Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Aus dem Aue-Thread:


Das ist eine gekürzte Version. Hier ist die komplette Analyse:.....nun seine verdiente Quittung bekommt.

Bin da komplett bei Dir, hätte man auch m.M.n. in den letzten 10 Jahren besser und anders lösen können.:verzweifelt:

Saison 2013/2014: MSV, 3. Liga, Platz 7. - Kiel, 3. Liga, Platz 16.
Saison 2014/2015: MSV, 3. Liga, Platz 2. Aufstieg!!!- Kiel, 3. Liga, Platz 3., Relegation verloren!
....
Saison 2023/2024: MSV, 3. Liga, Platz 18. Abstieg!!!:jokes4: - Kiel, 2. Liga, mind. Platz 2. Aufstieg!!!:pfeifen:

:heul::heul::heul::nein::jokes20:
 
Zuletzt bearbeitet:
Haben wir gegen Preussen wirklich das Leipzigsche 4 2 2 2 gespielt?

Das würde auch die Unsicherheit vieler in der Formationsbestimmung erklären, weil es erstens selten ist, zweitens extrem schnelle Variationen ermöglicht. Hat mir, als ich es das erste Mal im Stadion gesehen habe, sehr viel Spaß gemacht.
 
Hier mal ein paar interessante Statistiken zu den ersten drei Saisonspielen.
Alle Statistiken (ausgenommen die xG) sind bitte ohne Wertung, nur als Beschreibung des Spielstils, zu verstehen:

Zuerst im Vergleich zu den ersten drei Gegnern:

1,51 xG : 0,58 xGa
Pässen 339 : 475
Passquote 80,8% : 86,9%
Ballbesitz 41,74% : 58,26%
Quote an Positionsangriffen, die mit einem Torschuss enden 36,7% : 11,4%
Seitwärtspässe 116 : 192
Steilpässe 67 : 63
Durchschnittliche Pässe pro Ballbesitzphase 3,58 : 4,88
Langer Pass 13,85 : 8,75
PPDA (Pressingintensität in der vorderen 60% des Spielfeldes) 17,43 : 9,11 (umso höher der Wert, desto weniger Pressing)
Durchschnittliche Schussentfernung 21,39 : 18,02
Durchschnittliche Passentfernung 21,49 : 19,17

Dann im Ligavergleich:

xG 4,53 (Platz 9)
xGa 1,75 (Platz 2)
Ballbesitz 41,8% (Platz 18)
PPDA 17,43 (Platz 17)
Pässe 1016 (Platz 14)
Passquote 80,8% (Platz 15)
Lange Bälle pro 90 Min 45,64 (Platz 11)
Erfolgsquote lange Bälle 51,4% (Platz 17)
Progressive Läufe (Dribblings, die Raum und Gegner überwinden) je 90 Min 20,25 (Platz 3)

In vielen anderen Statistiken halten sich die Zebras im Mittelfeld auf. Man könnte erwarten, dass der MSV aufgrund des starken xGa und der null Gegentore dafür in vielen Defensivstatistiken (Duelle am Boden und in der Luft, abgefangene Bälle, etc.) vorne liegt. Aber dem ist nicht so. Da liegt daran, dass man den Gegner relativ viel spielen lässt und nur in den entscheidenden Duellen (vermutlich) eine hohe Erfolgsquote hat.

Fazit: Grundsätzlich spielt der MSV also auch an anhand der Datenlage den schon in anderen Threads diskutierten Stabilitätsfußball: Wenig Interesse am Ball und der strategischen Ballzirkulation oder generell langen Ballbesitzphasen. Tief und kompakt stehen. Kein Angriffspressing. Den Gegner spielen lassen. Nach Ballgewinn schnell und weiträumig nach vorne. Kein Quergeschieben, direkt nach vorne, bevorzugt über Dribblings. Im Zweifel lang schlagen.

Offensiv ist das Heldenfußball, der mit der individuellen Klasse des Kaders auch bestens funktioniert.
Defensiv öffnet man wenig Räume und möchte Ballgewinne eher in tiefen Zonen, um die Räume fürs Umschaltspiel besser zu öffnen und den Gegner rauszulocken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist aufgefallen, dass wir im letzten Testspiel gegen die Engländer unsere Pressingzone deutlich weiter vorne hatten, als in den drei stattgefundenen Ligaspielen. Es wurde tief in der gegnerischen Hälfte bereits angelaufen und attackiert.

Dadurch hatten wir aber bei Balleroberungen recht kleine Räume, weil wir uns in der Kompaktzone des Gegners befunden haben. Gefährlich wird es bei uns aber vor allem, wenn unsere schnellen Außen nach einem gewonnenen 1 gegen 1 auch weite Räume vor sich hatten.

Vielleicht steckt da ja eine bewusste Anpassung hinter und wir spielen deswegen noch passiver und tiefer stehend.
 
Hier mal ein paar interessante Statistiken zu den ersten drei Saisonspielen.
Alle Statistiken (ausgenommen die xG) sind bitte ohne Wertung, nur als Beschreibung des Spielstils, zu verstehen:

Zuerst im Vergleich zu den ersten drei Gegnern:

1,51 xG : 0,58 xGa
Pässen 339 : 475
Passquote 80,8% : 86,9%
Ballbesitz 41,74% : 58,26%
Quote an Positionsangriffen, die mit einem Torschuss enden 36,7% : 11,4%
Seitwärtspässe 116 : 192
Steilpässe 67 : 63
Durchschnittliche Pässe pro Ballbesitzphase 3,58 : 4,88
Langer Pass 13,85 : 8,75
PPDA (Pressingintensität in der vorderen 60% des Spielfeldes) 17,43 : 9,11 (umso höher der Wert, desto weniger Pressing)
Durchschnittliche Schussentfernung 21,39 : 18,02
Durchschnittliche Passentfernung 21,49 : 19,17

Dann im Ligavergleich:

xG 4,53 (Platz 9)
xGa 1,75 (Platz 2)
Ballbesitz 41,8% (Platz 18)
PPDA 17,43 (Platz 17)
Pässe 1016 (Platz 14)
Passquote 80,8% (Platz 15)
Lange Bälle pro 90 Min 45,64 (Platz 11)
Erfolgsquote lange Bälle 51,4% (Platz 17)
Progressive Läufe (Dribblings, die Raum und Gegner überwinden) je 90 Min 20,25 (Platz 3)

In vielen anderen Statistiken halten sich die Zebras im Mittelfeld auf. Man könnte erwarten, dass der MSV aufgrund des starken xGa und der null Gegentore dafür in vielen Defensivstatistiken (Duelle am Boden und in der Luft, abgefangene Bälle, etc.) vorne liegt. Aber dem ist nicht so. Da liegt daran, dass man den Gegner relativ viel spielen lässt und nur in den entscheidenden Duellen (vermutlich) eine hohe Erfolgsquote hat.

Fazit: Grundsätzlich spielt der MSV also auch an anhand der Datenlage den schon in anderen Threads diskutierte Stabilitätsfußball. Wenig Interesse am Ball und der strategischen Ballzirkulation oder generell langen Ballbesitzphasen. Tief und kompakt stehen. Kein Angriffspressing. Den Gegner spielen lassen. Nach Ballgewinn schnell und weiträumig nach vorne. Kein Quergeschieben, direkt nach vorne, bevorzugt über Dribblings. Im Zweifel lang schlagen.

Offensiv ist das Heldenfußball, der mit der individuellen Klasse des Kaders auch bestens funktioniert.
Defensiv öffnet man wenig Räume und möchte Ballgewinne eher in tiefen Zonen, um die Räume fürs Umschaltspiel besser zu öffnen und den Gegner rauszulocken.
Mich würde interessieren ob es vergleichsweise Mannschaften gibt, die es schaffen diese Werte was Chancenverwertung und Gewinn entscheidender Duelle angeht, über die Saison hochzuhalten. Da hab ich große Zweifel.

Also wie da quasi generell die Statistiken aussehen.
 
