Was für ein Angriff, der zum zweiten Tor für uns führt! Ferner ausgleichende Gerechtigkeit gegen die zu selten genialen, zu oft tristen Effizienzbolzer von Heidenheim betreffend der zu Unrecht oder zu Recht folgenreich abgepfiffenen Situationen. Abseitsverdacht hier, Handspielverdacht da, bis auf die dann folgenden endlosen Gemecker beim Schiri blieb es aber ein eher faires Fussballspiel. Wolze bettelte mal wieder um die Gelbe, als er die dann gekriegt hatte, war es auch gut. Vorbildlich einfach, wie wir trotz dieser nervenzerfetzenden Situationen komplett die Linie beibehielten, uns durch gar nichts irre machen liessen, und zuguterletzt das Spiel weitestgehend bestimmten, sicher auch hochverdient gewannen. Denn Heidenheim hat alles in allem einfach zu wenig investiert, trotz des beachtlichen Schlusssprints.
Unser Mittelfeld, das bei Nauber seinen Anfang nahm, und bei heute ständig torgefährlichen Flügelläufern, die offensiv als echte Stürmer mitgingen, endete, war im Vergleich zum Spiel gegen Nürnberg echt wie ausgewechselt. Mister Nauber, der aparte Glatzkopf mit dem erdigen Flair, dabei wieder zentraler Dreh- und Angelpunkt der Absicherung und Spieleröffnung. Im Grossen und Ganzen auch höchst beachtenswertes Gegenpressing, aber vor allem unser Umschaltspiel viel dynamischer. Schnellhardt heute grandios gut, auch Fröde heute so richtig stark.
Eim wirklich geiles Fussballspiel kam dabei dann heraus, in dem, zumindest von meinem Platz an der Glotze aus, es lange danach aussah, als spielten überhaupt nur wir ernstlich um etwas. Kämpferisch toll, wer ausgewechselt wurde, war meistens auch gänzlich platt, wie sich das für so ein wichtiges Spiel gehört, der enge Zusammenhalt wurde auch von den Einwechslungen nicht nachhaltig tangiert. Besonders King und Wiegel bewährten sich erneut als Leute, die grandios gut mit eigenen Aktionen, also sogenannten Nadelstichen, den Gegner davon abhalten, je zu einer wirklich rundlaufenden Schlussoffensive zu gelangen. Brandstetter wieder mit sehr viel Engagement, Oliviera Souza zunehmend gut eingebunden, Stoppelkamp am Schluss doch noch mit der nötigen Entschlossenheit. Nach seiner Bude eine schöne Geste zum Publikum hin.
Heidenheim an sich ist für mich so der absolut typische, damit schwer zu bezwingende Zweitligist. Gegen die, zumal mit fast kompromisslosem Offensivfussball, und auch noch bei denen zuhause, zu gewinnen, hat im höchsten Masse Symbolwert. Denn es heisst für mich irgendwie, diese Liga verstanden zu haben, ist eine Art von Reifezeugnis. Was überhaupt nicht bedeutet, dass wir etwa fehlerfrei agiert hätten, weiss Gott nicht. Die ausgelassenen Torchancen etwa, die uns am Ende noch einen Krimi bis zum Abpfiff bescherten, gehen eigentlich auf keine Kuhhaut. Und mindestens zweimal selbst ganz schön Glück gehabt! Wir sollten darauf aufpassen, dass wir uns, bei der aufwändigen Spielweise, auch belohnen. Heidenheim kam nicht gut zurecht, aber als sie am Schluss noch mal zulegten, wackelte das Ganze schon erheblich!