Foda hat letzte Saison die Relegation erreicht (in dem Teilnehmerfeld eine höchst respektable Leistung) und wurde dieses Jahr auf einem Platz ganz weit vorne fast am Saisonstart (begleitet von mehr als dämlichen Sprüchen eines Stefan Kuntz) rüde entfernt. Von diesem Umgang mit dem alten Trainer, der immerhin 90 Spiele für Lautern gemacht und mit denen den DFB-Pokal gewonnen hat, müssten auch unvorsichtigere Leute als ein Kosta Runjaic eigentlich abgeschreckt werden, zumal Aktionismus dieser Art von Kuntz offenkundig irgendwie methodisch angewendet wird (Sasic, Balakow).
Für den Absturz, der zu Fodas Entlassung führte, war nach meinem Dafürhalten entscheidend Idrissou mit seinem unnötigen Platzverweis mit verantwortlich. Wenn nach so etwas dann der Trainer gehen muss, naja...ich frage mich alles in allem schon, was Runjaic da erreichen soll, was es nachträglich rechtfertigt, dass Foda gehen musste. Lautern hatte drei von fünf Spielen gewonnen, als man Foda abgeschossen hat. Das andere verlorene Spiel war auswärts gegen den Shootingstar der ersten Spieltage, Fürth. Und bei dem Aalen-Debakel war man, bis Idrissou runter musste, spielerisch gleichauf und kriegte gleich nach der Pause das zweite Tor -eigentlich eine typische Konstellation für einen saftigen Genickschlag, den auch der beste Trainer dann nicht mehr ausbügeln kann.
Ich finde, dass Foda und Runjaic sich hinsichtlich öffentlichem Auftreten sehr weitgehend ähneln und, soweit ich das oberflächlich beurteilen kann, auch hinsichtlich ihrer sportlichen Ausrichtung nahe Verwandte sind. Und Runjaic ist keinesfalls der Mann, der vom Start weg darauf abzielt, Begeisterungsstürme auf den Rängen zu entfachen. Sollte es darum zu tun gewesen sein, die Fans wieder einzunorden (warum eigentlich? was können die zur Zeit zu meckern gehabt haben?), ist der "Insidertip" Runjaic klar die falsche Option. Hätte man auf den Rauswurf vom wilden Mann an der Seitenlinie Büskens warten sollen. Und Düsseldorf wäre für Runjaic die richtigere Hausnummer gewesen. Hätte auch dabei geholfen, die mal wieder mit etwas mehr Sympathie betrachten zu können!
Schätze aber, es war eine Entscheidung im Hinblick auf private Aspekte.