Steuerhinterzieher Uli Hoeneß

Jetzt stehen laut BILD-Zeitung 20 Mio. € im Raum, die Hoeneß durch Börsenspekulationen erwirtschaftet hat. Die Summe erscheint mir in der Causa Hoeneß schon wesentlich realistischer als die 650 Mio. € die der Stern mit einem Fußballfunktionär aus Deutschland in Verbindung bringt.

Welcher Fußballfunktionär ist denn überhaupt in der Lage 650 Mio. € außer Landes zu schaffen...?! :jokes32:
 
Wenn Deutschland so blöd ist und so hohe Steuersätze hat, dass man Leute wie Vettel oder Schumacher ins Ausland treibt, dann ist das halt so.


Ich krieg gleich das kotzen, vielleicht sollte man mal erwähnen das z.b. der Spitzensteuersatz in den letzten Jahrzehnten ständig gesunken ist. Von mal 56% in den 80ern auf heute 45% (übrigens unter den "Sozen und Grünen" :rolleyes: ).

So dreckige Egomanen wie den Uli sollen die mal schön schröpfen jetzt. Zu fein um Geld für Schulen, Kindergärten, Altenheime und sonstige soziale Einrichtungen abzudrücken. Die Schweine be********n uns alle und jetzt soll ich Mitleid haben? Glaub es hackt!
 
Die Bundesregierung muss das einfach so wie wie Amerikaner machen:
Sobald du US Amerikaner bist musst du deine kompletten Einnahmen dort versteuern. Egal wo du wohnst, egal wo du das Geld eingenommen hast.
Das würde so "Steuerflüchtlingen" wie Schumacher und Co. gehörig die Suppe versalzen :D
 
Moralisch jede Menge! Aber das ist auch ein anderes Thema.

Wieviel darf man denn maximal verdienen, wenn man auswandert? ;)

Bis zu welchem Einkommen ist Auswandern noch okay und ab wieviel wird es "unmoralisch"?




Bei der Summe die der Spiegel aufgeworfen hat, habe ich mich extrem gewundert und bin mir sicher, dass die letzten Zahlen jetzt eher der Wahrheit entsprechen.

Steffi Grafs Vater hat für 12,3 Millionen DM hinterzogenen Steuern, 3 Jahre bekommen. 41 Millionen DM Einnahmen hat er nicht gemeldet. Das kommt ja beim Ulli fast auf's gleiche raus, wenn die letzten Zahlen stimmen.

Ob Ulli Hoemeß wirklich ins Gefängnis müsste...
 
Man argumentiert da sicherlich, dass es ein "Finanzverbrechen" war, wo außer dem wirtschaftlichen Schaden kein personeller o.ä. entstanden ist und somit eine hohe Geldstrafe ausreichend wäre.

Geldstrafe vor Haftstrafe ist ein Grundprinzip unserer Rechtssprechung - aus hier ja schon erläuterten Gründen und es bedeutet tatsächlich, dass Wohlstand ein gutes Polster gegen Haft ist.

Das hat aber schon Grenzen. Schließlich leitet sich der Umfang der Geldstrafe von der Freiheitsstrafe ab. Was würde ich verhängen, wenn ich auf Freiheitsstrafe erkennen müsste, überlegt der Richter. 6 Monate? Dann also 180 Tagessätze. Nur: Mit 360 vollen Tagessätzen ist die Möglichkeit einer Geldstrafe in der Regel ausgeschöpft, § 40 Abs. 1 StGB. Die dann grundsätzlich fällig werdende Freiheitsstrafe kann natürlch auf Bewährung ausgesetzt werden; dabei ist dann zu berücksichtigen, dass bei einer Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von mehr als 2 Jahren eine Bewährung nicht mehr in Betracht kommt, § 56 Abs. 2 StGB. Sonst säße ja auch nie jemand, der "nur" Vermögensdelikte begangen hat.

Wohlstand schützt also nicht immer vor Freiheitsstrafe. Versetzt einen aber z.B. in die Lage, die Stundensätz der Hochkaräter unter den Strafverteidigern zu bezahlen. Und die machen dann doch schon mal den Unterschied aus.
 
Unsere Gesellschaft muss fein aufpassen, das sie nicht aus der Balance gerät.

Der Bundesrechnungshof hat 2012 ausgerechnet, dass, würde das zu versteuernde Einkommen in Deutschland auch tatsächlich entrichtet, unser Land einen ausgeglichenen Haushalt hätte.

Insofern ist die Dauerdiskussion und einseitig mediale Stigmatisierung der auf Soziallleistung/ALGII-Leistung angewiesenen Bürger im Verhältnis zu dem "sportlichen Kavaliersdelikt Steuerhinterziehung" eine Farce an sich.

So kann unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Wenn das poltisch auch noch begünstigt wird (Schäuble), dann findet ein solchens Handeln seine nachträgliche Rechtfertigung in den entsprechenden Kreisen. In der Frage der Stueerhinterziehung ist der Staat gefragt.
 
So dreckige Egomanen wie den Uli sollen die mal schön schröpfen jetzt. Zu fein um Geld für Schulen, Kindergärten, Altenheime und sonstige soziale Einrichtungen abzudrücken. Die Schweine be********n uns alle und jetzt soll ich Mitleid haben? Glaub es hackt!


Wenn es so stimmt wie es grade durch die Presse geht, dann hat der Hoeneß sein Geld hier in Deutschland brav versteuert und somit zig Millionen für Schulen, Kindergärten, Altenheime und soziale Einrichtungen bezahlt! Wenn er damit im Ausland nun Kohle erwirtschaftet, wohl gemerkt, mit Geld, welches er hier bereits versteuert hat, dann nenn du mir jetzt einen Grund, warum der Staat sich für die im Ausland gemachte Kohle hier nochmal bedienen darf.

Ich weiß, ich weiß... Er hat an den Vorraussetzungen in Deutschland nach dem tollen Krieg partizipiert und hätte im Ausland nie so gut Fußballspielen gelernt, wie hier in Schland...
 
