Alles nach dem Spiel gegen SC Freiburg II (4.Spieltag)

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LÄUFT! :hu:
 
Wann habe ich zuletzt „Oh wie ist das schön“ im Stadion gesungen?
Wann wurde zuletzt der „Schreck vom Niederrhein“ so frenetisch gebrüllt?
Und wann kommt meine Stimme eigentlich nach Hause?
Fragen über Fragen… :nunja:

Für mich das Highlight am Schluss, wie Stoppel den Neuen mal zeigt wie der Schreck vom Niederrhein geht. Der ein oder andere schaute zunächst etwas sparsam :D
 
Weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so zufrieden aus dem Stadion gekommen bin. Was ein tolles Spiel, bin von der Moral und vom Einsatz der Mannschaft begeistert.
Die Abwehr steht, und wie! Hat Freiburg heute überhaupt einen Kopfball gewonnen?
Bakalorz heute sehr stark, Jander und Stoppel sowieso, aber wen ich mal ausdrücklich loben muss, ist Ajani! Hat letzte Saison sein Zwillingsbruder bei uns gespielt??
Man merkt richtig, dass die Mannschaft an sich arbeitet, und ich ich bin gespannt, wo der Weg hinführt.
Ich glaube, Mannschaft und Fans haben heute wieder zueinander gefunden.
Vielleicht wird das ja mal eine entspannte Saison für uns, und Niederrheinpokalsieger will ich unbedingt werden ;-)
 
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Starke Gesamtleistung ! Dieses Team, diese Mannschaft wollte...und konnte.
Großes Kompliment für das heutige Spiel. Es werden sicher Spiele kommen in denen es mal nicht so funktioniert, aber heute einfach mal aufsaugen und genießen.
Mit Müller, Jander und Kölle auch drei kleine Juwelen, die richtig viel versprechen.
Weiter so, Männer! Gemeinsam seid ihr (und wir) auf dem richtigen Weg.
 
Was ein :kacke: Abend!

Pommes: warm
Getränk: kalt
Spiel: Ball und Gegner kontrolliert
Mannschaft: unter den Namen Bakalorz und Ajani spielen diese Saison die Zwillingsbrüder der Pflaumen aus der letzten Saison, Stoppelkamp macht die halbe Liga aufm Bierdeckel nass, Mai und Senger mauern jedes Spiel ne neue Wand in den 16er, Müller zeigt in jedem Spiel Superparaden und Aziz kann tatsächlich noch laufen und fighten
Atmosphäre: der Ultrablock hat mehr rausgehauen als gegen Exxen
Endstand: 3:1

Worüber soll man sich denn da bitte noch aufregen können? Maaaan, das ist nicht mehr mein MSV der letzten Jahre :verzweifelt:

:ichsagnix:
 
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Ich hätte nicht erwartet, das wir den Freiburgern mehr als einen einschenken... 0-1 oder 1-1 war mein Tipp. Aber halt, der MSV ist wieder da, Seit Saisonbeginn Kampf und Leidenschaft. GENAU das hat mir die letzten beiden Jahre gefehlt. Man kann (und wird) auch sicherlich wieder Spiele verlieren, aber wenn das mit Kampf und Leidenschaft passiert, können wir Fans auch damit leben.
Immerhin habe ich nach 4 Spielen wieder etwas Optimismus gewonnen . Danke für die bisherige Leistung.
 
Konnte nur die erste Halbzeit sehen und war begeistert.Vorstoßen bis zur Grundlinie und dann in den Rücken der gegnerischen Abwehr spielen,Standards die gefährlich waren,usw.Freue mich über 3 Punkte,hab das Gefühl da wächst was zusammen und sie wollen Wiedergutmachung betreiben.Sehr gut,MSV!!!
 
Starke Ecken... war das wirklich mein MSV? :panik2:
Geiles Spiel, geiles Ergebnis.
Ich weiß nicht, für wen ich mich mehr freuen soll - Bitter oder Aziz?
Heute hat man gesehen, welchen Unterschied Stoppel ausmacht. Der will, der hat Bock und selbst Ecken kann der plötzlich.

