Highway to Love - 19.Juli

Warum sollte das nicht OK sein? In Begleitung der Eltern muss sowas möglich sein bei einer solchen Veranstaltung.
Bedenklicher finde ich eher, dass z.B. am Düsseldorfer Bahnhof 14, 15 Jahre alte Kinder stehen und nicht wissen, wie sie nach Hause kommen sollen, da haben die Eltern auf jeden Fall versagt.


Oder das an jeder Ecke 12 bis 14 Jährige stockbesoffen rumgammeln während die Eltern zu hause RTL2 gucken...
 
Schuldzuweisungen sind nach wie vor müßig, abgesehen davon, dass jemand die Verantwortung auch zeitnah übernehmen sollte, aber laut diverser Medien, eben auch der WAZ, auf die ich mehr vertraue als manch anderem Blatt, sickert nach und nach durch, dass wohl von noch ganz anderer Stelle Druck auf unsere Stadt ausgeübt wurde die Veranstaltung im Jahr der Kulturhauptstadt durchzuziehen, damit sich letztendlich die ganze Region damit hätte schmücken können. Eine Absage hätte da wohl nicht hingepasst!

Den Schuh dürfen sich auch noch ganz andere Leute anziehen, die im Hintergrund agiert haben. Da scheint es eine viel größere Verkettung von Interessen gegeben zu haben, als manch einer wahr haben will.
Dass sich der ehemalige Bochumer Polizeipräsident mit seiner Anzeige da jetzt auch noch einmischt, ist eine billige Retourkutsche und ganz schlechter Stil ausgetragen auf dem Rücken der Opfer.

Sicher hatte man all zu blind auf die Kompetenz der beteiligten Leute gesetzt, als dass man aber auch ausserhalb unserer Stadt von der finanziellen Schieflage und den damit verbundenen, zu erwartenden Kompromissen bei der Ausführung hätte wissen müssen.
In der heutigen Ausgabe der WAZ wird all dies beleuchtet und kommentiert.

Jetzt wirft eben diese Tragödie einen Schatten auf all das, was da noch zum Kulturhauptstadtjahr kommt bzw. hätte kommen sollen und wird im Nachhinein untrennbar damit verbunden sein.

Positiv im Moment, abgesehen von dem hier geplanten Trauermarsch vor dem Fussballspiel am Mittwoch, ist auch die zahlreiche Anteilnahme der Bürger am Unglücksort, spontan oder auch ins Leben gerufen durch eine Bürgerinitiative um Leuten eine Möglichkeit der gemeinsamen Trauer zu geben, als auch nach außen hin zu zeigen: hier ist man nicht anteilnahmslos!

Das, wozu sich die "erfolgreich weggeduckten" Verantwortlichen nicht im Stande sehen.


Persönlich hat sich mir gestern nochmal der Magen umgedreht als ich neue Aufnahmen der Unglücksstelle sah, mit hinter einem Zaun und davor sichernden Polizisten, liegenden, abgedeckten Leichen, die zwecks Spurensicherung am Tatort erst später abtransportiert wurden.
Wir liefen daran vorbei ohne es überhaupt zu ahnen oder zu erkennen, da man bis dahin keinerlei Informationen hatte, was zuvor dort geschehen war.

Es lässt einen kaum mehr in Ruhe...
 
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Schuldzuweisungen sind nach wie vor müßig, abgesehen davon, dass jemand die Verantwortung auch zeitnah übernehmen sollte, aber laut diverser Medien, eben auch der WAZ, auf die ich mehr vertraue als manch anderem Blatt, sickert nach und nach durch, dass wohl von noch ganz anderer Stelle Druck auf unsere Stadt ausgeübt wurde die Veranstaltung im Jahr der Kulturhauptstadt durchzuziehen, damit sich letztendlich die ganze Region damit hätte schmücken können. Eine Absage hätte da wohl nicht hingepasst!

Deshalb schrieb die WAZ ja auch vor nen paar Monaten:

"Man kann zur Love Parade stehen, wie man will: Würde sie ausgerechnet im Jahr der Kulturhauptstadt schon wieder abgeblasen, wäre es peinlich für das Revier"

http://finanz.presseportal.de/pm/55903/1549201/westdeutsche_allgemeine_zeitung

Sollen mal alle nicht so scheinheilig tun. Wir alle wollten das! Wir alle wollten das das klappt und uns im Glanz der Kulturhauptstadt und der LoPa sonnen.
Die Durchführung und Organisation steht aber auf einem ganz anderen Blatt. Die war nämlich dilettantisch und dafür kann außer den verantwortlichen Behörden und Planern niemand etwas.
 
Da muss ich mal meinen (Düsseldorfer) Senf dazu tun...

