Highway to Love - 19.Juli

http://www.rp-online.de/niederrhein...ment-belastet-Verantwortliche_aid_885820.html

Das Schriftstück vom 21. Juli 2010 mit dem Aktenzeichen 62-34-WL-2010-0026 trage den Titel "Genehmigung einer vorübergehenden Nutzungsänderung" und richte sich an die Berliner Lopavent GmbH, die Veranstalter der Love Parade. Der Sachbearbeiter der Unteren Bauaufsicht im Duisburger Amt für Baurecht und Bauberatung habe darin die Organisatoren von der Vorschrift befreit, die vorgeschriebenen Breiten der Fluchtwege einhalten zu müssen. Gleichzeitig hätten die Beamten auf Feuerwehrpläne verzichtet.

Dafür gaben sie laut "Spiegel Online" den Ausrichtern der Party vor: "Die maximale Personenzahl, die sich gleichzeitig auf dem Veranstaltungsgelände aufhalten darf, wird (...) auf 250.000 Personen begrenzt." Die Veranstalter des Festes hatten wenige Stunden vor dem Unglück indes von etwa 1,4 Millionen erwarteten Teilnehmern gesprochen. Treffen die Angaben zu, müssten die Organisatoren sich den Vorwurf der Mauschelei gefallen lassen. Der Eindruck, dass die Stadt allen Gegenargumenten zum trotz alles der Loveparade untergeordnet hat - er verstärkt sich.
 
Ich versuche immer noch zu rekonstruieren, was mir gestern widerfahren ist. Vielleicht kann mir ja jemand helfen, die Lücke zu füllen?

Ich stand um ca 16:45 zwei Meter von dieser verdammten Treppe entfernt und habe, wie so viele andere, versucht diese zu erreichen. Dementsprechend hat sich dort ein extremer Druck aufgebaut. Nach einer kurzen Weile habe ich realisiert, dass ich dort nicht weiter komme und so habe ich mich gegen den Strom Richtung Rampe durchgedrückt - also in Richtung des Loveparadegeländes. Nach ca 10 Metern war ich auf einmal frei, "spazierte" ein paar Meter, kraxelte einen kleinen Hügel hoch und war auf dem Loveparadegelände. Allerdings stellt sich mir jetzt die die Frage, wie ich da so einfach hinkommen konnte? Und was ist danach mit diesem Teil zwischen den Tunneln passiert? Hat die Polizei diesen Weg zur Rampe dicht gemacht? Wie konnte ich so einfach kurz vor dem Unglück noch auf das Gelände "spazieren?"
 
Wie konnte ich so einfach kurz vor dem Unglück noch auf das Gelände "spazieren?"
Das habe ich mich nach einem Video auch gefragt. Da waren die Massen, die zwischen den Tunneln aufeinander trafen, und zig Leute versuchten, sich über die Leiter zu retten. Und ein paar Meter weiter, auf der Rampe, war alles frei. Ich kann mir das nur damit erklären, dass von der Rampe Leute drückten, die vom Gelände weg wollten...
 
Das ganze aus RP-Online:

"20.15 Uhr: Im Gespräch mit unserer Redaktion dementiert Oberbürgermeister Sauerland Gerüchte, er werde noch heute zurücktreten. Der CDU-Politiker erklärt, er bleibe im Amt.

19.36 Uhr: NRW-Innenminister Ralf Jäger hat für alle öffentlichen Gebäude bis auf weiteres Trauerbeflaggung angeordnet.

19.15 Uhr: Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland hat den Unglücksort besucht und wurde von den Menschen, die sich dort versammelt hatten, ausgebuht. "


Also so wie ich das sehe, verteidigt Sauerland bisher das Sicherheitskonzept oder?

Aber er ist doch auch verantwortlich als regierender Oberbürgermeister solche Konzepte abzunehmen. Ohne seine Unterschrift läuft doch erstmal gar nichts hier oder?

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass er weiterhin das Sicherheitskonzept so verteidigt ist eine Schande, denn bei einem guten Konzept sterben nicht 19 Menschen!

Kein Wunder dass er ausgebuht wird von den Menschen!

Ich gebe OB Sauerland noch max 3 Tage, dann wird die Amtszeit enden. Das ist meine Prognose...
 
Danke GotStripes für den Hinweis.

Auf folgendem Foto sieht man, dass die Polizei noch eine Absperrung dazwischen gezogen hat.

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-57495-2.html

Die war definitiv 30 Minuten vor dem Unglück noch nicht dort und ich konnte so durchlaufen. Ist kurz nachdem dieses Foto geschossen wurde die Panik ausgebrochen?!?? Die Treppe scheint mir hier freigeräumt... Ich versteh´ das alles nicht...
 
Sehe ich die Situation jetzt richtig, dass die Polizei anstatt Notausgänge auf dem obenliegenden Gelände freizumachen, lieber den Aufgang auf der Rampe abgeriegelt hat. (Bild 1 und 2)?
 
Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Bilder zeitnah zur Katastrophe entstanden sind. Es wäre Wahnsinn, in diesem Moment eine Sperre zu errichten, und wahrscheinlich auch wegen der Menschenmassen einfach unmöglich. Ich schätze, dass die Bilder eher mindestens eine Stunde früher entstanden sind. Eine diesbezügliche Info in der Fotostrecke würde Licht ins Dunkel bringen...
 
ich hab jetzt mal ein 20 sekunden video von mir hochgeladen. der clip spielt ca. 2 - 5 min vor dem beginn des gequetsches.

http://www.youtube.com/watch?v=rGVAZKobFhU

man sieht das es zu diesem zeitpunkt zwar eng ist, aber das keinerlei panik in den gesichtern der leute herrscht. dann wurde angefangen verstärkt über die treppe aufs gelände zu gelangen. kurz nach dem video entwickelte sich eine starke bewegung in richtung dieser treppe. was wir in der folgenden stunde und auch noch danach erleben mussten ist unbeschreiblich. bilder die ich sicher in meinem leben nie wieder aus dem kopf bekommen werde.

was für eine tragödie!
 
Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Bilder zeitnah zur Katastrophe entstanden sind. Es wäre Wahnsinn, in diesem Moment eine Sperre zu errichten, und wahrscheinlich auch wegen der Menschenmassen einfach unmöglich. Ich schätze, dass die Bilder eher mindestens eine Stunde früher entstanden sind. Eine diesbezügliche Info in der Fotostrecke würde Licht ins Dunkel bringen...

im fernseh oder auf nen paar videos die ich gesehen habe waren keine transporter zu sehen,also muss das bild viel früher gemacht worden sein

http://www.youtube.com/watch?v=-2onoJLq2-8&feature=related dort zb sind keine zu sehen und es da wo der ganze spuck zu beginnen anfängt
 
ich hab jetzt mal ein 20 sekunden video von mir hochgeladen. der clip spielt ca. 2 - 5 min vor dem beginn des gequetsches.

http://www.youtube.com/watch?v=rGVAZKobFhU

man sieht das es zu diesem zeitpunkt zwar eng ist, aber das keinerlei panik in den gesichtern der leute herrscht. dann wurde angefangen verstärkt über die treppe aufs gelände zu gelangen. kurz nach dem video entwickelte sich eine starke bewegung in richtung dieser treppe. was wir in der folgenden stunde und auch noch danach erleben mussten ist unbeschreiblich. bilder die ich sicher in meinem leben nie wieder aus dem kopf bekommen werde.

was für eine tragödie!


vielleicht kannst du mal aufklären, warum sich die masse so sehr in richtung dieser treppe bewegt hat. hab jetzt mehrere clips auf youtube gesehen. dort ist erkennbar, das in richtung rampe noch richtig viel platz war. trotzdem haben sich die leute in richtung treppe bewegt. hat man das von unten nicht wahrnehmen können? aus welcher richtung kam denn deiner meinung nach die bewegung in richtung treppe?

hier sieht man das dann auch nochmal ganz gut: http://www.youtube.com/watch?v=3edMQ7e-jKI

Hoffe, das es dir und deinen leuten gut geht. kopf hoch kann ich da nur sagen...


edit: http://www.youtube.com/watch?v=-2onoJLq2-8&feature=related
bei 0:50 sieht man, das nach oben richtig viel platz ist. aber scheinbar haben die Leute, die wieder gehen wollten von oben auch noch gedrückt. so würde ich das jetzt interpretieren...

http://www.youtube.com/watch?v=HxseI1HlkQk
und auch hier ist bei 0:50 zu sehen, das die eine hälfte der leute auf diese treppe will. die anderen gehen einfach weiter in richtung platz....verstehe das alles irgendwie nicht
 
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http://www.youtube.com/watch?v=HxseI1HlkQk
und auch hier ist bei 0:50 zu sehen, das die eine hälfte der leute auf diese treppe will. die anderen gehen einfach weiter in richtung platz....verstehe das alles irgendwie nicht

Leider alles Psychologie! Der Mensch ist ein Herdentier und sobald einer
in Panik verfällt und losrennt, rennen die anderen mit. Auslöser der Panik
waren wohl Leute, die von dieser Treppe gefallen sind.

Ich bin auf die weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gespannt.
Einige Zeugenaussagen gehen ja wohl auch in Richtung der Androhung
von Schusswaffengebrauch der Polizei etc. Wirkt natürlich bei sowas super
beruhigend.

Das Interview von Sauerland 1 Stunde vor der Katastrophe war der
absolute Lacher. Duisburg war nie und nimmer in der Pflicht im KHS Jahr
die Loveparade auszurichten. Keiner hätte sich beschwert wenn man
es Bochum gleichgetan hätte und einfach die Sicherheit der Menschen
vor Ansehen und Profit stellt.

Man wird sehen wie es weiter geht, ich unterstelle den Planern im übrigen
keine fahrlässige Tötung, wie ja z.Z. gehandelt wird, das riecht meiner
Meinung nach schon nach vorsätzlich! Man wusste von vorne rein, welchen
Andrang es zu einer Loveparade geben wird und das es nur einen wirklichen
Zu- und Abgang für das Gelände gab ist planerisch ein Desaster.

