Old School
1. Liga
Duisburgs Image wird also -wenig überraschend- durch Industrie und Hafen geprägt.
Was bedeutet Industrie und Hafen in Zusammenhang mit Duisburg?
Es bedeutet: Der nach Shanghai zweitgrößte Stahlstandort der Welt und der größte Binnenhafen der Welt.
Hinter jedem einzelnen rauchenden Schornstein, hinter jedem einzelnen Hochhofen und hinter jedem Schiff, das den Rhein bei Duisburg befährt, steht wirtschaftliche Bedeutung.
Duisburg ist nichts anderes als einer der wichtigsten deutschen Wirtschafts- und Logistikstandorte. Und wenn Deutschland nicht ohne Stolz die jüngsten Zahlen seiner starken (Export-) Wirtschaft offen legt, sollte man auch einmal mit Stolz auf Städte wie Duisburg schauen, die zu diesem Erfolg nicht unerheblich beitragen. Aber in unserer verklärten Gesellschaft genießt jede Kleinstadt, die drei romantische Bauernhöfe und 15 saubere Fachwerkhäuser aufweist sowie 10.000 Liter Kuhmilch pro Jahr zum Bruttosozialprodukt beiträgt, ein höheres Ansehen als eine Stadt wie Duisburg. Das ist Irrsinn!
Aber zunächst einmal müssen die Duisburger selbst anfangen, ihre Stadt zu lieben und selbstbewußter aufzutreten. Trotz aller sozialer Probleme (wie in vielen Städten) bleibt Duisburg einfach eine für Deutschland wichtige Stadt. Das muss mal in die Köpfe rein! Aber das hängt mit dem gewandelten Zeitgeist zusammen. Früher galt es noch als ehrenwert, unter Tage oder am Hochofen zu schwitzen. Heute ist leider nur noch derjenige angesehen, der sich in seinem Bürostuhl die Finger nicht schmutzig machen muss -Sesselfurzer wie ich.
Industrie gilt als immer noch schmuddelig. Jeder braucht sie, aber keiner will sie. Was für ein Irrsinn!
Man sollte -wie es teilweise schon geschieht- die Industriekultur nicht verstecken, sondern als Stärke begreifen und herausstellen. Nicht grundlos ist der Landschaftspark Nord, der nunmehr erweitert wird, einer der größten touristischen Anziehungspunkte in NRW.
Aber in Duisburg gibt es -anders als in vielen anderen Ruhrgebietsstädten- nicht nur "Industriekultur", sondern noch lebende Industrie.
Ich habe hier in diesem Thread gelesen, dass Duisburg mehr unverwechselbare Projekte benötige. Meines Erachtens ist Duisburg mit seinem Hafen und der Industrie die unverwechselbarste Stadt weit und breit und hat einen ganz eigenen Charme. Von Industrie und Hafen abgesehen, geben Projekte wie das "Forum Duisburg" mit seiner eben nicht 08/15-Architektur wie 99% aller Einkaufsmalls der Stadt auch etwas mehr "urbane Unverwechselbarkeit". Wir wissen alle, welche Preise das Ding europaweit gewonnen hat.
In dieser Liga spielt sicherlich die geplante MD-Zentrale am HBF nicht. Architektonisch interessant, doch nun wird (reichlich spät) von der Politik bemerkt, dass der lang gezogene Komplex die Sichtachse HBF - Königstraße versperren wird. MD dauert die Realisierung des Projekts ohnehin schon viel zu lange. Ich bin mal gespannt, wie MD nun auf den Antrag reagieren wird. Der Einwand der Politik ist m.E. durchaus berechtigt, kommt aber -wie gesagt- sehr spät:
Quelle: http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/duisburg/nachrichten/gebaeude-versperrt-den-blick-1.2746569
Als es anfing, dass sich in Duisburg etwas tat, hat man Investoren den roten Teppich ausgerollt und fast alles wurde abgenickt. Schon im Rahmen der Entwicklung der "Duisburger Freiheit" und dem "Möbelhaus" wurde deutlich, dass die Ansprüche gegenüber Investoren steigen.
Jetzt wird man einwenden wollen: Weshalb entsteht dann auf dem alten Güterbahnhofsgelände u.a. ein großes Möbelzentrum? Das ist Privatrecht: Möbel-Riese Krieger hat das Grundstück einfach still und heimlich erworben. Jetzt kann man das Projekt politisch blockieren und damit das Grundstück brach liegen lassen oder man kann es gemeinsam mit Krieger entwickeln und zumindest einen Teil der "Duisburger Freiheit" verwirklichen, wenn dort zukünftig Bürogebäude und ein Park entstehen.