Sollen mal alle nicht so scheinheilig tun. Wir alle wollten das! Wir alle wollten das das klappt und uns im Glanz der Kulturhauptstadt und der LoPa sonnen.
Und das ist auch vollkommen verständlich und legitim. Deswegen braucht nicht ein einziger Duisburger jetzt ein schlechtes Gewissen zu haben, denn
Die Durchführung und Organisation steht aber auf einem ganz anderen Blatt. Die war nämlich dilettantisch und dafür kann außer den verantwortlichen Behörden und Planern niemand etwas.
das müssen einzig und allein die Organisatoren haben!!! Hier wurde auf Teufel komm raus die Loveparade durchgeboxt (aus reinen Prestigegründen!!!) und wissentlich eine Katastrophe in Kauf genommen. Klar wäre es eine Enttäuschung gewesen wenn man so einsichtig (wie Bochum) gewesen wäre und gesagt hätte, liebe Bürger wir würden sehr gerne aber es geht einfach nicht - Sauerland könnte heute noch erhobenen Hauptes in den Spiegel schauen, jetzt sieht er nur noch einen einen kompletten Vollversager, der Mitschuld an dem sinnlosen Tod von 20 jungen Leuten trägt.

Nochmals: Ihr tragt keine Mitschuld - verantwortungsvolle und kompetente Stadtobere hätten als einzige diese Katastrophe vermeiden können!
 
Warum sollte das nicht OK sein? In Begleitung der Eltern muss sowas möglich sein bei einer solchen Veranstaltung.
Bedenklicher finde ich eher, dass z.B. am Düsseldorfer Bahnhof 14, 15 Jahre alte Kinder stehen und nicht wissen, wie sie nach Hause kommen sollen, da haben die Eltern auf jeden Fall versagt.


Ne du, auf einem solchen Event, wo nunmal Alkohol und Drogen in Mengen
konsumiert werden haben Kinder m.M. nach nichts zu suchen. Ich habe
selbst eine Tochter und mir würde im Traum nicht einfallen sie zu so einer
Massenveranstaltung mitzunehmen. Klar sehen die Kinder auch genug elend
im TV oder am Bahnhof, nur stell dir vor wenn da was passiert wäre ??
Schlimm genug das da Leute gestorben sind aber wenns auch noch Kinder
gewesen wären was dann ??

Ich denke da gehen die Meinungen auch auseinander, ich bin der letzte der seinem Kind
die heile Welt vorspielt, aber dass was dort passiert ist war abzusehen und von daher
für mich unverantwortlich wie man dahin ein 8 jähriges Kind schleppen kann.
 
Man kann sicherlich über das Verantwortungs- und Pflichtgefühl von Eltern streiten, aber

schraub mal etwas runter!
Wenn das so absehbar war, wären nicht über 30.000 Menschen zeitgleich im Tunnel gewesen.

Sorry aber es schreien doch alle, dass dieses Gelände und vor allem der Zugang
VIEL zu klein für so eine Masse von Menschen gewesen ist. Und das wurde schon
Wochen und Monate vor der Loveparade gesagt. Also war es nur die
Frage der Zeit wann etwas passiert und somit absehbar.

Mein Chef hat ne Anfrage von der LoPa zwecks Sicherheitsdienst gehabt.
Er hat dankend abgelehnt. Ich frag mich nur warum.

Da brauch ich nicht runterschrauben, ich bin einfach nur ******** wütend auf diese Aussage von
Sauerland, dass man in der Pflicht stand diese LoPa auszurichten.
 
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Sollen mal alle nicht so scheinheilig tun. Wir alle wollten das! Wir alle wollten das das klappt und uns im Glanz der Kulturhauptstadt und der LoPa sonnen.
Nein, manche wollten sie, manchen war es egal und manche hatten Bedenken.
Ein Befürworter trägt in keinster Weise "mehr" Schuld als ein Warner.

Das wäre, als würdest Du einem Kind Vorhaltungen machen, dass sich auf den Zoo freut, und dann vom Tiger gefressen wird, weil da plötzlich keine Einzäunungen sind. Vll. ein seltsamer Vergleich, weil wir alle keine Kinder mehr sind!?
Passt aber, weil nur so das System funktionieren kann. Das ist das "Urvertrauen", dass ein Kind haben muss und darf.
Wenn Behörden mich mit Vorschriften und Paragraphen gängeln, bin ich oft murrig und bockig, sehe aber die Notwendigkeit ein.
Und ich darf davon ausgehen, dass meine Stadtväter für sich den selben Masstab ansetzen!
Sie werden dafür gewählt, bezahlt und übernehmen diese Verantwortung freiwillig.
Ich muss und kann mir nicht bei jedem Stadionbesuch oder irgendeiner Massenveranstaltung bevor ich sie besuche, die Notfallpläne zuschicken lassen und sie wochenlang studieren.
Dafür gibt es Leute, die dafür bezahlt werden, auf die ich mich verlassen und denen ich vertrauen muss.
Dieses (UR)-Vertrauen ist durch diese Katastrophe mehr als gestört.
Und das wird auch nicht nur in Duisburg so sein.
 
Sorry aber es schreien doch alle, dass dieses Gelände und vor allem der Zugang
VIEL zu klein für so eine Masse von Menschen gewesen ist. Und das wurde schon Wochen und Monate vor der Loveparade gesagt. Also war es nur die
Frage der Zeit wann etwas passiert und somit absehbar.
Deine Argumentation ist natürlich Quatsch!

Denk mal an die auswärtigen Besucher der Loveparade! Zum einen an die Gäste aus den anderen Bundesländern als auch an die ausländischen Gäste. Wie zum Beispiel der untenstehende Beitrag zeigt, war es vielen nicht klar, dass es ein abgeschlossenes Gelände ist. Nicht jeder hat die Informationen zugetragen bekommen und/oder sie auch richtig verstanden. Weil eben diese Konzept ein völlig anderes war als bei den vorangegangenen Loveparades! Ein regelmäßiger Loveparade-Besucher erwartet keinen umzäunten Bereich!