Mir ist aufgefallen, dass wir im letzten Testspiel gegen die Engländer unsere Pressingzone deutlich weiter vorne hatten, als in den drei stattgefundenen Ligaspielen. Es wurde tief in der gegnerischen Hälfte bereits angelaufen und attackiert.

Dadurch hatten wir aber bei Balleroberungen recht kleine Räume, weil wir uns in der Kompaktzone des Gegners befunden haben. Gefährlich wird es bei uns aber vor allem, wenn unsere schnellen Außen nach einem gewonnenen 1 gegen 1 auch weite Räume vor sich hatten.

Vielleicht steckt da ja eine bewusste Anpassung hinter und wir spielen deswegen noch passiver und tiefer stehend.
Das kann sicher sein, wird aber auch ein wenig mit dem Spielstand zusammenhängen. Gegen die Engländer haben wir nach 14 Minute zurück gelegen und waren zur Initiative gezwungen. Als Notts dann nach dem 1:1 wieder mehr machen musste, standen wir tiefer und bekamen beim 2:1 und 3:1 direkt die Situationen, die uns auch jetzt in der Liga gefährlich machen (wobei Gütersloh und vor allem RWO sich darauf schon ganz gut eingestellt haben, vermute ich).

Mich würde interessieren ob es vergleichsweise Mannschaften gibt, die es schaffen diese Werte was Chancenverwertung und Gewinn entscheidender Duelle angeht, über die Saison hochzuhalten. Da hab ich große Zweifel.

Also wie da quasi generell die Statistiken aussehen.
Das musst du konkretisieren.
 
Hier mal ein paar interessante Statistiken zu den ersten drei Saisonspielen.
Anhand der von dir präsentierten Daten (heißen Dank dafür) ist erkennbar, dass wir vor dem Tor überragend sind, vorne wie hinten. Wir machen fast doppelt so viele Tore als wahrscheinlich wären und hinten ist alles dicht.
Die Informationen aus den Daten zeigen aber auch, dass das Potential der Mannschaft überhaupt nicht ausgeschöpft ist. Jetzt kann ich deine Ausführungen an andere Stelle auch nachvollziehen, bezogen auf visuelle Beobachtungen des Spiels und Datenlage.
Dieser - ich nenne ihn jetzt mal sehr überspitzt - Angsthasenfussball funktioniert in dieser Liga bisher gut. Ich denke, bei einer fast komplett neu zusammengewürfelten Mannschaft, allen Unsicherheiten und der Furcht vor einem schlechten Saisonstart ist die aktuelle Strategie irgendwo nachvollziehbar. Trainer und Spieler müssen vielleicht erst einmal Vertrauen schöpfen. Im Saisonverlauf sollte man die Spielweise auf dem aktuellen Fundament der Zuverlässigkeit des Angriffs und der Sicherheit der Abwehr doch zu einem Dominanzfussball transformieren. Das würde weniger Stress und mehr Freude bringen. Das Rüstzeug für den Aufstieg ist sichtbar vorhanden.
Also, jetzt kein radikaler Wandel, aber eine schrittweise Entwicklung, das wäre meine Devise.

Danke!
 
Finde die Herangehensweise in dieser Saison gar nicht so verkehrt.
Wenn hinten alles dicht ist und die Null steht, dann reicht vorne ein lucky punch und die drei Punkte sind im Sack.
Immer vorne mehr Tore schießen zu müssen als hinten zu kassieren geht nicht immer gut und dann stehe wir am Ende der Saison mit tollem Fußball nur auf Platz 2 oder 3 oder.....
In der Regel stieg in der RL West am Ende die Mannschaft auf, die mindestens 70 Punkte erreicht hat, in einzelnen Ausnahmejahren war auch schon mal mehr erforderlich. Also heiß´t das erst mal 23 Siege eintüten und dann können wir Hurra-Fußball spielen.
Die Mannschaft kann mehr la sie bislang zeigen konnte aber das wird sich entwickeln und mal ganz ehrlich, was Ditmar Hirsch über die aktuelle Spielweise hält wird er sowieso erst hinterher erzählen. So lange die Gegner den Ball haben wollen und uns den Raum für Tore und Ergebnisse im Konter erlauben sind wir doch befreits sehr gut unterwegs. Es werden auch Mannschaften im Verlauf der Saison den Bus vor dem Tor parken, dann werden wir sehen was unsere Zauberer dann alles können oder vielleicht auch mal nicht.
Deshalb: Weiter so MSV, immer weiter bis die Punkte genügend im Sack sind, in schönem Fußball sterben können die anderen...
 
Hier mal ein paar interessante Statistiken zu den ersten drei Saisonspielen.
Alle Statistiken (ausgenommen die xG) sind bitte ohne Wertung, nur als Beschreibung des Spielstils, zu verstehen:

Zuerst im Vergleich zu den ersten drei Gegnern:

1,51 xG : 0,58 xGa
Pässen 339 : 475
Passquote 80,8% : 86,9%
Ballbesitz 41,74% : 58,26%
Quote an Positionsangriffen, die mit einem Torschuss enden 36,7% : 11,4%
Seitwärtspässe 116 : 192
Steilpässe 67 : 63
Durchschnittliche Pässe pro Ballbesitzphase 3,58 : 4,88
Langer Pass 13,85 : 8,75
PPDA (Pressingintensität in der vorderen 60% des Spielfeldes) 17,43 : 9,11 (umso höher der Wert, desto weniger Pressing)
Durchschnittliche Schussentfernung 21,39 : 18,02
Durchschnittliche Passentfernung 21,49 : 19,17

Dann im Ligavergleich:

xG 4,53 (Platz 9)
xGa 1,75 (Platz 2)
Ballbesitz 41,8% (Platz 18)
PPDA 17,43 (Platz 17)
Pässe 1016 (Platz 14)
Passquote 80,8% (Platz 15)
Lange Bälle pro 90 Min 45,64 (Platz 11)
Erfolgsquote lange Bälle 51,4% (Platz 17)
Progressive Läufe (Dribblings, die Raum und Gegner überwinden) je 90 Min 20,25 (Platz 3)

In vielen anderen Statistiken halten sich die Zebras im Mittelfeld auf. Man könnte erwarten, dass der MSV aufgrund des starken xGa und der null Gegentore dafür in vielen Defensivstatistiken (Duelle am Boden und in der Luft, abgefangene Bälle, etc.) vorne liegt. Aber dem ist nicht so. Da liegt daran, dass man den Gegner relativ viel spielen lässt und nur in den entscheidenden Duellen (vermutlich) eine hohe Erfolgsquote hat.

Fazit: Grundsätzlich spielt der MSV also auch an anhand der Datenlage den schon in anderen Threads diskutierten Stabilitätsfußball: Wenig Interesse am Ball und der strategischen Ballzirkulation oder generell langen Ballbesitzphasen. Tief und kompakt stehen. Kein Angriffspressing. Den Gegner spielen lassen. Nach Ballgewinn schnell und weiträumig nach vorne. Kein Quergeschieben, direkt nach vorne, bevorzugt über Dribblings. Im Zweifel lang schlagen.

Offensiv ist das Heldenfußball, der mit der individuellen Klasse des Kaders auch bestens funktioniert.
Defensiv öffnet man wenig Räume und möchte Ballgewinne eher in tiefen Zonen, um die Räume fürs Umschaltspiel besser zu öffnen und den Gegner rauszulocken.
zunächst mal vielen Dank für die detaillierte Aufstellung der Statistiken. Ich tue mich allerdings extrem schwer damit, die Werte für mich sinnvoll einzuordnen.

Einerseits bestätigen die vielen mittelmäßigen Werte meine Einschätzung, dass der bisherige Erfolg alles überstrahlt und wir beispielsweise in Gütersloh oder Oberhausen nicht so überlegen waren.
Andererseits liegt die Wahrheit nach wie vor auf‘m Platz und letztlich zählen auch nur die Ergebnisse.

Ich bleibe aber dabei, unsere derzeitige Herangehensweise wird uns dauerhaft nicht zum Erfolg führen. Wir kommen damit schnell an unsere Grenzen, wenn der Gegner den Ball ebenso wenig haben möchte oder es ihm gelingt, das erste Tor gegen uns zu schießen.

