Geschehnisse zum Tod von Robert Enke

Ein Freitod kann nichts Gutes hervorbringen. Das kann einfach nicht sein. Dieser Freitod kann nur eine Warnung an uns alle sein. ....

sorry, dein Posting mal stellvertretend herausgepickt.

es ist kein "Freitod" gewesen, dieser setzt vorraus das derjenige sich frewillig das Leben genommen hat. Das hat Robert Enke eben NICHT getan, Der Suizid ist die finale Handlung einer schweren unbehandelten Depression. So wie der "normale" Tod das finale Ergebnis einer unheilbaren Krebserkrankung ist.

Ich kann es nicht besser erklären, aber man darf nicht davon ausgehen das diese Entscheidung wissentlich gefällt wurde von ihm, sondern das diese Handlung wie ein Symptom einer Krankheit aufgetreten ist. In der Regel sind diese Menschen dann "fremdgesteuert" - "nicht Herr Ihrer Sinne" oder wie auch immer man das formulieren will.

@ alle die sich hier darüber auslassen wie unmöglich sein Verhalten doch ist, weil er ja Frau und adoptierte Tochter zurück lässt.

Genau so wenig wie man einem Querschnittgelähmten sagen kann "Komm jetzt steh doch mal auf und lauf ein bischen herum und stell dich nicht
so an", kann man einem schwer depressiven sagen "Hey, was willst du denn, dir gehts doch gut, denk an deine Verantwortung usw...."

Natürlich hinkt dieser Vergleich etwas, aber er soll nur dazu dienen das man das ganze nicht dahingehend bagatellisiert das "er sich nur nicht so hängen lassen soll" oder "hat doch ein Traumleben gehabt, was will der eigentlich"

Dieser Zustand ist nicht mit einer "ich bin depressiv"-Stimmung eines gesunden Menschen zu vergleichen. Da kann man sich mal zusammen reissen usw.

Das heimtückische dieser Krankheit ist, das es in Schüben auftritt und die Erkrankten dazu neigen eine völlig heile Fassade nach aussen hin aufzubauen, kurzum, wenn ein Erkrankter nicht WILL das es jemand erfährt, dann schafft er das in der Regel auch.
 
Der Suizid ist die finale Handlung einer schweren unbehandelten Depression.

Soweit ich die Berichte verstanden habe, war er zur Zeit in Behandlung. Desweiteren mündet eine Depression nicht zwangsläufig in einem Suizid.

Es ist wohl richtig, das 60% aller depressiv Erkrankten einen Suizid versuchen, aber das als finale Handlung einer jeden depressiven Krankheit zu setzen ist sicher übertrieben ...
 
In der Rückschau kann ich nur sagen, wie gut, dass uns Enkes Frau und dessen Arzt diese Information gegeben haben, denn damit ist etwas anzufangen. Damit erübrigt sich auch jedes weitere Detailwissen. Viel viel schlimmer wäre gewesen, wenn die Spekulationen, besonderrs der Medien, nun ins Kraut geschossen wären.
Dem Himmel sei Dank habe ich noch nie unter Depressionen gelitten. Allein schon deshalb maße ich mir nicht an, auch nur annähernd über dieser Krankheit anheim gefallenen Menschen ein Werturteil abzugeben. Dem rational denkenden Hirn will sich die Sache nicht erschließen, aber das ist es ja gerade. Diese Depressionen, deren Krankheitverlauf sich individuell wohl sehr verschieden darstellen, müssen, das zeigt mir dieser traurige Anlass einmal mehr, wohl viel ernster genommen werden, als dies landläufig geschieht. Durchhalteparolen und Killerphrasen sind hier hier völlig untauglich.