Wie gesagt, schalt mal nen Gang runter. Du unterstellst den Hunderttausenden Besucher vom Samstag, dass sie selbst ins Verderben gerannt sind.

Für einige Leute, die die nötigen Informationen hatten, war es vielleicht absehbar. Andere hatten dieselben Informationen und haben die Genehmigungen unterschrieben. Als Otto-Normalbürger hatte nicht jeder die Infos.

Ein Tag vor der LP habe ich noch hier im Forum gefragt wo denn die Zugstrecke nun tatsächlich sei. Vielleicht habe ich mich doof angestellt, aber aus dem Wegplan auf der LP Homepage wurde ich nicht wirklich schlau. Ich dachte die LP Floatstrecke geht durch die Stadt. So wir mir ging es aus einigen meiner Bekannten. Und so wie wir es nicht richtig gerafft haben, haben es viele viele Leute aus dem Ausland auch nicht. Etliche Besucher haben mir den gleichen Ausdruck gezeigt und mich gefragt wann denn der Zug denn nun endlich vorbeikomme ( da stand ich auf der Düsseldorfer Str). Viele wussten einfach nicht das das Gelände umzäunt war. Ich sprach mit einem Paar aus Polen die über 1000km angereist sind und total enttäuscht waren das sie nicht mehr aufs Gelände kamen, da es wegen überfüllung geschlossen war.
 
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Sollen mal alle nicht so scheinheilig tun. Wir alle wollten das! Wir alle wollten das das klappt und uns im Glanz der Kulturhauptstadt und der LoPa sonnen.
Die Durchführung und Organisation steht aber auf einem ganz anderen Blatt. Die war nämlich dilettantisch und dafür kann außer den verantwortlichen Behörden und Planern niemand etwas.

Geb ich dir vollkommen Recht! Ich habe es ebenfalls begrüsst.

Ging aber auch jeder von uns davon aus, dass wenn die Veranstaltung stattfindet, es ja von Profis mit 20-Jähriger Erfahrung geplant und durchgeführt würde, bzw. die zuständigen Behörden nur ihr Einverständnis geben, wenn alles "hieb- und stichfest" ist.

Im Nachhinein ein offensichtlich allzu blindes Vertrauen in eine Organisation mit übelsten Verstrickungen und Verschleierungen im Hinter- und Vordergrund.

Man kann nur hoffen, dass alles aufgeklärt wird, allein der Glaube daran fehlt.
 
Sorry aber es schreien doch alle, dass dieses Gelände und vor allem der Zugang
VIEL zu klein für so eine Masse von Menschen gewesen ist. Und das wurde schon
Wochen und Monate vor der Loveparade gesagt. Also war es nur die
Frage der Zeit wann etwas passiert und somit absehbar.
Ich bin Duisserner, also ortskundig und wollte mit meinen Leuten hin, einfach mal kucken, gar nicht aufs Gelände, schön ein bisschen feiern.
Ich habe mir den offiziellen Plan 2 Stunden vorher ausgedruckt, aus dem diese Nadelöhr-Problematik in keinster Weise hervorgeht, wenn man den Rampenaufgang nicht kennt.Wir wären da fast reingeraten, trotz Ortskundigkeit, ohne den unbedingten Willen, auf das Gelände zu kommen und mit der Möglichkeit, einfach wieder nach Hause zu gehen!
Was sollten die Gäste da machen?
 
Sorry aber es schreien doch alle, dass dieses Gelände und vor allem der Zugang
VIEL zu klein für so eine Masse von Menschen gewesen ist. Und das wurde schon
Wochen und Monate vor der Loveparade gesagt. Also war es nur die
Frage der Zeit wann etwas passiert und somit absehbar.

Das war, zumindest für die Besucher, überhaupt nichts absehbar.

Ich habe hier ja auch mal nachgefragt, ob das Gelände nicht zu klein ist.
Dass der Zugang aber so katastrophal geregelt ist, war mir keinster Weise bewusst. Das ist auch nicht meine Aufgabe als Besucher. Wenn eine derartige Veranstaltung offiziell ausgerichtet wird, kann ich doch wohl als Besucher darauf vertrauen, dass ich nicht sterben muss, wenn ich diese besuche!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ne du, auf einem solchen Event, wo nunmal Alkohol und Drogen in Mengen
konsumiert werden haben Kinder m.M. nach nichts zu suchen. Ich habe
selbst eine Tochter und mir würde im Traum nicht einfallen sie zu so einer
Massenveranstaltung mitzunehmen. Klar sehen die Kinder auch genug elend
im TV oder am Bahnhof, nur stell dir vor wenn da was passiert wäre ??

Bei Karneval sind auch Millionenmenschenmengen unterwegs und eher mehr Leute stockbesoffen als bei der LP.

trotzdem geht Deine Tochter wahrscheinlich zum Rosenmontagszug.

Als Besucher von Großveranstaltungen muss man sich natürlich darauf verlassen können, dass die Steuerung solcher Menschenmengen einwandfrei funktioniert, was Düsseldorf, Köln Jahr für Jahr mit einer Million Jecken eindeutig beweisen.
 
