Ich belästige Euch mal der Meinung eines nicht Duisburgers


Die Betroffenen
21 Tote. 500 Verletzte, dazu einige 1000 Menschen, die mehr oder weniger die Geschehnisse vor Ort verarbeiten müssen und weniger gut damit klar kommen. Todesangst, Beklemmungen, die Berichte von Augenzeugen häufen sich, die da sagen, ich bekomme die Bilder nicht aus dem Kopf, Ich hab Angst vor Menschenansammlung, mich plagen Alpträume, Schlaflosigkeit. Neben einer psychologischen Betreuung, die bei solchen Erlebnissen schnell angezeigt ist, damit sich hier keine chronischen Schäden an der Seele entwickeln; brauchen diese Menschen ganz viel Verständnis und Unterstützung aus Ihrem Umfeld.
Diese Menschen dürfen nicht belächelt oder stigmatisiert werden.
Post von Wagner: Da ging hier schön der Kessel hoch
Wie er es nun gemeint hat? Aus meiner Sicht wollte er den Verantwortlichen ein wenig den Spiegel vorhalten. Getreu dem Motto. "Liebe Duisburger Politik, was habt Ihr aus Eurer Stadt gemacht?"
Der Satz: Nach Duisburg will keiner mehr hin, ist natürlich sehr polemisch. Da ging es wohl getreu dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel". Er hat nicht gegen Duisburg geschrieben. Ich glaube viel mehr, gegen das verantwortungslose Handeln in Duisburg.
Fazit: Ich kann mir trotz allem vorstellen, auch mal nach Duisburg zu ziehen...
Der OB.
Klebt an seinem Sessel. Natürlich hat er viel dazu beigetragen, dass die Loveparade nach Duisburg kam. Wäre dieser Event gut gelaufen, hätten sich alle gefreut. Der Event endete in einem tragischen Fiasko. Pech? Nein. Klare Mängel. Ja.
Er sollte die politische Verantwortung übernehmen. Er beschädigt Amt und seine Partei.
Der Veranstalter
Sieht schlecht aus. So wie sich die Berichte der Ordnungskräfte jetzt darstellen, gab es klare Versäumnisse. Der Event ist mit 7,5 Millionen völlig unterversichert.
Die Teilnehmer
In Polizeiberichten heisst es, dass einige der Besucher noch vor dem Unglück Absperrungen umgerissen haben sollen. Für die Nachfolgenden wurden diese kreuz und quer liegenden Zäune dann zur Falle. Wenn dem so richtig ist, dürften diese Leute für den Rest ihres Lebens mit Ihrem Gewissen ein Problem haben. Kleinigkeiten können auf Massenveranstaltungen zur Katastrophe beitragen oder gar Auslöser sein. Irgendwie bin ich froh, dass wir uns in einem halbwegs sicheren Stadion aufhalten. Wenn ich da an die Situationen im Gästebereich der RWO Schüssel denke, wird mir unwohl. Auch alles viel zu eng.....
Die Stadt Duisburg
Ein nicht zu beziffernder Imageschaden. Es kommt letztendlich auf die Bevölkerung an, wie sie mit dem Ereignissen umgeht. Von der Politik ist derzeit nichts zu erwarten. Mein Eindruck ist, die denken alle nur an ihren Hintern. Der Trauermarsch war ein erstes positives Zeichen in einer langen Kette von Negativmeldung. Das die Duisburger nun am Rathaus demonstrieren, ist aus meiner Sicht auch ein deutliches Zeichen über die Stadtgrenzen hinaus. Man ist
nicht mit der politischen Führung zu frieden.
Auch die Anteilnahme am Unglücksort, die Kerzen, die niedergelegten Blumen und Kränze tragen dazu bei, dass man sich mit der Duisburger Bevölkerung und mit der Stadt versöhnlich zeigt.
Fazit: Es wird ein schwerer Weg sein, wieder in die Normalität zurück zu finden. Für die Angehörigen, für die Betroffenen, für uns MSV-Fans, für die Stadt, für die Teilnehmer der Loveparade und für die Verantwortlichen. Einige werden es nicht schaffen. An der Stadt wird immer ein Makel hängen bleiben. Die Auswirkungen insgesamt sind noch nicht absehbar. Der Weg ist das Ziel.