Kurz ein paar Worte meinerseits zu dem ein oder anderen Thema:
Ich finde den Vorschlag von CityFörster ziemlich lahm. Strikte Trennung zwischen Park und Urbanem Quartieren wirkt da doch etwas angestaubt. Außerdem ist die 50/50 Aufteilung zwar aus einem ökologischen Gesichtspunkt sicherlich schön, aber nie und nimmer wirtschaftlich umsetzbar, dass muss man einfach so sagen. Auch wenn das Gelände der GEBAG gehört und diese am Ende vielleicht auch mit +/- 0 oder einem kleinen Minus, wenn dafür etwas städtebaulich tolles entsteht in kauf nehmen würde ist 50/50 nicht darstellbar.
Für mich sind bisher CKSA und ISSS die "Besten" Entwürfe. Dabei ist vor allem die Landschaftsbrücke bei ISSS für mich Highlight und die Duisburger Dünen auch als Markenbildung bei CKSA das Highlight. Vor allem die Dünen-Idee finde ich wirklich toll, denn es ist eine sich aus der Funktion ergebende Idee die auch komplett unbelastet ist.
Das DU-Gebäude finde ich auch toll, nur ist das eigentlich nichts was in einem Masterplan festgeschrieben wird. Denn man braucht natürlich auch jemanden der das baut... .
Was den Skytrain und die Seilbahn angeht. Man sollte beides jetzt in dieser Phase nicht als festgeschrieben Idee verstehen, sondern eher als Platzhalter für eine innovatives Mobilitätsmodel, denn das wird es brauchen. Es wird definitiv keinen DB-Bahn-Anschluss geben und jetzt kommt der wichtigste Teil:
Wir haben hier nicht nur das Gelände am Güterbahnhof, es gibt auch noch Wedau-Nord und Wedau-Süd. Man muss diese 3 Flächen durchaus in Kombination sehen. Alle 3 Teilstücke sind eigentlich nur durch den tollen Sportpark getrennt es muss also ein vorrangiges Ziel sein die Flächen zu verknüpfen. Dies fällt umso mehr auf, wenn man bedenkt, dass die Uni massiv in Wedau Nord erweitern möchte und dort irgendwann ein mal deutlich mehr als 10.000 Studierende, Mitarbeiter der Uni und Mitarbeiter der weiteren Firmen arbeiten und lernen werden. Dies bedarf einer guten Anbindung. Es bietet sich dafür möglicherweise in Duisburg eine einmalige Gelegenheit eine Seilbahn dafür zu realisieren. Wenn dies verkehrsplanerisch sinnvoll ist (das muss natürlich geprüft werden), hätte man hier eine tolle Möglichkeit:
Seilbahnen sind günstig und schnell aufzubauen und können große Menschen mengen durchgängig transportieren, zudem bieten sie eine touristische Attraktion. Man könnte also eine Seilbahn vom HBF über den Güterbahnhof, Stadion, Wedau-Nord bis nach Wedau-Süd führen. Warum dies besonders in Duisburg realistisch sein könnte liegt an folgendem Problem: Es gibt in Deutschland eine recht ungeklärte Rechtslage was eigentlich mit Grundstücken ist bzw. deren Eigentümern wenn dort eine Seilbahn drüber fährt ?
In Duisburg sind aber auf der Strecke alle Grundstücke in städtischer bzw. staatlicher Hand (DB Gleise), sodass dieses Problem nicht auftritt. Außerdem gibt es aktuell Fördermittel vom Land für Seilbahnen, weil Seilbahnen als einfache und günstige Möglichkeit gelten um in hochverdichteten Räumen neue Verbindungen zu schaffen ohne dafür die halbe Stadt umbauen zu müssen oder extrem teure U-Bahn-Netze zu erweitern.
Was das Velodrom angeht, damit sieht es ähnlich aus wie mit dem Skytrain, auch dies sollte man als Platzhalter sehen für eine Sport/Multifunktionshalle etc. ich halte das für durchaus Sinnvoll, quasi als Erweiterung des Sportparks an dieser Stelle. Vor allem im Hinblick auf eine mögliche Olympiabewerbung sollte man die Möglichkeit für eine Sportstätte auf jeden Fall offen halten.
Wer Visionen nicht für etwas hält wofür man zum Arzt gehen muss, der kann sich ja mal das Bild vorstellen wie auf der Regattabahn die Olympioniken im Kanu/Rudern fahren und darüber die Seilbahn fährt

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Ich möchte hier an der Stelle auch noch mal dafür werben nicht immer alle Ideen die sich einem nicht sofort erschließen oder die man für unrealistisch hält als Luftschlösser abzutun. Gerade solche Wettbewerbe werden international angelegt eben um neue Ideen aus anderen Regionen oder Ländern als Input zu bekommen. Und gerade eine Region wie das Ruhrgebiet die irgendwo eine Metropole von Welt ist und anderswo auch wieder Dorf, muss einfach wenn sie im Wettbewerb der Städte bestehen will groß Denken. Think Big ! Dafür stand auch die so erfolgreiche IBA Emscherpark und dafür soll es auch die Ruhr Academy geben. Weil wenn man zu groß gedacht hat, kann immer noch kleiner umsetzen. Wenn man aber zu klein ansetzt wird man schnell umsetzen und sich ärgern, dass man nicht mutiger war.
Ich werde in den nächsten Tagen, auch mal meinen kleinen Blog entstauben und alle 7 Vorschläge die es in Runde 2 geschafft haben vorstellen. Und meine (halb-)fachliche Meinung dazu abgeben.
Ich blicke übrigens ob der vielen großen (Wedau Nord, Wedau Süd, Güterbahnhof, RheinOrt) und auch der vielen kleineren Projekte (Mercatorviertel, Trajekt/Plangemühle, Angerbach) auf durchaus spannende und positive Jahre für Duisburg. Der Weg ist zwar weit und steinig, aber aktuell stehen wir vor großen Chancen.