Bei Karneval sind auch Millionenmenschenmengen unterwegs und eher mehr Leute stockbesoffen als bei der LP.

dass die Steuerung solcher Menschenmengen einwandfrei funktioniert, was Düsseldorf, Köln Jahr für Jahr mit einer Million Jecken eindeutig beweisen.


Da vergleichst Du Äpfel mit Birnen !:zustimm:
Die Millionen in D.dorf und Kölle verteilen sich auf ca. 6 Km Zugweg .... bei der LP aber auf engstem Raum ... jedenfalls in DU !
Ich bin schon vorher der Meinung gewesen das die LP NUR in Berlin mit Ihren "Paradestraßen" durchführbar ist .Das in Essen und Dortmund nicht "ETWAS" passiert ist ,ist für mich reines Glück gewesen.
 
Das ist doch in sich nicht logisch.
Die Millionen in Düsseldorf und Köln sind kein Problem,weil sie sich über 6 Kilometer verteilen, aber eine Loveparade kann man nur in Berlin ausrichten :confused:
 
Neben dem Veranstalter gibt es sicherlich noch eine ganze Menge anderer Personen, die eine große Schuld am Verlauf der Veranstaltung tragen.

Hier sollte sich die Kritik nicht nur auf Adolf Sauerland fokussieren.
Dieser wird sich seiner Verantwortung stellen müssen.

Aber wenn ich lese, dass der CDU Abgeordnete Mahlberg extremen Druck auf die Polizei ausgeübt hat, die Sicherheitsbedenken nicht zu kommunizieren, liegt hier schon kriminelles Verhalten vor.
Der Kerl gehört nach meinem Rechtsverständnis ins Gefängnis, falls dies wirklich so war.

Aber auch die Feuerwehr/ Polizei kann sich nicht frei sprechen.
Sie haben das Konzept trotz geäußerter Bedenken abgenickt. Zwar unter großem Druck der Politik (siehe Mahlberg), aber letztendlich haben sie ihr OK gegeben.
Wenn man aber sieht, welches Sicherheitskonzept und welche Zugänge zur Veranstaltung ( ein Eingang, zu erreichen durch die Tunnel) sie da genehmigt haben, müssen auch die dort Verantwortlichen Rede und Antwort stehen.
 
Ich habe hier ja auch mal nachgefragt, ob das Gelände nicht zu klein ist. Dass der Zugang aber so katastrophal geregelt ist, war mir keinster Weise bewusst.

Man will ja auch keine "Spaßbremse" sein, rauuul ... :rolleyes:

Jeder, der diese Veranstaltung aufsuchte, hatte das (mindestens gefühlte) Recht, auch auf das eigentliche Festivalgelände zu gelangen. Selbst bei sehr später Anreise, deren entzerrtes Vonstattengehen ja gerade gewünscht war, um den Zustrom überhaupt "regeln" zu können. Dies musste im Vorfeld JEDER wissen. Man hat also hier schon bewusst in Kauf genommen, dass es zu Konflikten/Aggressionen/Gedränge kommen würde, insbesondere unter den Hunderttausenden von völlig Ortsunkundigen.

Als 13jähriger habe ich mich manchmal auf dem Gelände des Güterbahnhofs herumgetrieben, wo gerade die Nähe zu den Gleisen und dem Bahnbetrieb und auch zur Stadtautobahn damals immer ein Stück urbanes Abenteuer war. Ich kenne die Lokalität also "ganz gut" und habe mir nur an den Kopf gefasst, dass man es gerade dort durchführen wollte. Mein erster Gedanke war, dass man das Areal vor dem Hintergrund der Stadtplanung ("Möbel-Riesen-Ansiedlung") wohl noch einmal - auch via Medien - als attraktives Filetstück aufwerten wollte. Vom zunehmenden Druck der Kultur-Gurus mal ganz abgesehen, denen vermutlich die soeben ja absolut gelungene A40-Party den Rest von Bedenken aus dem Hirn getrieben hatte.

Jedem halbwegs normal denkenden Menschen musste dennoch klar sein, dass ein derart eingekesseltes Gelände (Bahn/A59) denkbar ungeeignet ist - selbst bei nach allen Seiten offenen Zu-/Abgängen ohne diese überflüssige und extrem dilettantische Tunnellösung. Es ist schon fast ein Wunder, dass im Verlauf an anderen Stellen nicht noch mehr passiert ist. Vielleicht auch nur deshalb, weil die Katastrophe ein Stück weit sensibilisiert und die Stimmung/Eskalationsbereitschaft "gedämpft" hatte.
 
Da vergleichst Du Äpfel mit Birnen !:zustimm:
Die Millionen in D.dorf und Kölle verteilen sich auf ca. 6 Km Zugweg .... bei der LP aber auf engstem Raum ... jedenfalls in DU !
Ich bin schon vorher der Meinung gewesen das die LP NUR in Berlin mit Ihren "Paradestraßen" durchführbar ist .Das in Essen und Dortmund nicht "ETWAS" passiert ist ,ist für mich reines Glück gewesen.

