Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Warum zur Hölle schießt der MSV in jedem Spiel ein Tor mehr als die anderen? :D

Ich habe mir das Spiel für die Analyse der Funke Medien nochmal in Ruhe angeschaut. Nüchtern betrachtet ein 50:50-Spiel. Aber die rechte Seite von WW war defensiv im 1 gegen 1 sehr schwach und die linke Seite (siehe Spielvorschau von @Pawel) offensiv sehr gefährlich. Hirsch stellt gegen die linke Seite zwei gelernte AV und gegen die rechte Seite den quirligsten 1:1-Spieler, den wir haben. Alle Tore fallen über diese Seite, wahrend WW auf ihrer starken Seite nur zwei-, dreimal durchbricht.

Zudem ist das Momentum wieder unglaublich. WW hat direkt vor dem 1:0 eine Riesenchance, wo sie zum ersten Mal die Schwächen unseres 4-1-4-1 (Räume neben Bulic hinter den hohen Achtern) ausnutzen. Drei Minuten später steht es 2:0. Auch das 3:1 wieder zu psychologisch wichtigen Zeitpunkt. Unfassbar kaltblütig.

Zudem habe ich zum wiederholten Mal den Eindruck, dass die Gegner unsere Stärken und Schwächen gar nicht so genau kennen.
 
Ich habe mir das Spiel für die Analyse der Funke Medien nochmal in Ruhe angeschaut. Nüchtern betrachtet ein 50:50-Spiel. Aber die rechte Seite von WW war defensiv im 1 gegen 1 sehr schwach und die linke Seite (siehe Spielvorschau von @Pawel) offensiv sehr gefährlich. Hirsch stellt gegen die linke Seite zwei gelernte AV und gegen die rechte Seite den quirligsten 1:1-Spieler, den wir haben. Alle Tore fallen über diese Seite, wahrend WW auf ihrer starken Seite nur zwei-, dreimal durchbricht.

Zudem ist das Momentum wieder unglaublich. WW hat direkt vor dem 1:0 eine Riesenchance, wo sie zum ersten Mal die Schwächen unseres 4-1-4-1 (Räume neben Bulic hinter den hohen Achtern) ausnutzen. Drei Minuten später steht es 2:0. Auch das 3:1 wieder zu psychologisch wichtigen Zeitpunkt. Unfassbar kaltblütig.

Zudem habe ich zum wiederholten Mal den Eindruck, dass die Gegner unsere Stärken und Schwächen gar nicht so genau kennen.


Ich denke dass unsere Stärke ist, den Gegner schlecht aussehen zu lassen. Gefühlt nach jedem Spiel heißt es von Gegnerseite dass man nicht das auf den Platz bringen konnte, was man eigentlich kann und eine schlechte Leistung gebracht hat. (Spiel gegen Verl mal ausgenommen)
 
Mir fehlt ein (aus meiner Sicht) im heutigen Fußball ganz wichtiger und entscheidender Punkt in der Betrachtung unserer Spielweise und (aktuellen) Stärke: Grundordnung, Ballbesitz oder-nichtbesitz, spielersicher Ansatz, alles okay, alles richtig, alles wichtig…

Für mich haben es Preetz, Schmoldt, Hirsch, Höner & Co. aber mehr als all unsere Konkurrenz „verstanden“, die Bedeutung einer weiteren „taktischen“ Ebene scheinbar zu erkennen und dies sowohl in der Zusammenstellung des Kaders als auch in der Interpretation des Ansatzes auf dem Rasen zu berücksichtigen: Die Spieleinteilung und den Spielverlauf!!!

Fußball im Jahr 2025 bedeutet eine Bruttospielzeit von zumeist mehr als 100 Minuten! Bei zunehmender Athletik des Menschen. Fitness, Ausdauer, Spielintensität trifft dabei seit wenigen Jahren auf 5 (!) mögliche Spielerwechsel pro Spiel, was nichts anderes bedeutet als: Ich kann als Coach die Hälfte (!) meiner Feldspieler pro Spiel austauschen!!!

Kurzum: Für mich gibt es nicht DEN Ansatz im Spiel, sondern eine Option von etlichen Ansätzen im bzw. je nach Spielverlauf.

Oder noch provokanter formuliert: Bei Anpfiff kann eine komplett andere Mannschaft von der Spielercharakteristik und dem Spielansatz her auf dem Feld stehen als beim Abpfiff. Eine komplett andere. Der Fußball nähert sich dabei immer mehr anderen Sportarten an, die mit „fliegenden“ Wechseln „taktieren“ können.

Bei 100 Spielminuten Bruttospielzeit müssen nicht zwangsläufig die „besten 11“ bei Anpfiff auf dem Rasen stehen, sondern die „geeignetsten“ für die Spieleröffnung…

Das ist für mich eine „neue Realität“ im Fußball...

Wie ich meine 16 möglichen Spieler „ein- oder verteile“, in welche Sequenzen ich ein Spiel unterteile, dieser Bereich stellt (für mich) eine immer stärker werdende taktische Komponente dar. Das (ursprünglich) „glückliche“ Händchen bei Einwechslungen weicht für mich zunehmend einer ganz bewussten Taktik…

Wer heute nach 50 oder 60 Minuten Tempospieler oder individuelle 1:1 Spieler wie Bookjans, Noß oder Symalla einwechseln kann, der besitzt damit eine „bewusste“ Stärke in der Spieleinteilung. Und ja, es kann durchaus „Taktik“ sein, dass andere zuvor den Gegner erst einmal „müde“ spielen…

Die Bedeutung von „Roleplayern“ wächst insofern. Ich kann bei Rückstand 2-3 frische Offensivkräfte einwechseln, um bei anschließender Führung im besten Falle im gleichen Spiel dann aber wiederum noch zwei explizit „große“ für die Defensivstandards. Unterschiedliche Spieler übernehmen mehr denn je ganz bewusste „Aufgaben", für die sie eine passende Ressource und/oder Charakteristik besitzen...

Am Laptop bekomme ich dabei zeitgleich alle notwendigen Daten, die ich für die Analyse benötige…

Mich fasziniert diese neue taktische Ebene sehr...
 
Mir fehlt ein (aus meiner Sicht) im heutigen Fußball ganz wichtiger und entscheidender Punkt in der Betrachtung unserer Spielweise und (aktuellen) Stärke: Grundordnung, Ballbesitz oder-nichtbesitz, spielersicher Ansatz, alles okay, alles richtig, alles wichtig…

Für mich haben es Preetz, Schmoldt, Hirsch, Höner & Co. aber mehr als all unsere Konkurrenz „verstanden“, die Bedeutung einer weiteren „taktischen“ Ebene scheinbar zu erkennen und dies sowohl in der Zusammenstellung des Kaders als auch in der Interpretation des Ansatzes auf dem Rasen zu berücksichtigen: Die Spieleinteilung und den Spielverlauf!!!

Fußball im Jahr 2025 bedeutet eine Bruttospielzeit von zumeist mehr als 100 Minuten! Bei zunehmender Athletik des Menschen. Fitness, Ausdauer, Spielintensität trifft dabei seit wenigen Jahren auf 5 (!) mögliche Spielerwechsel pro Spiel, was nichts anderes bedeutet als: Ich kann als Coach die Hälfte (!) meiner Feldspieler pro Spiel austauschen!!!

Kurzum: Für mich gibt es nicht DEN Ansatz im Spiel, sondern eine Option von etlichen Ansätzen im bzw. je nach Spielverlauf.

Oder noch provokanter formuliert: Bei Anpfiff kann eine komplett andere Mannschaft von der Spielercharakteristik und dem Spielansatz her auf dem Feld stehen als beim Abpfiff. Eine komplett andere. Der Fußball nähert sich dabei immer mehr anderen Sportarten an, die mit „fliegenden“ Wechseln „taktieren“ können.

Bei 100 Spielminuten Bruttospielzeit müssen nicht zwangsläufig die „besten 11“ bei Anpfiff auf dem Rasen stehen, sondern die „geeignetsten“ für die Spieleröffnung…

Das ist für mich eine „neue Realität“ im Fußball...