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So kann unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Wenn das poltisch auch noch begünstigt wird (Schäuble), dann findet ein solchens Handeln seine nachträgliche Rechtfertigung in den entsprechenden Kreisen. In der Frage der Stueerhinterziehung ist der Staat gefragt.

Da bist du wohl auf Gabriels & Co´s Leim gegangen. Ginge es nach Schäuble und dem Bundestag, wäre die Schweiz zumindest seit Januar keine Steuerfluchtoase mehr. Doch Dank den Genossen ist dem noch so.
 
Mein Mitleid für Hoeness hält sich in engen Grenzen. Klar kann man den Eindruck gewinnen, wenn er die Hälfte seiner Einnahmen versteuert, sollte das mal genug sein. Jedoch ist hiervon angesichts vielfältiger Abschreibungsmöglichkeiten sehr wahrscheinlich längst keine Rede.

Die Bundesrepublik Deutschland bietet reichen Leuten so einiges, auch welchen, die reich werden wollen. Schon die Tatsache, dass Hoeness seine Prominenz hochwertig versilbern konnte, geht ja auch daraus hervor, dass wir in einem Land leben, wo Rechtssicherheit herrscht, eine gut entwickelte Logistik besteht und der Bevölkerungsdurchschnitt so gut verdient, dass er sich Würstchen, Trikots, Eintrittskarten und Abos für Sportsender leisten kann.

Auf jeden Artikel, den ein Hoeness veräussert, wird erstmal ein Fünftel Mehrwertsteuer fällig. Davon werden die Autobahnen gebaut und instandgehalten, über welche seine Würstchen in die Welt hinausrollen, davon die Flugplätze bewirtschaftet, von welchen aus Bayern München seine Reisen antritt. Fernsehen, Strom, Internet kommt alles dazu. Wenn Gewerbeparks erstellt werden, auf dessen Verkaufsflächen Hoeness seine Produkte feilbietet, finanziert das anteilig der Steuerzahler.

Eine gute Überlegung: was wäre gewesen, wäre Hoeness als Schweizer zur Welt gekommen? Bestimmt hätte er es auch zum Nationalspieler dieses Landes gebracht, da er ein überragender Fussballer war. Aber wäre er mit denen Weltmeister geworden? Hätte er den FC Basel zu einem der führenden europäischen Fussballmannschaften gemacht und den Metzgerladen vom Vater zu einem Wurstimperium?

Dass es Steuerfluchtoasen wie Monaco gibt, ist ja traurig genug. Hier ist Hoeness nicht zu loben dafür, dass er gnädiger Weise hier geblieben ist, denn er hat auch mit dieser Entscheidung wahrscheinlich reichlich Kasse gemacht, sich zudem den moralischen Status erworben, sich als Mahner und Warner in die Politik einzumischen und wahrscheinlich auf Landesebene bei der CSU auch grossen Einfluss auf wichtige Entscheidungen aufzubauen.

Die Art, wie er jetzt ins Licht gezerrt wird, ist alles andere als schön, aber auch hier war Hoeness immer ein Wegbereiter für eine Law-and-Order-Mentalität, die eigene Massstäbe extrem hoch angesiedelt hat und ungeniert seine eigenen, unbestrittenen Verdienste als Berechtigung für Werturteile aller Art herangezogen hat, wie beim tolpatschig in seine Falle gegangenen Gelegenheitskokser Christoph Daum.

Wenn es sich zudem um Kapitalertragssteuer handelt, die hinterzogen wurde, dann hat er das Geld vermutlich beim Zocken an der Börse oder mit Investitionsmodellen gemacht. Dass es Ausdruck seiner unternehmerischen Tatkraft ist und es ihm somit irgendwie zusteht, selbst zu entscheiden, was er damit anstellt, davon kann keine Rede sein. Hier ist er nur irgendein Reicher, der noch reicher wird, weil er sich teure Finanzberater hält, die wahrscheinlich Gewinnspannen zum mit-den-Ohren-schlackern herausholen, auch, indem sie die Investitionsrisiken über Hedgefonds und staatliche Bürgschaften wieder an die Gemeinschaft zurückgeben.

Eine Debatte darüber, ob vor dem Gesetz immer noch alle gleich sind, oder ob sich mit genug Geld eine Position erworben werden kann, die bestimmte gesetzliche Tatbestände relativiert, wird nur gesellschaftliche Relevanz erhalten, wenn die, die man erwischt, auch polarisierende Prominente sind. Hoeness hat den öffentlichen Raum stets ebenso offensiv aufgesucht, wie er früher als Kicker in den gegnerischen Strafraum eingedrungen ist, damit hat er die Exponiertheit, die seinen Fall jetzt in die Medien hineinfluten lässt, selbst erzeugt.
 
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Der Kerl hat 10 Millionen Euro (10.000.000) zur Verrechnung der Nachzahlung hinterlegt(!). Mein lieber Herr Gesangsverein, mir würde hellgelb die Sonne aus dem Ar.sch scheinen, wenn ich das mal so locker machen könnte.

Jaja, Uli böse, schon klar.
Aber der wird garantiert nie einen Knast von innen sehen.
 
Was meint ihr denn warum die Schweiz so reich ist obwohl sie fast nur aus Wiesen, Kühen und Bergen besteht? Mit Kuckuksuhren und Schokolade werden die kaum so reich geworden sein... :huhu:

facepalm.gif


Die Vermögensverwaltung macht gerademal 3% des Schweizer BIP aus. Viel wichtiger sind Pharmaindustrie, Lebensmittel, Maschinen, Tourismus....