Sorry für FQ

Ich geben dir teilweise recht. natürlich ist karneval in diesem fall nicht mit der LP in Duisburg vergleichbar. aber das diese lediglich in berlin stattfinden konnte ist für mich persönlich nicht so. es hätte genügend routen gegeben. wie A59, A40 oder die B8. Natürlich alles eine Frage der Orga und der Kosten. Da man aber anscheinend kosten sparen wollte hat man sich für den Platz entschieden und das war groß fahrlässig
 
Das ist doch in sich nicht logisch.
Die Millionen in Düsseldorf und Köln sind kein Problem,weil sie sich über 6 Kilometer verteilen, aber eine Loveparade kann man nur in Berlin ausrichten :confused:


Veranstalte mal eine LP wo die Raver ca. 6 Km durch die Stadt ziehen müssen ?!Oder sollen Sie sich wie die Jecken an die Straße stellen und die Floats (Wagen) an sich vorüberziehen lassen .


KARNEVAL Is KARNEVAL und LP is LP !!!:zustimm:

Ich bin der Meinung das "Unter den Linden" in Berlin DER Ort ist wo die LP sicher durchgeführt werden kann !!Auch in Betracht der Verkehrsanbindung !
Jedoch seit Samstag stellt sich diese Frage ja auch nicht mehr!
 
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Damit diese Unglaublichkeit nicht untergeht, möchte ich noch einmal explizit auf die Rolle Mahlbergs hinweisen:

Vor allem der mittlerweile in Ruhestand gegangene Polizeipräsident Rolf Cebin hatte sich wegen Sicherheitsbedenken heftig gegen die Austragung der Loveparade gewandt. Daraufhin soll der Duisburger CDU-Kreisvorsitzende und damaligen Bundestagsabgeordnete Thomas Mahlberg nach SZ-Informationen in einem Brief an den seinerzeitigen FDP-Innenminister Ingo Wolf die Absetzung des Polizeipräsidenten gefordert haben.
"Die Duisburger Polizei ließ erklären, eklantante Sicherheitsmängel stünden der Durchführung der Loveparade entgegen. Eine Negativberichterstattung in der gesamten Republik ist die Folge", heißt es in dem Schreiben aus dem Jahr 2009. "Der Eklat veranlasst mich zu der Bitte, Duisburg von einer schweren Bürde zu befreien und den personellen Neuanfang im Polizeipräsidium Duisburg zu wagen", schrieb der Christdemokrat Mahlberg.
http://www.sueddeutsche.de/politik/l...reien-1.980035

Man sollte es sich nicht so einfach machen, jetzt die gesamte Last auf Adolf Sauerland abzuladen.
Hier haben scheinbar eine Reihe weiterer Politiker Dreck am Stecken.
Mahlberg gehört meinem Rechtsverständnis nach ins Gefängnis!
 
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Bereits vier Wochen Wochen vor der Loveparade hat das Bauordnungsamt massive Einwände gegen das vorgelegte Sicherheitskonzept erhoben. Das geht aus einem Sitzungsprotokoll hervor, das DerWesten vorliegt. Danach mussten die Sicherheitsbedenken auch dem Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland entgegen bisherigen Aussagen im Detail bekannt gewesen sein. Dies geht aus dem Verteiler hervor, der handschriftlich auf dem Protokoll vom 18.06 vermerkt ist und das Kürzel OB trägt. Das bedeutet, dass das Protokoll an den Oberbürgermeister geleitet wurde.
Lopavent wehrte sich dem Protokoll zufolge gegen die Vorschrift, bei 220 000 Besuchern 440 Meter Fluchtwege nachweisen zu müssen. In dem Protokoll werden die Lopaventvertreter mit den Worten zitiert: „Die rechtlichen Voraussetzungen hätten sie noch nie machen müssen. Sie seien überrascht, welche rechtlichen und formalen Anforderungen die Bauordnung stellen würde.“
Aus dem Schriftstück geht weiter hervor, dass der Ordnungsdezernent Wolfgang Rabe, der an dem Gespräch teilnahm, Druck ausübte. „Herr Rabe stellte in dem Zusammenhang fest, dass der OB die Veranstaltung wünsche und dass daher hierfür eine Lösung gefunden werden müsse. Die Anforderungen der Bauordnung, dass der Veranstalter ein taugliches Konzept vorlegen müsse, ließ er nicht gelten“, so das Protokoll. Rabe forderte das Bauordnungsamt, das normalerweise nur Kontrollfunktion hat, auf, „an dem Rettungsgwegekonzept konstruktiv mitzuarbeiten“.

Quelle:http://www.derwesten.de/kultur/musi...etails-der-Sicherheitsbedenken-id3291912.html

Sie wussten also von nichts Herr Sauerland?
 
Laut berichten wurde die Loveparade ins ruhrgebiet verlegt weil in Berlin nach ner zeit von Loveparade zu Loveparade die teilnehmer sanken. Daher meiner meinung nach , sollte es die loveparade wieder geben , dann nicht jedes jahr sondern alle paar jahre in Berlin da dann mehr menschen sich dafür zeit nehmen und die Teilnehmer anzahl steigt als wenn es jedes jahr ist.

Oder man plant das nächste mal wenn es eins gibt auf einen riesiges gelände im ruhgebiet das extra für die loveparade angelegt wird mit genügen ein/ ausgänge.
 