Wie ich meine 16 möglichen Spieler „ein- oder verteile“, in welche Sequenzen ich ein Spiel unterteile, dieser Bereich stellt (für mich) eine immer stärker werdende taktische Komponente dar. Das (ursprünglich) „glückliche“ Händchen bei Einwechslungen weicht für mich zunehmend einer ganz bewussten Taktik…

Wer heute nach 50 oder 60 Minuten Tempospieler oder individuelle 1:1 Spieler wie Bookjans, Noß oder Symalla einwechseln kann, der besitzt damit eine „bewusste“ Stärke in der Spieleinteilung. Und ja, es kann durchaus „Taktik“ sein, dass andere zuvor den Gegner erst einmal „müde“ spielen…

Die Bedeutung von „Roleplayern“ wächst insofern. Ich kann bei Rückstand 2-3 frische Offensivkräfte einwechseln, um bei anschließender Führung im besten Falle im gleichen Spiel dann aber wiederum noch zwei explizit „große“ für die Defensivstandards. Unterschiedliche Spieler übernehmen mehr denn je ganz bewusste „Aufgaben", für die sie eine passende Ressource und/oder Charakteristik besitzen...

Am Laptop bekomme ich dabei zeitgleich alle notwendigen Daten, die ich für die Analyse benötige…

Mich fasziniert diese neue taktische Ebene sehr...
Theoretisch, so weit so gut.

Wenn Du aber Spieler auf dem Platz -und auf der Bank - hast, die Kampf und Leidenschaft als Grundvoraussetzung, nicht mitbringen, dann bringt der beste Laptop einen Trainer auch nicht weiter.
Zu letzt gesehen beim Länderspiel Slowakei - Deutschland

Zur Zeit stimmen genau diese Tugenden bei uns und aktuell macht diese Mannschaft einfach nur Bock - man sieht, die laufen nicht für Prestige oder Kohle aufs Feld. Die wollen als Manschaft gewinnen und die Tabellenspitze nicht abgeben.
 
Oder aber die bekommen eine aussergewöhnliche Siegprämie und verdoppeln dadurch ihr Gehalt. Da braucht Didi vor dem Spiel nur noch sagen: geht’s raus und belohnt euch.🤣🤣🤣
 
Ich habe mir das Spiel für die Analyse der Funke Medien nochmal in Ruhe angeschaut. Nüchtern betrachtet ein 50:50-Spiel. Aber die rechte Seite von WW war defensiv im 1 gegen 1 sehr schwach und die linke Seite (siehe Spielvorschau von @Pawel) offensiv sehr gefährlich. Hirsch stellt gegen die linke Seite zwei gelernte AV und gegen die rechte Seite den quirligsten 1:1-Spieler, den wir haben. Alle Tore fallen über diese Seite, wahrend WW auf ihrer starken Seite nur zwei-, dreimal durchbricht.

Zudem ist das Momentum wieder unglaublich. WW hat direkt vor dem 1:0 eine Riesenchance, wo sie zum ersten Mal die Schwächen unseres 4-1-4-1 (Räume neben Bulic hinter den hohen Achtern) ausnutzen. Drei Minuten später steht es 2:0. Auch das 3:1 wieder zu psychologisch wichtigen Zeitpunkt. Unfassbar kaltblütig.

Zudem habe ich zum wiederholten Mal den Eindruck, dass die Gegner unsere Stärken und Schwächen gar nicht so genau kennen.
Insbesondere deinen letzten Satz habe ich in den letzten Wochen bereits häufiger genutzt.

In der vergangenen Saison empfand ich unsere taktische Variabilität noch als extrem limitiert und vom Gegner abhängig.

In dieser Saison hat man seine eigene Idee weiterentwickelt und kann im Spiel auf verschiedene Szenarien reagieren.

Was mich derzeit am meisten fasziniert und lange gleichzeitig verzweifeln lies sind die phasenweise extrem tief stehenden Ketten. Damit überlassen wir dem Gegner häufig den Ball und viel Rasen.
Diese Phasen gab es ausgenommen vom Spiel in Regensburg bisher in jeder Partie. Dennoch hat es bisher noch kein Gegner verstanden, daraus bedeutend Kapital zu schlagen. Selbst in Verl, wo wir in allen Belangen unterlegen waren, reichte es nur zu 2-3 Topchancen.

Im Gegenzug locken wir unsere Gegner in solchen Phasen immer wieder weit raus und schlagen häufig in genau diesen Phasen des Spiels zu.

Diese ständigen Wechsel von Angriffspressing und anschließender sehr defensiver Grundordnung ist für jeden Gegner maximal unangenehm zu bespielen und vorherzusehen.

Diese Veränderung innerhalb eines Spiels hat die Mannschaft extrem verinnerlicht und setzt diese teilweise sogar ohne Ansage vom Trainerteam situationsbedingt eigenständig um, wenn sie es für sinnvoll erachtet. Jedenfalls habe ich Höhner so gestern bei den Podbolzern verstanden.
 
Was mich derzeit am meisten fasziniert und lange gleichzeitig verzweifeln lies sind die phasenweise extrem tief stehenden Ketten. Damit überlassen wir dem Gegner häufig den Ball und viel Rasen.

Ja. Das ist genau so. Eigentlich ist es im Kern wieder Funkel- oder Simeone-Fußball. Die Pressinglinie ist deutlich tiefer als zu weiten Teilen der Regionalliga-Saison. Der Unterschied ist aber das Anlaufen. Es findet zwar tiefer statt, ist aber sehr intensiv und aktiv und nicht so passiv wie im klassischen 90er-Konterfussball oder 2010er-Mittelfeldpressingansatz. Damals wurde nur verschoben und gewartet bis der Ball in die Formation gespielt wurde. Erst dann wurde man aktiv.

WW hatte bis jetzt in jedem Spiel weniger Ballbesitz als der Gegner. Eigentlich spielen sie mit einer ganz ähnliche Idee wie wir. Trotzdem hatten sie am Samstag mehr den Ball (natürlich auch durch den Spielstand bedingt).

Im Endeffekt geht es Hirsch in jeder Phase darum maximal eklig für den Gegner zu sein und irgendwie und irgendwann die Flugelräume zu öffnen, worüber er so gerne mit Tempo angreift. Entweder weil man selbst tief steht und den Gegner dadurch zwingt, rauszurücken und luftiger zu stehen oder es wird versucht über den eigenen Ballbesitz den Gegner anzulocken und dann die offenen Räume in der Tiefe zu attackieren. Dafür gibt es im Ballbesitz mehr Mechanismen als in der Regionalliga.

Und bei dem Vorhaben die Räume zu öffnen, hat die Mannschaft eine Engelsgeduld und hohe Resilenz gegenüber gegnerischer Dominanz. Und wenn die Räume dann irgendwann mal kurz aufgehen und man sie bespielt bekommt, ist die Mannschaft "cold as ice" und hat auch einfach viel individuelle Qualität und Effektivität im Abschluss.

Wir lange das noch so weiter geht und durchzuhalten ist, ist dann vielleicht die spannendsten Frage. Die muss man sich aber nicht stellen, wenn man das nicht möchte 🤫

@Pawel hat mich darin erinnert, dass Regensburg mit einem ähnlichen Fußball vor zwei Jahren in die 2.Liga aufgestiegen ist. Mit Bulic übrigens...
 
Im Endeffekt geht es Hirsch in jeder Phase darum maximal eklig für den Gegner zu sein und irgendwie und irgendwann die Flugelräume zu öffnen, worüber er so gerne mit Tempo angreift. Entweder weil man selbst tief steht und den Gegner dadurch zwingt, rauszurücken und luftiger zu stehen oder es wird versucht über den eigenen Ballbesitz den Gegner anzulocken und dann die offenen Räume in der Tiefe zu attackieren. Dafür gibt es im Ballbesitz mehr Mechanismen als in der Regionalliga.

Und bei dem Vorhaben die Räume zu öffnen, hat die Mannschaft eine Engelsgeduld und hohe Resilenz gegenüber gegnerischer Dominanz. Und wenn die Räume dann irgendwann mal kurz aufgehen und man sie bespielt bekommt, ist die Mannschaft "cold as ice" und hat auch einfach viel individuelle Qualität und Effektivität im Abschluss.