Die kahle Bahnhofsplatte entwickelt sich derweil zu einem echten Problem. Hier tut sich nichts. Mit 2,7 Mio € ist diese Fläche nicht umzugestalten. Hier müssen private Investoren ins Boot steigen, damit DAS Aushängeschild der Stadt ähnlich wie der König-Heinrich-Platz ein "Hingucker" wird.
Was bedeutet Industrie und Hafen in Zusammenhang mit Duisburg?
Es bedeutet: Der nach Shanghai zweitgrößte Stahlstandort der Welt und der größte Binnenhafen der Welt.
Hinter jedem einzelnen rauchenden Schornstein, hinter jedem einzelnen Hochhofen und hinter jedem Schiff, das den Rhein bei Duisburg befährt, steht wirtschaftliche Bedeutung.
Duisburg ist nichts anderes als einer der wichtigsten deutschen Wirtschafts- und Logistikstandorte. Und wenn Deutschland nicht ohne Stolz die jüngsten Zahlen seiner starken (Export-) Wirtschaft offen legt, sollte man auch einmal mit Stolz auf Städte wie Duisburg schauen, die zu diesem Erfolg nicht unerheblich beitragen. Aber in unserer verklärten Gesellschaft genießt jede Kleinstadt, die drei romantische Bauernhöfe und 15 saubere Fachwerkhäuser aufweist sowie 10.000 Liter Kuhmilch pro Jahr zum Bruttosozialprodukt beiträgt, ein höheres Ansehen als eine Stadt wie Duisburg. Das ist Irrsinn!
Aber zunächst einmal müssen die Duisburger selbst anfangen, ihre Stadt zu lieben und selbstbewußter aufzutreten. Trotz aller sozialer Probleme (wie in vielen Städten) bleibt Duisburg einfach eine für Deutschland wichtige Stadt. Das muss mal in die Köpfe rein! Aber das hängt mit dem gewandelten Zeitgeist zusammen. Früher galt es noch als ehrenwert, unter Tage oder am Hochofen zu schwitzen. Heute ist leider nur noch derjenige angesehen, der sich in seinem Bürostuhl die Finger nicht schmutzig machen muss -Sesselfurzer wie ich.

Man sollte -wie es teilweise schon geschieht- die Industriekultur nicht verstecken, sondern als Stärke begreifen und herausstellen. Nicht grundlos ist der Landschaftspark Nord, der nunmehr erweitert wird, einer der größten touristischen Anziehungspunkte in NRW.
Aber in Duisburg gibt es -anders als in vielen anderen Ruhrgebietsstädten- nicht nur "Industriekultur", sondern noch lebende Industrie.
Ich habe hier in diesem Thread gelesen, dass Duisburg mehr unverwechselbare Projekte benötige. Meines Erachtens ist Duisburg mit seinem Hafen und der Industrie die unverwechselbarste Stadt weit und breit und hat einen ganz eigenen Charme. Von Industrie und Hafen abgesehen, geben Projekte wie das "Forum Duisburg" mit seiner eben nicht 08/15-Architektur wie 99% aller Einkaufsmalls der Stadt auch etwas mehr "urbane Unverwechselbarkeit". Wir wissen alle, welche Preise das Ding europaweit gewonnen hat.
In dieser Liga spielt sicherlich die geplante MD-Zentrale am HBF nicht. Architektonisch interessant, doch nun wird (reichlich spät) von der Politik bemerkt, dass der lang gezogene Komplex die Sichtachse HBF - Königstraße versperren wird. MD dauert die Realisierung des Projekts ohnehin schon viel zu lange. Ich bin mal gespannt, wie MD nun auf den Antrag reagieren wird. Der Einwand der Politik ist m.E. durchaus berechtigt, kommt aber -wie gesagt- sehr spät:
Gebäude versperrt den Blick
VON MIKE MICHEL - zuletzt aktualisiert: 09.03.2012
Duisburg (RP). Wirtschaftsausschuss und BV Mitte haben grünes Licht für die Möbelhäuser Höffner und Ostermann gegeben. Kritik gab es an der IDE wegen der Bahnhofsplatte und am geplanten MD-Gebäude an der Mercatorstraße.