Bin sehr auf Freitag gespannt und hoffe weiterhin, dass Michelbrink seine Chance bekommt. In ihm sehe ich einen absoluten Schlüsselspieler, hin zu einem dominanteren, ballbesitzorientierteren Fußball.
 
(..) Immer vorne mehr Tore schießen zu müssen als hinten zu kassieren geht nicht immer gut und dann stehe wir am Ende der Saison mit tollem Fußball nur auf Platz 2 oder 3 oder.....(..)
Ballbesitz ist halt die beste Verteidigung - wenn du nur 40% der Zeit den Ball hast, ist die Wahrscheinlichkeit prinzipiell höher, dass der Gegner aus den 60% mehr machen kann. Wenn er es kann..

Die Statistiken (woher beziehst du die eigentlich @Schimanski ?) decken sich jedenfalls mit den Eindrücken auf dem Rasen.
Ich bin allerdings weiterhin der Meinung, dass der Kader sehr viel über individuelle Qualität regeln kann. Wenn der letztjährige Kader aus seinen xG auch nur annähernd soviele Tore gemacht hätte wie wir jetzt in der Startphase, hätte sogar diese Kack Truppe den Abstieg vermeiden können. Aber: Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass sich die Abschlussstärke wieder etwas den erwartbaren Toren annähert& etwas herunter geht. So Gurkentore mit einem xG von 0,1 wie der Freistoß von Müller fallen halt in der Regel nicht jede Woche rein. Oder doch, weil wir eben in der Regionalliga spielen? Wir werden sehen, wie die Entwicklung weiter geht, nach drei Spielen würde ich den Status Quo nicht in Zement gemeißelt sehen.
 
Die Statistiken (woher beziehst du die eigentlich @Schimanski ?) decken sich jedenfalls mit den Eindrücken auf dem Rasen.

Sorry, ich habe die Quellenangabe vergessen. Alle Daten sind von WyScout. Die Daten bekomme ich über einen Dritten, es ist nicht mein Account.

Ich habe natürlich auch nicht alle verfügbaren Daten veröffentlicht, sondern nur die, die ich besonders aussagekräftig fand oder die vergleichsweise extreme Positionen im Ligavergleich einnehmen. In ganz vielen anderen Statistiken liegen wir im unauffälligen, mittleren Regionen. Es ging mir hauptsächlich darum, den Spielstil über Daten zu beschreiben. Vollumfänglich kann man das mit puren Zahlen natürlich nicht.

Die Daten sind wirklich sehr ähnlich zu denen von Bocholt letzte Saison. Das muss ja nichts schlimmes sein, Bocholt ist schließlich Zweiter geworden. Den Sprung auf den ersten Platz könnte diese Saison über die Kaderqualität erreicht werden.

Im Endeffekt ist es für mich wirklich ziemlich überraschend wieviel Mannschaften in der Regio doch Fußball spielen und hoch pressen wollen. Das ist aber gut für uns. Denn es kommt Didis Spielansatz entgegen. Trotzdem hat er heute auf der PK angedeutet, dass er längere Ballbesitzphasen anstrebt und dort noch Luft nach oben sieht.
 
Ich denke.der letzte Satz ist hier der entscheidende - Das ist noch nicht das Spiel welches Didi sehen mőchte. Der Anspruch ist mehr Ballbesitz als.der Gegner zu haben, die leichten Fehler mit Ball zu reduzieren und mehr Ruhe im Spiel zu haben.
Da werden Michel und Tugbenyo sicher bei helfen kőnnen.
Den Ansatz, sich zunächst űber starke Defensive und Siege das Selbstvertrauen zu holen finde ich in der Sicht erstmal gut und richtig.
 
Ich glaube, dass es eine interessante taktische Ausrichtung von Hohkeppel gab, die vielleicht Nachahmer findet und auf die vielleicht auch @Schimanski eine andere Antwort hat.

Hohkeppel hat von Anfang an mutig mit bis zu 6 Mann den Spielaufbau, von Braune ausgehend, angreifen wollen. Mit der Folge, dass sich auf Höhe der Mittellinie ein 3:3 ergab.
Und mE war es absolut richtig, dann über einen weiten Schlag zu versuchen, die eigenen 3 Leute zu erreichen. Das Risiko, sich spielerisch auf engem Raum vor dem eigenen Strafraum durchzusetzen, wäre mE in der jetzigen Phase der Saison viel zu hoch gewesen.

Der weite Schlag ging dann Richtung Wegkamp, der aber einen guten Gegenspieler hatte und der mit Blick auf den Ball ja grundsätzlich im Vorteil ist.

Hier wäre es mE besser gewesen, einen weiten Schlag auf unsere beiden schnellen Außen womöglich in den freien Raum zu versuchen.


Oder habe ich das nicht richtig eingeordnet?
 
Hohkeppel hat gestern aber auch unfassbar viel Platz im Mitrelfeld bekommen, vor allem in der 1. Halbzeit. Da standen wir viel zu weit vom Gegebspieker weg und haben nur reagiert. Zudem waren wir fast immer ein Schritt zu spät und kamen kaum nal in vernünftige Zweikämpfe. Der 6er von denen konnte schalten und walten wie er wollte, irgendwie fühlte sich da keiner zuständig. Das ist da aber auch nur bedingt ein taktisches problem, da fehlt einfach (noch?) die Abstimmung im Mittelfeld.
Ich fand ganz allgemein, daß wir gestern 1. Halbzeit zu tief standen. Klar, Hirsch's Ansatz ist eh eher auf schnelle umschaltmomente zu setzen. Aber um diese zu kreieren muss man den Gegner auch stören. Dager muss man dann auch höher stehen.
In der 2. Halbzeit haben wir das deutlich besser gemacht. Wir haben den Gegner schon am 16er angelaufen und gestresst. Hohkeppel konnte nicht nehr in Ruhe aufbauen und hat dadurch dann auch viel mehr Fehler produziert. So haben wir dann auch den einen oder anderen Ball im vorderen Dritrel erobern können und kamen dadurch schneller und besser in Abschlussposition.
 
@Raudie das ist richtig, das Problem war, dass Hohkeppel teilweise mit 5 (!) Offensivkräften vor unser Abwehr auftauchten... Damit war unser Solo 6er zusätzlich gebunden und Hohkeppel hat das Mittelfeld mit One-Touch Fußball schnell überwunden. Owusu eigentlich RA tummelte sich überall
in der Offensive und sorgte für Unruhe in unserer Abwehr, weil man ihn jedes Mal übernehmen musste...
Schon Mitte der ersten Halbzeit hat das Trainerteam immer wieder gefordert rauszurücken, aber dem Mittelfeldspielern fehlte das Zutrauen....
zumal Wegkamp alleine auch keinen Druck auf die 2 (!) Aufbauspieler von Hohkeppel ausüben konnte. Von der Spielanlage war das sehr mutig und man sah aber auch, dass die Mannschaft von Hohkeppel gut eingespielt war und mit zwei, drei Aktionen in die Offensive kamen und unsere Abwehr stressten, da sie variabel in Überzahl in der Offensive agierten...
D.H. hat aber die richtigen Schlüsse gezogen und eine kleine Unaufmerksamkeit von Hohkeppel reichte um das 1:0 zu erzielen... sie standen einfach zu hoch....
 
Ich glaube schon, dass wir eine spielerische Entwicklung unter Hirsch erwarten können. Diese könnte dann aber auch mit einigen unangenehmen Personalentscheidungen einhergehen.

Ein spielstarkes Mittelfeldzentrum mit Michelbrink und Tugbenyo wäre hierfür womöglich der Kern. Dies bedeutet dann aber auch, dass bei einer Rückkehr von Bitter auf RV nur schwerlich ein Platz für Müller in der ersten Elf bliebe.

Genauso müsste man bei einem Verzicht auf die hohen und weiten Bälle zugunsten eigenen Ballbesitzes in meinen Augen mindestens auf einen der beiden Außenspieler Sussek oder Symalla verzichten, da deren Vorliebe für 1 gegen 1 zwar Chancen generiert, aber eben nur bedingt zum kontrollierten Ballbesitz passt.