Wir lange das noch so weiter geht und durchzuhalten ist, ist dann vielleicht die spannendsten Frage. Die muss man sich aber nicht stellen, wenn man das nicht möchte 🤫

Ich würde gerne ergänzen dass es in der Vergangenheit in diesem Forum immer mit neidvollen Blick auf "die Mannschaft der Stunde" (wie Elversberg, Münster, Ulm etc) hiess, dass diese so erfolgreich wären, weil sie ein Konzept haben, in dem jeder weiss was er zutun hat und deshalb das Kollektiv besser ist als die Summe der Teile.

Ich denke man kann und muss schon in gewisser Weise festhalten, dass dies dem MSV in kurzer Zeit auch unter DH gelungen ist, allerdings mit einem kompletten anderen Spielansatz als den den diese anderen Mannschaften spielten und den die oben genannten User damit vermutlich assozierten. Zu Hochzeiten von Simeones Atletico sagte mal ein Reporter dazu "eine Mannschaft, die kein Problem damit hat, den Ball NICHT zu haben". Ich fand diese Beschreibung mega und habe immer gehofft, dass wir so etwas bald von unserem MSV auch sagen dürfen (hat halt so "Friedhelm Funkel Vibes"). Und DH hat diesen Ansatz inzwischen fast perfekt mit dieser Mannschaft umgesetzt: Wir nehmen dem Gegner den Spass am Fussball (oder wie du es nennst sind "eklig") und sind dabei vorne eiskalt.

Ich frage mich manchmal, ob die Mannschaft in der 3.Liga auf unsere Art des Spiels in dieser Perfektion überhaupt aktuell vorbereitet sind, taktisch aber auch "psyschologisch". Ist halt sicherlich nicht ganz einfach wenn du permanent den Ball hast, aber im letzten Drittel eigentlich wenig zu melden hast, während du gleichzeitig siehst dass dein Gegner aus wenig Ballbesitzt mit "simplen" langen Bällen Grosschancen herauspielt.

Dieser Spielansatz ist sicherlich nicht für jeden Fan erstrebenswert oder unterhaltsam (das kann ich nachvollziehen), aber man sollte zumindest wertfrei anerkennen dass die Mannschaft dass, was sie unter DH spielen will, schon SEHR GUT umsetzt. Und das sollte es doch eigentlich sein woran man einen Trainer misst.

Und wie immer ist Fussball natürlich "Tagesgeschäft". Momentan läuft es super, und daran hat DH uns seine Art Fussball zu spielen und vor allem wie er die Mannschaft entsprechend aufgebaut und geformt hat einen grossen Anteil. Ob sich das Ganze "abnutzt" wenn sich die Gegner besser auf uns einstellen, oder ob wir dann trotzdem unser Spiel durchdrücken können, muss, wie du schon schreibst, die Zukunft zeigen. Genauso wie ob DH dann seinerseits wieder wird "gegensteuern" können.

Aber ganz ehrlich, diese Problematik ist dem Fussball doch an sich inhärent und kann dir auch mit einem anderen Spielansatz begegnen.
 
Ich hab ja gesagt: Mal sehen wie wir mit unterschiedlichen Ansätzen der Gegner klar kommen. Aus den ersten Spielen sieht man, dass wir Probleme bei Mannschaften, die stark im Ballbesitz sind kriegen: Verl und Stuttgart. Aber da hat weitestgehend die Verteidigung im letzten Drittel gepasst (wie auch sonst). Ich bin schon fast dabei zu sagen: Mal sehen, wer mit unserem Ansatz klar kommt.

Da werden die kommenden Spiele gegen Schweinfurt und Havelse echt interessant. Da erwarte ich dann eher, dass uns das Spiel überlassen wird. Verteidigen wir weiter sicher aus höherer Stellung? Kommt die Stärke (in der Vorbereitung) bei Standards zur Geltung?
 
Ist halt sicherlich nicht ganz einfach wenn du permanent den Ball hast, aber im letzten Drittel eigentlich wenig zu melden hast, während du gleichzeitig siehst dass dein Gegner aus wenig Ballbesitzt mit "simplen" langen Bällen Grosschancen herauspielt.

Und wer kann sich nicht an unsere National Mannschaftzeit erinnern, wo wir in Ballbesitz geglänzt haben, aber ansonsten nicht viel funktionierte. Ein quälend langweiliger Fussball. Bayern ist international auch so unterwegs, viel Dominanz, mit wenig verwertbaren.

Ich genieße den aktuellen Fussi und habe Spass zu sehen, wie unsere Flügelspieler das 1 zu 1 suchen.
 
Als Basketballer bin ich übrigens auch ein Freund von diesem Taktieren mit Wechseln, das unterstützt unser System wie ich finde enorm. Es wird die Möglichkeit gegeben ausführlicher zu reagieren und spielerisch einen besseren Hebel für den Gegner zu finden. Was zusammen mit den gelebten etwas altmodischen Tugenden eine ansprechende Kombination ergibt.

Bezüglich Nationalmannschaft würde ich mich auch lieber an Basketball als an Fußball derzeit orientieren. Diese sind amtierender Weltmeister und seit Sonntag Europameister (es war ein wirklich sehr schönes Wochenende :wein:). Das hat aber vor allem als Ursache, dass Sie seit 2022 eine committete Mannschaft sind, bei der jeder sich auf den anderen verlassen kann, weil die sich auch jedes Spiel auch füreinander richtig reinhauen. So dass Sie für jeden Gegner unangenehm und nur schwer zu schlagen sind. Was mich aktuell halt stark an den MSV erinnert. Eben auch, dass Spieler von der Bank kommend, den Unterschied ausmachen können.

Wie dem auch sei, ich finds spannend jedes Mal zu beobachten, welche taktischen Veränderungen und spielerischen Akzente die Einwechslungen von Didi bringen.
 
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Wir lange das noch so weiter geht und durchzuhalten ist, ist dann vielleicht die spannendsten Frage. Die muss man sich aber nicht stellen, wenn man das nicht möchte 🤫

@Pawel hat mich darin erinnert, dass Regensburg mit einem ähnlichen Fußball vor zwei Jahren in die 2.Liga aufgestiegen ist. Mit Bulic übrigens...
Darüber habe ich auch schon nachgedacht.

Letztendlich gibt es gegen alle Systeme im Endeffekt irgendwann auch Lösungen.

Auch uns wird noch regelmäßig der Zahn gezogen werden. Im Moment fliegen wir noch etwas unter dem Radar, will sagen wir werden noch nicht so wirklich Ernst genommen. Das ändert sich aktuell natürlich schon

Aber die Frage liegt für mich, wie so oft, dann im mentalen Bereich. Hier kann ich diese Mannschaft noch gar nicht einschätzen. Was passiert bei zwei oder drei Niederlagen in Folge ? Bleiben die dann so zuversichtlich?

Im konditionellen Bereich mache ich mir gar keine Sorgen, wir kassieren ja nicht umsonst hinten raus so wenig Tore seit 1,5 Jahren und haben sehr oft noch den Punch. Das ist längst nicht bei jedem so

Nein Sohn hat mich drauf gebracht. Mal 60 gegen Havelse das 3:2 angucken wie der 39er von Havelse da platt spazieren geht. Das Tor fällt sonst so nicht.

Wo ich mir aber sicher bin. bei aller taktischen Eliminierung von Lücken. Du kannst eine Mannschaft, die eine so hohe Lauf- und Leidensbereitschaft hat, niemals einfach so ganz aus knipsen. Nicht im langen Lauf, in einzelnen Spielen ja.

Dazu haben wir das Glück einen Kader zu haben, der in der Breite so gut aufgestellt ist, das wir bei wechseln immer recht gleichwertig ersetzen können.

Klar, werden wir noch entzaubert werden, kein Thema.

Aber es ist wie mit Robben und Ribery damals. Jeder wusste genau was die vorhaben, trotzdem konnte man sie nur selten halten.

So wird da bei uns auch sein, wenn wir diese Intensität beibehalten.