Und da man von der Feuerwehr vorher über diesen Gefahrenstelle unterrichtet
wurde und mann diese Warnung gekonnt ignoriert hat, ist für mich der Vorsatz
gegeben.
 
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Duisburg war nie und nimmer in der Pflicht im KHS Jahr
die Loveparade auszurichten. Keiner hätte sich beschwert wenn man
es Bochum gleichgetan hätte und einfach die Sicherheit der Menschen
vor Ansehen und Profit stellt.

Hier sollte man sich aber an den Aufschrei erinnern, als vor einigen Monaten die Absage aus finanziellen Gründen drohte; es fehlten 840.000 Euro, welche die Stadt aufbringen sollte. Da meldete sich einerseits Fritz Pleitgen zu Wort, der einen enormen Imageverlust für das Ruhrgebiet und die Kulturhauptstadt sah; andere fürchteten um das Leben der "heiligen Kuh" Love Parade; nicht zuletzt protestierten diejenigen, welche unbedingt zu diesem "Event" wollten und den Vorwurf erhoben, man wolle natürlich mal wieder gar nichts für die "Jugend" tun.

Es wäre also schon mehr Courage erforderlich gewesen als im Falle von Bochum. Ich denke aber, dass man auch von politischer Seite diese Veranstaltung unbedingt durchziehen wollte, nicht zuletzt in der Hoffnung auf klingelnde Kassen. Ein wenig Großmannssucht war auch dabei.

Es bringt jetzt aber nichts, nach sofortigen letztgültigen Antworten, Verantwortungsübernahmen und Rücktritten zu schreien. Geradezu rührend fand ich in diesem Zusammenhang heute morgen den MoMa-Moderator Wulf Schmiese, der sich lauthals darüber beklagte, dass sich kein Vertreter der Stadt oder der Polizei seinen Fragen stellen wollte. Warum sollten sie? Erstens wissen sie heute auch noch nicht mehr als gestern; sagen würden sie auch nicht mehr; warum sollten also Fernsehgebühren für solche sinnlosen Interviews verschwendet werden? Da wäre jetzt mal richtige journalistische Arbeit gefragt, keine Spiegelfechtereien in derartigen Interviews.


Es muss gründlich, aber in Ruhe ermittelt und aufgeklärt werden. Danach wird es Gerichtsverfahren geben. Rücktritte schon vorher, denn wenn es so viele blinde Fehlplanungen und so viel stur-heiles Durchziehen dieses Kommerzprojektes gegeben hat, kann ein Sauerland (z.B.) nicht im Amt bleiben.
 
Ein wenig Großmannssucht war auch dabei.

Falsch! Nicht ein wenig, sondern zu viel davon. Eine Tendenz, die (nicht nur) in Duisburg immer weiter um sich greift. Zum Beispiel auch bei der Stadtplanung - was nichts mit ambitionierten Zielen zu tun hat! - und leider auch bei einem uns nicht ganz unbekannten Fußballverein.

Zu allem anderen: :zustimm:

OB Sauerland MUSS schnellstmöglich zurücktreten. Allein schon deshalb, um den Verdacht abzumildern, dass im Nachgang bei/von der Stadt etwas vertuscht wird.
 
Da wäre jetzt mal richtige journalistische Arbeit gefragt...

Die fehlt mir auch. Dieser Panikforscher Schreckenberg hat am Samstag noch etwas von ...ausgeklügeltes Sicherheitskonzept...bis hin zur Bombenexplosion im Tunnel...also alles in Ordnung gefaselt.
Einen Tag später feiert die Presse diesen Honk als grossen Warner, weil er urplötzlich ja schon immer gewarnt haben will.
 
Laut Polizeisprecher war das Gelände angeblich für 250.000 Menschen genehmigt
und Duisburg hat sich über Sicherheitsvorschriften hinweggesetzt und dichtere
Flucht und Rettungswege genehmigt. Schau mal einer an!

Mal sehen ob sich Sauerland immer noch schützend vor seine Mitarbeiter stellt,
sollte sich das bestätigen. Wie schon im o.g. Post genannt, riecht das mehr als
nur nach vorsätzlich!

Mit aller Macht etwas durchsetzen zu wollen geht in den meisten Fällen nach
hinten los.
 
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Wieso hört man immer wieder die Panik sei entstanden weil Menschen von der Treppe gestürzt sind ? Es sind Leute auf dem Weg zur Treppe, also vor der Treppe, gestorben und nicht daneben.

In keinem Bericht sieht man Menschen von der Treppe stürzen, oder täusche ich mich ?

Der Schreckenberg weiss gar nicht wovon er redet, in jedem Interview sagt der was anderes.
 
Du Honk.
Was kann Sauerland dafür? Das hat keiner so gewollt!
Wenn Dich morgen ( hoffe nicht ) einer umfährt, ist dann auch der Polizeipräsident dran schuld?
Hätten wir kein Wetter gehabt, was wäre dann gewesen.:confused:

Gewöhne Dir mal eine andere Tonart an, wenn Du mit mir sprichst.
Haben wir uns verstanden?

