Aus der WAZ:
„Dank der Entlastung des Bauwerks kann die Berliner Brücke für den Verkehr aufrechterhalten werden“, teilt die Autobahn GmbH mit. Das Brückenbauwerk werde nun „engmaschig“ kontrolliert. Das bedeutet: Prüfungen finden monatlich statt. Nach Vorgabe der DIN 1076 muss diese ein besonders geschulter Ingenieur vornehmen, der auch die statischen und konstruktiven Verhältnisse am Bauwerk beurteilen kann.
Was bedeutet die Sperrung auf der A59 für den Duisburger Hafen?
Warum kam die Sperrung für Schwertransporte jetzt so kurzfristig? „Sicherheit hat oberste Priorität“, betont der Leiter der Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH des Bundes, Thomas Ganz. „Die Sonderprüfung hat klar gezeigt, dass wir schnell handeln müssen.“ Sprecher Nolte ergänzt: „Wir wollen damit erreichen, dass die Brücke für den Individualverkehr möglichst lange und sicher in Betrieb halten können.“
Und: „Die Brücke ist sehr, sehr stark beeinträchtigt. In Schulnoten gesprochen bekäme sie ein ungenügend.“ Nolte bedient sich eines Bildes, um die Lage deutlich zu machen: „Wenn Sie eine Büroklammer aufbiegen und den Draht immer wieder hoch- und runterbiegen, bricht er irgendwann. Wie schnell das geht, hängt von der Stärke des Drucks ab.“
Für die Betreiber von Groß- und Schwertransporten bedeutet die neue Situation wohl große Umwege. „Der Duisburger Hafen als Europas wichtigste Binnendrehscheibe bleibt damit weiter zuverlässig erreichbar“, schreibt die Autobahn GmbH. Aber: Die Berliner Brücke ist für den Straßengüterverkehr mit die wichtigste Verbindung zum Hafen. Der Hafen bereitet aktuell eine Stellungnahme zu der neuen Situation vor.
Wie lange hält die Berliner Brücke wirklich noch?
Die Sorgenfalten in Duisburg werden nach den Ergebnissen der Sonderprüfung nicht kleiner. Wie lange hält die Brücke an der A59 wirklich noch? Vor der aktuellen Einschränkung galt die Berliner Brücke als noch bis 2029 uneingeschränkt befahrbar. Der Ersatzneubau der maroden Brücke muss spätestens 2026 beginnen.
Aber die Stadt Duisburg und das Fernstraßenbundesamt befinden sich hier im Clinch. Die Stadt möchte den Brückenneubau beschleunigen und das Planungsverfahren vom XXL-Projekt des Ausbaus der A59 im Duisburger Norden trennen. Dort kämpft die Stadtverwaltung für einen Ausbau in Tunnellage. Die Autobahn GmbH möchte die A59 in Hochlage ausbauen. Dafür müssten unter anderem Häuser weichen. Die Lage scheint festgefahren. Bezeichnend: Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link erfuhr nach eigenen Angaben über die Medien von den Einschränkungen auf der A59 und fordert jetzt dringend einen „Brückengipfel“.