Da sich einige ja Sorgen gemacht haben, dass sich aufgrund des Spiel's der Trip nicht gelohnt hat schonmal vorweg - hat er absolut. Morgen vllt dazu etwas ausführlicher.
Das war sie dann also - meine NFL- Premiere. So ein Spektakel lässt sich nur in den USA aufziehen? Mitnichten! Los ging alles schon in aller herrgottsfrühe am Samstag, als eine der ersten British Airways Maschinen von einer Horde Football- Fans - sicher ein Drittel der Passagiere war durch Cap oder Trikot gezeichnet - gekapert und sich Richtung London aufgemacht wurde.
Dabei wurde sich durchaus mal etwas aufgezogen, wobei das alles stets im freundschaftlichen Rahmen auch mit einem Grinsen im Gesicht ausgetauscht wurde. Ja, alle hatten Bock auf den Trip.
In London angekommen wurde dann erstmal die Stadt unsicher gemacht, da wir die Reise mit Kultur gebucht hatten, wollten wir in den drei Tagen natürlich so viele Spots wie möglich mitnehmen, und da haben wir auch das meiste von geschafft. Da ich keine besseren Bilder der Tower Bridge gemacht hab, als auf google zu finden ist, klammere ich den Punkt an dieser Stelle aber mal ganz aus. Bin ja kein Reiseführer.
In jedem Falle stand London klar im Zeichen der NFL, los ging es Samstag den Nachmittag mit der "NFL on Regent Street" am Piccadilly Circus, eine kleine Parade von Spielern, Trainern, Cheerleadern und allerhand Entertainment. Da die Parade ingesamt knapp 600.000 Besucher anzieht, haben wir uns hier aber aufgrund dieser Menschenmassen doch lieber etwas im Hintergrund gehalten. Die Stimmung in der Stadt durchgehend super, freundlich und zwischen den Football- Fans auch eine Spur familiär.
Nach einem anstrengenden ersten Tag hat man dann auf dem Weg zurück ins Hotel noch viele angepisste Chelsea Fans getroffen - unser Quartier lag in Chelsea unlängst der Stamford Bridge - und war voller Vorfreude auf den Sonntag.
Die sollte auch vom englischen Wetter nicht getrübt werden, denn am nächsten Morgen ging es erst mal mit Katzen& Hunden los, nach dem klassischen english breakfast war es dann aber auch wieder trocken. Das erst geplante Kulturprogramm wurde aufgrund der langen Schlafzeit auf den Montag verschoben und man wollte lieber rechtzeitig drei Stunden vor Kickoff zum Wembley Park aufbrechen um noch etwas Rahmenprogramm mitzunehmen, wenn die Bude noch nicht ganz so überfüllt war.
Haha.



Zum Rahmenprogramm hin wurde es dann echt voll, aber die Organisation war gerade für die Menschenmassen eigentlich ziemlich gut, vor allem, da die Sicherheitskontrollen durchaus scharf waren. Nur für den aufgebauten NFL Shop musste man wohl mehrere Tage Wartezeit einkalkulieren. Ich brauchte das zum Glück nicht, da ich ja schon das richtige Trikot an hatte.

Als Veteran weiß man natürlich auch, dass man am Saisonende London- Merch im online Shop hinterhergeworfen bekommt. Denn Preise waren natürlich exorbitant, nicht, dass London nicht schon teuer genug war. Der Höhepunkt das Programmbuch - es war wirklich locker doppelt so dick wie ein klassisches Stadionheft - welches mit schlappen 10 Pfund veranschlagt war. Also Geld ausgeben kann man da definitiv noch und nöcher.
Aber man konnte sich auch sportlich messen - zB in der QB Accuracy (Bälle durch Löcher werfen, kennt man vom Jahrmarkt) sowie dem 40yd Dash.

Da schon soviele QB- Talente anstanden und eine Muskelverletzung einen Start beim Dash für mich leider nicht möglich machte, konnte ich die NFL Scouts aber leider nicht auf mich aufmerksam machen. Für die Jets hätte das sicher als QB#2 gereicht.
Nach dem man die Massen hinter sich gelassen hatte, ging es dann rein ins Wembley Stadium - bei einer Kapazität von 90.000 Zuschauern für mich auch ein persönlicher Rekord. Beim Einlass gingen die Probleme dann los, die Schilder halfen mir nämlich genau Null weiter, den richtigen Eingangsbereich zu finden, weil ich einfach keine Buchstaben auf dem Ticket finden konnte. Eine nette ältere Dame brachte dann Licht ins Dunkel , die mich direkt zur Front des Stadions schickte, wo ich mich eigentlich schon wieder als falsch ansah. Aber scheinbar reicht in England auch ein Mittelklasse- Ticket schon für höhere Ansprüche.

Schön im warmen mit der Rolltreppe an den draußen auf der Treppe watschelnden Pöbel vorbei- daran kann man sich gewöhnen.

Drinnen ging die Staunerei weiter, für ein Fußballstadion kam mir das alles etwas surreal vor. Die "Fressbuden" waren jetzt auch nicht unbedingt so, wie ich sie aus dem Wedaustadion kenne.

Man merkt schon, dass der geneigte Engländer es gern gemütlich hat.
Dann ging es endlich los - der Football- Kracher zwischen den Miami Dolphins vs New Orleans Saints. Neben vielen neutralen Footballfans waren die Verhältnisse der beiden Fanlager sehr ausgeglichen. Wirklich viel Stimmung war aber nicht in der Bude, nur bei 3rd Downs kam mal etwas Lautstärke rein.


Gut, dass Spiel war natürlich jetzt auch echt nichts für Liebhaber. Da das die meisten wohl gesehen haben, brauch ich auf die Meisterleistung des Jay C ja nicht einzugehen.
Nach dem Spiel bewegten sich die Massen dann zielstrebig zur Underground Station, meine Zweifel bezüglich problemloser Abreise sollten sich aber dank dieses unfassbar guten Netzes wieder schnell zerschlagen. Im Sekundentakt wurden hier die Bahnen durchgejagt, wir standen nicht mal 30 Sekunden auf dem Gleis. Jeder, der schon mal in London war, wird sich sicher in dieses Netz aus U-Bahn und Overground verliebt haben.
Der folgende Plan war es, schnell einen Laden mit stabilen WLAN suchen, ein paar frisch gezapfte Guinness schlürfen und das Lions- Game reintun - ja, das hat beides sehr gut geschmeckt. Auf Rücksicht auf den alten Matthes will ich da aber nicht näher rauf eingehen.
Am Montag dann noch den Rest Kultur nachgeholt, bevor es via Heathrow auch schon wieder heimwärts ging. In Düsseldorf - ja, makaber - dann gelandet und nach dem Blick aufs Handy und den Halbzeitstand den Papp direkt schon wieder aufgehabt - zur Krönung darf es dann auch noch mal im strömenden Regen und Affenkälte ne halbe Stunde Wartezeit auf den Bus sein. Ja, das ist mein Deutschland.
Ich kann jedem nur empfehlen, das mal mitzunehmen, sofern Zeit& Geld da reinspielen. Vor allem, weil London natürlich allein schon ne Reise wert ist, aber die Kombination ist schon einfach ziemlich stark. Dennoch würde ich beim nächsten Mal wohl eine interessantere Partie bevor ziehen, bei der mich immerhin ein Team interessiert. Perfekt wäre es natürlich, wenn die Lions 2018 wieder zurück nach London kämen.
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