Dein Apfel - Und - Birnen - Vergleich ist nicht nachvollziehbar.
Wenn ich auf Grund eines Eigen- oder Fremdverschuldens im
Straßenverkehr umkäme, wäre sicherlich der Polizeipräsident
frei von jeder Schuld.

Doch hier liegt der Fall völlig anders. Muss ich Dir das wirklich
erklären?

Hier hat man unter engen Rahmenbedingungen (Veranstaltungs-
gelände für 250 - 500.000; Tunnelsystem mit einer Aufnahme-
kapazität von 60.000 - 100.000 Besucher/Stunde) ein Event
ausgerichtet, bei welchem erfahrungsgemäß an die 1 Mio
Besucher kommen. Hier liegt ein riesiges planerisches Ver-
schulden vor.

OB Sauerland, zu dessen Befürworten ich immer
gehörte, hat als Stadtoberster die Verantwortung zu tragen.
Er hat alles unternommen, die prestigeträchtige LP nach
Duisburg zu holen.

Sein Krisenmanagement war ganz schwach. Er reagierte
zunächst mit substanzlosen Schuldzuweisugen in Richtung
Besucher und hat damit das Ansehen der Stadt nochmals
beschädigt. Gestern wollte er sich dann nicht mehr zu möglichen
Ursachen äußern - zu spät.

Nun, nachdem meine Erschütterung über 19 Tote (bei
heißem Wetter wären es noch mehr gewesen), Gewissheit
gewichen ist, wächst die Wut über diejenigen, die Schande
über unsere Stadt gebracht haben. Und das ist nicht nur aber
auch Sauerland. Hier werden einige Herrschaften die Ver-
antwortung tragen müssen.

Es kann nach 19 Toten nicht so einfach weitergehen.
 
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Wieso hört man immer wieder die Panik sei entstanden weil Menschen von der Treppe gestürzt sind ? Es sind Leute auf dem Weg zur Treppe, also vor der Treppe, gestorben und nicht daneben.

In keinem Bericht sieht man Menschen von der Treppe stürzen, oder täusche ich mich ?

Der Schreckenberg weiss gar nicht wovon er redet, in jedem Interview sagt der was anderes.

Dito sehe ich auch so, und wenn man sich die Opfer der Tragödie ansieht (die Bild ist mal wieder schnell) kann ich mir einfach nicht vorstellen das es welche sind die über das Geländer hochwollen.
 
Der Schreckenberg weiss gar nicht wovon er redet, in jedem Interview sagt der was anderes.

Dieser Spinner hat sich wohl als Sachverständiger bzw. Berater betätigt ohne auch nur einmal die örtlichen Begebenheiten persönlich in Augenschein zu nehmen, wie aus diesem Artikel hervorgeht: http://nachrichten.rp-online.de/pol...her-sicherheitskonzept-war-schluessig-1.93625

Wie fahrlässig die Planer und Organisatoren bei dieser Veranstaltung Menschenleben aufs Spiel gesetzt haben ist für deutsche Verhältnisse schon eine Hausnummer.

Ich möchte wirklich hoffen, dass solche Leute dann auch mal zur Rechenschaft gezogen und nicht noch von vollkommen unkritischen Medien als "Experten" und "Warner" hochstilisiert werden!
 
Es kann nach 19 Toten nicht so einfach weitergehen.

Hallo Sascha,

mal ein Bitte.

Bitte habt auch die hunderte von Menschen auf dem Plan, die für ihr Leben gezeichnet sind. Die in diesem Chaos gesteckt haben und nicht weg kamen. Die versuchten Hilfe zu holen und niemanden erreicht haben.

Den Toten müssen wir Gedenken, doch die Überlebenden brauchen unsere Hilfe.
 
Wieso hört man immer wieder die Panik sei entstanden weil Menschen von der Treppe gestürzt sind ? Es sind Leute auf dem Weg zur Treppe, also vor der Treppe, gestorben und nicht daneben.

In keinem Bericht sieht man Menschen von der Treppe stürzen, oder täusche ich mich ?

Genau diese Frage stelle ich mir auch die ganze Zeit.

Das einzige was man auf einem Video sieht ist ein junger Mann, welcher versucht auf die Plakatwand zu klettern, welche sich wenige Metern vor der genannten Treppfe befand. Dieser stürzt dann in die Menge.

Diese Situation spielte sich jedoch meiner Meinung nach ab, nachdem die Panik ausgebrochen ist, also war es ein Versuch der drückenden Masse zu entkommen und nicht um schneller zur "Party" zu kommen.