Vieles wird nicht mehr so selbstverständlich werden, aber wir werden mit der Bereitschaft lange eine gute Rolle in der Liga spielen.
 
Mir fehlt ein (aus meiner Sicht) im heutigen Fußball ganz wichtiger und entscheidender Punkt in der Betrachtung unserer Spielweise und (aktuellen) Stärke: Grundordnung, Ballbesitz oder-nichtbesitz, spielersicher Ansatz, alles okay, alles richtig, alles wichtig…

Für mich haben es Preetz, Schmoldt, Hirsch, Höner & Co. aber mehr als all unsere Konkurrenz „verstanden“, die Bedeutung einer weiteren „taktischen“ Ebene scheinbar zu erkennen und dies sowohl in der Zusammenstellung des Kaders als auch in der Interpretation des Ansatzes auf dem Rasen zu berücksichtigen: Die Spieleinteilung und den Spielverlauf!!!

Fußball im Jahr 2025 bedeutet eine Bruttospielzeit von zumeist mehr als 100 Minuten! Bei zunehmender Athletik des Menschen. Fitness, Ausdauer, Spielintensität trifft dabei seit wenigen Jahren auf 5 (!) mögliche Spielerwechsel pro Spiel, was nichts anderes bedeutet als: Ich kann als Coach die Hälfte (!) meiner Feldspieler pro Spiel austauschen!!!

Kurzum: Für mich gibt es nicht DEN Ansatz im Spiel, sondern eine Option von etlichen Ansätzen im bzw. je nach Spielverlauf.

Oder noch provokanter formuliert: Bei Anpfiff kann eine komplett andere Mannschaft von der Spielercharakteristik und dem Spielansatz her auf dem Feld stehen als beim Abpfiff. Eine komplett andere. Der Fußball nähert sich dabei immer mehr anderen Sportarten an, die mit „fliegenden“ Wechseln „taktieren“ können.

Bei 100 Spielminuten Bruttospielzeit müssen nicht zwangsläufig die „besten 11“ bei Anpfiff auf dem Rasen stehen, sondern die „geeignetsten“ für die Spieleröffnung…

Das ist für mich eine „neue Realität“ im Fußball...

Wie ich meine 16 möglichen Spieler „ein- oder verteile“, in welche Sequenzen ich ein Spiel unterteile, dieser Bereich stellt (für mich) eine immer stärker werdende taktische Komponente dar. Das (ursprünglich) „glückliche“ Händchen bei Einwechslungen weicht für mich zunehmend einer ganz bewussten Taktik…

Wer heute nach 50 oder 60 Minuten Tempospieler oder individuelle 1:1 Spieler wie Bookjans, Noß oder Symalla einwechseln kann, der besitzt damit eine „bewusste“ Stärke in der Spieleinteilung. Und ja, es kann durchaus „Taktik“ sein, dass andere zuvor den Gegner erst einmal „müde“ spielen…

Die Bedeutung von „Roleplayern“ wächst insofern. Ich kann bei Rückstand 2-3 frische Offensivkräfte einwechseln, um bei anschließender Führung im besten Falle im gleichen Spiel dann aber wiederum noch zwei explizit „große“ für die Defensivstandards. Unterschiedliche Spieler übernehmen mehr denn je ganz bewusste „Aufgaben", für die sie eine passende Ressource und/oder Charakteristik besitzen...

Am Laptop bekomme ich dabei zeitgleich alle notwendigen Daten, die ich für die Analyse benötige…

Mich fasziniert diese neue taktische Ebene sehr...
Eine sehr interessante Theorie. Aus diesem Blickwinkel habe ich den modernen Fußball noch gar nicht betrachtet. 🤔
 
Und wer kann sich nicht an unsere National Mannschaftzeit erinnern, wo wir in Ballbesitz geglänzt haben, aber ansonsten nicht viel funktionierte.
Ja, das Halbfinale 2014 vs BRZ war schon recht langweilig. ;)

In meinen Augen war es schon immer das wichtigste, dass man im Verein eine stringente Idee hat und diese umsetzt. Der Kader letzte Saison war für mehrere Spielideen geeignet, dies haben wir für mein Empfinden in diesem Sommer aber geändert und uns auf Spielertypen konzentriert, die in unserem System glänzen. Auch der Abgang von Michel war entsprechend nur folgerichtig.

Höner scheint taktisch auch nicht so unbedarft zu sein, wie es letztes Jahr hier noch manchmal hieß, zumindest kommt er bei den Podbolzern zuletzt nicht so rüber; was wir uns im Sommer einstudiert haben, ist derzeit am greifen. Ich würde mich stand heute nicht trauen, in einer Ergebniskrise (die Gesetz der Serie als Aufsteiger eigentlich irgendwann kommen muss, außer wir sind Lautern 1998) da nicht auch noch ein paar Feinjustierungen zu erwarten. In den nächsten beiden Spielen sehen wir da vielleicht sogar schon etwas, wenn die Spiele letztlich nicht so aussehen wie in Nettetal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Letztes Jahr war für mich oft „Klappt Spieler A nicht werfe ich Spieler B identisch rein“ die Arbeitsweise auf der Trainerbank.

Nach dem Podcast mit Höner sehe ich da in dieser Saison jede Wechseloption schon mit einem Plan dahinter. Gerade Höner lief hier allgemein deutlich unter dem Radar.

Höner sagte vor allem im Podcast „du kannst keine Mannschaft komplett ausschalten ohne deine Spielidee aufzugeben“ und da sehen ich im Moment tatsächlich eine unserer Stärken. Nach den ersten Spielen ist klar unsere Flügel sind eine Waffe und unsere Gegner stellen sich darauf ein. Geben dadurch aber einen Teil ihrer Stärke auf, sie reagieren. Evtl ist das der erste mentale Sieg für uns schon VOR dem Abpfiff.

Schön zu sehen ist aber auch wie sichernder Spiel geändert hat: anfangs lang über die Kette und dann frei aufs Tor, die Gegner reagieren darauf und wir gehen dann einfach anders über die Außen. Alles nicht einfach so passiert sondern laut Höhner im Training einstudiert. Ich hoffe das wir weiterhin Lösungen haben die wir noch zurückhalten bis sie nötig werden.

Wir werden sicher nicht alles wegblasen, aber ich bin echt beruhigt nachdem ich gesehen habe was Höner für eine Taktik Maschine ist.
 
Höner scheint taktisch auch nicht so unbedarft zu sein, wie es letztes Jahr hier noch manchmal hieß, zumindest kommt er bei den Podbolzern zuletzt nicht so rüber;

Höner war letzten Winter bei Tim Gißke zu Gast. Da wurde zwar auch klar, dass er das taktische Gehirn vom MSV ist (in Verbindung mit Leon Welter), aber damals war seine Argumentation für mein Empfinden noch sehr stark rechtfertigend in Bezug auf den defensiv-passiven Ansatz und die Idee gegen den Ball wurde schon in den Mittelpunkt der Spielweise gestellt. Und wenn wir ganz ehrlich sind, war die Entwicklung nach der Winterpause eine ziemliche Enttäuschung. Erst nach Paderborn und der intern und extern aufkeimenden Kritik wurde auch mehr über das Offensivspiel nachgedacht.

Mittlerweile redet er in Sachen Matchplan auch viel mehr über offensive Ideen. Zudem hört man halt brutal heraus, dass das Scouting und die Vorbereitung auf die kommenden Gegner ein absolutes Prunkstück des MSV sind. Nicht nur im Großen und Ganzen, sondern auch in den feinen Details. Ich hatte in jedem Spiel der 3.Liga (Stuttgart vielleicht etwas ausgenommen) bisher den Eindruck, dass wir den Gegner besser kannten als er uns und das wir auch im In-Game-Coaching die schärferen Klingen hatten.

Was will ich sagen: Es hat schlicht eine Entwicklung stattgefunden. Zwar immer noch basierend auf die Hirsch-Idee (Stabilität, Fleiß, Zweikämpfe, direktes Offensivspiel), aber viel flexibler und taktisch ausgefuchster und auch die Ballbesitzphasen stärker einbeziehend.

