[...]Zu der Stimmungsthematik:
Man hat doch gemerkt, das Essen den Support sofort eingestellt hat, als alle es mal gemerkt haben. Einige idioten gibt es immer, die gibt es auch bei uns, die dann einfach weitermachen. Essen jetzt dafür zu belangen, das nach einer Durchsage, wo erklärt wird das die Person auf den Weg ins Krankenhaus ist, weiter Vollgas gibt, absoluter Schwachsinn. Keiner von denen ist sicherlich davon ausgegangen, das der Fan im Sterben liegt. Außerdem kann ich diese Doppelmoral und Heuchlerei nicht mehr hören. Wer war denn in der zweiten Hälfte immer wieder MSV Schlachtrufe am anstimmen? Ja die Fans vom MSV. Komischerweise, wo wir die letzten 10 Minuten eine Druckphase hatten, ist das ganze Stadion aufgestanden und hat gesungen, das die Jungs ein Tor schießen sollen. Also hört mir bitte auf mit dieser Doppelmoral und diskutiert nicht über so nen scheiss. Das Hirsch sich darüber aufregt ist klar, aber er stellt sich nur vor den Verein und die Fans. Übrigens wurde auch das Tor von uns laut bejubelt und besungen… obwohl der Mann gerade reanimiert wurde. Da wusste die Hälfte auch schon Bescheid. Auch wenn ich unsere Ultras nicht mag, die sind die einzigen gewesen, die es konsequent durchgezogen haben.
Das einzige was mich zum kotzen bringt, das die Ultras kein Lied und nicht mal die Hymne mitsingen oder die Schals hochhalten. Für mich leider absolute Selbstdarsteller und Egoisten. Denken auch, denen gehört der Verein und das Stadion….
Was denn jetzt? Mindestens ein bisschen widersprüchlich/wirr das Ganze von dir.
Ich für meinen Teil unterstütze das Verhalten unserer Ultras in der 1. Halbzeit auch heute noch. Und dass sie es bis Spielende durchgehalten haben, respektiere ich.
Aus Anlass des Transports aus dem Stadion heraus ins Krankenhaus habe auch ich mit meinem Beifall dem Fan Mut für seinen weiteren, schwierigen Weg machen und den Helfern für ihren Einsatz danken wollen.
Von da an konnte nur darauf gehofft werden, dass Ärzte und - für gläubige Menschen - andere Mächte alles zum Guten wenden.
Vor diesem Hintergrund habe ich dann im weiteren Verlauf in die spielsituativ(!) angestimmten Anfeuerungen miteingestimmt.
Ganz sicher nicht so unbeschwert wie sonst.
Aber im Bewusstsein, dass da auf dem Platz ebenso von diesen dramatischen Umständen beeinflusste Menschen unterwegs sind. In blau-weissen Trikots.
Die ebenfalls Unterstützung brauchten und denen Dank und Anerkennung dafür gebührte, dass sie eine ganze Saison lang die Farben des Meidericher Spielvereins sympathisch, erfolgreich und würdig vertreten haben.
Was mich jedoch wirklich immer noch aufregt, aber auch nicht wirklich überrascht: Wo war eigentlich die "Fürsorgepflicht" des Veranstalters, des FVN in persona seiner sicher zahlreich anwesenden Würdenträgern?!
Die waren garantiert quasi sekündlich über die Entwicklungen dieser dramatischen Situation informiert.
Heutzutage werden doch Fußballspiele aus jedem beinahe x-beliebigen Anlass verzögert angepfiffen oder sogar auf Grund einer vermeintlich(!) rassistischen Äußerung komplett abgebrochen.
Wenn aber ein Mensch in aller Öffentlichkeit um sein Leben kämpft, ist eine (zumindest) Unterbrechung nicht möglich?!
Dass die Pokalübergabe dann in den Katakomben stattfand, ist nach meiner Meinung nicht etwa eine nachträglich empathische Reaktion des FVN, sondern wohl eher der blanken Angst geschuldet, dass bei einer Zeremonie auf dem Rasen das Stadion bei einer derartigen Geschmacklosigkeit implodiert wäre.
Zum Verhalten der "Hafensänger" (Ultras, "Fans" und Funktionäre) möchte ich mich nicht besonders ausführlich äußern.
Sie haben eindrucksvoll bestätigt, was ich hier im Vorfeld aus Anlass ihrer Kampagne bereits geschrieben habe: Billigster Populismus. Über "RESPEKT" redet man nicht. Den lebt man.
Auf Diskussionen mit solchen Typen, die nicht mal ansatzweise grundlegende basics wie Mitleid und Anstand haben, lasse ich mich gar nicht erst ein.
Das wäre ansonsten "Perlen vor die Säue werfen".