Ganz armer Versuch der Organisatoren den schwarzen Peter weiterzugeben! :mad:
 
Ich habe nicht wie gestern angekündigt eine Kerze am Tunnel aufgestellt. Ich bin mit meiner Frau dort vorbeigefahren; Dann habe wir es uns anders überlegt. Mein Gott wieviel Kamerateams sind denn da? Können die sich nicht etwas zurückhalten? Man kann doch wenigstens den Leuten Raum zu trauern lassen. Vielleicht ist später weniger los. Ich möchte dort weder interviewt noch gefilmt werden wenn ich Blumen und / Kerze dort ablege. Einfach ekelhaft. Meine Schwester war gestern mittag und sie berichtete mir das sofort die Kameras klickten wenn sich nur mal jemand gebückt hat um die zu lesen was die Leute auf ihren abgelegten Karten geschrieben haben. Ich denke das wird viele Leute abhalten dort den Toten ihren Respekt zu zollen.
 
Hallo Sascha,

mal ein Bitte.

Bitte habt auch die hunderte von Menschen auf dem Plan, die für ihr Leben gezeichnet sind. Die in diesem Chaos gesteckt haben und nicht weg kamen. Die versuchten Hilfe zu holen und niemanden erreicht haben.

Den Toten müssen wir Gedenken, doch die Überlebenden brauchen unsere Hilfe.

Selbstverständlich gibt es noch wesentlich mehr Betroffene bis hin zu den durch bloßen Anblick "psychisch Verletzten". Aber schlimmer als diese 19
hat es definitiv niemanden erwischt. Ich denke, den Überlebenden hilft über die Sache zu sprechen. Ich habe mir gestern etwa 1,5 Stunden von
einem Betroffenen angehört, was er erlebt hat. Aber diese Leute brauchen professionelle Hilfe. Gleiches gilt für die Angehörigen der Verstorbenen.
 
Nun, nachdem meine Erschütterung über 19 Tote (bei
heißem Wetter wären es noch mehr gewesen), Gewissheit
gewichen ist, wächst die Wut über diejenigen, die Schande
über unsere Stadt gebracht haben.

Vielleicht noch etwas früh hierfür, aber dazu möchte ich mal etwas sagen.
Der Imageschaden nach Außen ist ja schon enorm, aber auch der Schaden nach Innen ist nicht zu vernachlässigen. In vielen Interviews sprachen Menschen davon, daß sie sich schämen Duisburger zu sein.
Dies ist nun dann die Katastrophe nach der Katastrophe. Das zarte Pflänzchen von Stolz bzw. Identifikation mit der Stadt, durch Dinge wie das Forum, die World Games, den aufstrebenden Hafen etc. zerstört durch die Inkompetenz einiger weniger.

Ich bin auch heute trotz allem immer noch der Meinung, daß Duisburg in der Lage gewesen wäre die Love Parade sicher und ordnungsgemäß durchzuführen. Hierfür hätte man aber anders planen und auch Geld in die Hand nehmen müssen!
Jetzt blicken wir auf einen Trümmerhaufen und stehen in der Welt als Deppen und Großmannsüchtige dar. Befeuert durch dieses Kasperletheater auf der Pressekonferenz gestern, wo unsere Stadtoberren alles andere als ein souveränes Bild abgegeben haben. Das war beschämend und provinziell!

Gestern schon bei RTL dieser uns allen bekannte unsägliche Satz von der "grauen Stadt" die sich endlich mal mit etwas Farbe schmücken wollte. Ja das ist unfair und gemein, aber es ändert halt nichts an dem Bild was wir und unsere Stadt leider ausstrahlen, auch wenn wir hier alle es viel besser wissen und die schroffe Schönheit unserer Stadt kennen und lieben.

Ramstein, Eschede und jetzt Duisburg werden nun in einem Atemzug genannt und stehen für Leid und Tod... weltweit!

Wie können und sollen wir als Bürger daran etwas ändern? Ich denke der erste Schritt wurde gestern getan. Die trauernden Mitbürger unserer Stadt, in allen Medien, die ein Signal von Mitgefühl und Entsetzen ausstrahlen setzen zumindest vorerst ein kleines Signal in die Welt, daß es hier auch anders geht. Weitere Schritte müssen folgen, auch von offizieller Seite. Dies gilt es vehement einzufordern!
 
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Man muss sich einfach mal die hohe Anzahl der Todesopfer und Verletzten anschauen. Wir reden hier über 19 (!!!!) Tote und 342 zum Teil Schwerverletzte. Solche Zahlen bringt man sonst nur mit einem Terroranschlag oder einem Flugzeugabsturz in Verbindung. Aber niemals mit der Loveparade, wo einfach alle nur feiern wollen.

Bei der Planung und Ausführung der LoPa wurden grob fahrlässig Menschenleben in Gefahr gebracht und es kam zur Katastrophe, wie man sie sich in den schlimmsten Albträumen nicht hätte vorstellen können. Man kann nicht immer an den gesunden Menschenverstand appelieren, wenn sich soviele Menschen auf einem Fleck treffen. Aber es muss im Vorfeld alles mögliche unternommen werden, um sowas zu verhindern. Kann ich nicht jede Gefahr völlig ausschließen, dann MUSS notfalls auch eine Absage erteilt werden. Sowas muss von Experten durchgeführt werden. Die, die das geplant haben, sind bestenfalls dafür geeignet, bei McDonalds Kindergeburtstage zu organisieren :mad:

Nichts was jetzt geschieht, macht dieses Unglück ungeschehen. Aber die Verantwortlichen sollen dafür mit aller Härte bestraft werden.
 