Interessanter Kommentar dazu unter dem Artikel:

Erbärmlich und widerlich wie man sich nun in Duisburg gegenseitig die Verantwortung zuweist, aber keiner der Beteiligten bereit ist, diese auch zu übernehmen.

Der Artikel zeigt, wie besoffen sie alle durch den Kultur-Wahn ausgelöst durch die "Kulturhauptstadt" waren.

Da wurde Bedenken weggewischt, wurde sogar die Absetzung des Duisburger Polizeipräsidenten vom Duisburger CDU-Mdb Mahlberg gefordert.

Auslöser für diesen politischen Druck waren wohl die Herren Pleitgen, Geschäftsführer der Gesellschaft mit beschränkter Haftung,und sein Kulturdriketor Gorny. Was hat dieser nicht gezetert, als die Loveparade im Januar noch auf der Kippe stand. Die Loveparade dürfe nicht seperat betrachtet werden, sie sei Bestandteil der "Kulturhauptstadt" und würde sie nicht stattfinden, wäre das eine Ohrfeige für das ganze Ruhrgebiet. Der gute Ruf der "Ruhr 2010" stehe auf dem Spiel. Denn von der Loveparade gehe eine weltweite Leuchtkraft aus.

Dieser Druck von Gorny und Pleitgen, der ebenfalls nicht auf die Loveparade im Rahmen der "Kulturhauptstadt" verzichten wollte, zeigt, wie groß die m or a l i s c h e Verantwortung von Pleitgen ist. Doch auch der Kultur-Pilatus von Essen klebt an seinem lukrativen Posten.

Deshalb ist nun die Ministerpräsidentin dieses Landes gefordert, das "Kulturhauptstadtjahr" für beendet zu erklären. Zuviel Blut unschuldiger Menschen, zuviel Inkompetenz und Charakterlosigkeit der beteiligten Personen haben eine seriöse Fortsetzung unmöglich gemacht. Deshalb sollte die "Ruhr 2010" ersatlos aufgelöst werden, das verbleibende Budget der "Kulturhauptstadt" einem Fond zugeführt werden - zugunsten der Angehörigen der Toten und für die Behandlung der traumatisierten Verletzten.
#2 von dieZecke , am 27.07.2010 um 07:43

Ich denke, von diesem Gorny werden wir in nächster Zeit noch einiges hören...

Alter Schwede, das ist starker Tobacco...
 
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http://www.bild.de/BILD/news/standards/kommentar/2010/07/27/kommentar-von-wilfried-pastors.html

Mal lesen Herr OB


:eek:

ALeqM5hEBrV0lbgR4gwOX8gOEi0-_bz_qQ


http://www.google.com/hostednews/afp/slideshow/ALeqM5iwZSwiZ44pK3-_s94jhjOt5T1q6g?index=0
 
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Es darf nicht sein, dass nach dem (bald erfolgenden) Rücktritt des OB Sauerland kein weiterer Druck auf die verantwortlichen Duisburger Politiker ausgeübt wird.
Vom CDU MdB Mahlberg weiss man ja schon, dass er ganz tief drin steckt in der Sache (siehe oben), aber da gibt es bestimmt noch weitere Volksvertreter, die sich an den Besuchern der Loveparade versündigt haben.
Hier ist nun eine lückenlose Aufklärung gefordert!
 
So Leute, bald geht es so richtig rund bei der gegenseitigen Schuldzuweisung. Wie ich schon gestern vermutet habe. Noch ein kleines bisschen, und dann wird Sauerland um sich schlagen und richtig "auspacken", wer ihn denn alles so unter Druck gesetzt hat. Aus seiner Sicht vielleicht das letzte Mittel, um seinen A**** zu retten. Der wird jetzt jede kleinste Chance nutzen bevor er sich eingesteht, dass er zurücktreten muss.

Ich gebe aber einigen hier recht: Nur mit dem Rücktritt Sauerland ist es nicht getan. Da müssen noch viel mehr Leute zittern.
 
Vor allem muss ein Ordnungsdezernent Rabe direkt mitgehen. Der kann ja dann eine WG mit Herrn Sauerland gründen. Im Ernst, mit dem Rücktritt Sauerlands allein ist es nicht getan. Da müssen eine ganze Reihe von Leuten gehen oder gegangen werden. Wahrscheinlich kann man da schonmal ein Grossraumtaxi bestellen. Das gibt noch ein politisches Erdbeben in Duisburg. Aber holla.
 
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Ganz im Ernst: Wie Sauerland hier dargestellt wird ist unglaublich. Als ob er "fahrlässig das Menschenleben von Tausenden von Menschen riskiert hätte" oder er im Vorfeld "gewahrnt" wurde. Ja ne, ist klar. Eine solch große Veranstaltung lässt nun mal nicht ausschließen, dass es zu einer Panik kommen kann. Ist eben so. 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Aber das weiß ja jeder Deutsche besser. Im Nachhinein kennen alle die besten Sicherheitssysteme, damit eine Massenveranstaltung sowas von sicher ist. Typisch deutsch eben. Mich kotzt es einfach nur an, dass jeder auf einmal der große Experte sein möchte. :mad:

Das der Mann jetzt ein Ermittlungsverfahren aufgebrummt bekommt und der Rücktritt gefordert wird, ist lächerlich. Hätte er die ganze Veranstaltung abgebrochen, wäre die Kritik riesig gewesen. Dann spräche man von einer verpassten Chance für das Image Duisburgs, und das eine Menge Geld verloren geht. Wie du es machst, du machst es falsch.