Wir profitieren im Moment einfach von der Konstanz auf der Ebene der sportlichen Führung.

Und die mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten für Spieler wie Michelbrink im Hirschen Fußball wird einfach durch Neuzugänge kompensiert, die ähnlich Profile haben, aber mehr Erfahrung und Athletik mitbringen (Noß, Viet).
 
Zuletzt bearbeitet:
.... Erst nach Paderborn und der intern und extern aufkeimenden Kritik wurde auch mehr über das Offensivspiel nachgedacht.
.........
Komplett neue Mannschaft, in der Liga ankommen, Stabilität durch eine starke Defensive und der spürbare Druck, den Aufstieg zu schaffen. Einerseits war er durch die vielen Ausfälle zu anderen Spielertypen gezwungen (neben Michelbrink fand auch Bookjans wieder zurück ins Team), andererseits gab es jetzt eine gewisse Sicherheit nach dem Lauf der ersten Serie und das zuvor starre System konnte etwas gelockert werden.
Mittlerweile redet er in Sachen Matchplan auch viel mehr über offensive Ideen. Zudem hört man halt brutal heraus, dass das Scouting und die Vorbereitung auf die kommenden Gegner ein absolutes Prunkstück des MSV sind. Nicht nur im Großen und Ganzen, sondern auch in den feinen Details. Ich hatte in jedem Spiel der 3.Liga (Stuttgart vielleicht etwas ausgenommen) bisher den Eindruck, dass wir den Gegner besser kannten als er uns und das wir auch im In-Game-Coaching die schärferen Klingen hatten.
Eigentlich hatten wir jetzt 5 völlig unterschiedliche Spielverläufe. Mit Stuttgart einen technisch starken Gegner, der den Mannschaften danach noch mehr Probleme bereitet hat als uns, in Regensburg die unglaubliche Serie an langen Bällen hinter deren Kette, gegen Ulm in Unterzahl mit klarem Chancenplus und schnellem Umschaltspiel, in Verl gerade in HZ1 ohne jegliche Chance gegen einen stark kombinierenden Gegner, trotzdem kaum etwas zugelassen und mit brachialem Willen gewonnen, gegen Wiesbaden nicht mit erzwungenen, sondern mit klug herausgespielten Toren, einem absolut geduldigen Aufbau und der Umstellung auf die Dreierkette nach der Pause.
Ich bin ja jetzt nicht der Taktikfreak, aber das sieht mir doch nach deutlich mehr unterschiedlichen Spielansätzen aus als in der letzten Saison mit 1,5 verschiedenen Matchplänen. Natürlich braucht man das passende Personal dafür, aber das wird ja zielgerichtet ausgesucht, damit es zu den verschiedenen Ansätzen passt, demnach steht ja erst die Idee, dann wird der Spieler gesucht. Das fehlt mir in der Betrachtung, falls ich das mit den so unterschiedlichen Spielansätzen in diesen ertsen 5 Spielen nicht verkehrt sehe.

Ansonsten bin ich da bei @Psychozebra und sehe Spieler, die gerade dabei sind, den nächsten Schritt zu machen. Die große Sorge, dass Sussek, Symalla, Hahn, Fleckstein, Bitter, Töpken, Braune usw. nicht in der Liga mithalten können dürfte sich, ein mögliches Formtief außen vor gelassen, doch erledigt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde ehrlich gesagt schon noch ein paar Spiele abwarten — ich gehe jetzt nicht davon aus das wir die Drittliga invincibles werden — ich will sehen wie wir uns schlagen wenn die ersten Dämpfer kommen — 2 Niederlagen am Stück — was machen wir dann?

Nicht das mans aktuell nicht genießen soll — aber die Saison ist lang.

Ich glaube auch das wir grundsätzlich in allen Bereichen Schritte nach vorne gemacht haben und die Maschine im Großen einfach läuft und die Teile passen.

Mannschaft spielt nach den Vorgaben und hat sie verinnerlicht, dazu der Qualitätszuwachs im Kader mit aber vor allem passenden Spielern (viet, bulic Heike)

Trotzdem glaube ich lebt der flow auch stark vom Erfolg — ich möchte wirklich sehen was löst ne Niederlage aus (davon ausgehend das wir mal ein Spiel verlieren) — denn ich glaube der Kampfgeist und der ein oder andere Sprint ist schon kopfsache — und da sehe ich halt die Gefahr — das ist das was sich abnutzt — wenn der Fussball der im Kern an diesen Tugenden greift geknackt wird.

Reicht dann die Qualität um noch flexibler zu werden? Haben die Coaches dann Ideen sich weiter anzupassen — oder sind sie vielleicht wirklich jetzt schon so weit das ganze bis zum Ende durchzuziehen und die Gegner finden wirklich kein Mittel.

Wenn das wirklich gelingt muss man sagen, die Mannschaft hat einen eisernen Willen — ok damit zu sein den Ball weniger zu haben und mehr zu laufen als zu spielen ist zb nicht mein kernverständnis von Fußball und ich würde glaub ich bekloppt werden als Spieler.

Aber gut — bemerkenswert wie da aktuell jeder mitzieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich hatten wir jetzt 5 völlig unetrschiedliche Spielverläufe.

Ja, aber die Kernprinzipien sind immer gleich gewesen:

1. Schütze dein eigenes Tor!
2. Nerve den Gegner beim Spielen so gut es geht und nimm ihm seine Stärken ohne 1. zu vernachlässigen
3. Versuche Spielsituation zu kreieren, wo du Raum und Personal am Flügel hast, ohne 1. und 2. zu vernachlässigen.

Natürlich waren die Mittel, die dafür eingesetzt wurden, unterschiedlich oder wurden zur Halbzeit geändert.

Aber sobald einer der drei Punkte nicht mehr erfüllt wird, kann es mit dem Siegen kritisch werden. Einiges haben wir selbst in der Hand (oder können es aus der Hand geben), auf andere Punkte hat der Gegner vermehrt Einfluss.
 
Ja, aber die Kernprinzipien sind immer gleich gewesen:

1. Schütze dein eigenes Tor!
2. Nerve den Gegner beim Spielen so gut es geht und nimm ihm seine Stärken ohne 1. zu vernachlässigen
3. Versuche Spielsituation zu kreieren, wo du Raum und Personal am Flügel hast, ohne 1. und 2. zu vernachlässigen.

Natürlich waren die Mittel, die dafür eingesetzt wurden, unterschiedlich oder wurden zur Halbzeit geändert.

Aber sobald einer der drei Punkte nicht mehr erfüllt wird, kann es mit dem Siegen kritisch werden. Einiges haben wir selbst in der Hand (oder können es aus der Hand geben), auf andere Punkte hat der Gegner vermehrt Einfluss.
Ich mag deine Analysen gerne lesen, Schimanski. Die aufgeführten Punkte 1-3 sind aber doch wirklich offensichtlich und werden doch von allen Mannschaften ausprobiert, oder? Was wäre denn die Alternative?
1. Lade den Gegner auf ein oder zwei Tore ein?
2. Gehe ihm möglichst weit aus dem Weg und lass ihn in Ruhe machen, was er am besten kann - ohne das eigene Tor zu schützen?
3. Vermeide Situationen, die Du gut kannst und probiere mal etwas aus, was du so gar nicht beherrschst?

Jede Mannschaft probiert doch Ihre Stärken in den Vordergrund zu bringen (SEIN SPIEL durchbringen) und die des Gegners nicht zuzulassen. Und aktuell klappt das bei uns einfach hervorragend, ist erfolgreich und in der Summe auch attraktiv anzuschauen. Nicht wie noch in der letzten Hinrunde, als man den Eindruck hatte, es geht nur um Punkt 1 deiner Aufzählung und der Rest ist glückliche Fügung.

Um es besser zu verstehen: Was würdest du denn im Moment anders gestalten?
 
