Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

In diesem Fall würden die beiden gegnerischen IV aber, wenn sie klug sind, eben nicht wie Falschgeld herumlaufen, wenn sie niemanden zum Decken haben.

Sondern einer würde klugerweise vorrücken, so dass der von dir erhoffte Vorteil des großen Mittelfelds ausgeglichen und wieder dahin wäre.
I V gegen Mittelfeldspieler? Gerne !
 
Hallo Zebras, bin lange beim MSV dabei, aber kein Taktik-Fuchs! Was ich oft kritisch bei unseren Jungs sehe, sind die vielen schnellen Ballverluste nach eigenem Ballgewinn...der zweite Ball ist nur selten unser!? Woran liegt das, bzw. wie kann man das vermeiden, um die eigene Abwehr mehr zu entlasten?
 
Hallo Zebras, bin lange beim MSV dabei, aber kein Taktik-Fuchs! Was ich oft kritisch bei unseren Jungs sehe, sind die vielen schnellen Ballverluste nach eigenem Ballgewinn...der zweite Ball ist nur selten unser!? Woran liegt das, bzw. wie kann man das vermeiden, um die eigene Abwehr mehr zu entlasten?
Unser Grundspielansatz lebt von schwer ausrechenbaren Temposteigerungen - in der 3. Lige werden wir im Hochtempofussball immer auch Fehler haben - die Idee war, dass diese so weit außen wie möglich, und so weit vorne wir möglich passieren.

Unsere Gegner haben dabei besser gelernt, die Räume um die 3. Kette (sowohl im 433 als auch im 4231) bei uns zu verdichten - das erhöht das Fehlerrisiko nochmals - zudem gehe ich weiter davon aus, dass wir gerade ein paar Fitnesspunkte lassen, so dass die Flippersituationen,. die wir bisher oft für uns entscheiden konnten, häufiger an den Gegner gehen, weil die halt das Quäntchen schneller auf den Füßen sind.

Wichtigstes Gegenmittel ist das Spiel zu verlangsamen - z.B. über das "sinnlose Geplänkel" mit dem Torwart.

Ich habe weiter den Eindruck, dass unser Trainerteam sehr nah an der Mannschaft unseren aktuellem Potential ist. Im Moment ist halt einfach zäh - aber da wiederum ist mein Eindruck, dass die Mannschaft das auch annimmt - kämpferisch war Osnabrück schon eine top Vorstellung.

Ich bin überzeugt: Es wird wieder runder und sicherer werden.
 
Steilvorlage von @Stygeros :

4222

Habe ich so - von der Aufstellung geblendet - tatsächlich während dem Spiel nicht sofort erkannt, aber für mich eine total spannende Formation.

Ich habe gerade 2 D-Mannschaften, wo man ja 6 + 1 spielt und in der Regel verstehe ich das ein wenig, als würde man in 4er-Formationen einfach die letzte Kette weglassen und da ist das 2 2 2 einfach sehr, sehr flexibel und hat gleichzeitig für die Jungs sehr einfach zu verstehende Rollen - das finde ich fast das Beste.

Du hast diesen kompakten 4er Block im Zentrum - Du hast zwei Außen, denen Du sagen kannst: egal wo der Ball da raus kommt: Euer Ding!

Du bis blitzschnell mit 4 Offensiven unterwegs, kannst aber gleichzeitig in ein ganz kontrolliertes Aufbauspiel wechseln. indem sich ein Stürmer auf die 6 fallen lässt, oder Umschaltmomente spielen, bei denen dann immer gleich 2 vorne sind.

Hab das bei Leipzig schon immer ziemlich klasse gefunden (was man an Leipzig halt klasse finden kann ;)).

Cool.
 
Was mich immer mehr überrascht ist die Schwäche bei Standards.

