Wenn ich zu entscheiden hätte, würde im Stadion nur Punk und Metal laufen
So ist das halt mit den Musikgeschmäckern. Und der andere mag Reggae, Techno oder gar den Wendler.
Meines Erachtens müssen Automatismen und Traditionen her und keine Wechselspielchen, weil wir persönlich und unsere Mannschaft gerade geil drauf sind.
Der eine verbindet mit diesem Höhenflug dieses Lied, der andere jenes.
Die Hymne ist gewiss der kleinste gemeinsame Nenner und reichlich kommerziell. Außerhalb des Stadions -so auf CD- kann man sich das Lied nicht anhören. Da wird einem vor Schwülstigkeit fast übel. Aber im Stadion klingt es schon ganz anders. Wenn die Hymne zur Hymne wird und aus 10.000 rauen Fankehlen gegrölt wird, dazu hunderte von Schals gen Himmel gereckt werden und unsere Spieler auflaufen.
Ich würde das jetzt so beibehalten. Die nächsten 100 Jahre.
Denn DAS wird Tradition. Eine Tradition, die irgendein Hit aus den Charts niemals werden kann. Dass die Spieler unter einem Fan-Chor auflaufen, das ist doch etwas Eigenes. Etwas Gänsehautträchtiges!
Und danach MUSS der Zebratwist erklingen. Wie seit 50 Jahren!
Wurde er gegen Cottbus nicht aus Zeitgründen nach der Hymne weggelassen? Und schon ist es passiert:
Erstes Heimspielt in dieser Saison NICHT gewonnen!
Ja, der Zebratwist. Inbegriff von Tradition! Doch wie war es damals in den 60ern, als er erstmals erklang? Dieser damals modische Twist. Diese Musik des damaligen "Zeitgeistes". Ich sehe unsere Großväter unter ihren schicken grauen Hüten darüber die Nase rümpfen. Genauso wie heute einige die Nase über die Hymne rümpfen...
Doch beide gehören dazu!
Finger weg von der Einlauftradition Hymne und Twist. Beides unter Fanbeteiligung.
Mein Plädoyer: Hört Euch Euer Lieblingslied vor dem Spiel im Auto an!
Einfach mal 100 Jahre NICHTS an dieser Einlauftradition ändern. Alles lassen, wie es ist und es wird irgendwann KULT. Genau wie der Twist.
Etwas, wo jeder mitsingt, grölt und schreit, kann nicht verkehrt sein.
Wo haben wir so etwas noch? Beim BVB, bei Hertha -wo noch? Ansonsten nur Mainstream. Der Absturz ist dann vollzogen, wenn irgendwo im Grenzland 11 Spieler in gelb-schwarzen Trikots unter der Kirmesmucke "Who let the dogs out" das Feld betreten.
Lasst alles, wie es ist und es wird gut.
Und ganz wichtig:
Zu Spielbeginn den Zebratwist! Niemals vergessen, sonst komme ich bald in die Stadionregie.