Ziegner hat augenscheinlich einen Plan und der geht bislang auf.
 
Toller Einsatz. Klasse Spiel. Teilweise schön kombiniert.
Und endlich mal keine halbhohen Ecken mehr.
Ich mußte mir heute die Augen reiben.
Weiter so.
 
Heute war ein guter Tag.
Nicht perfekt, aber um Welten besser als die letzten Saisons.
Man fragt sich schon, wie die gleichen Spieler, die schon dabei waren, auf einmal so ein Potential abrufen können.
Was war da los beim MSV die letzten Jahre?
Aber im Moment ist mir das sowas von egal. Die Mannschaft spielt gerade einen echt guten Ball.
Und der Einsatz stimmt. Jeder rennt und ackert bis zum Umfallen. Anders kommt man in Liga 3 auch nicht weiter.
Klar, es gibt noch Schwächen. Gerade, wenn man ein Gegentor kassiert.
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass da noch das Schreckgespenst der letzten Saison im Nacken sitzt.
Kurzzeitig wird es brenzlig. Aber heute haben sie dagegen gehalten.
Anders als gegen Essen. Und Freiburg II ist spielerisch eine gute Mannschaft.
Und ich weiß nicht, wie es im TV rüber kam, aber die Stimmung im Block 10 war OK.
Und von den Stehplätzen und der Kohorte kam viel rüber.
Nicht immer, aber viel besser als gegen Essen.
Wäre schön, beim nächsten Heimspiel noch mehr im Stadion zu sehen.
Essen war ein Eventie-Spiel. Volle Bude, viel Geld. Ist OK.
Aber lieber beim nächsten Mal "nur" 15000, die mal richtig Krach machen.
Glaube, dass hilft der Mannschaft, wenn es eng wird.
Hab das Gefühl, diese Saison wird besser werden.
Es passt gerade einfach alles.
 
Drei saubere Tore und alle drei in der Wiederholung auf der Anzeigetafel. Das war ja mal so richtig geil.

Obschon ich weder vor noch während des Spiels und eigentlich auch nicht danach, nennenswert Alkohol trinke und sehr aufmerksam das Spiel verfolge, könnte ich nach dem Torjubel nur in den seltensten Fällen die genaue Entstehungsgeschichte des Tores erzählen. Die Wiederholung davon auf der Videoleinwand sind deshalb ein großer Gewinn.
 
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Wahnsinn, was für eine Entwicklung, wenn man das heutige Spiel mit den letzten beiden Spielzeiten vergleicht.

@Schimanski ermitteln Sie bereits? ;)

Die Ergebnisse aus der Vorbereitung über die sich hier viele sehr aufgeregt haben, stehen jetzt auch nochmal unter einem ganz anderen Licht dar und hatten keine so große Aussagekraft, da man sehen muss, dass sich diese Mannschaft einfach Schritt für Schritt weiterentwickelt (und dies hoffentlich auch noch weiter tut).

Kurzum: Das heutige Spiel mit soviel Leistungsbereitschaft und langsam auch Mut tut der geschundenen MSV-Seele gut. Tut tut! :)
 
Auf der Treppe wurde gesungen, im Bus wurde gesungen und im HBF wurde immer noch gesungen…

Der Duisburger ist so ausgezehrt, dass sich ein Sieg über Freiburg II fast wie ein halber Aufstieg anfühlt. Liebe Journalisten, lasst das dumme Geschwätz vom überkritischen Duisburger Publikum. Ich kenne keine Fanbase, die jeden Krümel fussballerischer Klasse so dankbar aufsaugt, wie unsere.
 
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...
Der Duisburger ist so ausgezehrt, dass sich ein Sieg über Freiburg II fast wie ein halber Aufstieg anfühlt. Liebe Journalisten, lasst das dumme Geschwätz vom überkritischen Duisburger Publikum. Ich kenne keine Fanbase, die jeden Krümel fussballerischer Klasse so dankbar aufsaugt, wie unsere...