Und selbst wenn zusätzliche Kosten entstehen. Wenn die Stadt Duisburg keine 50.000,00 € für ein solches Event hat, kann sie den Laden wirklich dicht machen. Der Gegenwert durch viele Millionen Augen, die weltweit auf Duisburg gerichtet sein werden, ist viel größer.


Ich bin auch heute trotz allem immer noch der Meinung, daß Duisburg in der Lage gewesen wäre die Love Parade sicher und ordnungsgemäß durchzuführen. Hierfür hätte man aber anders planen und auch Geld in die Hand nehmen müssen!
Jetzt blicken wir auf einen Trümmerhaufen und stehen in der Welt als Deppen und Großmannsüchtige dar.

Wieviel ist heutzutage ein Menschenleben wert?
 
Wieso hört man immer wieder die Panik sei entstanden weil Menschen von der Treppe gestürzt sind ? Es sind Leute auf dem Weg zur Treppe, also vor der Treppe, gestorben und nicht daneben.

Ich denke, wenn Du aus unmittelbarer Nähe siehst, wie Menschentrauben aus einer recht hohen Höhe runterfallen und weisst das die sich dabei wohl schwer verletzt haben müssen oder mutmaßlich tot sind, dann setzt in Dir ein Panikreflex ein, der nicht mehr zu kontrollieren ist. Du siehst wahrscheinlich Schwerverletzte, denen Du helfen möchtest, es aber nicht schaffst, weil die Massen weiterdrücken. Danach setzt sich einfach nur noch der eigene Überlebenstrieb durch!
 
Hier sollte man sich aber an den Aufschrei erinnern, als vor einigen Monaten die Absage aus finanziellen Gründen drohte; es fehlten 840.000 Euro, welche die Stadt aufbringen sollte. Da meldete sich einerseits Fritz Pleitgen zu Wort, der einen enormen Imageverlust für das Ruhrgebiet und die Kulturhauptstadt sah; andere fürchteten um das Leben der "heiligen Kuh" Love Parade; nicht zuletzt protestierten diejenigen, welche unbedingt zu diesem "Event" wollten und den Vorwurf erhoben, man wolle natürlich mal wieder gar nichts für die "Jugend" tun.

Ohne den Rest der Beiträge gelesen zu haben ziehe auch ich mir diesen Schuh an. Ich habe aufgeschriehen, wie auch sicherlich hier irgendwo im Thread gelesen, dass es traurig wäre, wenn die Loveparade aus finanziellen Gründen abgesagt werden würde da gabs Einige. Zu diesem Zeitpunkt war mir und den meisten anderen aber wohl weder bewusst, wo das Ganze stattfindet, noch was für ein Konzept bezüglich des Zugangs oder der Sicherheit der Besucher umgesetzt werden sollte. Meine Meinung wurde immer weiter revidiert, als mehr details bekannt wurden. Dennoch habe ich bis zum Unglück nicht realisiert, dass es wirklich nur einen (und einen VIP :mad:) Zugang geben würde.

Es scheint wirklich so, dass das Ganze durch die plötzliche Bewegung in Richtung Treppe ausgelöst wurde, doch stelle ich die Frage, warum sowas nicht in einem "Sicherheitskonzept" berücksichtigt wird? Man kann doch bei einer solchen Menschenmasse, bei der man schon im Vorfeld auch zumindest von Alkoholkonsum ausgehen MUSS nicht auf das rationale denken und handeln aller Besucher setzen, insbesondere nicht, wenn diese seit langer Zeit in einem dunklen Tunnel, in einer Masse, in der sie sich kaum bewegen konnten, waren. Dann darüber hinaus kann man nicht versuchen die eigenen Planungsfehler dadurch zu begründen, dass "nichts passiert wöre, wenn sich alle an die Regeln gehalten hätten", wie es eben noch eine Anwohnerin formulierte. Für solche Äußerungen fehlt mir gänzlich das Verständnis !

Ich habe jetzt die zweite beinahe schlaflose Nacht hinter mir, da mich die Bilder und das beklemmende Gefühl nicht verlassen. Und das obwohl ich, im nachhinein glücklicherweise, garnicht zur Loveparade hin bin, bzw. erst später hin wollte. Vielleicht liegt es an der räumlichen Nähe des Unglücksortes zu dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin in Verbindung mit der guten Kenntnis des Ortes. Darüber hinaus die lange Zeit erfolglosen Versuche die Angehörigen zu erreichen, die, wie man jetzt rekonstruieren kann, der Katastrophe auch nur um 10 Minuten entkommen sind. Beim Versuch des Einschlafens und morgens nach dem Aufwachen sind wieder diese Bilder, die vielerorts zu sehen sind präsent, die Geräuschkulisse die ich bei meinen Eltern vernahm ist immer wieder zu hören, diese Mischung aus Hubschraubern, Rettungswagen und den dröhnen Bässen...ekelhaft.
 