Und bitte, komme hier niemand mit "Hölle" (wg "Selbtmord"- wie einige "Dunkelbekehrer" immer noch die Dreistigkeit haben uns vorzugaukeln.
Ich bin mir ganz sicher, dass dieser Robert Enke einen gnädigen Gott findet.In diesem Zusammenhang fand ich ein Plakat eines 96- Fans am Stadion beeindruckend:
Aufschrift:
Robert, halte uns das Tor zum Himmel sauber
 
Leider ist es so dass psychische Erkrankungen in der Gesellschaft ein, ich sag mal unangenehmes Standing haben. Alles was nur im geringsten mit Psychiater, Psychiatrie und ähnlichem zu tun hat, wird mit ungläubigen Blicken und größtenteils auch mit absolutem Unverständnis abgetan. Jeder der in Anführungszeichen gesund ist (physisch), kann es sich beim besten Willen nicht vorstellen dass es Krankheiten gibt, welche sich im Kopf abspielen.

Ich weiss wovon ich rede, da ich jeden Tag mit solchen Menschen und deren Krankheiten zu tun habe. Viele dieser Menschen haben Angst davor, sich in psychiatrische Behandlung zu begeben. Noch größere Angst besteht vor stationären Aufenthalten, weil solche Kliniken von der Gesellschaft immer noch als Klapsmühlen oder Irrenanstalten verurteilt werden. So entsteht ein völlig falsches Bild und den Kranken wird durch diese gesellschaftliche Engstirnigkeit im Vorfeld schon die Möglichkeit genommen, sich professionelle Hilfe zu holen.

Viele dieser Menschen oder auch deren Angehörige fragen mich oft wie lange es denn dauern würde bis sie wieder gesund werden. Eine solche Krankheit entsteht meist schleichend über viele Jahre und man braucht daher viel Zeit und Geduld bis man den Alltag wieder beschwerde-/angstfrei überstehen kann.
Notwendig sind hier viele Gespräche, oft einfach nur gut zuhören und ggf. Rückmeldung geben dass man das gesagte auch versteht. Aber auch die gleichzeitige medikamentöse Unterstützung ist nicht zu vergessen, auch wenn sich der Erkrankte besser fühlen mag.

Es gibt viele unterschiedliche Arten von Depressionen, wobei ich einmal versuche speziell auf die von Robert Enke einzugehen, mit den Informationen die öffentlich wurden.

Robert litt seit Jahren unter Versagensängsten. Man kann jetzt vermuten wie es zu dieser Art von Ängsten/Druck kam, möglich dass es auf den Sport bezogen schon in der Jugendzeit begann. Dieses manifestierte sich dann und weitete sich auf Bereiche ausserhalb des Sports aus. Irgendwann wagte er dann den für ihn sehr schweren Schritt und suchte Hilfe bei Dr. Markser. Die Gespräche konnten ihm ein Stück weit Stabilität geben, aber es fehlte wohl die medikamentöse Unterstützung.

Jetzt werden sich hier einige fragen, ja warum hat der Arzt ihm keine Medikamente verordnet?! Im Falle von Robert Enke, dem der Fussball zusätzlichen Halt gab und Lebensfreude vermittelte, erweist sich das als äusserst schwierig. Robert wollte nicht dass irgendwas über seine Krankheit heraus kommt. Im Profisport sind aber nun diverse Untersuchungen seitens der Vereinsärzte an der Tagesordnung wie auch von den Kontrollgremien die Dopingtests nach einem Bundesligaspiel. Genau hier wäre es aufgeflogen, hätte er seine Depression mit Medikamenten behandeln lassen. Wir alle wissen dass bei den Dopingtests nicht nur nach sog. Leistungsverstärkern gesucht wird, nein auch ein sog. Drugscreen wird durchgeführt. Beim Drugscreen werden neben bekannten Substanzen auch diverse Wirkstoffe von Medikamenten angezeigt. Darunter fallen dämpfende/sedierende Stoffe wie BZD (Benzodiazepine) aber auch sogenannte TCA (Trizyklische Antidepressiva). Spätestens bei einer solchen Untersuchung wäre die Erkrankung also bekannt geworden.