Möglicherweise wäre dann hier auf Außen eher Platz für Bookjans frei, der gute Ansätze im intensiven Anlaufen und in der Zweikampfführung gezeigt hat, wenn die Bälle nicht immer über ihn hinweggeflogen sind.

An die Experten, die eine spielerische Entwicklung als notwendig erachten: würdet ihr das Ebenfalls an Personalentscheidungen knüpfen? Wenn ja, an welche?
 
An die Experten, die eine spielerische Entwicklung als notwendig erachten: würdet ihr das Ebenfalls an Personalentscheidungen knüpfen? Wenn ja, an welche?
Kein Experte, aber: Klar muss es dann Änderungen geben. Müller wird vermutlich nur der Bankplatz bleiben. Ebenso einem von beiden aus dem Duo Michelbrink/Tugbenyo, falls Bookjans auf seiner Position bleibt. Dann würde ich Meuer rausnehmen und dafür Michelbrink oder Tugbenyo bringen. Sollte man einen Außen rausnehmen könnte man natürlich alle 3 spielen lassen. Aber das sehe ich nicht.

Auf Dauer sehe ich: Bitter für Müller, Michelbrink für Meuer.
 
Also wenn ich Hirsch nicht komplett falsch einschätze, dann wird es keinen Switch zum Ballbesitzfußball im klassischen Sinne geben.

Er moniert ja eher, dass Bälle zu schnell verloren gehen, nicht dass zu schnell umgeschaltet wird. Letzteres ist ja genau sein Spiel. Das heißt für mich eher, dass er sich wünscht, dass Bälle besser festgemacht werden, dass intelligenter gepasst und gelaufen wird, nachdem der Ball gewonnen wurde.

Finaler Steilpass, klatschen lassen, erstmal diagonal spielen.... gewusst wann und wie.
 
Wie schon im Spielthread geschrieben fand ich das tiefe 442 gegen einen so forsch auftretenden Gegner, der ganz bewusst die Breite gesucht hat, gegen den Ball nicht verkehrt.

Nicht wirklich überzeugt hat mich mit dem Ball die enge Eröffnung auf die 5er-Ecken - Idee war denke ich mal, mit sechs sehr tief stehenden Spielern den Gegner zu locken - das hat es dem Gegner finde ich aber recht leicht gemacht uns auf eine Seite zu drängen und die zu zu machen. Anlaufverhalten bei Hohkeppel zu der Zeit richtig klasse.

Ebenfalls nicht überzeugt hat mich Wegkamps Rolle gegen den Ball.

Überzeugt haben mich aber die Umschaltmomente, wenn der Ball dann mal kam und wie schnell wir umgekehrt in der Lage waren defensiv Überzahl zu kreieren - selbst bei Müllers Luftlöchern - bei dem Spieltempo, dass Hohkeppel erzeugt hat, hatte das schon auch was mit Qualität zu tun. Von daher war die erste Hälft optisch holprig - hat aber ihren Zweck, Hochkeppel die Spitze zu nehmen, für mein Gefühl erfüllt.

Dann haben wir gewechselt und sind nun plötzlich statt einzeln zentral zu zweit die Aussen der Dreierkette hoch angelaufen und Fakhro wartete wiederum im Zentrum und hat sich zentral mit fast jeder Aktion Respekt verschafft - da war schon viel auf Sausacklevel - aber die Ansage: Mit mir habt ihr zentral NULL Spass!, die kam klar und gezielt an. Hohkeppel beeindruckt mit Problemen im Aufbau und schob gegen den Ball noch einmal raus, um den Abstand zum Tor zu erhöhen - hat dabei übersehen, dass Fakhro einen anderen Antritt hat als Wegkamp und sich so das 1 : 0 gefangen - Zuckerpass eiskalt abgeschlossen. 1. Qualitätsabschluss. Also hat Hohkeppel die Kette enger und etwas zurück gezogen, was nun unserem Mittelfeld etwas Luft zum Atmen gab und unseren Aussen Räume geschaffen hat: Ergebnis war kontinuierlich steigender Druck und schliesslich das 2 : 0. Das 2 : 0 für mich wiederum der Höhepunkt des Spiels. Was für ein geiler Pass, was für eine Verarbeitung, und was für ein wirklich gewaltiger Abschluss - Qualitätsabschluss Nummer 2.

In der Summe hat Hirsch für mich wieder mehr richtig als falsch gemacht. Auffällig sind bis jetzt sein Wille und die Fähigkeit zu reagieren.

Gleichzeitig haben wir im flachen Aufbau mit Ball weiter Luft nach oben. Für mich wie gesagt zu flach, zu langsam. Kann man so machen, ist aber zäh.
 
[...] In der Summe hat Hirsch für mich wieder mehr richtig als falsch gemacht. Auffällig sind bis jetzt sein Wille und die Fähigkeit zu reagieren.

Gleichzeitig haben wir im flachen Aufbau mit Ball weiter Luft nach oben. Für mich wie gesagt zu flach, zu langsam. Kann man so machen, ist aber zäh.
Stimmt. Da ist noch Luft und ich bin mir sicher, die Mannschaft kann das auch umsetzen.
Aber was jetzt erstmal zählt, sind Erfolge. So viele Punkte wie nur möglich holen.
Oben in der Tabelle festsetzen.
Ich kann aber auch die "Angst" einiger Leute hier verstehen, was passiert, wenn das System so nicht mehr reicht.
Aber bis dahin mache ich mir keine Sorgen. Und wenn der Feinschliff erst in der Winterpause kommt und wir bis dahin erfolgreich sind,
nehme ich das gerne so mit.
 
Die Diskussion in den kommenden Tagen wird spannend.

Es war heute nicht der Spielerische Ansatz der erfolgreichen Spiele in der ersten Halbzeit. Wir haben viel flach und auch hintenrum gegen hohes Pressing gespielt. Und man könnte sagen, wir wurden dafür beim 0:1 bestraft.

Die 3'er Kette im 3-4-3 auch untypisch und die fehlende Restverteidigung wurde dann mit dem 1:2 bestraft.

Bin mal gespannt, was für Schlüsse man jetzt für Düsseldorf zieht.
 
Das Skurrile an der Situation ist, dass das heutige Spiel ein klares Plädoyer für die Taktik der ersten vier Spiele war.

Das 0:1 bekommen wir, weil wir auch gegen Pressingdruck eine spielerische Lösung suchen. Das haben wir die ersten vier Spiele nicht gemacht, sondern die Bälle einfach weg geknallt.

Das 1:2 bekommen wir, weil wir nicht genug Spieler hinterm Ball haben und zu weit aufgerückt sind. Auch das ist uns die ersten Spiele nicht passiert.

Die passive Spielanlage war den meisten Fans in den ersten vier Spielen scheissegal. Und jetzt, wo wir verlieren wird sie auf einmal als Grund für die Niederlage angeführt und kritisch gesehen, obwohl sie gar nicht der Grund war. Das Spiel haben wir in der Phase verloren, wo wir mal Heavy Metal gespielt haben (wenn auch mit eine gewissen Unkonstanz).

Und? Was machen wir jetzt? Die Rückkehr zum Fußball der ersten vier Spiele, auch auf die Gefahr hin, dass es unruhiger wird? Oder doch die riskanteren Spielidee gehen und diese entwickeln und optimieren?

So einfach von tiefen und abwartendem Umschaltfußball auf aggressiven und hohen Pressing- und Ballbesitzfußball umschalten kann man anscheinend dann doch nicht. Und eine Schlingerkurs in der Spielanlage hat uns dahin geführt wo wir jetzt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diskussion ist schwierig, weil ich aus der Ferne so wenig sehe - damit kann einiges nur recht freifliegend sein.

