Zuerst mal wird gegen den guten Uli ermittelt, er ist noch nicht verurteilt. Aber klar, bei einer Selbstanzeige liegt der Verdacht nahe, dass er Steuern hinterzogen hat. Da wird also eine wie auch immer geartete Strafe auf ihn zukommen. Die Steuernachzahlung hat er ja den diversen Artikeln nach schon geleistet.
Was mich allerdings nicht nur in diesem Fall ankotzt ist die brutale Schadenfreude und Gehässigkeit, die prominenten und aneckenden Personen stets entgegenschlägt. In der Öffentlichkeit ist Hoeneß doch bereits jetzt verurteilt, ohne dass man auch nur irgendwelche Details kennt. Aber da hat jeder seine eigene Ansicht zu...
Was mich an Hoeneß' Stelle durchaus auch zu der Überlegung treiben könnte, meine Kohle anderweitig zu deponieren: die grandiose Steuerverschwendung, die Vater Staat Jahr für Jahr betreibt. Hoeneß ist ein Mann, der in finanziellen Dingen stets umsichtig und nachhaltig gehandelt hat. Größter Beleg dafür ist wohl die finanzielle Situation des FC Bayern, um die diesen Verein halb Europa berechtigterweise beneidet. Und es ist ja nicht so, dass der gute Uli in Deutschland keine Steuern bezahlt. Der dürfte als Privatmann und mit seinem Unternehmen Jahr für Jahr einen derart großen Batzen auf den Tisch des Finanzamts knallen, da schlackern hier aber alle mit den Ohren.
Den Rest, den er jetzt hinterzogen hat, hat er über die Jahre quasi eigenmächtig in Form von Spenden für gemeinnützige Zwecke, die er für sinnvoller gehalten hat als die Groschengräber, für die Vater Staat die Penunzen raushaut gezahlt. Ein wenig abstrakt gedacht, aber für mich durchaus nachvollziehbar
Wie man die ganze Geschichte umgehen könnte: das preußische Dreiklassen-Wahlrecht wieder einführen. Frei nach dem Motto wer die Party bezahlt, der bestimmt auch was gespielt wird. Die Neureichen und in dritter Generation Unternehmen vor die Wand Fahrer würden umsichtige, nachhaltig denkende Menschen wie Hoeneß schon ausgleichen. Schlechter ginge es uns allen so sicher nicht.
Und nun, wie immer, Feuer frei
