KOMMENTAR ZUM MANCITY-FREISPRUCH
Riesen-Blamage für die Uefa
Die erste Reaktion auf die Aufhebung der Champions-League-Sperre für ManCity dürfte weltweit ähnlich ausfallen: „RIESEN-SKANDAL! Ist doch offensichtlich, dass die mit den Scheich-Millionen tricksen! Da wird wieder vor den Reichen und Mächtigen gekuscht.“Als Fan fühlt man sich für dumm verkauft. Und das Financial Fairplay erweckt den Eindruck, nur eine Alibi-Veranstaltung zu sein, ohne ernsthafte Konsequenzen für die Top-Klubs.Ganz so leicht ist es nicht.
Der Freispruch durch den Sportgerichtshof CAS zeigt zwei Dinge.
1. Die Uefa hat offenbar ihre Hausaufgaben nicht gemacht, als sie in erster Instanz eine zweijährige Champions-League-Sperre verhängt hat. Dass manche ManCity-Vergehen schon verjährt sind, ist eine Riesen-Blamage für Uefa-Präsident Alexsander Ceferin, der sich mit diesem Fall profilieren wollte.
2. Es ist in der Sportwelt extrem kompliziert, Zahlungen als eindeutig irregulär zu identifizieren. Auch das hat die Uefa unterschätzt. Wann ist z.B. eine Sponsorenzahlung zu hoch, um als illegale Finanzspritze enttarnt werden zu können? Jeder, der gerade von Gehaltsobergrenzen im Fußball träumt, sollte sich anhand des ManCity-Falls vor Augen führen, dass Vereine zig Möglichkeiten haben, um Super-Stars mit Kohle (oder Öl...) zuzuschütten.
Fazit: Der Freispruch mag juristisch seine Berechtigung haben. Da er dem Gerechtigkeits-Gefühl der Mehrheit indes nicht entspricht, verliert der Fußball wieder ein Stück Glaubwürdigkeit.
(Quelle bild.de)