Zunächst ist das 1 : 0 ein langer Querpass durch die rote Zone ohne Torbesetzung - das ist ein wenig, als wenn ich mich erhänge, aber zur Sicherheit beim Sprung vom Hocker noch erschiesse - hat an dieser Stelle für mich ersteinmal wenig mit einem Spielsystem zu tun, sondern primär mit einem jungen Torwart, der mutige Lösungen sucht - und in diesem Fall erkennen musste, dass die Grenze zwischen "mutig" und "wahnwitzig" eng sein kann. Stehe da aber voll hinter Braune, der genau das versucht, was bei einem flachen Spielaufbau gegen hohes Pressing irgendwann passieren muss, der Wechsel in eine druckfreie Zone. Darf er DA und SO aber einfach nicht machen. Lehrgeld.

Das die Situation überhaupt entsteht führt dann aber doch zum Spielsystem:

Hole ich ein wenig aus.

Nach Hohkeppel hatte ich den tiefen Ansatz verteidigt, aber Teile der Ausführung bemängelt. Dabei habe ich von einem tiefe 442, bzw. 4411 gesprochen, Du @Schimanski dagegen von einem 4141 bei dem in der Vorwärtsbewegung durchgeschoben wird.

Und in dieser unterschiedlichen Wahrnehmung liegt für mich ein Teil des Problems:

4141 ist für mich persönlich eine Art Notwehr-System, mit dem ich versuche eine individuell unterlegene Mannschaft doch irgendwie im Spiel zu halten.

Ich schaffe für den Gegner einen langen Weg zum Tor, mit 4 "Ketten", halte aber trotzdem die Aussen doppelt besetzt. Im Aufbau ermöglicht der Solosechser zusätzliche Dreiecke/Anspielstationen, die im klassischen 442 fehlen.

Defensiv agiert der Stürmer lenkend - je nach Personal in die Tasche im Zentrum, ich bevorzuge auf die doppelt besetzten Aussen, mit dem Ziel den Ball schon vor dem letzten Drittel zu bekommen.

Das Problem begann für mich damit, dass Wegkamp nicht gelenkt hat.
Dadurch muss ich immer die ganze Breite verteidigen, was dem Gegner Raum gibt.

Im nächsten Schritt würde ich zumindest eine intensive Anlaufreaktion erwarten, wenn der erste Ball nach vorne gespielt ist wir so Höhe Mittelkreis sind - und einen Stürmer, der wie Esswein den Rückweg zumacht. Auch das passierte aber nicht. Gerade in der ersten Halbzeit hatten wir in der kritischen Zone im zweiten Drittel keinen Zugriff - kam der Ball nach aussen, haben wir zugelassen, dass er in die Mitte zurück konnte, war er im Zentrum, ging der Weg nach aussen wieder auf. Für mich war der Gegner entscheidend zu oft im letzten Drittel, für ein System, bei dem, wenn es so tief gespielt wird, 5 Leute das zweite Drittel besetzen.

Ich bevorzuge wie gesagt, den Gegner nach aussen zu lenken - dann kann der 6er den Weg zum Tor schliessen, der 8er den Rückweg in die Mitte, der Stürmer nach hinten und die beiden Aussen, können den Zweikampf führen - da sollte dann Ende sein. Das hat sehr oft nicht geklappt, wir haben den Ball oft erst kurz vor dem 16er bekommen - Riskant. Trotzdem habe ich nach dem Spiel genau wie Du jetzt gesagt: Die Vielbeinigkeit der tiefen Stellung hat uns letztlich immer gerettet.

Warum aber habe ich kein 4141 gesehen? Weil für mich der Solo-6er in diesem System eine ganz zentrale Rolle hat, idealer Weise robust UND ballsicher ist. Robust: Der Gegner soll expliziten Respekt vor diesem Spieler haben, wissen, wenn du in den zentralen Raum vor dem Tor kommst hast du Stress. Ballsicher: In der Lage schnelle Umschaltsituationen einzuleiten. Diese Rolle habe ich bei uns schlicht nicht besetzt gesehen.

Zum Aufbau:
Ich kann weiterhin tatsächlich extrem wenig damit anfangen, dass im Aufbau bei uns teilweise bis zu 6 Spieler mit minimalem Höheunterschied im ersten Drittel sind. Zum einen wird unser Aufbau durch die Zwischenstation am 5er sehr langsam - der Gegner kann relativ einfach mitschieben. Zum zweiten werden die Winkel so flach, dass teilweise ein einziger Spieler reicht, um 2 oder sogar 3 Anspielstationen aus dem Spiel zu nehmen - und genau das passiert beim 1 : 0, und da gibt es dann schon eine Verbindung zum Spielsystem.

Meine Interpretation ist, dass wir garnicht aufbauen, sondern primär locken wollen, wir wollen, so scheint mir, wann immer möglich im Aufbau Ballverluste im Sechserraum vermeiden, und möglichst direkt unsere schnellen Aussen oder den Stürmer ins Spiel zu bringen. Das kann ich nachvollziehen, aber ich würde selbst wenn das unser Ziel wäre, weiterhin die IVs im Aufbau weiter nach aussen schieben, dass sie real drei offensive Anspielstationen haben: AV an der Linie, Aussen in Halbraum und den Sechser zentral. Jeder von denen kann dann noch den Ball zum langen Ball durch den IV prallen lassen- ODER eben doch weiter spielen. Jemand der für mich genau in diesen Entscheidungssituationen am Schluss einen Mega-Job gemacht hat, war Castaneda - der hätte genau das Profil. Bookjans und Sussek sind für mich eher Ballträger, und wären für mich ein zu grosser Offensiver Verlust, denn dieser Solosechser hat eine extrem wichtige sichernde Funktion. Egerer/Togbenyo waren mir dafür bisher nicht dominant genug - bedeutet aber nicht, dass sie den Part nicht spielen könnten, wenn er noch ein Spur klarer ausgearbeitet wäre. Michelbrink könnte das fussballerisch, ob er phsysisch ausreichend Durchsetzungsvermögen hat, müsste man wie zuletzt schon gesagt sehen.

Lange Rede kurzer Sinn:

Ich verstehe, warum Hirsch so spielt, wie er spielt - und das kann im Kern defensiv auch so bleiben. Ich würde aus meiner grossen Ferne allerdings schon eine Spur mehr Tiefe in den Aufbau bringen - locken ja, aber zumindest die Option zu einem klassisch spielerischen Aufbau wahren - der ist aus der aktuellen Formation wenig realistisch.

Wie gesagt. Das alles mit vielen Vorbehalten, da ich kaum Anschauungsmaterial habe - umso gespannter bin ich auf Antwort(en)
 
Nach Hohkeppel hatte ich den tiefen Ansatz verteidigt, aber Teile der Ausführung bemängelt. Dabei habe ich von einem tiefe 442, bzw. 4411 gesprochen, Du @Schimanski dagegen von einem 4141 bei dem in der Vorwärtsbewegung durchgeschoben wird.

WyScout hat auch ein 4-4-2 gesehen. Für mich sind die 4-4-2-Staffelungen entstanden, weil ein zentraler Spieler von Hohkeppel oft rausgekippt ist und Hirsch die mannorientiert zuordnet und verfolgen hat lassen.

Ich verstehe, warum Hirsch so spielt, wie er spielt - und das kann im Kern defensiv auch so bleiben. Ich würde aus meiner grossen Ferne allerdings schon eine Spur mehr Tiefe in den Aufbau bringen - locken ja, aber zumindest die Option zu einem klassisch spielerischen Aufbau wahren - der ist aus der aktuellen Formation wenig realistisch.

Hirsch hat bis jetzt wenig Interesse daran gehabt, flach aufzubauen oder Lösungen für die Probleme zu finden, so wie du es probiert hast.

Ich glaube die flache 4 spielt er im Aufbau auch gerne weil er damit im schlimmsten Fall eines Ballverlustes noch viele Spieler hinter dem Ball hat und beim defensiven Umschalten nicht so viel umformen muss. Grundsätzlich ist das Anspiel auf einen flachen AV gegen ein hohes Pressing aber spielerisch schwer lösbar. Die letzte Lösung ist dann der lang geschlagene Ball, was in den ersten vier Spielen aber nicht immer nachteilig war. Gegen Türkspor ist so z.B. ein Tor entstanden.

