So sehr ich auch die Forderungen nach „schlagt endlich zurück“, „haut auf den Tisch“ und „Kuschel-Wuschel war gestern“ verstehen kann und so sehr sie als beste Lösung für viele hier erscheint, dennoch wünsche ich mir eine besonnene und vor allem vollumfängliche Lösung des Problems.
Die Zeit der Glacéhandschuhe ist sicherlich vorbei, eine einvernehmliche Lösung mit den von Hellmich genannten Beteiligten (u.a. Kentsch und Görtz) ist nicht weder sinnvoll noch zukunftsorientiert, aber ein „auf sie mit Gebrüll“ ist zwar medienwirksam und vielleicht im ersten Moment das probate Mittel aber langfristig ein Trugschluss.
Wenn ich, für mich, die Lage analysiere fällt mir folgendes auf. Hellmich hat diesen Weg gewählt weil er vor allem laut, medienwirksam und kämpferisch daherkommt. Die Anschuldigungen sind nicht neu. Bereits im Dezember hat der Bauunternehmer aus Dinslaken in einem Interview mit dem ZDF seine Nachfolger als Versager und Dilettanten bezeichnet. Damals – vor der vermeintlichen Lösung der finanziellen Probleme – wurde dem nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt, weil Kentsch und er mit einem gezielten Tritt gegen SiL und andere Geldgeber als die Heilsbringer in letzter Minute gefeiert wurden.
Ist es nicht verwunderlich das hier viele Stimmen laut aufgeschrien haben, dass es sich um ein Darlehen mit sehr seltsamen Bedingungen handelte und Hoffmann schneller verkauft war, als die Tinte unter dem Darlehensvertrag trocken war? Hier im Protal und auch in der interessierten Öffentlichkeit ist dies kritisch betrachtet worden. Haben die Hofnarren (sorry, Journalisten) diese Tatsache in irgendeiner Art und Weise gewürdigt, geschweige denn objektiv darüber berichtet? Lest euch die Artikel durch und ihr werdet sehen, dass Hellmich seine Schreiberlinge gut gebrieft hat. Kaum einer war Willens konkret dieses Konstrukt zu durchleuchten und in Frage zu stellen. Das hatte Hellmich nicht bestellt und keiner seiner Mohren wird es liefern. Auch jetzt steht ihm in Form von Richter und Konsorten die Presse wieder zur Seite und verteidigt sein Ansehen. Ich frage mich manchmal unter welchem Posten in der Buchhaltung diese Kosten verbucht werden

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Die Stellungnahme von Kirmse und Räuber zeigt, dass sie nicht gewillt sind zurück zu poltern, denn das ist es was Hellmich will. Eine diffuse, unstrukturierte, sinnentleerte Diskussion die einzig zum Ziel hat ihn und seine Lakaien aus dem Schussfeld zu nehmen. Damit ist keinem außer Hellmich und seinen Gefolgsleuten gedient.
Daher muss die Taktik lauten: nehmt die Brüder auseinander, aber mit Verstand und Vorsicht. Kentsch hatte keine Skrupel Rüttgers mit einer Unterlassungsklage zu drohen. Diese wird er diesmal haben, denn die Hand die ihn füttert wird er nicht beißen. Sollte dies zweifelsfrei belegbar sein, so hätte man nach einer Anzeige gegen Hellmich wegen Rufmord und Verleumdung die Mittel in der Hand den GF ohne Probleme zu entlassen. Görtz könnte, so auch hier die Beweislage (ergo: vorherige Kenntnis ob des Plans des Bauherrn) passt, durch den Ehrenrat „erledigen“ lassen. Ohne großes Geschrei und vor allem final!
Viele sind der Meinung, dass nur eine lautstarke Reaktion Gehör beim Pöbel findet. Schaut euch doch mal um. Das wird nie passieren. Lest die Statistiken über die Leserschaft der Bildzeitung. Offiziell liest sie kein Schwein, aber die Absatzzahlen sprechen eine andere Sprache. Natürlich wäre es schön, wenn jeder „Dumme“ bemerkt, dass er ausgenutzt und manipuliert wird, aber das sind Träumereien.
Unser Ziel muss es sein, dass der Verein sich endlich der Parasiten entledigt und einen echten Neuanfang wagt. Ein Schritt der mit SiL und Kassner u.U. möglich wäre.
Auch wenn es sich sehr nach

anhört. Ich bin mir sicher in der ersten Reaktion die besonne Handschrift von denkenden Menschen zu sehen. Kassner hat sich einiges bieten lassen und ist dennoch nie provokativ, d.h. medienwirksam, gegen die Beleidigungen vorgegangen. Er ist sich sicherlich seiner Verantwortung als Chef einer Firma bewusst. Er hat seinen Mitarbeiter ins Rennen geschickt und als es zu turbulent wurde, ist dieser wieder zurückgeholt worden. Er hat, verständlicherweise, Strukturänderungen gefordert. Rüttgers dürfte in seiner Zeit genügend Einblicke gewonnen haben, um das Durcheinander und die Seilschaften zumindest im Ansatz erkennen zu können.
Das weder Hellmich, Kentsch noch Görtz diese Entflechtung wünschen, dürfte sonnenklar sein. Das Kassner trotz der ständigen Agitationen seitens dieser Herren sogar letzte Woche noch bereit war die notwendigen Mittel in die Hand zu nehmen, um dann mit einer schallenden Ohrfeige des Feldes verwiesen zu werden und dennoch, immer noch nicht!, verbal oder medial dagegen vorzugehen, zeigt zwei entscheidende Dinge: Der MSV liegt Kassner am Herzen und er ist clever genug, das Schmiereintheater des Triumvirats nicht mitzuspielen.
Viele haben nach dem Geisteszustand von Hellmich gefragt, zu recht, aber: Dieser Mann hat letztes Jahr eine Ehrenerklärung des MSV gefordert, dass der Verein unter ihm schuldenfrei war. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass Hellmich verdammt viele Bezüge zur Realität verloren hat. Mich erinnerte das an zwei Dinge aus der Vergangenheit: Walter Ulbricht ließ 1961 verlauten „niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“ - und schwupps, dat Ding wurde gebaut. Uwe Barschel gab 1987 sein Ehrenwort....