Unsere Ecken erzeugen kaum Torgefahr - im Gegenteil, es entwickeln sich oft gefährliche Kontersituationen für die Gegner. Gegen Essen 10 Ecken und gestern glaube ich wieder ähnlich viele und keine nenneswerte Gefahr

Und bei Ecken und Freistössen unserer Gegner habe ich immer Schweissperlen auf der Stirn. Gestern ein Gegentor und ein Beinahe-Gegentor.

Ich finde das verwunderlich, da wir in der letzten Saison hier eine Waffe hatten
 
@Schimanski Du sprichst in der Analyse zum Spiel gegen Mannheim von Details, die unsere Flexibilität für den weiteren Saisonverlauf erhöhen.
Ich weiss nicht ob du folgendes dazu zählst aber für mich war etwas ganz Elementares, dass Noß und Viet beide im Zentrum gespielt haben.

Unser Offensivspiel ging natürlich gewohnt über Zweikämpfe, Umschalten und das Flügelspiel. Aber durch die beiden hatten wir gefühlt eine Option mehr um entsprechende Räume zu kreieren. Beide sehr fleissig gegen den Ball, Noß überall zu finden und mit viel Tempo und guter Technik immer in Richtung gegnerisches Tor. Und obwohl Viet nie wirklich auffällig spielt, macht er aus wenig viel. Hier eine wichtige Ballbehauptung, da eine gute Seitenverlagerung aus dem Zentrum heraus und schon haben wir eine ganz andere Präsenz.

Sprich beide geben uns im Zentrum etwas mehr Ballsicherheit und Offensivkraft, die zwar im Emdeffekt unser gewohntes Spiel bestärken aber ohne dass wir das Zentrum dabei komplett überspielen müssen oder dort unnötige Ballverluste zu haben.

Ich weiss nicht ob ich das zu positiv bewerte, auf jeden Fall habe ich es am Freitag recht erfreulich beobachtet.
 
So, zumindest 2/3 nochmal gesehen.

Göckan, bleibe ich bei, bzw würde es eher noch unterstreichen, ganz starkes Spiel, aus den schon erläuterten Gründen.

Ansonsten habe ich jetzt mit Ruhe in der ersten Hälfte für mich eine der besten Defensivleistungen des MSV seit Jahren gesehen, indem wir die Grundstruktur der Waldhöfer gegen den Ball gespiegelt haben, ihnen ganz wenig Tiefe angeboten haben, Tiefenläufe sofort mannorientiert mitgegegangen sind und sobald das Tempo weg war intensive mannorientierte Attacken gefahren haben - in dieser Mischung sind sind wir völlig fließend aus einem dicht gestaffelten 442 in ein 433 oder 532 geglitten, ich muss sagen, das hatte ohne das Adrenalin des Live-Spiel fast eine gewisse Eleganz.

Und der Waldhof war dem schlicht hilflos gegenüber.

In Halbzeit zwei haben die sich dann anders gestaffelt, versetzter agiert, Dreiecke gesucht - das hat uns dann schon gefordert, weil dieser einfache Riegel nicht mehr griff, aber selbst das haben wir meistens mitvollziehen können.

Also von mir Chapeau:

Das war nicht irgendwie gefightet, das hatte für mich System und Klasse.
 
Das erste Mal für mich das Gefühl, dass wir vercoached haben.

Wir standen in Halbzeit 1 gegen den Ball mit der Viererkette immer wieder eigentümlich starr und breit vor dem Strafraum - und beide IV schienen mit dem Spiel zu fremdeln.

In Ballbesitz haben Bitter und Coskun wiederum sehr hoch vorgeschoben, so dass wir in einem steilen U standen:

Beides haben die Hoffenheimer ganz gezielt angespielt - Bitter und Coskun haben schon früh im Spiel realisiert, dass bei Ballverlust die Rückwege brutal waren, sind aber dabei geblieben so hoch raus zu schieben.

Flecki und Hahn wirkten immer wieder wie festgetackert.