Viele Leute haben offenbar keine Ahnung von der Schweiz und plappern einfach nach, was deutsche Politiker ihnen vorgeben. Und warum die auf die Schweiz einprügeln ist klar: Schliesslich beweist die Alpenrepublik Jahr für Jahr, dass echte Volksdemokratie und Mitbestimmung 100mal erfolgreicher sind als die organisierte Volksverarschung hier in Deutschland. Viele Deutsche wissen doch garnicht wie das ist, wenn man am Ende des Monats noch genug Geld in der Tasche hat. Wenn man nur zwei Monate für den Staat arbeiten geht anstatt sechs. Wenn man selber bestimmen kann wohin die Steuereinnahmen fliessen und nicht alles in dunklen löchern verschwindet. Die Schweiz gehört auch nicht zum angeblichen "Erfolgsmodell" EU bzw Euro, exportiert aber, bezogen auf die Bevölkerungszahl, wesentlich mehr als Exportweltmeister Deutschland.

Wo soviele Erfolgsfaktoren zusammenkommen, orten unsere Politiker die Ursache natürlich nicht in der demokratischen Staatsform oder im Leistungswillen der Schweizer, sondern in kriminellen Machenschaften jenseits von Rhein und Bodensee.
 
...dass wir in einem Land leben, wo Rechtssicherheit herrscht, eine gut entwickelte Logistik besteht und der Bevölkerungsdurchschnitt so gut verdient, dass er sich Würstchen, Trikots, Eintrittskarten und Abos für Sportsender leisten kann.

Also meine Eltern hatten die Gegebenheiten (vermutlich auf Grund des Alters ähnlich die des Hoeneß), dass der Vater kurz vorm Ende erschossen und das Elternhaus völlig ausgebombt wurde. Das war übrigens nicht irgendwo im afrikanischen Busch, sondern hier.

Is schon was her und es hat sich Gott sei Dank sehr viel zum positiven geändert! Doch das es auch ohne fiskalen Raubrittertums auskommen kann, zeigen deutlich andere Beispielländer!
 
Wenn es so stimmt wie es grade durch die Presse geht, dann hat der Hoeneß sein Geld hier in Deutschland brav versteuert und somit zig Millionen für Schulen, Kindergärten, Altenheime und soziale Einrichtungen bezahlt! Wenn er damit im Ausland nun Kohle erwirtschaftet, wohl gemerkt, mit Geld, welches er hier bereits versteuert hat, dann nenn du mir jetzt einen Grund, warum der Staat sich für die im Ausland gemachte Kohle hier nochmal bedienen darf.

Weil die Steuergesetzgebung es so will. Ob etwas gerecht, sinnvoll oder plausibel ist, ist nunmal in der Causa Hoeneß nicht das Thema. Mir driftet die Diskussion in der Öffentlichkeit teilweise wieder zu sehr dahin ab, zu hinterfragen, warum die Gesetze so sind wie sie sind. Kann man grundsätzlich ja. Aber hier hat jemand sehr genau gewusst, was er tut und wissentlich gegen die Steuergesetzgebung verstoßen. Punkt.

Die Gesetze sind nunmal so. Für jeden Bürger jederzeit einsehbar, jedem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein bekannt. Und wer da gegen verstößt, hat mit Konsequenzen zu rechnen.

Für alles andere muss man in die Politik gehen, sich mit der Masse erheben oder an den entsprechenden Stellen sitzen, um Einfluss auf die Gesetze zu nehmen.
 
Ich halte dieses Gerede von "Raubrittertum", was den steuerlichen Zugriff des Staates betrifft, für ein Märchen.

Man muss hier eben ansehen, was "der Staat" alles vorleistet für einen, der sich unternehmerisch engagiert, das fängt schon an mit der Schulbildung der Personen, die er einstellt. Es geht weiter mit der voll entwickelten Infrastruktur, die kurzfristige Warenlieferungen auch ins kleinste Kuhdorf ermöglicht, dem ausfallsicheren Stromnetz, dem Schutz vor Einbrüchen und unlauteren Aktivitäten aller Art, etc. pp.

Gab es bei den Raubrittern früher alles nicht, und gibt es in so vielen anderen Ländern der Erde in diesem Masse auch nicht. Nimmt man mal Länder, bei denen soweit ähnliche Grundbedingungen herrschen, werden dort auch nicht unähnliche Steuersätze fällig.


http://www.bundesfinanzministerium....ten-steuern-im-internationalen-vergleich.html


Dass in der Schweiz alles ein bisschen anders ist, hängt nicht damit zusammen, dass die besonders gekonnt wirtschaften, sondern, dass sie mit im europäischen Netz hängen. Viele Probleme, die grosse Volkswirtschaften haben, ergeben sich zudem bei einem kleinen Land gar nicht erst. Natürlich auch viele Möglichkeiten nicht.
 
Ich halte dieses Gerede von "Raubrittertum", was den steuerlichen Zugriff des Staates betrifft, für ein Märchen.

Ok - einmal geb ich dazu nochmal meinen Senf ab... :)

Zu einem Staat, in dem man von Januar bis August nur und ausschließlich sein gesamtes Erarbeitetes abdrücken muß, fallen mir noch ganz andere Begriffe ein als Raubrittertum.

Und wenn du nun die ganzen Annehmlichkeiten, die du anführst, genau beleuchtest, dann stellst du fest, dass sehr sehr viele davon aus privatwirtschaftlicher Leistung resultieren. Wie z. B. ein stabiles Stromnetz, etc.

Wenn man sich dann noch das Schwarzbuch der Steuerzahler anschaut wieviel Steuerkohle sinnlos verpulvert wird, wir wieder Krieg führen, nachdem uns der Staat (wenn auch nicht dieser jetzige) in zwei verheerende Niederlagen in nur einem Jahrhundert geführt hat, dann hätte ich schon gerne etwas weniger Staat!

Ich will beileibe nicht alles an Deutschland schlecht reden! Hier lebt es sich gut, aber gerecht ist unser System mit nichten. Von den Politikern, gleich welcher Coleur, fang ich gar nicht erst an. Da gibt es nur schlimme und ganz schlimme. Wobei die gesammelte Linke meiner Meinung nach zu den letzteren gehören.
 
