc. werden - das ist für mich ohnehin ein grundsätzliches Menschenrecht und daher nichtmal für diese Diskussion relevant.
Es gibt aber Aspekte, wo ich gegen eine Gleichstellung bin. Adoption z.B., wo es auch andere Auswahlkriterien gibt wie z.B. Alter von Paaren. Und diese Meinung möchte ich vertreten können ohne direkt als homophober Spiesser gelten zu müssen. Ebenso finde ich öffentliche Toiletten für Transsexuelle höchst lächerlich und möchte dieses auch weiterhin offen äußern dürfen. Oder die gesamte "Genderforschung", die sich z.B. damit befasst, ob das Gender_gap immer an der selben Stelle im Wort steht und hierdurch diskriminiert. Teilweise treiben diese "Toleranzbemühungen" Blüten, dass es nicht mehr feierlich ist.
Zur selben Zeit werden dann aber "konservative" Modelle einer schleichenden und versteckten Diffamierung unterzogen - häufig von denselben Personen. Das Betreuungsgeld wird als "Herdprämie" deklariert und damit das damit verbundene Familienmodell als minderwertig dargestellt. Auch andere, eher "links-progressive" Vorschläge gehen zu Lasten der traditionellen Familie und den damit verbundenen Werte.
Und genau das geht mir gegen den Senkel. Es geht bei den ganzen "Toleranzinitiativen" nicht darum, Minderheiten ihren Lebenraum zu schaffen, sondern ein komplett neues Gesellschaftsbild zu schaffen. Wenn man dieses Gesellschaftsbild nicht teilt, ist man automatisch intolerant, rechtsradikal, mindestens aber Spiesser.