Einstimmig votierten der Wirtschaftsausschuss und die Bezirksvertretung Mitte für das Höffner-Möbelzentrum. Die Anzahl der erhobenen Einwände und Bedenken gegen den Möbelriesen auf dem Gelände der "Duisburger Freiheit" ist hoch. Zu den Kritikern gehören neben der IHK und dem Einzelhandelsverband auch die Handwerkskammer und der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), dazu die Nachbarstädte Dinslaken, Düsseldorf, Oberhausen, Essen und Mülheim. Die Bedenken lassen sich in drei Kategorien einteilen: Zum einen bemängeln die Kritiker, dass das Vorhaben des Investors Kurt Krieger (Höffner, Sconto) isoliert betrachtet und nicht im Zusammenhang mit dem geplanten Ostermann-Vorhaben auf dem Meidericher Zeus-Gelände bewertet wird.
Zum anderen wird moniert, dass das Möbelzentrum dem ursprünglichen Foster-Masterplan widerspricht. Dritter Vorwurf: Das Randsortiment (Lampen und Leuchten, Dekoartikel, Haushaltswaren, Elektrogeräte und ähnliches) sei mit insgesamt 10 400 Quadratmetern deutlich zu groß ausgefallen und verstoße gegen das Landesentwicklungsprogramm. Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, hatte gegenüber unserer Zeitung erklärt, er halte die Haltung der Politik in diesem Punkt für "schwer nachvollziehbar" und "juristisch interessant". Eine Klage des Verbandes scheint daher möglich.
Empfehlender Charakter
Verwaltung und Politik teilen diese Bedenken nicht. Beatrice Kamper vom Planungsamt erklärte, dass die Bestimmungen des Landesentwicklungsprogramms beziehungsweise des Einzelhandelserlasses nicht mehr gelten oder aber nur empfehlenden Charakter haben. Nach einer Änderung des Bebauungsplans sind nun noch 8250 Quadratmeter Randsortiment auf der "Duisburger Freiheit" möglich, maximal 20 Prozent der gesamten Verkaufsfläche. Letztlich befürwortete der Wirtschaftsausschuss sowohl das Höffner-Vorhaben wie auch die Ostermann-Planung, die wie berichtet mit deutlich weniger Verkaufsfläche für das Randsortiment auskommt.
In einem gemeinsamen Antrag forderten SPD und FDP, die geplante Hauptverwaltung von Multi Development an der Mercatorstraße anders zu platzieren, für eine verbesserte Sichtachse zur Königstraße zu sorgen, die Zufahrt zur Tiefgarage vom Platz weg zu verlegen und eine Verkürzung des Gebäudekörpers in Betracht zu ziehen. Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen. Stadtdirektor Dr. Peter Greulich erläuterte die Hintergründe, die zum Scheitern der Ausschreibung für die Gestaltung des Bahnhofsplatte geführt haben. Auf die Ausschreibung habe es nur ein Angebot gegeben, das mehr als 70 Prozent über dem marktüblichen Preis von mehr als 2,3 Millionen Euro gelegen habe. Nun soll es eine neue, geänderte Ausschreibung geben. Wann die Arbeiten beginnen können, ist offen. Frank Börner (SPD) bezweifelte, dass die Innenstadt Entwicklungsgesellschaft (IDE) geeignet sei, dieses Vorhaben zu verwirklichen. Dies sei bisher das einzige Projekt, das die IDE alleinverantwortlich gestemmt habe.
Quelle: http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/duisburg/nachrichten/gebaeude-versperrt-den-blick-1.2746569
Als es anfing, dass sich in Duisburg etwas tat, hat man Investoren den roten Teppich ausgerollt und fast alles wurde abgenickt. Schon im Rahmen der Entwicklung der "Duisburger Freiheit" und dem "Möbelhaus" wurde deutlich, dass die Ansprüche gegenüber Investoren steigen.
Jetzt wird man einwenden wollen: Weshalb entsteht dann auf dem alten Güterbahnhofsgelände u.a. ein großes Möbelzentrum? Das ist Privatrecht: Möbel-Riese Krieger hat das Grundstück einfach still und heimlich erworben. Jetzt kann man das Projekt politisch blockieren und damit das Grundstück brach liegen lassen oder man kann es gemeinsam mit Krieger entwickeln und zumindest einen Teil der "Duisburger Freiheit" verwirklichen, wenn dort zukünftig Bürogebäude und ein Park entstehen.
Die kahle Bahnhofsplatte entwickelt sich derweil zu einem echten Problem. Hier tut sich nichts. Mit 2,7 Mio € ist diese Fläche nicht umzugestalten. Hier müssen private Investoren ins Boot steigen, damit DAS Aushängeschild der Stadt ähnlich wie der König-Heinrich-Platz ein "Hingucker" wird.
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