Solange er beim FC Bayern saubere Geschäfte macht und dort alles rechtens zugeht, kann er privat machen was er möchte, solange er niemanden verletzt. Sind wir nicht alle Steuerhinterzieher, wenn auch in anderen Dimensionen? :huhu:

Er kann eben nicht machen was er möchte. In einem Rechtsstaat hat er sich an die
geltenden Gesetze zu halten. Natürlich hat er niemanden verletzt, aber er hat die Allgemeinheit betrogen und geschädigt.
Wir sind nicht alle Steuerhinterzieher. Viele haben die Möglichkeit nicht. Die meisten
halten es für unanständig und würden Geldstrafen oder Gefängnis nicht riskieren.
Ein unbestimmter Prozentsatz riskiert es eben und kann deshalb nicht gut schlafen.
 
So dreckige Egomanen wie den Uli sollen die mal schön schröpfen jetzt. Zu fein um Geld für Schulen, Kindergärten, Altenheime und sonstige soziale Einrichtungen abzudrücken. Die Schweine be********n uns alle und jetzt soll ich Mitleid haben?
Ne Jim, es gibt eben nicht nur schwarz und weiß.
Uli Hoeneß ist sicher kein dreckiger Egomane.
Er hat sich in der Steuersache falsch verhalten, keine Frage.
Andererseits hat er in seinem bisherigen Leben positive Werte vorgelebt und auch oft wohltätig gehandelt.
Warum sollte dies nun alles vergessen sein?

Dann wäre jeder von uns, der schon mal bei der Steuer geschummelt hat oder einen Handwerker unter der Hand beschäftigte, auch ein 'dreckiger Egomane'.
Ich prognostiziere mal, dass unser Land dann zu 90% aus Drecksegomanen bestehen würde.

Ansatzweise kann ich es sogar nachvollziehen, wenn Menschen, die millionen € Steuern zahlen, darauf keinen Bock mehr haben.
Das geht mir als 'kleinem Mann' doch ähnlich.
Was der deutsche Staat alles an Steuergeldern verschwendet, an völlig überhöhten Politikerpensionen raushaut oder sich an millionenschweren Fehlplanungen leistet, wirkt - bezogen auf die allgemeine Steuermoral - stark demotivierend.
 
Er kann eben nicht machen was er möchte. In einem Rechtsstaat hat er sich an die geltenden Gesetze zu halten....
Einem Staat der öffentlich die Hehlerei zugibt und betreibt -mit dem Hintergrund Bankangestellte in fremden Ländern dazu zu animieren, Bank- und Kundengeheimnisse auszuspionieren, also Straftaten zu begehen- da er die geklauten Daten auf den CD's ankauft. Also gibt es jetzt doch Recht im Unrecht, scheinbar nur für den Staat. Köstlich.
 
Dann wäre jeder von uns, der schon mal bei der Steuer geschummelt hat oder einen Handwerker unter der Hand beschäftigte, auch ein 'dreckiger Egomane'.
Ich prognostiziere mal, dass unser Land dann zu 90% aus Drecksegomanen bestehen würde.

Das geht mir echt auf den Sack! Immer wieder wird in Deutschland alles relativiert! Bei der Steuer "schummeln" und vorsätzlicher Steuerbetrug sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Das ist genau wie beim Guttenberg damals das Plagiat auch nichts mit dem "schummeln in der Mathearbeit" zu tun hatte.

Und um den Bogen zu bekommen, ja, Hoeneß IST ein Drecksegomane!
 
Steuerverschwendung gibt es sicherlich. Und schön ist das nicht.

Allerdings sollte sich jeder Mal fragen, wo er heute ohne den Sozialstaat stehen würde. Wir haben schon für unseren Stand ein sehr großes Gefälle zwischen Arm und Reich und jetzt werden hier Ankäufe von Steuer-CDs durch den Staat mit Steuerhinterziehung einzelner Bürger auf eine moralische Stufe gestellt.
Das ist die Mentalität, die ihr gestern noch bei den Griechen und Zyprern angeprangert habt!
Steuern sind kein Raub am Bürger, sondern die Grundlage unseres Sozialstaats (auch wenn die Verwendung natürlich in vielen Fällen zu kritisieren ist)!
Wer das nicht achtet, wird eben durch den Staat bestraft. Und das zum Glück konsequentialistisch, also ein Uli Hoeneß stärker als der Arbeitslose, der mal am Nachmittag beim Nachbar die Wiese mäht.
 
Das geht mir echt auf den Sack! Immer wieder wird in Deutschland alles relativiert! Bei der Steuer "schummeln" und vorsätzlicher Steuerbetrug sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Das ist genau wie beim Guttenberg damals das Plagiat auch nichts mit dem "schummeln in der Mathearbeit" zu tun hatte.
Richtig, immer wird in Deutschland alles relativiert.
Nach dem Motto:
'Die paar Euro, die ich dem Staat durch Falschangaben bei meiner Steuererklärung oder durch Beschäftigung eines Schwarzarbeiters nehme, fallen doch gar nicht ins Gewicht.'
Das der volkswirtschaftliche Schaden jedoch enorm ist, wenn jeder so denkt und handelt, wird dabei gerne ausgeblendet.
Lieber mit dem Finger auf die großen Fische zeigen, die sind ja richtig böse.
Diese Doppelmoral kotzt mich einfach an.
Aber eine Hexenjagd macht natürlich mehr Spaß als die Einsicht, vielleicht selbst schon mal den Staat betrogen zu haben.
Als I-Tüpfelchen äußert sich nun sogar die Kanzlerin öffentlich zum (laufenden!) Fall Hoeneß. Wer (mit der FDP) im Glashaus sitzt...

Übrigens:
Wer die Verhältnisse und Verfehlungen in unserem Staat kritisiert, muss noch lange nicht gegen den Sozialstaat sein.
 