Bis jetzt haben unsere Gegner auch nur mit Wasser gekocht.
Und wer sich die Spiele der "anderen" Aufstiegsanwärter angesehen hat:
Das war auch nicht immer das Gelbe vom Ei.
Weder Saarbrücken, RWE noch die Löwen.
3. Liga eben.
Wir können gegen jeden Gegner verlieren, müssen wir aber nicht.
Das ist Fußball. Und bis jetzt sehe ich keine Mannschaft, die ihr Spielsystem so durchzieht wie wir.
Bin mir aber bewusst, dass es uns irgendwann erwischen wird.
Wie es die anderen Mannschaften schom erwischt hat.
Dann mal sehen, wie unsere Antwort darauf aussieht.
Ich glaube nicht, dass wir einbrechen werden.
 
Vor ein paar Wochen habe ich mir die Frage gestellt, wie wir mit unterschiedlichen Ansätzen der Gegner zurecht kommen. Nach den bisherigen Spielen rückt mehr die Frage in den Fokus, wie die anderen mit dem unsrigen zurecht kommen wollen.

Auffällig ist, dass wir (nicht ganz überraschend) immer dann ins Schwitzen kommen, wenn der Gegner stark im Ballbesitz ist. Das war in der ersten Halbzeit gegen Stuttgart so, 80 Minuten gegen Verl und auch Mitte der ersten Halbzeit in Schweinfurt. Dort natürlich auf etwas geringerem Niveau als bei den beiden ersten.

Diese Spielweise der Schweinfurter hat mich dann ein bisschen überrascht und könnte das Learning aus den bisherigen Spielen sein. Ohne deren Harmlosigkeit im Angriffsdrittel kann das auch anders ausgehen.

Umgekehrt scheint eine Dreierkette beim Gegner für diese keine gute Idee zu sein. Regensburg wollte den eigenen Ansatz durchziehen, hat die Schienenspieler hochgezogen und wurde für die Räume neben der Abwehrkette brutal bestraft.

Ulm stand tief, bekam die Seiten aber gegen unsere Doppelbesetzung auf den Flügeln nicht zu. Außer denen haben sich bisher alle rauslocken lassen oder wollen eh aus dem Ballbesitz agieren. Hier mal der Vergleich zum Spiel gegen Oberhausen letzte Saison: Dort haben wir aus einer flachen Viererkette aufgebaut und RWO konnte gegen unsere offensiven Außen durch verschieben reagieren. Mittlerweile spielen wir aber mit einer abkippenden sechs gegen das Anlaufen eines Doppelsturms und geben Bitter und Coskun so die Freiheit offensiv zu agieren. In Regensburg haben wir die offensiven Außen in die Mitte gezogen, um so deren Dreierkette im Aufbau anlaufen zu können.

Das scheinen die taktischen Learnings unsererseits aus der letzten Rückrunde zu sein.

Für Gegner stellt sich die Aufgabe die Außen zu schließen in tiefen Phasen ohne vor der Abwehr Räume zu öffnen, bzw. in hoher Stellung keine Räume für unsere Außen zu öffnen.

Wenn ich schnelle Spitzen hätte, würde ich z.B. als Havelse mal ein 4-4-2 ganz billo mit viel Steil-Klatsch und schnellem Umschalten ausprobieren. Für im Ballbesitz stärkere Mannschaften scheint mir da die Raute mit flacher Kette eine Option.
 
Ja, aber die Kernprinzipien sind immer gleich gewesen:

1. Schütze dein eigenes Tor!
2. Nerve den Gegner beim Spielen so gut es geht und nimm ihm seine Stärken ohne 1. zu vernachlässigen
3. Versuche Spielsituation zu kreieren, wo du Raum und Personal am Flügel hast, ohne 1. und 2. zu vernachlässigen.
.......Auffällig ist, dass wir (nicht ganz überraschend) immer dann ins Schwitzen kommen, wenn der Gegner stark im Ballbesitz ist. Das war in der ersten Halbzeit gegen Stuttgart so, 80 Minuten gegen Verl und auch Mitte der ersten Halbzeit in Schweinfurt. Dort natürlich auf etwas geringerem Niveau als bei den beiden ersten.....
Ich denke unser Erfolg hat seine Basis in Schimanskis "Schütze dein eigenes Tor" und würde @Ghulasi widersprechen, dass wir "ins Schwitzen kommen" bei Ballbesitz des Gegners.
Denn auch wenn der Gegner mit Ballbesitz brilliert und uns optisch tlw vorführt (wie viele es von unserer Mannschaft gerne sähen) gibt es kaum Chancen oder gar Gegentore:
VfB2 1.HZ: Null
Verl 80min: "nur"2, eines davon geschenkt
Ulm in Überzahl:1
Schweinfurt:0
Wir rennen, sind eng am Mann, übergeben den Gegner gut, pressen nicht naiv vorne, sondern erst ab Mitte, im Zentrum hat der Gegner keinen Platz. Gegen uns gibt es wirklich kaum Torchancen. Das dieses (so waren glaube ich die Berichte über das Training im Sommer) focussiert trainiert wurde scheint voll aufzugehen.
Und dann stechen wir halt irgedwann zu.
 
Ich mag deine Analysen gerne lesen, Schimanski. Die aufgeführten Punkte 1-3 sind aber doch wirklich offensichtlich und werden doch von allen Mannschaften ausprobiert, oder? Was wäre denn die Alternative?
1. Lade den Gegner auf ein oder zwei Tore ein?
2. Gehe ihm möglichst weit aus dem Weg und lass ihn in Ruhe machen, was er am besten kann - ohne das eigene Tor zu schützen?
3. Vermeide Situationen, die Du gut kannst und probiere mal etwas aus, was du so gar nicht beherrschst?

Es geht um Prioritäten. Das der Impact eines Spielers wie Tim Heike hier so kontrovers diskutiert wird und für den Trainer Woche für Woche der Grund ist, ihm die ersten 60 Minuten zu geben, zeigt doch nur, welchen Stellenwert die Arbeit gegen den Ball in unserem Spiel hat. Wenn wir nicht Tabellenführer wären, würde jeder Tim Heike als Transferflop bezeichnen und auf die Bank wünschen.

Es ist doch eine leichte mathematische Rechnung. Wenn du 2/3 des Spiels gegen den Ball arbeitest, stellst du eher Spieler auf, die sich in diesen Phasen besser machen. Wenn du 2/3 des Spiels den Ball am Fuß hast, bevorzugt du Spieler, die in diesen Phasen besser sind.

Wieso ist denn Verl die letzten 15 Minuten gegen uns eingebrochen? Weil deren Spieler auch unter gewissen Prioritäten aufgestellt und verpflichtet werden. Und wenn sie ihr Spielstil nicht mehr durchbekommen, werden ihre Schwächen offensichtlich. Genauso wie unser Schwächen offensichtlich werden, wenn wir den Ballbesitz "brauchen" und der Gegner darin besser ist.

Obwohl ich bekanntermaßen ein Freund des Ballbesitzes bin, frage ich mich bei meiner Mannschaft auch jede Woche wieviel Anlaufdruck ich brauche bzw. wieviel Verzicht ich mir erlauben kann. Das Anlaufen ist in meinem Kopf immer Thema. Ich stelle nie die besten "Zocker" oder "Baller" zusammen auf. Dann wären wir gegen den Ball und defensiv einfach zu schwach.

Aber: Umso besser meine Mannschaft im Laufe der Zeit im Ballbesitz wird, desto weniger muss ich mir über das Anlaufen oder Zweikämpfen Gedanken machen.

Es gab Phasen in meiner Zeit als Jugendtrainer da waren wir so überlegen im Ballbesitz, dass mir das Anlaufen fast egal war. Wir brauchten damals auch nur kurz viel Intensität um den Ball wieder zurückzuholen. Deswegen war die Arbeit gegen den Ball eher "leicht" und bedurfte für mich als Trainer in jeder Hinsicht weniger Aufmerksamkeit.

Aber: Umso länger die Phasen gegen den Ball sind (das kann verschiedene Gründe haben, die Stärke der Gegner oder deine Spielidee), desto mehr brauchst du auch ausdauernden Fleiß gegen den Ball und desto wichtiger wird dieser Aspekt bei der Personalwahl.