Wie mir beim durchlesen der einzelnen Kommentare hier auch aufgefallen ist, verurteilen viele die Art und Weise von Enkes Suizid. Salopp formuliert wollte er auch hier nicht versagen. Der Versuch mit Tabletten kann aufgrund mehrerer Faktoren schief gehen, wie z.B. plötzliches Erbrechen nach Einnahme. Ein Sprung von einem hohen Gebäude birgt ebenfalls die Gefahr das der "gewünschte Effekt" nicht eintritt. Schlimmer noch, im Falle des Misserfolges aus Sicht des depressiv Erkrankten kann es ein weiteres Leben im Rollstuhl nach sich ziehen. All dies wird er bedacht haben und wie andere hier schon schrieben, befinden sich depressive Menschen mit akuter Suizidalität in einer Art Tunnel. Sie blenden alles andere aus um ihr Ziel zu erreichen. Das hat nichts mit Egoismus zu tun sondern ist wesentlicher Bestandteil ihrer schweren Erkrankung.

Wo möchte man also jetzt den Hebel ansetzen, damit solche schlimmen Dinge nicht mehr passieren? In erster Linie ist hier die Gesellschaft gefragt! Man darf nichts verurteilen das man selber nicht versteht oder sich erklären kann. Es ist schwer zu begreifen dass es da Menschen gibt die Ängste verschiedenster Art haben. Es ist schwer zu begreifen dass es Menschen gibt die Dinge sehen oder hören, welche man selber nicht wahr nimmt. Ein Stück weit Verständnis und Akzeptanz würden hier schon Berge versetzen.

Um gerade Sportler mit derartigen Erkrankungen zu schützen würde ich sogar dafür plädieren dass Aufklärungsarbeit im großen Stil geleistet wird. Man sollte ihnen z.B. die Einnahme von Medikamenten ermöglichen, ohne Repressalien durch die Anti-Doping-Organe befürchten zu müssen. Es liegt viel Arbeit vor uns allen, aber es kann geschafft werden.

Ich hoffe dass ich hiermit dem einen oder anderen ein Stück weit das WARUM erklärt habe. Die ganzen Mauern, welche einem vielleicht nicht auf Anhieb aufgefallen sein mögen, haben Robert Enke zerbrechen lassen.
 
es ist kein "Freitod" gewesen, dieser setzt vorraus das derjenige sich frewillig das Leben genommen hat. Das hat Robert Enke eben NICHT getan, Der Suizid ist die finale Handlung einer schweren unbehandelten Depression. So wie der "normale" Tod das finale Ergebnis einer unheilbaren Krebserkrankung ist.

Kein Mensch stand hinter Ihm und hat gesagt bring dich jetzt um sonst mach ich es.....Krankheit hin oder her, das Leben hat er sich freiwillig genommen, weil er wahrscheinlich für sich keinen Sinn mehr darin sah. Zudem wurde er, wie WB u.a.auch schon bemerkte, ärztlich behandelt.

Zu deiner 2. Äußerung sag ich jetzt mal nix, weil sonst vergess ich mich wahrscheinlich :kopfkratz:
 
Kein Mensch stand hinter Ihm und hat gesagt bring dich jetzt um sonst mach ich es.....Krankheit hin oder her,...

ich finde sowohl ein forum an sich als auch dieses thema ist nicht dazu geeignet hier jetzt in Streitereien auszubrechen.

Vielleicht fehlt es dir einfach an Vorstellungskraft in welcher psychischen Lage sich diese Menschen befinden, ein rationales Handeln wie du es erwartest, lässt der Geist nicht mehr zu. Deshalb sind alle "Vorwürfe" oder "Forderungen" nach dem hätte, wenn und aber entbehrlich.

Ich halt mich ab jetzt aber auch raus hier, bevor du dich "vergessen" musst, ich wollte nur versuchen der Allgemeinheit das Thema Depression und was sie unterm strich bedeutet näher bringen.
 
