Um das mit der Bildung nochmal zu verdeutlichen: vor 20 Jahren war ich mal in Indien und ich traute meinen Augen nicht, als ich sah, dass Motorenaltoel einfach auf die lehmige Strasse gekippt wurde. Bei uns weiss doch jedes Kind, dass dies zu erheblichen Verunreinigungen des Grundwassers fuehrt. Nun in Afrika das selbe Bild: Schraube raus und einfach auf den Boden fliessen lassen. Irgend wann ist das Grundwasser so verseucht, dass Krankheiten sich haeufen und die Ernten ausbleiben. Was machen die Menschen dann? Sie wandern weiter, wo die Erde fruchtbar und das Wasser sauber ist. Oder sie wandern ganz aus. In reiche Laender oder Kontinente. Die tausenden Fluechtlinge aus Afrika, die jedes Jahr versuchen das Mittelmeer zu ueberqueren, tun dies sicherlich nicht, weil der Bootsausflug so lustig ist.
Wir in den reichen Laendern, leben doch ueberverhaeltnismaessig gut; um nicht zu sagen, sogar auf Kosten der dritten Welt. Wuerde jeder Mensch so leben wie wir, die Erde waere laengst platt!
Vor zwei Tagen berichtete mir eine Chinesin aufgebracht, dass sie fuer einen Liter Milch in Malawi ueber einen Dollar bezahlt habe und wunderte sich, warum ausgerechnet die Milch hier so teuer sei. Ich erzaehlte ihr von den Frauen in Kenia, die sich aus mehreren Doerfern zusammen taten, um Milch nicht nur fuer ihre Familien zu produzieren, sondern um sie in Supermaerkten zu verkaufen. Um ihr Vieh und ihre Familien ernaehren zu koennen, verlangten sie 50 Eurocent pro Liter. Der Abnehmer, der die Milch pasteurisierte und in Tueten abfuellte, veranschlagte 25 Cent pro Liter. Die Supermarktkette nahm auch 25 Cent und so kommen wir auf den Preis von ueber einen Dollar.
Doch was passiert wenn ein Afrikaner in den Supermarkt geht, um Milch zu kaufen? Er sieht im Kuehlschrank die frische Milch fuer einen Euro. Daneben ein Regal mit, in der EU hergestelltem Michpulver zu 30 Cent pro Liter. Bei einem Durchschnittseinkommen von 100 Dollar, welches Produkt wird er wohl kaufen?
Und das zieht sich wie ein roter Faden duch alle Wirtschaftszweige. Daher denke ich, ist es nur fair, wenn wir in der ersten Welt finanziell etwas zurueck geben. Das tun wir auch mit diversen Finanzierungen. Und dann ist man beim weiteren Problem der dritten Welt angekommen: der Korruption. Einige Laender (z.B. Uganda) haben diese bereits erfolgreich bekaempft. Doch fuer viele Laender ist es immer noch ein weiter Weg, bei dem wir sie unterstuetzen sollten.