Danke!!!
Absolut richtig!
 
die Spieler, die Grlic geholt hat + die Abwehr, die Heskamp geholt hat + ein Trainer, der anscheinend dieser Mischung neue Leben eingehaucht hat = Träume für die Fans. Hoffentlich hält dieses Hochgefühl noch lange an ... Standards unfassbar, wie oft habe ich Stoppel die letzten Jahre dafür verflucht. Meine einzige Skepsis beschäftigt sich mit dem athletischen Zustand der Spieler, ungewöhnlich viele Krämpfe ab Minute 70 und das an einem 4. Spieltag. Insgesamt: DANKE für das Balsam für die geschundene Fan-Seele.

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Nach 2 Jahren Frustfußball, nun ansehnlichen Fußball mit kämpferischen Elementen, Mannschaftlicher Geschlossenheit und tollen Spielzügen....lange nicht mehr mit diesen Trikots gesehen. Die Fans/Stimmung war Super.
"Unser Mai" kann nicht nur Abwehr, auch seine Pässe kommen an. Stoppel mit Sahnetag, Jander riesiges Talent, aber die gesamte Mannschaft hat überzeugt. Scheinbar auch der richtige Trainer auf der Bank. Danke für dieses Spiel!!
 

Yo. Ich bin zwar nicht so begeistert wie der Großteil hier, muss aber trotzdem anerkennen, dass es gestern ziemlich gut war und die Fortschritte im Saisonverlauf unverkennbar sind.

@Schimanski ich bin auf deine Analyse wirklich gespannt.

Natürlich, Freiburg will auch Fußball spielen und das hilft uns, da wir dann Räume bekommen.

Ein Teil hast du damit ja schon selbst beantwortet. Ich denke, Freiburgs Spielanlage passte gestern sehr gut zu unserem Ansatz. Denn Freiburg spielte - als U23 und Zuarbeiter der 1.Liga-Mannschaft verständlicherweise - mit einem gewissen Kurz- und Flachpassdogma, auf das wir uns gut einstellten und es für unsere Spielidee zu nutzen wussten. Die schlechte Nachricht ist: Es wird nicht immer so gut klappen.

Was zeichnet unser Spiel im Moment aus? Wenn ich es kurz beschreiben müsste, würde ich sagen: Die Arbeit gegen den Ball ist von großer kollektiver Disziplin und Leidenschaft, wohingegen das Spiel mit Ball von hoher Vertikalität geprägt ist.

Gegen den Ball war es die ersten 10 Minuten sehr wild. Eigentlich wurde Freiburg über den ganzen Platz gejagt und viel Chaos gestiftet. Damit erzeugten wir erstmal Hektik und nahmen Freiburg die Stärken im Positionsspiel. So kam es zu einigen unübersichtlichen Szenen und auch langen Bälle, die in vielen Physisduellen endete, wo wir meist die Nase vorn hattenen Hier wurde Freiburg sofort aufgezeigt, dass über Körperlichkeit nix zu holen war und sie nur über spielerische Aspekte eine Chancen haben würden. Diesen spielerischen Ansatz nutzten wir danach aber als Basis für unser Umschaltspiel.

In den Phasen wo Freiburg dann ruhig aufbauen konnte, zogen wir uns relativ weit zurück und überließen den Gästen den Ball und die Verantwortung das Spiel zu gestalten. Das hatte drei Effekte:

- wir standen als Verbund defensiv stabil und eher tief, waren also wenig anfällig für Bälle hinter die Kette und aufgrund der guten Kompaktheit schwer über Kombinationsfussball zu knacken
- wir lockten die Freiburger durch die eher abwartende Grundhaltung heraus und öffnete die Räume in deren Hälfte
- wir nutzten diesen Raum, um nach Balleroberungen schnell zu kontern