Bei allen berechtigten Gedanken zu Robert Enke aber denkt auch einer an den Lokführer? Wie schlimm muß das für Ihn sein?

Danke, schön das dass auch mal einer sagt, bin selber in der Ausbildung zum Lokführer!!!

Deshalb bin ich da im Zwispalt, einerseits sage ich das ist Feige sich vor den Zug zu werfen, denk mal an mich der das ein Leben lang vor Augen hat und das Geräusch im Kopf, andererseits finde ich es einfach nur schlimm das er den Freitot gewählt hat.

R.I.P. Robert Enke
 
Zitat von Gekko
Bei allen berechtigten Gedanken zu Robert Enke aber denkt auch einer an den Lokführer? Wie schlimm muß das für Ihn sein?

Sehe ich genauso!
Zuerst mein Beileid an die Familie Enke.
Jedoch der Lokführer (in diesem Fall waren sogar 2 im Führerstand) wird nur so nebenbei erwähnt!Ich persönlich bin Lokführer in Düsseldorf und habe "MEINEN" letzten Selbstmörder vor knapp 3 Jahren in Aachen mit der RE1 überfahren!Ich konnte es verarbeiten.Aber es gibt Kollegen die stecken das nicht so weg.Der Aufprall,die Geräusche und danach die Ungewissheit lebt ER noch und WIE sieht die Lok vorne aus,man traut sich nicht auszusteigen und zu schauen.Aber man könnte ja noch helfen ,also geht man gucken.... !
Ich hoffe die BEIDEN Kollegen aus Hannover kommen gut drüber weg!!
 
Neurobiologische Faktoren [Bearbeiten]

Als gesichert gilt, dass bei jeder bekannten Form der Depression das serotonale und/oder noradrenale System gestört ist, das heißt, der Spiegel dieser Neurotransmitter ist zu hoch oder zu niedrig, oder die Resorption/Reizbarkeit der Synapsen ist verändert. Unklar ist jedoch, ob die Veränderung des Serotoninspiegels eine Ursache oder eine Folge der depressiven Erkrankung ist.
Im Blut und Urin von Depressiven lassen sich in der Regel überhöhte Mengen des Stresshormons Kortisol nachweisen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Depression

1. Um manchen hier nochma zu verdeutlichen, dass wir es mit einer Krankheit zu tun haben! Das Gehirn funktioniert bei einem akutem depressivem Schub nunmal ebensowenig "rund" wie ein Magen oder Darm dem ein bestimmtes Enzym fehlt - bzw zu viel produziert. Ergo ist die Forderung nach gesundem Menschenverstand bei einem akut Depressiven gleichzusetzen an die Forderung nach gesunder Verdauung bei Menschen mit einer Enzymstörung...

2. Eine akute Depression bedeutet akute Schmerzen psychischer Natur, die man sich als gesunder Mensch kaum vorstellen kann. In manchen Fällen tatsächlich auch körperliche Schmerzen und wird sogar als Risikofaktor für Krankheiten gesehen (z.B.: Koronare Herzkrankheit). Das Leben wird zu einer Qual...viele zeigen Verständnis, wenn sich Leute mit unheilbar chronischen Schmerzen umbringen (z.B.:Krebspatienten) - Depressive Menschen haben chronische Schmerzen! Und diese sehen sie selbst in ihrem Zustand oft als unheilbar an.
 
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Mein Beileid an Frau und Kind !:heul:

Und an alle die ihr sein Verhalten verurteilt ' ihr habt a soooo recht' und' ihr habt keine Ahnung ' ( damit teilt ihr das Schicksal der Pressevertreter ).
Klar hatte Enke Verantwortung ( Frau, Kind usw. ), klar hatte er beruflich riesigen Erfolg ( die No.1 der Nationalelf kommt aus hannover, nix gegen 96 :zustimm:, aber das sagt doch alles ), aber am Ende kann das auch alles in Angst und Verantwortungsdruck münden. Wer weiß das schon ? Auch die sehr rätselhafte bakterielle Erkrankung mag nun in einem zweifelhaften Licht erscheinen.