Gestern war es etwas anders. Man versuchte zeitweise auch gegen ein hohes Pressing konstruktive Lösungen zu finden, aber es fehlte so ein wenig an den richtigen Spielertypen, die Freilaufbewegungen waren sehr zaghaft und wenn dann auch eher freestylig, nicht so wirklich in einen mannschaftstaktische Idee eingebunden. Die Folge waren viele Ballverluste im Übergangsspiel und dann irgendwie auch das 0:1. Den riskanten Ball hat Braune ja nur gespielt, weil die einfache Lösung noch weniger aussichtsreich erschien.

2. Halbzeit war dann volle Bude. Umstellung auf 3-4-3 bzw. 3-Box-3, hohes Anlaufen, sehr direktes Spiel, viel Tempo, aber auch so ein bisschen Brechstange, etwas überambitioniert und entsprechend unsauber und fehlerbehaftet. Man merkte zwar das Potential und die Wucht des Kaders, aber auch, dass man die ersten vier Spiele anders erfolgreich war. So richtig harmonisch wirkte das nicht.

Und so wirklich verunsichert haben mich dann die Aussagen von Hirsch nach dem Spiel. Viel Emotionen, wenig Analyse, dazu (für mich) seltsame Bewertungen. 25 gute Minuten haben in den anderen Spielen ja auch oft gereicht. Nun ja. Wenn Hirsch wirklich nicht anders kann, soll er halt die Spielweise der ersten vier Spiele konsequent durchziehen. Aber gestern war das weder Fisch noch Fleisch, noch nicht mal Gemüse. Alles ein bisschen, aber nix richtig.
 
WyScout hat auch ein 4-4-2 gesehen. Für mich sind die 4-4-2-Staffelungen entstanden, weil ein zentraler Spieler von Hohkeppel oft rausgekippt ist und Hirsch die mannorientiert zuordnet und verfolgen hat lassen.



Hirsch hat bis jetzt wenig Interesse daran gehabt, flach aufzubauen oder Lösungen für die Probleme zu finden, so wie du es probiert hast.

Ich glaube die flache 4 spielt er im Aufbau auch gerne weil er damit im schlimmsten Fall eines Ballverlustes noch viele Spieler hinter dem Ball hat und beim defensiven Umschalten nicht so viel umformen muss. Grundsätzlich ist das Anspiel auf einen flachen AV gegen ein hohes Pressing aber spielerisch schwer lösbar. Die letzte Lösung ist dann der lang geschlagene Ball, was in den ersten vier Spielen aber nicht immer nachteilig war. Gegen Türkspor ist so z.B. ein Tor entstanden.

Gestern war es etwas anders. Man versuchte zeitweise auch gegen ein hohes Pressing konstruktive Lösungen zu finden, aber es fehlte so ein wenig an den richtigen Spielertypen, die Freilaufbewegungen waren sehr zaghaft und wenn dann auch eher freestylig, nicht so wirklich in einen mannschaftstaktische Idee eingebunden. Die Folge waren viele Ballverluste im Übergangsspiel und dann irgendwie auch das 0:1. Den riskanten Ball hat Braune ja nur gespielt, weil die einfache Lösung noch weniger aussichtsreich erschien.

2. Halbzeit war dann volle Bude. Umstellung auf 3-4-3 bzw. 3-Box-3, hohes Anlaufen, sehr direktes Spiel, viel Tempo, aber auch so ein bisschen Brechstange, etwas überambitioniert und entsprechend unsauber und fehlerbehaftet. Man merkte zwar das Potential und die Wucht des Kaders, aber auch, dass man die ersten vier Spiele anders erfolgreich war. So richtig harmonisch wirkte das nicht.

Und so wirklich verunsichert haben mich dann die Aussagen von Hirsch nach dem Spiel. Viel Emotionen, wenig Analyse, dazu (für mich) seltsame Bewertungen. 25 gute Minuten haben in den anderen Spielen ja auch oft gereicht. Nun ja. Wenn Hirsch wirklich nicht anders kann, soll er halt die Spielweise der ersten vier Spiele konsequent durchziehen. Aber gestern war das weder Fisch noch Fleisch, noch nicht mal Gemüse. Alles ein bisschen, aber nix richtig.
Ich bin immer ein Fan Deiner sachlichen Analysen. Ohne (naja, fast) Emotionen und immer nur rein taktisch.
Und ich muss sagen, in den meisten Fällen hast Du recht. Nicht immer, aber weit über dem Durchschnitt.

Was mich interessieren würde:
Wenn Du die Mannschaft, mit dem Kader, wie er jetzt zur Verfügung steht, aufstellen könntest, wie würdest Du die taktische Ausrichtung vornehmen?
Das ist alles alles nur rein hypothetisch, weil Du auch nicht im Team bist wie wir alle, aber was wäre Dein Ansatz mit den jetztigen Spielern?

Nur mal so als Gedankenspiel. Das soll kein Anti-Hirsch werden.
Was denkst Du, könnte man mit dem Spielermaterial (ein hässliches Wort) aus Deiner Sicht besser machen?
Oder auf den Punkt gebracht: Kann man kurzfristig die Mannschaft umstellen, so dass ein anderer Fußball erfolgreich gespielt werden kann?
 
Ich bin immer ein Fan Deiner sachlichen Analysen. Ohne (naja, fast) Emotionen und immer nur rein taktisch.
Und ich muss sagen, in den meisten Fällen hast Du recht. Nicht immer, aber weit über dem Durchschnitt.

Was mich interessieren würde:
Wenn Du die Mannschaft, mit dem Kader, wie er jetzt zur Verfügung steht, aufstellen könntest, wie würdest Du die taktische Ausrichtung vornehmen?
Das ist alles alles nur rein hypothetisch, weil Du auch nicht im Team bist wie wir alle, aber was wäre Dein Ansatz mit den jetztigen Spielern?

Nur mal so als Gedankenspiel. Das soll kein Anti-Hirsch werden.
Was denkst Du, könnte man mit dem Spielermaterial (ein hässliches Wort) aus Deiner Sicht besser machen?
Oder auf den Punkt gebracht: Kann man kurzfristig die Mannschaft umstellen, so dass ein anderer Fußball erfolgreich gespielt werden kann?

Die Frage ist halt, was man sich bei der Kaderzusammenstellung gedacht hat. Ich sehe schon eine Vielzahl an Spielern, die eine sehr direkte Spielweise und viel Tiefe und/oder Dribbelstärke in ihrem Spiel haben und weniger strategisch oder spielstark veranlagt sind. Ich sehe auf den zentralen Positionen hauptsächlich Arbeiter. Michelbrink wirkt da fast wie ein versehentliches Überbleibsel. Seine Einbindung ist bis jetzt nicht forciert worden, was natürlich auch an seinem mehrwöchigen Ausfall liegen kann. Natürlich schlummert da noch mögliches Potential. Tugbenyo kann ich gar nicht einschätzen. Hartwig genauso wenig. Aber der Kader bedient zu großen Teilen eigentlich schon das, womit Hirsch in Bocholt erfolgreich war.

Gestern war für mich relativ offensichtlich, dass so ein einfacher Switch mitten in der Saison oder in einem Spiel leichter gesagt als getan ist. Einen etwas dominanteren Spielstil muss man halt von Grund auf leben und der muss wachsen. Und ich glaube der Kader ist nicht unbedingt auf einen ballbesitzlastigeren Ansatz ausgelegt. Höheres Pressing wird vermutlich mit dem Kader gut gehen, aber ob du da mehr Balleroberungen hast als mit dem tiefen Blockverteidigen ist die große Frage. Ich vermute eher nicht. Die Räume zum Umschalten sind kleiner, der Gegner schlägt schnell lang und du wirst auch selber hinten anfälliger (wie gestern beim 1:2).

