Und wenn man diese Mär wiederholt, sie wird dadurch nicht richtig. Diese Annahme der verallgemeinerten Kosten für den Steuerzahler ohne jeglichen Gegenwert sind völlig haltlos - könnte sogar nach hinten losgehen wenn man es mal mit anderen publikumswirksamen Großereignissen wie zum Beispiel dem Oktoberfest vergleicht (hier übrigens sind die angezeigten Gewaltdelikte seit Jahren sogar fast doppelt so hoch wie bei Fußballspielen, gemessen an den Besucherzahlen.....offizielle Statistiken sind ohne Probleme im Internet zu finden). Auf die Schnelle hier ein Auszug aus der Berliner Morgenpost mit Zahlen zur Saison 2016, bezogen auf alle 36 Profimannschaften der DFL.......
Link zum ganzen Artikel. Die Sozialabgaben sind hierbei der deutlich geringere Teil in dieser Summe.....sind wir aber einfach mal generös und teilen diese, dann blieben in einer Saison Steuerzahlungen von "nur" knapp 600 Millionen Euro übrig. In dem Zusammenhang von einer übermäßig überstrapazierten Staatskasse zu sprechen hinkt an beiden Beinen.
Wie immer gibt man dem Fußball - wie auch stets dem Fußballfan in Sachen Rechtssprechung - ein Alleinstellungsmerkmal, ausgeschlachtet von Politik und und Interessenverbänden wie Polizeigewerkschaft und ähnlichem. Publikumswirksam wird sich von Offiziellen in Szene gesetzt, einfach zu oft mit zweierlei Maß gemessen. Ich verstehe ja die Gewerkschaften und ihre Interessen, die oft künstlich erzeugten Risikospiele und der überhöhte Bedarf an Beamten bei ganz normalen Spielen schlägt sich positiv in der Statistik nieder und suggeriert der Allgemeinheit den hohen Bedarf an Beamten. Jetzt wo ohne Castor-Transport, Baustellen wie Wackersdorf oder die Startbahn-West nur noch alle paar Jahre ein G7-Gipfel bleibt, könnte der Bedarf an der Höhe der Beamten der Bereitschaft hinterfragt werden, oder der Fußball hält halt her. Die Politik ist doch froh um diese ständig abgelenkte Diskussion über den Fußball, so spricht nämlich niemand über die Aufgaben des Staates im normalen Streifendienst und der Schutzpolizei vor Ort sowie der Verbrechensbekämpfung in der digitalen Welt, und hier liegt wirklich ein totales Versagen der Politik vor.
Die o.g. Zahlen sprechen im Gegenteil eher für eine Beteiligung der DFL an den Kosten der Polizeieinsätze. Wer Gewinne macht und seinen Sitz im Inland hat, zahlt Steuern
ohne Anspruch auf Gegenleistung. Und natürlich nehmen die Fußballclubs öffentliche Ressourcen in Anspruch, ohne dafür zu bezahlen. Bei Hochrisikospielen spielt sich doch ein großer Teil des Polizeieinsatzes im Stadion, also auf privatem Gelände ab. Was hat das mit Castor, Wackersdorf etc.... zu tun. Wenn ich mir einen Wachdienst für mein Haus engagiere, muss ich dafür bezahlen. Warum soll für Polizeieinsätze im Stadion etwas anderes gelten. Die DFL sollte sich mal lieber um ein Konzept zur Neutralisierung von Krawallmachern bemühen und sich bei der Obrigkeit gegen übermäßigen Polizeieinsatz wehren. Und das wird man am besten dadurch erreichen, dass man Polizeieinsätze bezahlen muss. Das schmerzt und dann wird man m.E. auch aktiv. Anstatt sinnbefreite Strafen wegen Pyro Technik auszusprechen, könnte man den Ticketverkauf an solche Vereine für ein Spiel unterbinden, deren Fans solches Feuerwerk abfackeln oder deren Fans randalieren. Es geht nicht darum, wer wieviel Steuern zahlt und deswegen dieses und jenes darf, sondern darum, dass knappe öffentliche Mittel nicht zur Subventionierung eines Millionengeschäfts eingesetzt werden dürfen. Und wenn man weniger Polizei im Stadion braucht, dann steht sie ja auch andernorts zur Verfügung, oder möchtest Du damit sagen, dass die Obrigkeit beim Fußball bewusst übermäßig handelt, um die Untertanen zu disziplinieren, also dem Volk ihre Macht zu demonstrieren.