Wir werden es nie wissen. Enke konnte nicht mehr!!! Warum auch immer ( vielleicht war auch seine Ehe, der letzte Halt, unter dem Druck zerbrochen ). wie auch immer.

Ich werde mich an Enke als fairen Sportsmann erinnern, der immer sein Bestes gegeben hat und zwar ohne als Lautsprecher aufzutreten.
Wie war das denn, als die Kahn/ Lehmann Nachfolge geregelt wurde ?
Alle haben ihre Position reklamiert, bzw. die Vereinsbosse vorgeschickt ( Adler, Neuer , Wiese ). Löw hat sich für Enke den ' Leisetreter' entschieden und das zu Recht.

Machs gut Robert ! Schade das die dir wichtigen Leute nicht helfen konnten !

Raven747
 
Boah ne, wenn ich das schon wieder lese:

Trainerstar Christoph Daum (56) erklärt im „Express“, dass er über die Depressionen von Robert Enke († 32) Bescheid informiert war: „Er (Enke, d. Red) war gerade zwei Wochen bei uns, da kam er in mein Büro und vertraute sich mir an. (...) Robert musste starke Psychopharmaka nehmen.“

Quelle: bild.de


Der letzte wichtige Mann, der mit Robert Enke telefoniert hat, war ja Peter Neururer und jetzt muss sich natürlich noch der Daum in den Vordergrund schiessen - gerade die beiden Lautsprecher der Trainerwelt :kotz:

Was redet so einer wie Daum eigentlich von Depressionen? Die kriegt er wahrscheinlich regelmässig, wenn er nach seinem Koks-Konsum crasht und nicht mehr unter Dauerstrom steht oder seinen Dealer nicht mehr findet.

Ich hasse diese mediengeilen Affen, die eine Tragödie nutzen um sich in die Öffentlichkeit zu katapultieren :fluch:
 

Danke für den Link. Ein großartiger Beitrag, der IMO alles richtig auf den Punkt bringt.

Aktuelle Beispiele sind der Skispringer Sven Hannawald und der ehemalige Bayern München Spieler Sebastian Deissler. Ihnen ist es nicht gelungen die Krankheit zu verbergen und ihre Karrieren waren schneller zu Ende als sie das Wort Depression hätten sagen können.
Wie oft wurde auch hier im Forum gesagt: Der Deisler hat seine Millionen und jetzt flennt das Weichei rum.

Krank ist, wer ein Bein weg hat - der Rest ist simuliert!
:huhu:
 
Kompliment an Frau Enke, die grosse Stärke mit diesem Interview bewiesen hat und damit hoffentlich sämtlichen, sonst noch zu erwartenden Spekulationen um den Tod von Robert Enke vorgebeugt hat.

Man liest im Moment sehr häufig vom Innehalten und das sollte auch das Mindeste an Würdigung in diesem tragsichen Fall sein, so auch die Absage des Länderspieles am Samstag.
Das Alltagsgeschäft wird schon früh genug wieder seinen Lauf nehmen und diesen Fall in den Hintergrund treten lassen.

Bleib nur zu hoffen, dass durch diesen prominenten Fall die Allgemeinheit mal, wenn auch wohl nicht dauerhaft, all der anderen Leute gedenkt, die mit solch einer Krankheit zu kämpfen haben und nicht alles immer nur um höher, schneller und weiter geht, sondern tragischerweise Leute auf der Strecke bleiben.

Wünsche auch der Lokomotiv-Besatzung eine rasche und gute Verarbeitung der Ereignisse.
 
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(...)das es eine Kurzschlussreaktion war da er kaffe und brot für die Arbeit fertig gemacht hatte.