Nach der Halbzeit standen wir dann hinten öfter in 3er und 5er Positionen, damit haben die Steckbälle im Zentrum aufgehört und wir haben die Angriffe von Außen besser aufgenommen - aber da war es halt tendenziell schon rum... :huhu: .

Aber das lässt sich gut aufarbeiten.
 
Das war eine Rabenschwarze erste Hälfte und zwar von ALLEN 11.
Was mir besonders auffiel war das kreuzen des Gegners auf Höhe des 16er ohne das da mal jemand hinging. Das wurde erst weit in Halbzeit 2 etwas besser.
 
Sehe da auch das gesamte Team in Verantwortung.

Hirsch mit der Fehleinschätzung Göckan und Müller von Beginn an zu bringen. Dann die taktischen Vorgaben (anlaufen der ersten Reihe), unsere Defensive ist aber zu langsam, Hoffenheim macht ordentlich Meter durch Rotation und entgegenkommende Läufe, sodass deren Außen in die freien Schnittstellen laufen können. Zentrum viel zu offen, außen zu hoch

Man hat den Jungs angemerkt, dass sie selbst damit unzufrieden waren, haben aber die gesamte erste HZ keine Mannschaftslösung gefunden.

Das Team wird sich die Woche intensiv damit beschäftigen, diese Erfahrung gehört halt auch dazu. Unabhängig vom Konstrukt Hoffenheim, muss man auch anerkennen, dass das gegnerische Team das echt gut gemacht hat!
 
Sehe da auch das gesamte Team in Verantwortung.

Hirsch mit der Fehleinschätzung Göckan und Müller von Beginn an zu bringen. Dann die taktischen Vorgaben (anlaufen der ersten Reihe), unsere Defensive ist aber zu langsam, Hoffenheim macht ordentlich Meter durch Rotation und entgegenkommende Läufe, sodass deren Außen in die freien Schnittstellen laufen können. Zentrum viel zu offen, außen zu hoch

Man hat den Jungs angemerkt, dass sie selbst damit unzufrieden waren, haben aber die gesamte erste HZ keine Mannschaftslösung gefunden.

Das Team wird sich die Woche intensiv damit beschäftigen, diese Erfahrung gehört halt auch dazu. Unabhängig vom Konstrukt Hoffenheim, muss man auch anerkennen, dass das gegnerische Team das echt gut gemacht hat!
Mit einer Niederlage habe ich schon gerechnet. Das, was mich aber richtig geärgert hat war die Aussage von DH vor der Partie. „Wir wissen was der Gegner macht „. Das muss dann aber eine gewaltige Fehlanalyse gewesen sein.
 
Mit einer Niederlage habe ich schon gerechnet. Das, was mich aber richtig geärgert hat war die Aussage von DH vor der Partie. „Wir wissen was der Gegner macht „. Das muss dann aber eine gewaltige Fehlanalyse gewesen sein.
Ich sehe es tatsächlich so das die Hoffenheimer am Freitag Abend einfach besser waren und uns keine Chance gelassen haben .
Immerhin die erste Mannschaft seit fast 1,5 Jahren die das geschafft hat .
Ein paar Granaten haben die auch in der Mannschaft .

Bis gestern war ich auch etwas enttäuscht , aber mittlerweile ist mir klar das ich es akzeptieren muss .

Also , weiter geht's .
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Kniff mit Műller hatte ich ja vorm Spiel auch in den Raum geworfen, das ist leider gar nicht aufgegangen, was aber auch mit der dadurch veränderten Staffelung zu tun hatte. Da sind wir leider gar nicht in die Zweikämpfe gekommen.

Gôckan fand ich in der ersten HZ unterirdisch und wäre mein erster Wechselkandidat gewesen - hat aber auch als RA schon starke Spiele gemacht und sollte wahrscheinlich gegen den starken LV defensive Stabilität bringen, ging auch in die Hose.