Der Defensivplan gegen Freiburgs 4-3-3 war eigentlich relativ simpel, aber gut umgesetzt. Die beiden Stürmer standen sehr eng inmitten der Freiburger Raute aus Torwart, Innenverteidiger und Sechser. Ziel war es das Zentrum und den Sechser abzudecken bzw. schnell Zugriff zu bekommen, falls er doch angespielt wurde. Eigentlich wollte man die Freiburger aber auf eine Seite lenken (und die andere "abschneiden") bzw. anbieten, was diese über immer breiter stehende IVs auch annahmen. Falls ein IV andribbelte, ging unser ballnaher Stürmer sofort ins Jagen, während der ballferne den Sechser abdeckte. So schnitt man die Verlagerungsoption ab und drängte die Gäste nach außen auf die Flügel. Da die Freiburger IVs aggressiv angelaufen wurden, sie aber eigentlich keine Bälle bolzen sollten und wollten (siehe Dogma und physische Unterlegenheit) blieb ihnen meist nur ein Pass in den Druck. Durch klare Zuordnungen (unsere beiden Sechser -> Achter, unsere Außen -> AV, unsere AV -> Außenstürmer) lauerten wir dann gezielt auf Zugriff.

Dieser Zugriff war elementarer Teil unserer offensiven Spielidee. Denn ohne Balleroberung kein Konterspiel. Das Konterspiel wurde dann sehr intensiv und vertikal ausgelegt. Es wurde extrem schnell die Tiefe gesucht, meist unterstützt von spekulativen Läufen, die vor allem das Ziel hatten, die Freiburger auseinander zu ziehen, zu binden und nach hinten zu drücken. So entstanden zwischen Freiburgs letzter Linie und dem Mittelfeld in den Umschaltmomenten immer wieder Räume, in denen wir entweder dribbeln, steil-klatsch-tief oder nach Durchbrüchen über Außen Ablagen in den Rückraum spielen konnten. Diese (vertikalen) Kontersituationen kamen vielen Spielertypen unseres Kaders entgegen, angefangen bei Baka (der teilweise gut nachstieß), den eher linearen Athleten Ajani und Ekene, sowie Stoppel und Bakir, die in großen Räumen meist viel Spielwitz (Bakir) und eine geschickte Positionierung (Stoppel) zeigten.

Die großen Räume im Konterspiel gab es natürlich vor allem deswegen weil man nicht vorwärtsverteidigte (wie oft unter Dotchev und Schmidt), sondern eher aus der Tiefe und aus einer "lauernden" Position kam. Die Tore zwei und drei wurden beide aus dem Umschalten vorbereitet. In beiden Fällen eroberte Jander die Bälle und leitete die Konter ein. Einmal führte der Konter über Ekene/Aziz zur Ecke, einmal vollendete Stoppel sofort.

Die Ecke zum 1:0 entstand allerdings aus dem eigenen Ballbesitz. Auch hier wählen wir bekanntermaßen in dieser Saison einen relativ simplen und linearen Ansatz. Ein flacher Spielaufbau wird zwar konsequent angestoßen, unter Druck geht`s aber meist sofort schnell und gradlinig nach vorne.

Auch gestern spielte die Mannschaft sehr vertikal, besetzte die letzte Linie teilweise mit drei, vier Spielern und attackierte zügig die Tiefe. Die Effekte waren ähnlich wie beim Umschaltspiel. Wir überbrückten schnell das Mittelfeld, botem dem Gegner kaum Pressingmöglichkeiten an, zogen ihn auseinander und schufen Situationen, die vielen Spielern unseres Kaders liegen.