Ich denke Beim Enke wird es wohl genauso gewesen sein , irgendwann macht es einen so bekloppt das dein Kopf ausschaltet und du das nächst bessere suchst um das Leben ein Ende zu setzen.
Das wird bei Enke nicht so gewesen sein. Erstens hat er einen Abschiedsbrief geschrieben, zweitens hat er sich darin bei seinen Angehörigen entschuldigt, dass er sie getäuscht hat, um sein Vorhaben umzusetzen.
 
Ich muss selbst gestehen, dass ich nach dem ersten Schock auch dachte, warum wirft er sich vor den Zug und schluckt keine Pillen. Warum hinterlässt er Frau und Kind.
Auch muss ich sagen, dass ich bisher nur sehr wenig über Depressionen wusste.

Danke auch für manch wertvollen Beitrag hier.

"Wir dachten, wir schaffen alles. Wir dachten halt auch, mit Liebe geht das. Man schafft es aber doch nicht"

:(
 
Ich bekomme das blanke Kotzen, wenn ich sowas lesen muss:mad::flop:

Wenn das der letzte Wunsch der Familie ist sollte man diesen akzeptieren und respektieren. Und ganz so falsch finde ich es nicht, dass man Ihn dort gebührend verabschiedet, wo er seine größten Leistungen vollbracht hat. Bei dem Verein den er geliebt hat und dessen Anhänger ihn ewig im Herzen behalten werden.
 
Ein ausführliches, bewegendes Interview, dass tiefe Einblicke gewährt.
Sebastian Deisler

"Man muss härter sein als ich"

Sebastian Deisler war ein Jahrhunderttalent des deutschen Fußballs, doch schon mit 27 Jahren beendete er seine Karriere. Er litt unter schweren Depressionen. Jetzt spricht er darüber, wie das Fußballgeschäft ihn krank machte – und warum er bis heute nicht mit den Kollegen vom FC Bayern redet.
http://www.zeit.de/2009/41/DOS-Deisler
 

Heute Antwort bekommen:

[FONT=&quot]Sehr geehrter Fußballfan,[/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]vielen Dank für Ihre Zuschrift. Der Tod von Robert Enke hat uns hier ebenso geschockt wie Sie. Wir bedanken uns deshalb aufrichtig bei allen, die Ihre Anteilnahme ausgesprochen und Anregungen zum Umgang mit der Situation und den anstehenden Länderspielen gemacht haben. Wir haben jede einzelne Mail gelesen und die Vorschläge ausgewertet.[/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]Wir bitten die getroffene Entscheidung zu respektieren. [/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]Weitere Informationen erhalten Sie darüber hinaus in unseren Veröffentlichungen:[/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]http://www.dfb.de/index.php?id=500014&tx_dfbnews_pi1[showUid]=20704&tx_dfbnews_pi4[cat]=56[/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]http://www.dfb.de/index.php?id=500014&tx_dfbnews_pi1[showUid]=20705&tx_dfbnews_pi4[cat]=56[/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]Mit stillen Grüßen[/FONT]
[FONT=&quot]Ihre DFB-Pressestelle [/FONT]
 
Wieso das denn? Eine Aufbahrung ist ein uraltes Trauerritual und nichts geschmackloses oder sonstwas.

Zumal dies durch die Familie so gewünscht ist. Und wenn die Familie dies so möchte, muss man denen diesen Weg lassen und diese aussergewöhnliche Art des Abschiedes nicht als Geschmacklos darstellen.

In mehreren Interviews, Briefen und Co wurde klar gezeigt wie wichtig Robert Enke der Fussball war.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine öffentliche Trauerfeier und Aufbahrung im Stadion ist doch auch ansich nichts Ungewöhnliches und aus eigener, kürzlich gemachter, Erfahrung kann ich sagen, dass auch eine Trauerfeier dieser etwas anderen Art unheimlich emotional und bewegend sein und dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen kann.

Gerade in einem solchen Fall wie Robert Enke, dem der Fußball wohl letztendlich fast alles bedeutete, finde ich eine solche Art von Abschiedsnahme völlig in Ordnung, solange die Familie das so wünscht.