Was in den letzten Spielen auffällig ist: wir machen zu wenig aus unseren Standards, insbesondere Ecken. In der Vorbereitung war das noch eine große Stärke und auch am Freitag hatte man bei 0-1 noch 4 oder 5 Ecken wo ein Tor dem Spiel noch eine Wendung geben kann
 
Das erste Mal für mich das Gefühl, dass wir vercoached haben. […]

Danke dafür, ich denke da seit dem Halbzeitpfiff drauf rum und nach der Spielanalyse von Flecki, der einfach von einer „schlechten Leistung“ sprach.

Für mich gab es nach dem 2:0 für Hoffenheim die Chance etwas zu ändern. Das 1:0 noch geschenkt, aber nach dem zweiten Tor war es offensichtlich für mich, dass wir einer spielerisch wahnsinnig guten Mannschaft gerade voll in die Karten spielen (für mich wirkte unser Spiel langgezogen und sehr breit, was es fast unmöglich gemacht hat, in Zweikämpfe zu kommen und sehr interessante Lücken für die Hoffenheimer eröffnete).

Da hätte man reagieren können oder müssen? Ich weiß es nicht, habe auch keine Antwort die über Stammtischniveau hinaus geht. Hätte eine Anpassung vllt auch dazu geführt, dass wir das Spiel dadurch noch schwieriger hätten drehen können aus taktischer Sicht und das wollte man nicht bei nur „2:0“?

Aber für mich sah es auch danach aus, dass die Mannschaft immer frustrierter und hilfloser wirkte, weil sie nie Zugriff fand in Halbzeit 1.

Bei mir bleibt jedenfalls auch das Gefühl und der Eindruck zurück, dass die „schlechte Leistung“ sich eher immer stärker entwickelte bis Ende der ersten Halbzeit, weil taktisch nichts griff. Damit sollte die Analyse der Niederlage aus meiner Sicht nicht auf Ebene der Tagesform verbleiben.

Bin gespannt ob der ein oder andere Taktikfuchs vllt noch seine Idee teilt. Es würde mich interessieren.
 
Hirsch ändert ungern im laufenden Spiel, meist erfolgen solche Änderungen bei ihm in der Pause und das sind sie auch gegen Hoffenheim.

Die Umstellung erfolgte in den er Dittgen eher als eine Art LZM aufstellte, im eigenen Spielaufbau ließ er sich fallen, war fast auf der LV Position.

Das war gegen den Ball eher eine wie auch immer geartete 3-5-2 Variante, bei der Flecki dann LIV, Hahn zentral und Bitter als RV. Im Ballbesitz wurde es dann asymmetrisch mit Coskun hoch, Dittgen tief und Rechts beide hoch.

Damit hat man wieder Zugriff bekommen und die Räume enger gemacht. Nur war da die Messe schon gelesen. Ich denke, das man den Plan bereits nach dem 2:0 geschlossen wurde. Man dachte halt die Mannschaft kommt schon irgendwie in die Halbzeit.

Wie schon im Spieltagsthread geschrieben, war das Hauptproblem für mich die zahlenmäßige Unterlegenheit im Zentrum, weil wir da nach dem Überspielen der Pressinglinie mindestens 3 gg 2 standen und Hoffenheim so in die Tiefen Räume spielen konnte, weil immer einen rausrücken musste.

Ich vermute man wollte mit Müller/Bulic vor allem Körperlichkeit und Zweikampfstärke auf den Platz bringen, das passt auch zu den Aussagen nach dem Spiel. Offensichtlich hatte man das als Schwäche ausgemacht. Wahrscheinlich aus dem Schweinfurt Spiel. Unser Trainerteam wurde aber einfach ausgecoacht und ich kann mir vorstellen, dass dabei auch das Sonsbeck Spiel mit ähnlichen Fehlern eine Rolle gespielt hat. Dort hat man die Taktik schon ausprobiert, wahrscheinlich genau mit dem Ziel Hoffenheim.
 
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