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@Ein_Fan

So ähnlich wie du sieht der Hoeness das wahrscheinlich auch. Grundlage dieses Denkens ist, dass du auf der einen Seite sitzt, und der Staat auf der anderen. Was aber nicht so ist.

Gerade im Fussballgeschäft werden die ganzen Vorteile, welche Menschen geniessen, die sich der "erdrückenden" Steuerlast seltsamer Weise meist ganz freiwillig aussetzen, so offensichtlich, wie sonst nirgends: warum drängen denn Spieler aus der ganzen Welt in die westeuropäischen Ligen? Weil sie so gerne hohe Steuersätze haben?

Nee, weil sie hier ihre Verträge erfüllt kriegen, ihre Eigentumswohnungen schöne Gewinne abwerfen, die Fans nicht einfach die Räder vom SUV abschrauben oder zerstechen. Der Staat dafür sorgt, dass ihre Kinder in einem Bildungssystem aufwachsen, in welchem es garantierte (und einklagbare!) Standards gibt. Weil ihre Frauen hier Shoppingtouren machen können, ohne vier Leibwächter mit zu haben. Weil nicht jede bürokratische Leistungserbringung davon abhängig ist, dass ein Obulus in willkürlich festgesetzter Höhe an die Leute, die da einen Stempel draufmachen, gezahlt werden muss. Oder dass es ein dichtes Netz an medizinischer Soforthilfe gibt, wenn der Raser sich dann doch trotz breiter Strassen und bester Beleuchtung mal um den Chausseebaum gewickelt hat.

Wenn ich reich bin, profitiere ich ein vielfaches von staatlichen Supportleistungen. Auch wenn ich arm bin profitiere ich gegebenenfalls, aber in wesentlich geringerem Ausmass, jedenfalls absolute Zahlen betreffend. Wahrscheinlich ist der polizeiliche Zusatzaufwand für den Schutz von Ulis Villa am Tegernsee vor Glotzern und Dieben schon eine Summe, welche dem Aufwand für ein halbes Dutzend Familien auf Hartz IV im gleichen Zeitraum entspricht. Und wenn ich als Reicher davor geschützt werde, dass mich überall halb verhungerte Arme durch ihren Anblick oder Betteln "belästigen", trägt das wiederum zu meinem Komfort ganz erheblich bei.

Und wenn du den Krieg in Afghanistan meinst, dann geht es hierbei ja wohl darum, dass wir Deutschen vor Terroranschlägen geschützt und die internationalen Handelsbeziehungen nicht gefährdet werden. Vielleicht auch noch um Wafffenlieferungen zum Wohle der Aussenhandelsbilanz.

In Rede steht ja eine Hinterziehung von Kapitalertragssteuer. Dafür hat Hoeness nicht gearbeitet, sondern sein Geld arbeiten lassen. Weil es viel Geld ist und er sich teure Berater leisten kann, macht er da sicherlich 30 % Gewinn. Wenn er 300.000.000 € angelegt hatte, wäre das z.B. 90.000.000 €. Von dieser Summe hätte er 15.000.000 € Steuern zahlen müssen. Tut mir leid, da kann ich nicht in Tränen ausbrechen, wenn ich versuche, mir vorzustellen, wie er die entsprechende Überweisung macht, da er, um im Beispiel zu bleiben, 75.000.000 € Reingewinn, ganz für sich alleine und seine ihn liebende Ehefrau, behält.

Ist so ein Typ echt ein Opfer des ausbeuterischen Staates? Ist der vergleichbar mit einem Hartzer, der schwarz ein Dach macht, damit er seinen Kindern ein vernünftiges Weihnachtsgeschenk und die Teilnahme an der Klassenfahrt finanzieren kann?
 
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Wenn ich reich bin, profitiere ich ein vielfaches von staatlichen Supportleistungen. Auch wenn ich arm bin profitiere ich gegebenenfalls, aber in wesentlich geringerem Ausmass, jedenfalls absolute Zahlen betreffend.
Wenn ich reich bin, zahle ich aber auch wesentlich mehr Geld in die Sozialkassen und wesentlich höhere Steuern.
Vom Großteil dieser Steuern profitieren wir alle in der Gesellschaft durch die Infrastruktur (Straßen, Kindergärten, Schulen, Unis, Theater, Polizei,...), die wir alle nutzen.
Ist so ein Typ echt ein Opfer des ausbeuterischen Staates? Ist der vergleichbar mit einem Hartzer, der schwarz ein Dach macht, damit er seinen Kindern ein vernünftiges Weihnachtsgeschenk und die Teilnahme an der Klassenfahrt finanzieren kann?
Na das könnte ja glatt in einem Wahlkampftext der Linken stehen.;)
Das ist doch Populismus pur.
Klar, der arme Hartzer, der sich noch was für seine Kinder dazuverdienen möchte, mir kommen die Tränen!;)
Wenn jemand Leistungen von der Allgemeinheit empfängt, ist Schwarzarbeit nebenher in meinen Augen höchst asozial.
Ebenso, wenn sich der Hausbesitzer an der Steuer vorbei die Einfahrt neu pflastern lässt, oder sein Bad erneuern lässt.
Und ebenso, wenn ein steinreicher Mensch dem Staat Steuern vorenthält.
 
Ganz im Ernst: Dem Typen den Prozess machen...sollten sich Beweise verdichten...

Die ganzen Leute die jetzt rumheulen von wegen "Der deutsche Staat verschwendet ja sowieso die Steuergelder..." und dies als mögliche Rechtfertigung nehmen um Steuern zu hinterziehen haben doch keine Ahnung...!

Wenn jeder seine Steuern zahlen würde, dann hätten wir ausgeglichenen Haushalt, die Straßen hätten weniger Schlaglöcher, die Tabaksteuer müsste nicht alle paar Monate erhöht werden, jede Familie hätte einen KiTa Platz und über Autobahnmaut bräuchten wir noch nichtmal nachdenken...