Nur m.M. nach müsste man das Ganze nicht live im Fernsehen übertragen...
 
Ich bin großer Freund des Schwarzen Humors (tiefschwarz), daher ist mir spontan ein Zitat von Bertold "Ernie" Heisterkamp (Stromberg) eingefallen...

Ich verkneif es mir aber trotzdem.




Dann amüsier Dich mal schön allein weiter über das Leid anderer! Ob Dein Humor auch noch so schwarz ist, wenn Dich/Deine Familie/Deinen Freundeskreis mal sowas trifft?? :mecker:
 
Mal so ein paar Insider-Geschehnisse - Anhänger von Eintracht Braunschweig (wie sicherlich bekannt der Hassverein von H96) haben gestern Abend in der Hannover Innenstadt Hassparolen über den Tod von Robert Enke gegröhlt - und da sagt man in Niedersachsen, dass die Ruhrpottler so schlimm sind... :eek:
 
Enke hat seinen Freitod selbst gewählt mit allen Konsequenzen die dazu gehören.
Mein Mitgefühl gilt alleine denen die jetzt damit umgehen müssen. Seine Frau hat erst ihr Kind verloren und jetzt ihren Mann nun ist sie alleine mit einem acht Monate altem Baby. Wobei ich mir auch die Frage stelle warum muss man unbedingt ein Kind adoptieren wenn man weiß das man schon selbst genug Probleme hat und diese evtl. erstmal bewältigen sollte.
Natürlich muss man sich die Frage stellen wie ein Mensch so verzweiwelt sein kann um so etwas zu machen.
Aber es ist und bleibt Selbstmord und das ist aus meiner Sicht feige und wenn er seine Frau und Tochter so sehr geliebt hätte, dann hätte er mit dem Fussball aufhören müssen und sich vernünftig behandeln lassen müssen. Denn auch Depressionen sind heilbar.
 
Heute beim Training wurde ausführlich über das Thema Robert Enke gesprochen.
Man denkt immer die profis haben geld ein gutes leben und werden von allen geliebt.
Jetzt sieht man auch diese Leute sind ´´nur´´ normale Menschen.
Nur weil sie Millionen haben heißt es nicht dass es ihnen besser geht als mir und dir.
Für das morgige Pokalspiel, das für uns ansteht haben wir beschloßen eine Schweigeminute für diesen großen Sportsmann zu machen.
Falls ich ein Tor mache werde ich mich nicht freuen sondern nur in den Himmel zeigen.
Dieser Mann hat es verdient dass ein ganzes Land um ihn trauert.

Ich möchte seinen bekannten freunden und vorallem seiner Frau und Familie mein herzlichstes Beileid aussprechen.
 
und das auch:

Liebe Sportfreunde,

am kommenden Wochenende soll bei allen Spielen im Jugend- wie im Seniorenbereich eine Gedenkminute
anlässlich des Todes von Robert Enke eingelegt werden. Wir bitten Sie hierzu eine Veröffentlichung auf
unserer Homepage am morgigen Tag zur Kenntnis zu nehmen und ihre SR schon vorab zu informieren.
Herzlichen Dank.


quelle: http://www.fvn.de/
 
....
Aber es ist und bleibt Selbstmord und das ist aus meiner Sicht feige und wenn er seine Frau und Tochter so sehr geliebt hätte, dann hätte er mit dem Fussball aufhören müssen und sich vernünftig behandeln lassen müssen. Denn auch Depressionen sind heilbar.