Budget-technisch sind wir als Viktoria Buchholz in der Bezirksliga eher ein Underdog. Bei anderen Vereinen wird mehr gezahlt. Und da spielen auch die Spieler, die mal höher gespielt haben und eine gewisse Vita vorzuweisen haben. Deswegen ist das Spiel gegen den Ball trotz meiner persönlichen Vorlieben und inneren Überzeugung immer Thema. Aber ich möchte (und habe auch schon) die Mannschaft dahin entwickeln, dass sie immer unabhängiger vom Spiel gegen den Ball und immer besser mit Ball wird. Dabei kommt es - ehrlich gesagt - auch immer wieder zu Rückschlagen, weil die Mannschaft im Wissen an entwickelte Stärken mit Ball, gegen den Ball etwas nachlässt.

Diese Nachlässigkeit gibt es bei Hirsch nicht. Seine Außendarstellung, seine Ansprachen, sein Training, seine Aufstellungen, seine innere Haltung und sein Coaching haben immer die absolute Prio auf die Arbeit gegen Ball. Auch wenn er als Tabellenführer zum Vorletzten fährt. Er setzt den Fokus auf Stabilität, Zweikämpfen und Anlauffleiß, trotz all den Unterschieden, die @Meidemicher Opa in den Spielverläufen erkannt hat und am Ende zum gleichen Ergebnis, einem Sieg, geführt haben.

Das ist nur eine Feststellung. Mir geht es nicht um eine Bewertung. Das ist für die Diskussion der taktischen Idee an dieser Stelle sogar fast unerheblich.

Und wenn jemand sagt, Hirschs Überzeugung in der Haltung zum Spiel oder den Setzen der Prios hat uns als Aufsteiger an die Tabellenspitze geführt und deswegen spricht alles für die Richtigkeit dieses Weg, dann hat er natürlich recht. Es ist nicht so, dass Hirsch seine Prioritäten verschoben hat und wir deswegen oben stehen. Nein. Wir stehen hauptsächlich deswegen oben, weil Hirsch seinen Weg weiter perfektioniert hat und Mannschaft, Fans und Umfeld diesem Weg noch bedingungsloser folgen. Erfolg ist bekanntermaßen das beste Teambuilding. Und da hat Hirsch auch recht.
 
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Ich denke unser Erfolg hat seine Basis in Schimanskis "Schütze dein eigenes Tor" und würde @Ghulasi widersprechen, dass wir "ins Schwitzen kommen" bei Ballbesitz des Gegners.
Denn auch wenn der Gegner mit Ballbesitz brilliert und uns optisch tlw vorführt (wie viele es von unserer Mannschaft gerne sähen) gibt es kaum Chancen oder gar Gegentore:
VfB2 1.HZ: Null
Verl 80min: "nur"2, eines davon geschenkt
Ulm in Überzahl:1
Schweinfurt:0
Auffällig ist tatsächlich, dass die letzte Linie bisher sehr stabil ist. Daraus würde ich aber keinen Automatismus ableiten.

Ulm hatte ich da nicht aufgeführt, weil sie trotz des tatsächlichen Ballbesitzes durch Überzahl nicht in die Kategorie gehören. Das Spiel ging gegen ihren Ansatz, denn sie stehen eigentlich tief und kommen über das Umschalten. Durch Rückstand erzwungen und Überzahl begünstigt hatten sie dann viel den Ball, aber konnten wenig damit anfangen.

Mir geht es da um Mannschaften, für die das Ballbesitzspiel die DNA ist. Das waren vor allem Stuttgart und Verl. Bei Schweinfurt ist das in Liga 3 nur bedingt so. Dass man sich bei der Umständlichkeit der Stuttgarter bedanken konnte, war nach dem Spiel ja eigentlich Konsens. Gemeinsam haben die Spiele, dass man laut Hirsch "nicht in die Zweikämpfe" kam und die Intensität zu gering war. 15 Minuten nach der Pause in Verl war die Intensität höher, das konnte man aber nicht durchhalten. Mitte der ersten Halbzeit in Schweinfurt liefen wir nur noch hinterher, da gab es unzählige kleine Fouls und Nickeligkeiten unsererseits, die die Folge waren. Ein Japaner hätte da mehr Karten verteilt.

Chancen hatten die drei alle, trotz starker letzter Linie bei uns. Stuttgart hat das im Angriffsdrittel naiv gemacht und Schweinfurt... hat in den ersten 6 Spielen fünfmal kein Tor geschossen, trotz Chancen. Um zu sagen, dass das dann jetzt die Regel ist, sind es noch zu wenige Spiele. Dass das nicht das Ziel sein kann in der letzten Reihe so unter Druck zu geraten, können wir ja schon den Aussagen des Trainers entnehmen. Es wurde ja versucht, etwas gegen diesen Ballbesitz zu unternehmen, allein es gelang über die jeweiligen Strecken nicht.
 
Mitte der ersten Halbzeit in Schweinfurt liefen wir nur noch hinterher, da gab es unzählige kleine Fouls und Nickeligkeiten unsererseits, die die Folge waren. Ein Japaner hätte da mehr Karten verteilt.

Übrigens ist das auch ein Teil des Hisch-Balls. Den Rhythmus des Gegners brechen. Taktische Fouls. Auch mal länger liegen bleiben oder sich behandeln lassen, wenn der Gegner gerade im Flow ist. Da kannst du die Uhr nach stellen. Den Gegner auch mal legen, wenn wir gerade unsortiert sind und der Gegner eine Umschaltchance hat.

Der Freistoß, der zum 1:0 in Schweinfurt führt, war ein Witz und ganz sicher kein Foul vom Schweinfurter, sondern ein großes Schauspiel von Bulic, nachdem der Gegenspieler von Hahn in Bulic reingeschubst wurde.

Solche und ähnliche Szenen gibt es in jedem Spiel. Und wir kriegen die Gegner damit immer aus der Bahn geworfen und ziehen daraus Vorteile für uns. In jedem Spiel. Schaut mal in die Gesichter der Gegner. Die durchschauen das natürlich irgendwann und das ändert auch deren mentale Stabilität. Das sind Psychospielchen, in denen wir immer die Nase vorne haben und der Gegner eher reagiert.

Die einen nennen es clever, die anderen unfair.

Ich mag es nicht gegen solche Teams zu spielen. Mit allen Mitteln einen Vorteil erhaschen, auch wenn es nix mit dem eigentlichen Spiel zu tun hat. Aber muss jeder selbst wissen wie geil und richtig er sowas findet.
 
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Also finde ich schon sehr speziell interpretiert. Das sind doch keine Infikatoren für den klassischen Hirsch Ball. Solche Verhaltensweisen sind in allen Klassen und Ligen immer wieder zu beobachten und stark charakterabhängig. Unfair weiß ich jetzt auch nicht. Davon ausgehend müsste ich behaupten, daß in großen Teilen Südeuropas der Hirsch Ball zelebriert wird, wobei die kleinen Faxen und Spielchen da zur Tagesordnung gehören und über das von dir beschriebene hinausgehen. Bei uns sehe ich das alles im Rahmen und als Ausprägung des Sigefeswillens und Mentalität.
 
Der Grad zwischen clever und Asi sein ist schmal. Alles generelles Stilmittel finde ich es nicht gut, aber gegen einen Gegner der selber grenzwertig oder drüber unterwegs ist, finde ich es durchaus legitim. Es darf halt nur nicht zur DNA des Teams werden sich Asi zu verhalten, auch dann wenn es nicht nötig ist.
 
Heike wird verschiedentlich erwähnt. Ich hatte bei ihm anfangs schon einen sehr schnellen Abschluss wahrgenommen.

In diesem Sinne bleibe ich dabei, dass Du jedem Stürmer die Spitze nimmst, wenn Du ihm starke defensive Aufgaben gibst.

Ganz platt formuliert:

Das Kernthema des Defensivspielers ist, den Ball zu bekommen. Das Kern Thema des Stürmers ist, ihn loszuwerden.