Es gibt nur einen einzigen Grund warum diese Blutsauger ihr Geld im Ausland bunkern: Habgier! Weil manche Leute den Hals nicht voll bekommen können. Diese Leute haben soviel Geld, die wissen ja nicht einmal wann sie es ausgeben sollen...und deswegen parken Sie es irgendwo im Ausland...
 
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@Don Zebro

1. Man kann ja einfach mal die Summen vergleichen, was Schwarzarbeit den Staat kostet, und was Steuerhinterziehung. Und dann muss man die Summen natürlich noch durch die Anzahl der beteiligten "Sünder" dividieren. Im übrigen würde ich dir recht damit geben, dass auch Schwarzarbeit nicht gerade die feine Art ist. Aber der 1:1 Vergleich ist das Störende dabei. Und es gibt definitv Leute, denen gar nichts anderes übrig bleibt, anders als dem Hoeness.

2. Was immer gerne vergessen wird, ist die Mehrwertsteuer, die auch jeder Hartzer abdrücken muss.

3. Wenn welche für mich Populisten sind, sind es diejenigen, die immer von Raubrittertum fabulieren.

4. Wenn du mir mit der Linken kommst, sage ich F.D.P. - bei denen kommen mir auch die Tränen.
 
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Da bist du wohl auf Gabriels & Co´s Leim gegangen. Ginge es nach Schäuble und dem Bundestag, wäre die Schweiz zumindest seit Januar keine Steuerfluchtoase mehr. Doch Dank den Genossen ist dem noch so.

Ich habe das, ohne damit eine politische Lagerdiskussion anfangen zu wollen, rein faktisch angefügt. Meine politische Meinungsbildung basiert nicht auf Leimspuren von Politikern, sondern auf Basis meiner volkswirtschaftlichen Ausbildung.

Dennoch war es Schäuble, der nichts anderes als einen "Ablass" angeboten hat. Für mich keine Option. Ob andere politische Lager das anders machen werden, bleibt abzuwarten. Aber das, was Schäuble da als Geschenk verteilen wollte, hat nichts mit Steuergerechtigkeit zu tun. Insofern war das Kippen dieser Ambitionen im ersten Schritt richtig.
 
Schliesslich beweist die Alpenrepublik Jahr für Jahr, dass echte Volksdemokratie und Mitbestimmung 100mal erfolgreicher sind als die organisierte Volksverarschung hier in Deutschland (..)Wenn man selber bestimmen kann wohin die Steuereinnahmen fliessen und nicht alles in dunklen löchern verschwindet.

Gibt ja auch hier ne Partei, die sich "Volksabstimmung" nennt.
Aber ehrlich: Wenn man sich das Gros der Menschheit hier anschaut, wie sie von den Medien die Meinungen Eins zu Eins widerkauen, ohne selbst einmal hinter die Kulissen zu schauen, ist diese Selbstabstimmung auch mit etwas Angst verbunden, dann wäre die Bild nämlich schon bald Bundeskanzler.

Der Spruch "Jedes Volk bekommt die Regierung, die sie verdient" ist schon nicht von irgendwoher.
 
Ok - einmal geb ich dazu nochmal meinen Senf ab... :)

Zu einem Staat, in dem man von Januar bis August nur und ausschließlich sein gesamtes Erarbeitetes abdrücken muß, fallen mir noch ganz andere Begriffe ein als Raubrittertum.

Von welchem Staat redest Du? Eine Abgabenquote von 66%? Hier läuft aber irgendetwas gewaltig schief.
Unser Staat leistet enormes zu unserem Wohlbefinden, wahrscheinlich ist jetzige Leistungs-Niveau das höchste, das in der Menschengeschichte an diesem Fleck der Erde von einem Staat jemals erreicht wurde. Unsere Umwelt unsere Bildung, und Grundversorgung, unsere innere wie äussere Sicherheit, unsere demokratischen Rechte, wann war sie jemals im Gesamtpaket besser als jetzt?
Andere Länder mit ähnlichen Voraussetzungen zeigen derzeit wie es wesentlich schlechter geht. In diesen Ländern ist Mentaltität, Steuern der Allgemeinheit vor zu enthalten natürlich auch verbunden mit einer schlecht funktionierenden Verwaltung, wesentlich ausgeprägter. Ich zumindest bin froh zu dieser Zeit in diesem Land zu wohnen, mit einer Finanzverwaltung, die trotz verbesserungswürdiger Steuergesetzgebung gut funktioniert.
 
....Dennoch war es Schäuble, der nichts anderes als einen "Ablass" angeboten hat. Für mich keine Option....Insofern war das Kippen dieser Ambitionen im ersten Schritt richtig...

Nur frage ich mich jetzt wie es nach der Ablehnung des ´ Ablasses` weitergehen soll. Jetzt ändert sich erstmal nichts, die Schweiz bleibt für gewisse Interessenten immer noch ein Finanzschlupfloch. Das wäre es mit Beginn der neuen Regelung so nicht mehr gewesen.
Mit Sicherheit werden innerhalb der in der Schweiz geltenden Rechte neue Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um ihre `Kunden` zu schützen.

Zudem kommt immer noch die rechtliche Grauzone zur Beschaffung der Informationen, die es ermöglicht Tätern auf die Spur zu kommen. Hier ist selbst das Bundesfinanzgericht nicht immer einer Auffassung.

Ich persönlich hätte ein Abkommen mit der Schweiz sehr begrüsst, auf völlig legalem Wege dauerhafte Steuereinnahmen zu tätigen.
 
Unser Staat leistet enormes zu unserem Wohlbefinden, wahrscheinlich ist jetzige Leistungs-Niveau das höchste, das in der Menschengeschichte an diesem Fleck der Erde von einem Staat jemals erreicht wurde.
Du lebst vermutlich in der Schweiz oder in Norwegen? :)

Deutschland zumindest ist eine Katastrophe und ich kann jeden verstehen, der sein Geld im Ausland bunkert, bei den überhöhten Nebenkosten des völlig überregulierten Staates Deutschland.
 