Jetzt erst den Kommentar von Eva Herman gelesen.

Da fällt mir wirklich überhaupt gar nichts mehr zu ein.
 
ich hab jetzt mal ein 20 sekunden video von mir hochgeladen. der clip spielt ca. 2 - 5 min vor dem beginn des gequetsches.

http://www.youtube.com/watch?v=rGVAZKobFhU

man sieht das es zu diesem zeitpunkt zwar eng ist, aber das keinerlei panik in den gesichtern der leute herrscht. dann wurde angefangen verstärkt über die treppe aufs gelände zu gelangen. kurz nach dem video entwickelte sich eine starke bewegung in richtung dieser treppe.

Diese Bewegung zur Treppe wird das Problem gewesen sein. Paradoxer Weise ist es häufig die Öffnung eines weiteren (Flucht-)Weges, der eine Katastrophe auslöst. So kommt eine unkontrollierte Bewegung in die Masse.
 
Gestern erzählte mir ein Freund Folgendes:
Er hatte sich mit Freunden früh aufgemacht, wollte pünktlich um 11 Uhr - wenn das Gelände geöffnet wird - dort sein. Das schaffte er auch, das Problem war, dass wegen eines "technischen Problems" die Öffnung des Geländes verschoben wurde. Erst um 12:05 wurden die Leute auf das Gelände gelassen.
Man kann sich vorstellen, welche Menschenmasse sich zu diesem Zeitpunkt bereits gebildet hatte. Hätte es zu diesem Zeitpunkt keine Wartezeit von 1 Stunde gegeben, wäre auch später die Wartezeit nicht auf über 2 Stunden angewachsen. Bereits die verspätete Öffnung des Veranstaltungsgeländes hätte bei einem engen, auf 20.000 Besucher pro Stunde (Schreckenberg) limiterten Zugangsweg niemals passieren dürfen!

Ohne den Rest der Beiträge gelesen zu haben ziehe auch ich mir diesen Schuh an. Ich habe aufgeschriehen, wie auch sicherlich hier irgendwo im Thread gelesen, dass es traurig wäre, wenn die Loveparade aus finanziellen Gründen abgesagt werden würde da gabs Einige. Zu diesem Zeitpunkt war mir und den meisten anderen aber wohl weder bewusst, wo das Ganze stattfindet, noch was für ein Konzept bezüglich des Zugangs oder der Sicherheit der Besucher umgesetzt werden sollte. Meine Meinung wurde immer weiter revidiert, als mehr details bekannt wurden. Dennoch habe ich bis zum Unglück nicht realisiert, dass es wirklich nur einen (und einen VIP :mad:) Zugang geben würde.
So sehe ich es auch.
Als Duisburger Bürger habe ich mir auch gewünscht, dass die Loveparade hier Station macht.
Vielleicht war das Gelände gar nicht so schlecht. Immerhin sollte hier Multi Casa hin und nun Kriegers Riesen-Möbel-Welt. Als Laie denkt man sich doch, dass es groß genug ist. Darüber hinaus liegt es direkt am Bahnhof und an der A59, die ja gesperrt werden sollte und auch wurde.
Dass dieses Konzept weder einen kurzen Weg vom Bahnhof auf das Gelände (außer für die VIPs) noch eine Zuführung über die Autobahn vorsieht, wurde ja erst wenige Tage vorher bekannt.
Und erst dann wundert man sich, dass die alte Bahnhofshalle immer noch steht und dass nur ein Teil des großen Geländes aufbereitet wurde.
Ich habe meine Bewertung des Ganzen wenige Tage vor der Parade als "wohlwollend" beschrieben. Ich habe mich damit nicht weiter befasst.
Polizei, Feuerwehr, Stadt, Veranstalter sowie Schreckenberg haben dies getan und die haben sicherlich mehr Erfahrung mit Großereignissen... sollte man meinen. :mad:

Dass ein Schreckenberg nichts von der Treppe weiß und man daraus schließen kann, dass er das Gelände nicht besichtigt hat... ja, wer soll das denn ahnen? Die Uni und das Gelände liegen ja verdammt weit entfernt :rolleyes::mad:

Man hört nun so einiges:
Angeblich hat die zuständige Dame der Stadt/Verwaltung eine Genehmigung nicht unterschrieben, sondern sinngemäß gesagt: "Auch wenn mich das meinen Job kostet, ich stehe dafür nicht ein." Unterschrieben hat es jemand anders.

Ein anderer Punkt:
Ich habe einige Duisburger Freunde/Bekannte gesprochen, die kurz vor dem Unglück auf dem Weg zum Gelände waren, dann an der Düsseldorfer Straße die Menschenmasse gesehen haben (Polizisten/Ordner sprachen von voraussichtlichen 2-3 Stunden Wartezeit) und beschlossen haben, wieder nach Hause zu gehen.

Wenn man jedoch aus der Ferne (Beispiel: Münster, Holland, Buxtehude usw) anreist, eventuell ein eingefleischter LoPa-Fan ist und auf die Kompetenz der Veranstalter vertraut, dann geht/fährt man eben nicht wieder nach Hause, sondern stellt sich an und freut sich auf eine geile Party, worauf man sich seit Wochen/Monaten eingestellt/vorbereitet hat.

