Seht die Sache mal realistisch. Was der Mannschaft gestern ein wenig auf die Sprünge geholfen hat, waren die Aktionen IM Stadion!
Da meine ich besonders die beiden knallharten, (auch medienwirksamen, wie man sah) Spruchbänder auf der unteren SIL-Tribüne (Kämpft oder verpisst Euch/Taten statt Worte), die den sich aufwärmenden Spielern die ganze Zeit vor die Nase gehalten wurden.
Der Bruch kam genau um 17.18 Uhr, als Chris auf sein "und hier ist der M - S - V ... nicht mehr die gewohnte Antwort (Duisburg!) erhielt. Er zog daraus die einzige Konsequenz und sagte später die Mannschaftsaufstellung komplett selber- also ohne auf das Nachnamen-Echo zu warten an, wobei er mit dem Rücken zu uns stand. Das hat klare Signale an Mannschaft und Verantwortliche und Medien gesandt.
Ich hatte mich hier gegen "19.o2" ausgesprochen, als ich später vor dem Stadion das Flugblatt erhielt, aber doch spontan entschlossen, mitzumachen. Laut Flyer sollte der Auszug nach der Hymne erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt sah ich aber von der I aus keine Bewegungen nach draußen. Da ich selber inzwischen gut eingekeilt war, kam ich eh nicht mehr raus. Ich habe dann gedacht, nach ca. 20 Minuten müsste ja nun doch irgendwie ein Zuzug der Protestler erfolgen. Nix da. 4 ältere Herren kamen mit geschätzen 20 Bier reinjongliert. Das war´s!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Mannschaft durch diese Aktion irgendetwas verdeutlicht wurde, außer, dass sie sich vielleicht im Vorfeld davor gefürchtet hat; schließlich war das Vorhaben ja kein Geheimnis.
Im Folgenden haben wir Fans alles richtig gemacht.
Als ein spürbarer Wille der Mannschaft erkennbar wurde, sich mehr zu engagieren, war die Kulisse da, und wie! Und das war wichtig, sonst hätten sich unsere Spieler nachher vielleicht noch weinerlich hingestellt und versucht, Fehlleistungen durch mangelnden Support zu rechtfertigen.
Nicht mehr nötig gewesen wäre der teilweise übertriebene Applaus nach dem Spiel. Schließlich hat die Mannschaft nur die Hälfte von dem gezeigt, was für ein erfolgreiches Ergebnis im Fußballsport nötig ist! Und für mich stellte sich zuletzt dann nur noch Ärger ein, weil die logische Frage blieb: Warum wurde in den zurückliegenden Spielen nicht wenigstens so gekämpft wie heute, wenn man schon keine Tore schießen kann.