.. ich kann jeden verstehen, der sein Geld im Ausland bunkert, bei den überhöhten Nebenkosten des völlig überregulierten Staates Deutschland.

Nee, weil so funktioniert ein Sozialstaat nicht und belastet immer diejenigen, die am wenigsten haben.
Habe ich absolut kein Verständnis für.
Und würden alle Steuerflüchtlinge Ihren Abgaben in Deutschland nachkommen, wären die "Nebenkosten" eventuell gar nicht so hoch.

Aber kein Thema.. jeder kann sein Geld im Ausland bunkern aber dann soll er auch dort leben und sein Geld verdienen.
 
@Thomas
glaubst du denn wirklich, das die ärmsten der Armen davon profitieren würden, wenn es keine Steuerflüchtlinge geben würde? Der Hartz4 Satz wird angehoben, und diejenigen bekommen dann auch zusätzlich das Erziehungsgeld usw.

Ne Ne, Flughafen Berlin - Stuttgart 21 und viele alte oder garnicht mehr existierende Schlösser in oder um Berlin herum sind doch viel wichtiger.
 
...Aber kein Thema.. jeder kann sein Geld im Ausland bunkern aber dann soll er auch dort leben und sein Geld verdienen.
Nun gut, aber Geld im Ausland zu parken bedeutet ja noch nicht Steuerbetrug oder dem Staat was zu entziehen. ;)
Wenn eben Gewinn aus Geldanlagen über die Kapitalertragssteuer oder eben Einkommensteuerrelevante Dinge -hier als Beispiel vielleicht Vermietung- dem deutschen Staat in der Erklärung gemeldet werden, ist alles legitim. Im Umkehrschluss müsste ja auch jeder des Landes verwiesen werden, der nach Holland zum Kaffeekauf oder nach Österreich zum Tanken fährt.
 
die sogenannten Sozialleistungen sind doch in den letzten Jahren schon erheblich reduziert worden:
. Rente nur noch ausreichend mit Zusatzversicherung
. gesetzliche Krankenversicherung erheblich redzuziert ( Behandlungszeiten - Aufenthalt in Kliniken oder Reha ) teilweise nur mit privaten Geld möglich
. Kindergärten oder Horte fast nur noch privat oder Kirchlich (immer weniger)
. Sozialleistungen bei älteren Witwen mit geringer Rente wird immer weniger

und das alles bei steigenden Spitzenlöhnen, teilweise mehr Steuereinnahmen,
höheren Ausgaben bei Verwaltung und Politik
 
Ist echt müßig. Aber machen wir mal ne Rechnung auf.

Mein letztes Steuerjahr in Deutschland sah so aus:

Knapp 50 % vom Brutto (dabei war ich noch nicht einmal gesetzlich Krankenversichert) waren Abzüge, also direkte Steuern und Abgaben.

Also hab ich 6 Monate von Januar - Juni für andere geschafft.

Ab Juli hab ich erst rechnerisch in meine Tasche gewirtschaftet. Theoretisch! Denn dummer weise ließ ich mich (wie die Hälfte der anderen auch) mal scheiden. Da war von meinen Monaten nur noch 4/7 übrig. Wohl gemerkt, deutsche Rechtssprechung!

Somit verschiebt sich mein Verdienstzeitraum von Juli - Dezember auf September - Dezember.

Dann kommen die indirekten Geschichten wie MwSt, Tabak- und Mineralölsteuer, EEG, KWK, Ökosteuer, etc. Nochmal ein Monat weg... Man kann also folgendes rechnerisch aufs Jahr bezogen darstellen:

Januar - Juni: Steuern und Abgaben
Juli - August: Unterhaltspflicht
September: indirekte Steuern und Abgaben

Erst ab Oktober hab ich die erste Mark für mich verdient. Und das soll gerecht sein? Alle "Kämpfer für die soziale Gerechtigkeit" haben nur die Großverdiener im Visier. In der Realität sieht es aber doch so aus, dass vom Facharbeiter bis zum unteren/mittleren Management, also der Mittelstand, total ausgepresst wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja genau, weil Steuern ja ausschließlich für andere ausgegeben werden.

Ich bin gerne bereit meinen Teil zu leisten! Hab ich auch über 20 Jahre bisher getan! Aber was zuviel ist ist zuviel!

Ich glaube über Steuerverschwendungen brauchen wir uns nicht wirklich unterhalten, oder? Wenn ich jetzt noch daran denke, dass die Roten und Grünen für den Euro Raum gesamtschuldnerisch haften wollen, dann wird mir völlig schlecht!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja genau, weil Steuern ja ausschließlich für andere ausgegeben werden.

Ja aber wer ist ´andere´ ? Für dich wenns dir mal schlecht geht, arbeitslos wirst, krank wirst?
Ja natürlich auch, aber wenn ich mir mal das Jahresbuch der deutschen Steuerverschwendung durchsehe, bleibt gar nicht mehr soviel für dich.
Aber grundsätzlich wäre das so, nur wir haben mittlerweile auch ganz andere Interessen: Kriege - erhöhtes Selbstgefühl (wir sind ja wieder wer)
das kostet alles Geld, ich frage mich wer bezahlt das eigentlich?
Für Bildung z.B. wird immer weniger ausgegeben, siehe aktuelle Studienjahrgänge. Überhaupt Bildung - warum - wer nicht rechnen kann, kann mich auch nicht kontrollieren. Ach ja!
Der alte Fritz dreht sich gerade jetzt wieder im Grabe um.
 
Die Idee des Sozialstaates ist ja nicht schlecht, aber in der Praxis gibt es halt viele Probleme.
Die Menschen werden immer älter und teilweise für viel Geld künstlich am Leben erhalten. Die jungen Leute bekommen immer weniger Kinder, weil sie Angst haben, ihrem Nachwuchs keinen vernünftigen Lebensstandard mehr bieten zu können.
Die Ursachen sind vielseitig, wäre ein eigenes Thema.
Ich bin für einen stark abgespeckten Sozialstaat, der völlig neu organisiert werden müsste. Früher oder später landen wir aber eh dort, weil sich alles andere nicht mehr dauerhaft tragen lässt.
 