Das dieser Ansatz eine gewisse Unkonstanz und ein hohes Risiko birgt, den Ball schnell wieder zu verlieren, ist zweitrangig. Denn wenn wir den Ball verlieren, stellen wir uns wieder tief und warten auf Umschaltsituationen. Ich sage es mal so: Wir fühlen fühlen uns im Moment ganz gut dabei, die Initiative abzugeben. Das heißt aber nicht, dass wir offensiv ambitionslos sind. Im Gegenteil. Es gibt einen klaren Plan, wie und wann wir offensiv aktiv werden möchten. Trotzdem sind wir im Moment oft davon abhängig, was uns der Gegner anbietet. Und da werden sich viele Mannschaften auf uns einstellen und schlimmstenfalls weniger Angebote machen, also einfach nicht so weit aufrücken und/oder uns den Ball geben, zur Not per langem Schlag. Denn aus einem 4-4-2-Mittelfeldpressing schnell umzuschalten ist jetzt nicht die revolutionärste Idee und es gibt natürlich viele Erfahrungswerte wie man damit umgeht.

Trotzdem macht die Umsetzung im Moment viel Freude, da sie auch mit einem hohen Maß an Überzeugung, Leidenschaft und Tempo ausgeführt wird.
 
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Yo. Ich bin lange nicht so begeistert wie der Großteil hier, muss aber trotzdem anerkennen, dass es gestern ziemlich gut war und die Fortschritte im Saisonverlauf unverkennbar sind.



Ein Teil hast du damit ja schon selbst beantwortet. Ich denke, Freiburgs Spielanlage passte gestern sehr gut zu unserem Ansatz. Denn Freiburg spielte - als U23 und Zuarbeiter der 1.Liga-Mannschaft verständlicherweise - mit einem gewissen Kurz- und Flachpassdogma, auf das wir uns gut einstellten und es für unsere Spielidee zu nutzen wussten. Die schlechte Nachricht ist: Es wird nicht immer so gut klappen.

Was zeichnet unser Spiel im Moment aus? Wenn ich es mit kurz beschreiben müsste, würde ich sagen: Die Arbeit gegen den Ball ist von großer kollektiver Disziplin, wohingegen das Spiel mit Ball von hoher Vertikalität geprägt ist.

Gegen den Ball war es die ersten 10 Minuten sehr wild. Eigentlich wurde Freiburg über den ganzen Platz gejagt und viel Chaos gestiftet. Damit erzeugte der MSV erstmal Hektik und nahm Freiburg die Stärken im Positionsspiel. So kam es zu einigen wilden Szenen und auch langen Bälle, die in vielen Physisduellen endete, wo wir meist die Nase vorn hatte. Hier wurde Freiburg sofort aufgezeigt, dass über Körperlichkeit nix zu holen war und sie nur über spielerische Aspekte eine Chancen haben würden. Diesen spielerischen Ansatz nutzte der MSV danach aber als Basis für seine Umschaltspiel.

In den Phasen wo Freiburg dann ruhig aufbauen konnte, zog man sich relativ weit zurück und überließ ihnen den Ball und die Verantwortung das Spiel zu gestalten. Das hatte drei Effekte:

- man stand als Verbund defensiv stabil und eher tief, war also wenig anfällig für Bälle hinter die Kette und aufgrund der guten Kompaktheit schwer über Kombinationsfussball zu knacken
- man lockte die Freiburger durch die eher abwartende Grundhaltung heraus und öffnete die Räume in deren Hälfte
- man nutzte diesen Raum, um nach Balleroberungen schnell zu kontern

Der Defensivplan gegen Freiburgs 4-3-3 war eigentlich relativ simpel, aber gut umgesetzt. Die beiden Stürmer standen sehr eng inmitten der Freiburger Raute aus Torwart, Innenverteidiger und Sechser. Ziel war es das Zentrum und den Sechser abzudecken bzw. schnell Zugriff zu bekommen, falls er doch angespielt wurde. Eigentlich wollte man die Freiburger aber auf eine Seite lenken (und die andere "abschneiden"), was diese über immer breiter stehenden IVs auch annahmen. Falls dieser andribbelte, ging unser ballnaher Stürmer sofort ins Jagen, während der ballferne den Sechser abdeckte. So schnitt man die Verlagerungsoption ab und drängte die Gäste nach außen auf die Flügel. Da die Freiburger IVs aggressiv angelaufen wurden, sie aber eigentlich keine Bälle bolzen sollten und wollten (siehe Dogma und physische Unterlegenheit) blieb ihnen meist nur ein Pass in den Druck. Durch klare Zuordnungen (unsere beiden Sechser -> Achter, unsere Außen -> AV, unsere AV -> Außenstürmer) lauerte der MSV dann gezielt auf Zugriff.