Reißt mir den Kopf ab, aber das ist meine Meinung! Das beste Sicherheitssystem kann einen solchen Menschenandrang nicht komplett sicher werden lassen.
 
Reißt mir den Kopf ab, aber das ist meine Meinung! Das beste Sicherheitssystem kann einen solchen Menschenandrang nicht komplett sicher werden lassen.
Stimmt, aber wir haben bei weitem nicht das beste gehabt, noch nicht einmal ein gutes.
Und das wird den Verantwortlichen zur Last gelegt.
Zumal es immer mehr Beweise gibt die gerade auch den OB schwerstens belasten, weil er doch im Vorfeld Bescheid wusste das das Konzept nicht Sicher ist. ;)
 
Ganz im Ernst: Wie Sauerland hier dargestellt wird ist unglaublich. Als ob er "fahrlässig das Menschenleben von Tausenden von Menschen riskiert hätte" oder er im Vorfeld "gewahrnt" wurde.

Ich denke in einigen Wochen werden wir mehr wissen. Und ich bin mir sehr sicher, dass du deine Meinung ändern und diesen Beitrag revidieren wirst!
 
Hotlines Loveparade 2010

Folgende Hotlines für Menschen, die Hilfe benötigen

Love-Parade Hotline (0201) 8298091
Hier wird Menschen Hilfe angeboten, die ein persönliches Betreuungsangebot in Anspruch nehmen möchten.

Hotline für die Traumapatienten: (0211) 522847-0
Hotline für die Einsatzkräfte-Nachsorge: (0221) 98 22 828
Weißer Ring Zentrale Opferhilfe: 0800 - 0800 343

Dies sind offizielle Angebote an hilfesuchende Menschen. Die Rufnummern sind geprüft.
 
Ganz im Ernst: Wie Sauerland hier dargestellt wird ist unglaublich. Als ob er "fahrlässig das Menschenleben von Tausenden von Menschen riskiert hätte" oder er im Vorfeld "gewahrnt" wurde. Ja ne, ist klar. Eine solch große Veranstaltung lässt nun mal nicht ausschließen, dass es zu einer Panik kommen kann. Ist eben so. 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Aber das weiß ja jeder Deutsche besser. Im Nachhinein kennen alle die besten Sicherheitssysteme, damit eine Massenveranstaltung sowas von sicher ist. Typisch deutsch eben. Mich kotzt es einfach nur an, dass jeder auf einmal der große Experte sein möchte. :mad:
Nun, es gab einige deutsche Experten, die schon im Vorfeld ein besseres "Sicherheitssystem" kannten, die wurden nur leider aus Kostenersparnis abgeschmettert...
 
An Sicherheit sparen nur um mehr Geld in der Tasche zu haben. Es ist unglaublich wie wenig ein Menschenleben teilweise wert ist!
 
Ganz im Ernst: Wie Sauerland hier dargestellt wird ist unglaublich. Als ob er "fahrlässig das Menschenleben von Tausenden von Menschen riskiert hätte" oder er im Vorfeld "gewahrnt" wurde. Ja ne, ist klar. Eine solch große Veranstaltung lässt nun mal nicht ausschließen, dass es zu einer Panik kommen kann. Ist eben so. 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Aber das weiß ja jeder Deutsche besser. Im Nachhinein kennen alle die besten Sicherheitssysteme, damit eine Massenveranstaltung sowas von sicher ist. Typisch deutsch eben. Mich kotzt es einfach nur an, dass jeder auf einmal der große Experte sein möchte. :mad:

Das Problem der ganze Sache ist doch,das Sicherheitkonzept hat nicht gegriffen.
Und nein hinterher weiss man nicht alles besser.
Was die meisten ,den Verantwortlichen vorwerfen haben sie auch schon lange vor der Loveparade vorgeworfen.
Ich meine 1.Eingang zur Anlage mit einen zu kleinen Tunnel ,da muss ich kein Experte sein ,um zu wissen was da passiert wenn Probleme kommt.
Gutes Beispiel wenn man sich mit der Loveparade und Massen beschäftigt ist Berlin,da hatten die 4 oder mehr Eingänge ,und eine viel größere Fläche.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hätte er die ganze Veranstaltung abgebrochen, wäre die Kritik riesig gewesen. Dann spräche man von einer verpassten Chance für das Image Duisburgs, und das eine Menge Geld verloren geht. Wie du es machst, du machst es falsch.

Dein Aspekt ist zugegebenermaßen nicht abwegig. Trotzdem: Nichts geht über die Sicherheit bei solch einer Massenveranstaltung. Auch solch eine Verantwortung muss man in solch einem Amt übernehmen. Ich gebe dir recht, dass es möglicherweise seinen Kopf gekostet hätte, weil ihn alle als Spaßbremse und Verhinderer während der Ruhr 2010 angesehen hätten. Er hätte die Last des Imageschadens für die gesamte Metropole zu tragen gehabt. Das kann man sicher ehrlich so sagen.