Erst ab Oktober hab ich die erste Mark für mich verdient. Und das soll gerecht sein? Alle "Kämpfer für die soziale Gerechtigkeit" haben nur die Großverdiener im Visier. In der Realität sieht es aber doch so aus, dass vom Facharbeiter bis zum unteren/mittleren Management, also der Mittelstand, total ausgepresst wird.

Richtig, womit du aber das beste Argument dafür bietest, dass endlich auch die Großverdiener ihre Steuern nach Recht und Gesetz in Deutschland zu entrichten haben.

Steuererhöhungen sind Resultat fehlender Gelder im Staat, sicher durch mangelhafte Finanzpolitik, unfähige Politier (gesteuert von Lobbyisten), durch verschwenderischen Umgang mit den Mitteln oder aktuell in ungeheurem Ausmaß durch Subventionierung von sog. "systemrelevanten Banken". Die Zocken und wir zahlen. Das ist Europolitik. Durchgängig.

Die Geldschaufel von unten nach oben muss ebenfals ganz schnell begrenzt werden, die Aktiengesetze weltweit umgebaut, die Haftung der Banker dramatisch erhöht und die Spielwiesen der Kapitalmärkte eingegrenzt werden. Neben anderen to do Dingen.
 
Wer den Staat und somit uns alle durch solch ein Asoziales verhalten, den nichts anderes ist das, so schädigt, sollte mit seinem Arsch nie mehr aus dem Knast raus kommen.
Oder noch besser so wie damals in der Französischen Revolution von 1789-1799
RÜBE AB!!!!

Würde mich nicht wundern wen da auch Gelder vom FC Bauern bei sind.
 
Es gibt auch viele Beispiele dafür, dass der "Sozialstaat" (was ja nur so tut, als falle da jede/r ganz weich in eine "soziale Hängematte") einen Haufen Vorteile hat, siehe Skandinavien. Gerade Geburtenrückgang etc. sind nicht Ausdruck von Sozialstaat, sondern vom Abbau/Fehlen desselben.

Kleine Schulklassen, zum Beispiel, was mehr Lehrer und damit Unkosten bedeutet, heben das Bildungsniveau, und besser gebildete Menschen verhalten sich sozial verträglicher. So rum wird meines Erachtens ein Schuh draus. Sonst musst du überall Polizei und Kameras aufstellen, um die Abgehängten und Verlierer abzuschrecken. Ein Hoeness hat damit allerdings kein Problem, er hat ja genug Kohle.

Und was den immergleichen Laber vom Euroraum angeht: die leihen sich alle Geld von uns, für das wir kaum Zinsen zahlen. Bisher haben wir daher von Krisenländern finanziell fett profitiert, und darüber hinaus noch einen dicken Aussenhandelsüberschuss dazu gekriegt. Ohne den Euro, den wir da am Leben erhalten, wären unsere Produkte nämlich entsprechend teurer, es ist also Geld, was unsere Wirtschaft ankurbelt, indem es unsere Industrie billiger macht, als sie es ansonsten wäre.

Was mich an dem Fall Hoeness eigentlich nervt, ist tatsächlich eine moralische Frage. Für mich ist das Problem, dass solche Denkansätze, wie sie Hoeness stets gepflegt hat, nämlich, dass man sich mit Geld das Recht erkauft, Werturteile über andere und gesellschaftliche Zusammenhänge abzugeben, auch durch ihn selbst in den letzten zehn, zwanzig Jahren wieder ausgesprochen salonfähig gemacht wurden.

Wenn ich nicht 1.60 € pro Liter Sprit bezahlen will, sondern dem Tankwart nur 0.90 € auf den Tisch knalle, zieht man mich aus dem Verkehr. Aber wenn man so reich ist wie der Hoeness, weiss man anscheinend halt besser, was abgeht, und kann sich deshalb auch aussuchen, was man bezahlen will. Was viele offenbar nicht kapieren, ist, dass hier ein essentieller Bestandteil der demokratischen Grundordnung zu kippen beginnt, der bedeutet, dass jeder im gleichem Masse sowohl nur eine Stimme hat als auch genau das gleiche Recht, seine Meinung kundzutun. Vom Hartzer bis zum Multimillionär. Dies ist überhaupt die Grundlage unserer Gesellschaft.

Klar kann Hoeness soziale Projekte unterstützen. Aber wenn er zum Beispiel Kreationist wäre, würde er vielleicht wollen, dass in seinem Kindergarten die kreationistische Entwicklungslehre als Basis für das gilt, was die Kleinen über die Herkunft der Artenvielfalt erfahren. Natürlich könnte ein reicher Muslim eine andere Geistesauffassung für wertvoller erachten. Geht es immer mehr nach dieser Methode, leben wir demnächst wieder in einer feudalistischen Gesellschaftstruktur mit lauter Mäzenen, welche den Diskurs bestimmen.

Absurd auch im Hinblick auf die Gesamtprosperität, so etwas als notwendig zu folgern. Überall gibt es abschreckende Beispiele für die Dysfunktionalität von feudalistischen Strukturen. Ganz nah erlebt haben wir selbst das ja mit dem Fürstentum Hellmich. Ein anderes Beispiel ist Amerika, wo es seit Jahren keinen zureichenden Konsens mehr gibt, um einen Haushalt verabschiedet zu bekommen.
 
und heute Abend können wir wahrscheinlich wieder sehen und hören das wir in Absurdistan leben. Das Bayernanhänger werden ihren U. H. mit Sprechchören feiern.
Eine Bewertung erspare ich mir, sie wäre aber nahe in diesem Bereich angesiedelt. :kotz:
 
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