Ok, deine Meinung. Aber ich finde die Aussage feige.
Warum stand er 6 Tage nach dem Tot seiner Tochter wieder im Tor. Meinst du nicht, das er die Ablenkung die er durch den Fussball hatte auch brauchte? Hinterher weiss man es eh immer besser. Aber wer sagt den, das er sich nicht vorher schon das Leben genommen hätte wenn er aufgehört hätte und den ganzen Tag zu Hause (womöglich alleine) rumsitzt und sich Gedanken macht wie schlecht alles läuft. Ich hätte es vermutlich auch so gemacht wie er.
Aber die Aussage er würd seine Frau nicht lieben... Davon halt ich absolut nichts und wenn ich sowas lese könnt ich mich recht übergeben. Ist wirklich nichts gegen dich, aber find so eine Aussage Schwachsinn.

Glaubst die für die Frau waren die Jahre schwer? Man könnte ja jetzt auch sagen, vielleicht wollte Robert seine Frau nichtmehr durch ihn belasten und das war auch ein Punkt vn vielen was er getan hat. Dann wäre es ja genau das Gegenteil von deiner Aussage.

Denke man kann sich das immer drehen wie man will. Mir tut es weh und war echt getroffen, weil er in meinen Augen ein echtes Vorbild war. Auf dem Platz, Menschlich und auch was wohltätige Sachen angeht. Er war einfach ein richtig vernünftiger Kerl. Daher tut mir das alles umsomehr leid und ich denke das ist auch der Grund warum soviel in der Presse steht
 
Da hier ja bereits zurecht von vielen die Gier der Geier befürchtet wurde, poste ich mal diesen Link von bildblog:

Die "Bild"-Zeitung wirbt im sozialen Netzwerk "Facebook" so für ihren Online-Auftritt (in dem man aktuell u.a. viele Paparazzi-Fotos von der trauernden Witwe, unter anderem am Grab ihrer Tochter findet):
http://www.bildblog.de/13771/werben...m=feed&utm_campaign=Feed:+bildblog+(BILDblog)

Allerdings gibt es bei "Facebook" bei jeder Werbung die Möglichkeit, sie wegzuklicken und sogar einen Grund dafür anzugeben.
Die facebook-User unter uns könnten diese Möglichkeit ja mal in Betracht ziehen.
 
Aus der Sicht einiger mag das Verhalten eines Menschen, der sich selbst richtet, feige sein. Es gehört aber eine Menge Mut dazu, sich so zu richten.

Aus der Sicht einiger mag dieses Verhalten egoistisch erscheinen, denn er lässt trauernde und verzweifelte Menschen zurück. Wollte er das wirklich?

Aus der Sicht einiger ist eine solche Tat sinnfrei und nicht nachvollziehbar.

Wir alle sollten uns aber eines vor Augen führen. Hier ist ein tief verzweifelter Mensch aus dem Leben gegangen. Es gehört zum guten Ton im Sinne der zurück gebliebenen trauernden Menschen, diese Tat weder zu bewerten noch in Frage zu stellen, denn es war auch ein kranker Mensch. Krank und verletzt an Herz und Seele.

Bitte respektiert das bei euren Beiträgen.
 
Ich bin Schiedsrichter in den Jugendligen des FVN Kreises 1 (Düsseldorf) und habe heute bei meinem Spiel in der C-Jugend-Kreisliga, den Anweisungen des FVN folgend, eine Schweigeminute für Robert Enke eingelegt.

Einige Spieler hatten mich bereits vor dem Spiel darauf angesprochen und ich fand es war ein gutes Signal und ein bewegender Moment.
 
Die Meinung von MonsieurFischer (hier gelinkt) ist in meinen Augen sehr zutreffend.

Gestern wollte mir jemand erzählen, dass ja nun viel zu viel über diesen Tod gesprochen wird und man langsam mal wieder runterkommen müsse. Leider hat er nicht verstanden, worum es geht. Natürlich wird alles bei einem in der Öffentlichkeit stehenden Menschen mehr thematisiert. Die Chance, die hinter dieser Tatsache steht, muss aber genutzt werden. Unsere Gesellschaft muss sich mit Themen wie Depression etc. mehr auseinandersetzen und weniger vorverurteilen oder bagatellisieren.

Ich fürchte aber, dass gerade das nachhaltig nicht passiert...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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