Dieser Zugriff war elementarer Teil unserer offensiven Spielidee. Denn ohne Balleroberung kein Konterspiel. Das Konterspiel wurde dann sehr intensiv und vertikal ausgelegt. Es wurde extrem schnell die Tiefe gesucht, teilweise sogar mit spekulativen Läufen, die vor allem das Ziel hatten, die Freiburger auseinander zu ziehen, zu binden und nach hinten zu drücken. So entstanden zwischen Freiburgs letzter Linie und dem Mittelfeld in den Umschaltmomenten immer wieder Räume, in denen man entweder dribbeln, steil-klatsch-tief oder nach Durchbrüchen über Außen Ablagen in den Rückraum spielen konnte. Diese (vertikalen) Kontersituationen kamen vielen Spielertypen unseres Kaders entgegen, angefangen bei Baka (der teilweise gut nachstieß), den eher linearen Athleten Ajani und Ekene, sowie Stoppel und Bakir, die in großen Räumen meist viel Spielwitz (Bakir) und eine geschickte Positionierung (Stoppel) zeigten.

Die großen Räume im Konterspiel gab es natürlich vor allem deswegen weil man nicht vorwärtsverteidigte (wie oft unter Dotchev und Schmidt), sondern eher aus der Tiefe und aus einer "lauernden" Position kam. Die Tore zwei und drei wurden beide aus dem Umschalten vorbereitet. In beiden Fällen eroberte Jander die Bälle und leitete die Konter ein. Einmal führte der Konter über Ekene/Aziz zur Ecke, einmal vollendete Stoppel sofort.

Die Ecke zum 1:0 entstand allerdings aus dem eigenen Ballbesitz. Auch hier wählen wir bekanntermaßen in dieser Saison einen relativ simplen und linearen Ansatz. Ein flacher Spielaufbau wird zwar konsequent angestoßen, unter Druck geht`s aber meist sofort schnell und gradlinig nach vorne. Auch hier wählt die Mannschaft einen sehr vertikalen Ansatz, besetzt die letzte Linie teilweise mit drei, vier Spielern und attackiert zügig die Tiefe. Die Effekte sind ähnlich wie beim Umschaltspielt. Man überbrückt schnell das Mittelfeld, zieht den Gegner auseinander und schafft Situationen, die vielen Spielern unserer Kaders liegen.

Das dieser Ansatz eine gewisse Unkonstanz und ein hohes Risiko, den Ball schnell wieder zu verlieren birgt, ist zweitrangig. Denn wenn wir den Ball verlieren, stellen wir uns wieder tief und warten auf Umschaltsituationen. Ich sage es mal so: Man fühlt sich im Moment ganz gut dabei, die Initiative abzugeben. Das heißt aber nicht, dass man ambitionslos ist. Im Gegenteil. Es gibt einen klaren Plan, wie und wann man offensiv aktiv werden möchte. Trotzdem sind wir im Moment oft davon abhängig, was uns der Gegner anbietet. Und da werden sich viele Mannschaften schnell auf den MSV einstellen und schlimmstenfalls weniger Angebote machen. Denn aus einem 4-4-2-Mittelfeldpressing schnell zu kontern ist jetzt nicht die revolutionärste Idee ;) Trotzdem macht die Umsetzung im Moment viel Freude, da sie auch mit einem hohen Maß an Überzeugung, Leidenschaft und Tempo ausgeführt wird.


Der Beitrag ist schon klasse, wie man aber um 5 Uhr morgens zu solchen Worten und scharfer Analyse fähig ist, verlangt mir noch viel mehr Respekt ab. Danke Schimanski!
 