Im Nachhinein zollt man den Bochumern erst jetzt großen Respekt für ihre Entscheidung gegen die Loveparade. Jetzt, wo sowas geschehen ist. Andererseits hatten die keine Ruhr 2010. Da hat's noch keinen so gejuckt. Das Imageproblem war ja mehr auf Bochum allein konzentriert.

Ich muss aber genauso sagen, dass sich Herrn Sauerland und alle anderen der Stadtspitze in ihrem Job darüber im Klaren sein müssen, wie das politische Spiel und der Mechanismus funktioniert. In der Politik finden sich immer Wege, wie man mittels einer Kampagne jemanden aus dem Amt befördern kann. Und ich bin mir sicher, dass die Duisburger CDU auch schon desöfteren politische Gegner in die Enge getrieben hat. Klingt blöd, aber das ist normales Geschäft in der Politik. Wissen wir alle.

Und wenn er weiß, dass er so oder so eh gehen muss, dann doch lieber erhobenen Hauptes, für die Sicherheit der Bürger eingestanden zu haben und sich nichts vorwerfen lassen zu müssen. Die andere, von ihm gewählte Variante ließ ihm zumindest eine 50/50-Chance: Könnte ja alles auch gut gehen ...

Wenn man nicht in solche Zwickmühlen geraten will ("wie man es macht, macht man's verkehrt), dann sollte man lieber nicht in die Politik gehen.

Das ist nunmal die harte Realität.
 
Ganz im Ernst: Wie Sauerland hier dargestellt wird ist unglaublich. Als ob er "fahrlässig das Menschenleben von Tausenden von Menschen riskiert hätte" oder er im Vorfeld "gewahrnt" wurde.
(...) Das der Mann jetzt ein Ermittlungsverfahren aufgebrummt bekommt und der Rücktritt gefordert wird, ist lächerlich. Hätte er die ganze Veranstaltung abgebrochen, wäre die Kritik riesig gewesen.

Zunächst: Diese Veranstaltung war nicht genehmigungsfähig!

Natürlich wäre es falsch, sich ausschließlich auf den OB zu konzentrieren. Das tut hier auch kaum jemand. Nichtsdestoweniger hat Sauerland als "Chef" der Stadtverwaltung die politische Verantwortung zu übernehmen und daher zurückzutreten. Inwieweit hier noch eine moralische Verantwortung und/oder eine Schuld im strafrechtlichen Sinne hinzukommen, ist dabei sekundär. Im übrigen bekommt der OB hier nichts "aufgebrummt", hier geht es vielmehr um Verantwortlichkeit nach Recht und Gesetz. Für einen Mann, der sich freiwillig hat in diese Funktion wählen lassen und für deren Ausübung er im übrigen vom Bürger/Steuerzahler bezahlt wird.

Sauerland - selbst wenn er mir als Mensch leid tut - ist seit Samstagabend schlichtweg politisch nicht mehr tragbar. Er KANN nicht mehr an der Spitze einer Stadt stehen, deren überwältigende Mehrheit ihrer Einwohner sich für das Möglichwerden dieser Katastrophe (qua Genehmigung) schämt. Sauerland selbst weiß das sicherlich selbst. Um so erstaunlicher, dass er so lange mit dem notwendigen Schritt zögert.

Aus meiner Sicht kann er auch nicht mehr bei der Aufklärung "helfen", wenn er im Amt bleibt. Alleine sein Name ist längst zum Synonym des Versagens geworden. Ich empfehle ihm deshalb, nach seinem sofortigen Rücktritt schnellstens selbst psychologische Betreuung in Anspruch zu nehmen und sich - möglichst ein Stück weit weg von Duisburg und abseits der Politik - ins Privatleben zurückzuziehen.
 
Von wegen Idioten, die über Zäune geklettert sind und dabei abgestürzt sind. Ein absoluter Skandal! Tenor bei der Pressekonferenz: Wir sagen nix, alles wird geprüft. Aber dass die Idioten schuld sind, das wissen wir schon! Unsäglich :fluch:
 
Die sollen sich mal bei Youtube Video anschauen, welche die unglaubliche Enge zeigen, die zur Folge hatte, dass bewußtlose Personen bereits vor der Katastrophe aus der Masse zu der Treppe hochgreicht wurden.
Es war im Eingangsbereich einfach viel zu eng. Das war doch kein normaler und erträglicher Zustand. Dass Menschen versuchten, sich dieser bedrohlichen Situation zu entziehen, indem sie die Mauern hochkletterten, ist eine natürliche und damit auch eine vorhersehbare Reaktion. Das hatte auch nichts mit Vordrängeln, sondern mit Fluchtverhalten zu tun.
Wenn ich in dieser riesigen, wogenden Menschenmasse gestanden und gesehen hätte, wie anderen Personen zusammenbrechen, hätte ich auch versucht, diesem aussichtslosen Treiben irgendwie zu entkommen. Die Leute waren ja laut Augenzeugenberichten über 30 Minuten in dieser Enge gefangen. Da soll man die Nerven bewahren? Ein Augenzeuge berichtete mir am Sonntag, dass unabhängig von den durch die abstürzenden Leute ausgelösten Wellenbewegungen eine tödliche Enge geherrscht hat, die Brustkörbe zerquetschen ließ. Dass die meisten im Stand befindlich durch Brustkorbquetschungen und nicht durch Überlaufen gestorben sein müssen, hat auch er gesagt.
 
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