Ich möchte kommende Woche nicht in Didis Haut stecken. Rein faktisch spricht eigentlich alles für den Fußball der ersten vier Spiele. Aber ob das genug Substanz und Nachhaltigkeit für den Aufstieg hat, ist die große Frage. Zudem wird bei der kleinsten Ergebniskrise sofort der Druck ob der passiven Spielweise steigen. Solch eine Spielweise passt halt nur nach Duisburg, wenn man gewinnt ;)

Und wenn man jetzt am sechsten Spieltag die Spielweise ändert, muss man sich a) fragen ob der Kader dazu passt oder b) wieso man es nicht von Anfang an so gespielt hat (um dann jetzt weiter zu sein). Ich persönlich würde den Weg natürlich probieren, aber ich stecke auch nicht in der Verantwortung. Da ist das immer leicht gesagt.
 
Danke für Deine Ausführungen.
Aber dann mal direkt zu Michelbrink und Tugbenyo.
Michelbrink fand ich letzte Saison schon sehr stark. Der Junge kann was und hat auch einen feinen Zug aufs Tor.
Zu Tugbenyo muss ich sagen, da fehlt mir das Wissen.
Aber mit seiner Vergangenheit muss ich sagen, wer da noch an Fußball denkt, dann Hut ab.
Fußball spielen mit Übersicht kann er aber.
Leider hat der Systemwechsel in Paderborn nicht geklappt. Der "Switch" hat nicht funktioniert.
Kein Beinbruch, aber ich denke auch, dass wir mehr als "nur" Bocholter-Stil bieten müssen, um ganz oben zu stehen.
Aber ich hoffe aber auch, dass da mehr Potienzial in der Mannschaft schlummert.
"Nur" schnell über die Außen wird nicht reichen.
Was uns fehlt, ist ein aufbauendes Mittelfeld.
Ich bin auch auf das Spiel gegen D2 gespannt.
Aber sollten wir auch das verlieren, ist noch alles offen.
Die Frage ist ja auch, wie wir uns in naher Zukunft evtl. verstärken können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Skurrile an der Situation ist, dass das heutige Spiel ein klares Plädoyer für die Taktik der ersten vier Spiele war.

Das 0:1 bekommen wir, weil wir auch gegen Pressingdruck eine spielerische Lösung suchen. Das haben wir die ersten vier Spiele nicht gemacht, sondern die Bälle einfach weg geknallt.

Das 1:2 bekommen wir, weil wir nicht genug Spieler hinterm Ball haben und zu weit aufgerückt sind. Auch das ist uns die ersten Spiele nicht passiert.

Die passive Spielanlage war den meisten Fans in den ersten vier Spielen scheissegal. Und jetzt, wo wir verlieren wird sie auf einmal als Grund für die Niederlage angeführt und kritisch gesehen, obwohl sie gar nicht der Grund war. Das Spiel haben wir in der Phase verloren, wo wir mal Heavy Metal gespielt haben (wenn auch mit eine gewissen Unkonstanz).

Und? Was machen wir jetzt? Die Rückkehr zum Fußball der ersten vier Spiele, auch auf die Gefahr hin, dass es unruhiger wird? Oder doch die riskanteren Spielidee gehen und diese entwickeln und optimieren?

So einfach von tiefen und abwartendem Umschaltfußball auf aggressiven und hohen Pressing- und Ballbesitzfußball umschalten kann man anscheinend dann doch nicht. Und eine Schlingerkurs in der Spielanlage hat uns dahin geführt wo wir jetzt sind.
Danke für deine Ausführungen.
Ich bin erleichtert, dass ich mit meiner Einschätzung zum Spiel nicht alleine stehe. Nach den Kommentaren im Nach dem Spiel-Thread, hatte ich den Eindruck, dass ich ein in großen Teilen anderes Spiel gesehen haben muss, als eben jene die behaupteten, dass man genau so wie gegen Hohkeppel gespielt habe. Gut ich habe das Spiel nicht gesehen, gegen Hohkeppel, hatte aber eine ganz andere Vorstellung von diesem, nach den Berichten.
Kurz: Auch ich habe einen Systemwechsel ausmachen können und musste mit ansehen wie dieser so ziemlich in die Hose gegangen ist. Das 0:1 fiel eben auch nicht aus heiterem Himmel. Paderborns hohes Pressing und unsere fehlenden Mittel damit spielerisch umzugehen, zeigten sich schon in einer Situation zuvor.
Schuster bleib bei deinen Leisten !
Ohne dieses Gegentor und mit den Wechseln im Sturm, wäre vermutlich unsere Abwehr in Halbzeit 2 nicht so vogelwild geworden und sowohl das 1:2, als auch die ein oder andere Chance der Paderborner, nicht entstanden.
Noch dazu würde ich heute morgen, mit einem wesentlich besseren Gefühl am Frühstückstisch sitzen.
Nächsten Sonntagmorgen möchte ich wieder mit einem besseren Gefühl aufwachen und dann interessiert es mich nicht, wenn sich einige im Portal Sorgen um unsere Taktik machen, denn dann ist die, genau die Richtige.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man versuchte zeitweise auch gegen ein hohes Pressing konstruktive Lösungen zu finden,
Die Situation vor dem 1 : 0 ist für mich beispielhaft, dass dafür die notwendigen Abläufe fehlen, denn da rückt Flecksein als IV gegen ein hohes Pressing raus - ohne dass der IV nachbesezt würde. Der Raum in den Fleckstein sich da bewegt ist für mich aber genau der Raum, wo der Sechser auftauchen müsste - und eben genau die Stärke des 4 1 4 1, dass beide Ketten Position halten können, und es da trotzdem eine Anspielstation gibt, die wieder die Aussen ins Spiel bringen kann. Da passt es genau zu der beschriebenen Kadercharakteristik, zumal ich, wenn ich die Mittelfeldkette sukzessive raus schiebe durchaus sehr dominant agieren kann - ohne die Restverteidigung aufzugeben.

Hast Du eine taktische Aufstellung für die zweite Hälfte?
Ich sehe schon eine Vielzahl an Spielern, die eine sehr direkte Spielweise und viel Tiefe und/oder Dribbelstärke in ihrem Spiel haben und weniger strategisch oder spielstark veranlagt sind.
Den Zweifel, dass wir mit dieser Mannschaft ballbesitzorientiert Dominanz ausüben werden hatte ich ja auch schon geäußert. Aber ich sehe schon viel Speed, Technik, Spielfreude in die Tiefe. Coskun macht seinen Flügel noch viel öfter auf, als wir das bisher nutzen, bisher neben Bookjans und Sussek für mich persönlich tatsächlich der Auffälligste - um Coskuns Stärken voll aktivieren zu können, müsste sich aber z.B. ein Sussek auch mal hinter ihn fallen lassen. Mit Bitter kommt jemand zurück, der oft gezeigt hat, dass er die Rolle des Brückenspielers Aussen mit viel Dynamik füllen kann, und für mich auch eine wesentlich überzeugendere Absicherung bei Ecken wäre als Symalla, den ich da lieber als technisch starken Aufsammler im Raum hinter dem langer Pfosten sähe. Michelbrinks Potenzial hast Du erwähnt, mit der gleichen Unsicherheit, wo der da am besten einzuordnen ist. Allerdings hatte Michelbrink Spiele, wo er enorme Defensive Präsenz hatte, so dass ich schon das Gefühl habe, der konnte da eine echte Lösung sein.

Dementsprechend glaube ich, dass wir an punktuellen Schrauben des bisher gespielten Systems drehen sollten - nicht uns neu erfinden.<

Zum in Didis Haut stecken - ich glaube, das bleibt eine Mördersaiaon, der Druck ist so immens. mit diesem Megastart konnte er sich ein wenig frei schwimmen, und als er gesagt hat, die Leistung würde zu wenig gewürdigt, hat er denke ich schon geahnt, wie schnell der Wind drehen wird. Zu seiner Emotionalität: Mir fehlt da schon Philipp - bleibe überzeugt, dass der das Spiel schon ziemlich gut verstanden hat. Gleichzeitig bleibt Hirsch in seiner Entscheidungsfindung für mich schon nachvollziehbar - wewegen ich auch weiter hinter ihm stehe. Es ist schon extrem anspruchsvoll. Habe mir gestern Freiburg : Stuttgart angeschaut, und überlegt, was ich an Hoeneß stelle getan hätte - und ich war schlicht ratlos. Auf diesem Level in Echtzeit Korrekturentscheidungen zu treffen ist schon wirklich hohe Kunst.
 