Krämpfe können immer passieren selbstb wenn du eigentlich nichts machst und nur liegst ich kenne leute die bekommen nachts einfach so Krämpfe. . Das hat wenig mit mit laufen zu tun .

Natürlich hat das bei Fußballern vorwiegend mit der Belastung zu tun. Ich glaube nicht, dass die zum Beispiel alle vorher Alkohol getrunken haben und durch entwässert waren. Kann mich aber auch täuschen und die saufen alle in der Halbzeit!
 
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Ich bin stolz auf unsere Mannschaft und ich freue mich auf die nächsten Spiele.

Habe nicht geglaubt das ich das mal wieder schreiben würde ! ! !
 
Wow, hat das Spaß gemacht!
Leider sind es doch ein paar Bierchen mehr geworden, als es auf einem Montag sein sollten... sitze jetzt mit bisschen Kirmes im Kopp im Büro und denke an gestern Abend.

Toller Montag - gerne in 2 Wochen wieder!
Notiz an mich: 3-4 Bier weniger trinken
 
Gestern war sehr gut zu sehen, worum es aktuell geht, worum es gehen muss! Mannschaft und Fans wachsen zusammen, die Spieler geben etwas und die Fans geben zurück. Denken wir doch mal daran zurück, wie es in unserer Stunde 0 war, angefangen mit dem Spiel gegen Heidenheim. Da hat die Arena gescheppert und ganz Fußballdeutschland bekam das mit. Medien und Gegner waren geflasht und haben immer wieder von der unglaublichen Stimmung geschwärmt, so auch gestern (endlich!) wieder der Kommentator bei Magenta. Der hatte ja Entenpelle im Schritt!
Genau das brauchen wir, das ist gewiss ein Puzzleteil bei der Verpflichtung von künftigen Spielern. Nicht der alleinige Grund, aber auch nicht ohne Belang. Umgekehrt wurde ja oft genug erwähnt, was uns Ivo an möglichen Verpflichtungen durch seine Arbeit torpediert hat, die letzten 2 Jahre waren auch nicht gerade so dass ein Spieler sagen musste: "Duisburg? Boah, prima Klima, da muss ich unbedingt hin!"
Umso erfreulicher, dass wir aktuell diese neuen Spieler am Start haben mit Mai, Senger, Kölle, Müller und die mit den Hoffnungsträgern der letzen Verpflichtungen für den Anfang einer hoffnungsvollen Entwicklung stehen.
Worum es gerade nicht geht ist, den Finger in die Wunde zu legen, je besser es läuft, desto tiefer muss der Finger rein, damit wir uns von den Ergebnissen nicht täuschen lassen. Ne, sorry, da kommt mir die unsägliche Diskussion der letzten Tage umso mehr hoch. Wir haben 2 ganz üble Jahre hinter uns mit spierischen Katastrophen, Trainerflatrate und Diskussionen um Verantwortliche, eine Unruhe, wie wir sie von den zahnlosen Nachbarn gewohnt sind, dem Ha Ha Ha HSV, Hertha und anderen Vereinen. Jetzt dürfen wir mal ein wenig Ballast abwerfen und uns freuen, das zaghafte Pflänzchen der Hoffnung bestaunen und gießen, froh sein, dass es bei unserem Verein auch anders geht. Die Mannschaft und die sportlich Verantwortlichen sind gerade dabei, ihr Versprechen einzulösen, die Fans wieder mitzunehmen und neue Zeiten anbrechen zu lassen, das muss honoriert werden, das darf nicht durch neue Unruhe torpediert werden, noch bevor es sich gefestigt hat.
Ich hoffe sehr, dass solch unsägliche Diskussionen um Raben und Pfauen künftig die entsprechende Resonanz erfahren und schnell genug abgewürgt oder in einen "Ich möchte schlechte Stimmung machen" Thread ausgelagert werden, zumal diese Dinge an ganz anderer Stelle besprochen werden müssen, nicht aber auf dieser Plattform.
 
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