@owlzebra
Typisch, dass du mich um einen Lösungsansatz nachfragst. 50 + 1 gibt es, es mag nicht das Gelbe vom Ei sein, könnte aber bei mutiger und stringenter Umsetzung bestimmte Tendenzen im Weltfussball zumindest auf lokaler Ebene eindämmen. Meine Gegenfrage wäre also, wieso ausgerechnet von Fans propagiert wird, es fallen zu lassen. Wo ist dein persönlicher Vorteil, wenn die Tickets dreimal teurer werden, die Bezahlfernsehanbieter ihr Angebot noch weiter aufspreizen, sodass du am Ende vielleicht vier oder fünf von ihnen bezahlen musst, um das volle Programm als Fussballfanatiker abrufen zu können!?
Selbst die Gutsituierten gehen doch normalerweise nicht einfach so preistreiberische Entwicklungen mit, warum sollten sie auch? Ginge es um Toastbrot, würde kein Mensch verherrlichen, wenn es auf einmal acht Euro pro Packung kostet, und sorgfältig prüfen, ob das Produkt jetzt auch viermal besser geworden ist. Wenn Fussballfans so verfahren, werden sie von einem Stoiber öffentlich ermahnt, Entwicklungen zu blockieren, weil sie zu dumm sind, die Weltwirtschaft zu kapieren. Das ist Hervorbringung von Herrschaftswissen, um Macht auszuüben, die klassische Methode des klassischen Kapitalismus. Der allerdings, anscheinend ausser im Fussball zur Zeit, schon in etwas anderes übergegangen ist.
Wenn wir dort aber fatalistisch alles, was von oben kommt, hinnehmen, wird die Welt des Fussballs nicht weiterkommen. Dabei ist Fussball vielleicht nicht das Wichtigste von allem, taugt aber dennoch als Übungsfeld fürs Nachdenken so gut wie alle anderen auch.