Krüger verhält sich im Moment noch wie ein klassischer Stürmer. Das sind Trüffelschweine. Die suchen eine Sache und das ist ein effektiver Abschluss. Diese zu kreiieren brauch extremen Fokus, weil das in der Regel sehr kurze und intensive Sequenzen sind. Je mehr Du den Stürmer in ein intensive Laufarbeit gegen den Ball einbaust, desto schwerer wird es für ihn genau diese punktuelle Explosivität zu entwickeln.

Meine Meinung.
 
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Übrigens ist das auch ein Teil des Hisch-Balls. Den Rhythmus des Gegners brechen. Taktische Fouls. Auch mal länger liegen bleiben oder sich behandeln lassen, wenn der Gegner gerade im Flow ist. Da kannst du die Uhr nach stellen. Den Gegner auch mal legen, wenn wir gerade unsortiert sind und der Gegner eine Umschaltchance hat.

Der Freistoß, der zum 1:0 in Schweinfurt führt, war ein Witz und ganz sicher kein Foul vom Schweinfurter, sondern ein großes Schauspiel von Bulic, nachdem der Gegenspieler von Hahn in Bulic reingeschubst wurde.

Solche und ähnliche Szenen gibt es in jedem Spiel. Und wir kriegen die Gegner damit immer aus der Bahn geworfen und ziehen daraus Vorteile für uns. In jedem Spiel. Schaut mal in die Gesichter der Gegner. Die durchschauen das natürlich irgendwann und das ändert auch deren mentale Stabilität. Das sind Psychospielchen, in denen wir immer die Nase vorne haben und der Gegner eher reagiert.

Die einen nennen es clever, die anderen unfair.

Ich mag es nicht gegen solche Teams zu spielen. Mit allen Mitteln einen Vorteil erhaschen, auch wenn es nix mit dem eigentlichen Spiel zu tun hat. Aber muss jeder selbst wissen wie geil und richtig er sowas findet.
Stimme zu, dass das manchmal Teil unseres Spiels ist, aber DH hat das nicht erfunden. So fair muss man sein.
Denn die Art, die Regelauslegung zu seinen Gunsten zu ziehen, beherrschen viele Mannschaften. Auch Topmannschaften.
Das ist alles vom Regelwerk abgedeckt.
Auch in internationelen Wettbewerben "sterben" manche Spieler einen Heldentod auf dem Platz nach einem Standardfoul.
Mit etlichen Rollen auf dem Platz, wo man denkt, holt einen Priester.
Aber kurz danach geht es wieder. Alles OK. Ich bin wieder fit.
Aber ob man das gut findet oder eben nicht, ist eine andere Sache.
Meins ist das nicht. Aber aufhören wird es auch nicht.
Weil man es kann.
 
Übrigens ist das auch ein Teil des Hisch-Balls. Den Rhythmus des Gegners brechen. Taktische Fouls. Auch mal länger liegen bleiben oder sich behandeln lassen, wenn der Gegner gerade im Flow ist. Da kannst du die Uhr nach stellen. Den Gegner auch mal legen, wenn wir gerade unsortiert sind und der Gegner eine Umschaltchance hat.

Mal abgesehen von den eher peinlichen „Braune hat Aua“-Einlagen der letzten Saison bewegt sich aus meiner Sicht alles im absolut normalen Rahmen. Taktische Fouls beim Umschaltmomenten macht ja jeder, vor allem, wenn eine gefährliche Situation entstehen könnte. Da liegt es dann am Schiri, das mit gelb zu ahnden und künftig zu unterbinden.

Das man mal ein Foul „dankend annimmt“ ist auch keine Besonderheit. Wie viele Gegner liegen auf unserem Rasen und erschinden sich Zeit und Freistöße? Da brauchst du gar keine Uhr nach stellen, das passiert in jedem Spiel unzählige Male.

Und sich behandeln zu lassen, um Zeit zu schinden oder Spielflüsse zu unterbrechen, sehe ich gar nicht, wenn es nicht wirklich Foul war und gelb für den Gegner gab oder tatsächlich weh getan hat. Die Mannschaft zu schwächen und zur Seite raus zu müssen kann ganz sicher kein taktisches Stilmittel sein. Die können sich auch tatsächlich mal weh getan haben.

Ich denke, den Teil siehst du hier zu einseitig / negativ.
 
Macht das nicht jede Mannschaft, Beispiel Verl , da lag auch auf einmal der Torwart.
Hat definitiv nix mit Hirsch zu tun.
Ich bin kein Befürworter, aber das machen doch 90 Prozent der Mannschaften die in Führung liegen.
 
Mit dem Punkt hat @Schimanski wohl einen Nerv getroffen haha.

Das wir eventuell einen Ticken „unfairer“ spielen als der Gegner, das tut dem Romantiker weh…

Ich denke auch das das durchaus zu hirsch und höner passt und würde mich nicht wundern wenn wir — wenn mans messen könnte — bei so nicklichkeiten vorne dabei sind.

Braunes verletzungseinlagen, die immer kleinen Fouls, die schon recht harte Gangart — bulic oder Hahn wissen genau was sie machen, auch meuer haut gerne mal zu — can ist immer an der Grenze.

Nicht das wir unfassbar unfair sind oder gar böse, aber ich denke das ist schon Teil der dna — stimme da zu.

Wenn man mal auf hirsch und Höner achtet, auch an der Seitenlinie — was da seit Amtsantritt so an pöbelei kam, passt das schon ins Bild.

Den Spielfluss des Gegners um jeden Preis zu unterbinden ist bei uns wichtiger, als unseren eigenen spielfluss zu stärken — ich glaube so kann mans zusammenfassen.
 
Übrigens ist das auch ein Teil des Hisch-Balls. Den Rhythmus des Gegners brechen. Taktische Fouls. Auch mal länger liegen bleiben oder sich behandeln lassen, wenn der Gegner gerade im Flow ist. Da kannst du die Uhr nach stellen. Den Gegner auch mal legen, wenn wir gerade unsortiert sind und der Gegner eine Umschaltchance hat.

Der Freistoß, der zum 1:0 in Schweinfurt führt, war ein Witz und ganz sicher kein Foul vom Schweinfurter, sondern ein großes Schauspiel von Bulic, nachdem der Gegenspieler von Hahn in Bulic reingeschubst wurde.

Solche und ähnliche Szenen gibt es in jedem Spiel. Und wir kriegen die Gegner damit immer aus der Bahn geworfen und ziehen daraus Vorteile für uns. In jedem Spiel. Schaut mal in die Gesichter der Gegner. Die durchschauen das natürlich irgendwann und das ändert auch deren mentale Stabilität. Das sind Psychospielchen, in denen wir immer die Nase vorne haben und der Gegner eher reagiert.

Die einen nennen es clever, die anderen unfair.

Ich mag es nicht gegen solche Teams zu spielen. Mit allen Mitteln einen Vorteil erhaschen, auch wenn es nix mit dem eigentlichen Spiel zu tun hat. Aber muss jeder selbst wissen wie geil und richtig er sowas findet.
Also haben wir unsere Tabellenführung nur durch zweifelhafte Spielweise herausgespielt.
Das kann man so sehen, NEIN kann man nicht.
 
Übrigens ist das auch ein Teil des Hirsch-Balls. Den Rhythmus des Gegners brechen. Taktische Fouls. Auch mal länger liegen bleiben oder sich behandeln lassen, wenn der Gegner gerade im Flow ist. Da kannst du die Uhr nach stellen. Den Gegner auch mal legen, wenn wir gerade unsortiert sind und der Gegner eine Umschaltchance hat.
Ich würde sagen, dass da D.H. - wenn es so wäre - kein Alleinstellungsmerkmal hat. Das ist für viele Vereine ein probates Mittel, das geht sogar soweit, dass man eine mögliche gelbe Karte in Kauf nimmt....
 
In der Regel sehe ich das gar nicht so dramatisch. Auffällig war das für mich in den besagten Minuten in Schweinfurt. Einerseits wegen der Häufigkeit, andererseits weil es ein bisschen hilflos wirkte und auch kaum gefruchtet hat.
 
Die ständigen Fehlpässe und das nach vorne schießen auf Gut Glück regt übelst auf. Das ist halt einfach teilweise echt schlecht, was sich die Mannschaft da zusammenspielt.
 
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