Last but not least:
Die 105.000 Bahn-Benutzer zwischen 9 und 14 Uhr als überwiegenden Anteil der LoveParade-Besucher darzustellen, ist schon arg lächerlich. Immerhin kann man noch von einer großen Anzahl an Duisburgern und aus Nachbarstädten ausgehen, welche zu Fuß oder mit dem Fahrrad anreisten. Darüber hinaus habe ich doch die Automassen in Kasslerfeld und Ruhrort gesehen. Fast ausschließlich auswärtige Kennzeichen. Das wird in anderen Stadtteilen (Neudorf, Wedau, Duissern, Wanheimerort etc) nicht anders gewesen sein. Was ist mit Bahnbenutzern, die bereits am Freitag anreisten, da kann man ja mal die Hotels in DU und Umgebung fragen..

Für mich hätte es eine sinnvolle Lösung gegeben:
Man hätte wie bei einem Festival Tickets verkaufen sollen: 300.000 oder 400.000 Tickets à 30 €. Die Kosten wären gedeckt und man hätte sogar Geld für weitere Bühnen im Stadtbereich gehabt.
Natürlich wäre es nicht mehr die ursprüngliche LoveParade gewesen... aber wohl besser als der Ist-Zustand.
 
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Kapazitätsgrenzen

hab mal einige Zahlen zusammengestellt:

im Optimalfalle sollen rund 60.000 Personen stündlich das Nadelöhr Karl-Lehr-Straße passieren können. Zahlen stammen (glaube ich) aus einem Der-Westen Leserkommentar, und erscheinen mir mit 1.000 Personen pro Minute als recht hochgegriffen.

Somit stehen bei einem Eingang bis 16 Uhr max. 240.000 Personen auf dem Festivalgelände. Mit Gegenverkehr im Tunnel erreichen danach im Austausch max. 30.000 Raver stündlich das Gelände, d.h. im Optimalfall kann das Areal bis Mitternacht max 240.000 neue Fans aufnehmen.

Legt man die üblichen mehr als eine Million an Besuchern zugrunde, hat die Hälfte aller Raver von vornherein nicht die geringste Chance dem Event beizuwohnen und kann nur frustiert zwischen Innenstadt und Karl-Lehr-Straße hin und herpendeln. welch geniale Planung..

Die Maximalkapazität des Duisburger Bahnhofs beträgt sehr wahrscheinlich weniger als 100.000 Personen stündlich. Dann blockieren selbst im Optimalfall 300.000 Raver den Bahnhof bei Hin- und Rückfahrt insgesamt mindestens 6 Stunden lang.

Somit reichen die ÖPNV-Kapazitäten incl. Reisebusse nur aus, max 40% der zu erwartenden über eine Million Fans nach DU zu befördern.

Konsequenz: Selbst im Optimalfalle (keine Behinderungen durch Gleisüberquerungen, Notbremsungen u.ä.) muss der Großteil der Fans per Indiviuidualverkehr anreisen.
 
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Für mich hätte es eine sinnvolle Lösung gegeben:
Man hätte wie bei einem Festival Ticket verkaufen sollen: 300.000 oder 400.000 Tickets à 30 €. Die Kosten wären gedeckt und man hätte sogar Geld für weitere Bühnen im Stadtbereich gehabt.
Natürlich wäre es nicht mehr die ursprüngliche LoveParade gewesen... aber wohl besser als der Ist-Zustand.

So siehts nämlich aus. Wenn ich nur eine begrenzte Fläche zur Verfügung habe, kann ich nicht einfach "Eintritt frei" machen, dann muss ich die Teilnehmerzahl begrenzen, das geht am besten durch Eintrittskarten (und wenn sie nur 10€ gekostet hätten). Wenn ich aber allen Teilnehmern, die anreisen wollen, das Vergnügen der Loveparade nicht vorenthalten will, muss ich für eine ensprechende Veranstaltungsfläche sorgen, die a) groß genug ist und b) enstprechende Zu- und Abwege hat. Aber einfach eine nicht kalkulierbare Menge von Menschen über ein Nadelöhr auf eine begrenzte Fläche zu leiten, ist ein unüberschaubares Risiko.
 
Ich hoffe man lernt daraus, dass das Ruhrgebiet solche Veranstaltungen nicht stemmen kann. Dass es in Dortmund und Essen gutgegangen ist, war reiner Zufall. Auch dort ist der ÖPNV stundenweise zusammengebrochen.

Nun ist auch nicht nur die LP Geschichte, sondern auch Ruhr 2010 ist damit am Ende. Woran wird man sich bei Ruhr 2010 erinnern? Nicht an die Tische auf der A 40, nicht an das Hafenfest in Ruhrort oder die Eröffnung in Essen, sondern an diese Tragödie.

Mein Mitgefühl gilt allen die Angehörige oder Freunde vorgestern verloren haben.
 
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