Ein Letztes zum Systemwechsel:

Man kann sicher ziemlich elegant fließend zwischen 4 1 4 1 und 3 4 3 Wechseln - dafür muss der 6er eine IV-Basis haben. Dann kann der sich zwischen die IV fallen lassen, und die Aussen schieben jeweils durch - das klappt sehr gut, wenn der Sechser das mitträgt und ansagt. Das wären dann am ehesten Tugbenyo, Egerer oder Fleckstein.
 
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...
Und so wirklich verunsichert haben mich dann die Aussagen von Hirsch nach dem Spiel. Viel Emotionen, wenig Analyse, dazu (für mich) seltsame Bewertungen. 25 gute Minuten haben in den anderen Spielen ja auch oft gereicht. Nun ja. Wenn Hirsch wirklich nicht anders kann, soll er halt die Spielweise der ersten vier Spiele konsequent durchziehen. Aber gestern war das weder Fisch noch Fleisch, noch nicht mal Gemüse. Alles ein bisschen, aber nix richtig.
Sorry, aber nach anfänglicher Sprachlosigkeit, hat er sehr deutlich angesprochen wo er Probleme gesehen hat, wie beispielsweise bei den viel zu großen Abständen zwischen den Mannschaftsteilen. Für mich war das auch durchaus schlüssig. Und nicht jeden Satz, so würde ich empfehlen, kurz nach Spielschluss, auf die Goldwaage zu legen. Ich zumindest, brauche da wesentlich länger, so etwas wie die eine Nacht drüber schlafen, um allen Eindrücken die richtige Wertigkeit zuzuordnen, um dann die Kernprobleme zu benennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles schön und gut was ihr hier schreibt.
Aber das erste Tor darf gar nicht fallen, das wird auch hoffentlich nicht mehr passieren.
Und das zweite Gegentor aus diesem Winkel kann man auch vielleicht halten, da stand Braune für meinen Geschmack etwas zu sehr am kurzen Pfosten.
Wir haben definitiv nicht gut gespielt ausser die 25 Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit, aber die Niederlage war trotzdem auch irgendwie unglücklich wenn auch letztendlich verdient mit den zwei Gegentoren.
Ist halt nun mal passiert, Mund abputzen und weiter geht's zu Hause am Freitag.
Aber etwas mehr Ballbesitz sowie etwas mehr Dominanz wären mit unserem Kader trotzdem wünschenswert demnächst...
 
Wir sollten unser Spiel bzw. die Niederlage nicht auf die zwei Gegentore reduzieren. Wir hatten am Freitag einen xGa von 1.89. Die beiden Gegentore hatten zusammen 0,35. Es bleibt noch immer ein xGa von 1,5. In den ersten vier Spielen hatten wir in allen vier Spielen Werte zwischen 0,5 und 0,6.

Wir haben also deutlich mehr zugelassen, was natürlich auch damit zusammenhing, dass wir nach dem Rückstand ins Risiko gehen mussten und höher standen. Aber offensiv lagen wir bei 1,02. Nur in Oberhausen hatten wir weniger (0,89). Kurz gesagt erzielten wir aus dem Mehr an Ballbesitz und Pressing keinen offensiven Mehrwert, wurden hinten aber wesentlich anfälliger.

Provokant formuliert hat uns der dominanteren Spielansatz nur geschadet. Hirsch steht jetzt vor der Frage ob er diesen Weg weiter gehen will und darin einen Entwicklung anstrebt (auch auf die Gefahr hin weitere Rückschläge zu erleiden) oder wieder zum abwartenden Sicherheitsfußball der ersten Spiele zurückkehren möchte.
 
Kurz gesagt erzielten wir aus dem Mehr an Ballbesitz und Pressing keinen offensiven Mehrwert, wurden hinten aber wesentlich anfälliger.

Provokant formuliert hat uns der dominanteren Spielansatz nur geschadet

Insgesamt sehr guter Beitrag. Ich würde zu den Aussagen im zitierten Abschnitt aber sagen, dass wir das Ergebnis und die Statistiken eines einzigen Spiels nach Änderung des Spielansatzes nicht als Scheitern des selbigen betrachten sollten. Manchmal hat man einfach nen schlechten Tag oder der Gegner macht es richtig, etc. Da müssen schon ein paar Spiele folgen, um eine belastbare Bewertung abzugeben.
Dass Hirsch jetzt vor einem Dilemma steht, ob wieder zurück zum Anfangsansatz oder weitermachen, das ist gewiss.
 
6 Spiele, fünfmal muss zur Halbzeit personell und taktisch massiv eingegriffen- oder gar umgebaut werden. Da stellt sich mir die Frage nach der eigenen Ausrichtung, der Spielidee und der Vorbereitung auf den jeweiligen Gegner. Denn weder scheint man diesen die eigenen Stärken oder die eigene Marschroute aufdrücken zu wollen. Sieht man die bisherigen ersten Halbzeiten, so war man auch selten richtig taktisch eingestellt für das Spiel.

Vielleicht kann die hier mitlesende Pressezunft das mal aufgreifen und mal in den nächsten PK platzieren, damit man Erhellendes dazu bekommt.
 
Sehr interessante Entwicklung.

@Schimanski hatte schon vor der Saison gesagt, dass er in der Regionalliga von einem eher passiveren Spielstil ausgeht.

Schaut man sich die bisherigen Spiele an, gibt es dafür auch gute Argumente.

Ein sehr hoher und dominanter Spielstil verlangt eine niedrige Fehlerquote - wegen der Kontergefahr UND eine hohe Fehlertolranz, dass heisst eine Defensive, die in der Lage ist 1 gegen 1 Situationen zu einem hohen Prozentsatz weg zu verteidigen.

Stand jetzt tun wir uns mit beiden Bedingungen schwer:

Wir haben regelmässig Fehler, und müssen wohl davon ausgehen, dass die in der Regionalliga auch einfach immer wieder passieren, und wir tun uns schwer Unter- und Gleichzahlmomente zu verteidigen - und auch das dürfte für die Regionalliga nicht untypisch sein.

Hirsch versuchte dementsprechend einfach Sicherungsmechanismen einzubauen. Da war die tiefe Grundstellung, um viele Leute hinter dem Ball zu haben. Da war das geradezu penetrante Locken, um den Offensiven so viel Raum zu geben, dass wenige Pässe zum Abschluss führen - damit wenige Fehlermöglichkeiten.

Nach dem Gesehenen halte ich all das mittlerweile für richtig und angemessen - ungeachtet möglicher Differenzen in der Detailausführung.

Mögliche Alternativen setzen wir bisher nicht optimal um - da kann ich noch nicht sicher sagen, ob wir es wirklich nicht besser können - oder weil wir eben doch nicht all-in gehen.

Gestern fand ich defensiv auffällig, dass wir zwar gepresst haben, aber aus einer noch immer vergleichsweise tiefen Grundstellungen der Anlaufenden - unsere Leute kamen aus Abständen von über 10 Metern ins Pressing und zwar meistens alleine, mannorientiert und wenig lenkend. Letzteres ist für mich entscheidend. Ich kann so tief situativ anlaufen, aber dann muss mein Ziel zumindest sein, dass der Gegner mit jeder Station weniger Anspielstationen hat, einfach weil ihn ganz klar in einen Zielbereich lenke, der zu ist. Habe ich nur bedingt gesehen. Damit hatten die Fortunen noch immer vergleichweise hohe Entscheidungszeiten und meistens auch noch mehrere mögliche Anspielpartner - das ist dann primär anstrengend. Frage bleibt, ob das schlecht umgesetzt war, oder eine Absprache, um eben doch hinter dem Ball in Überzahl zu bleiben. Bei letzterem würde ich dann dazu neigen, lieber wieder einfach abzuwarten.

Führt mich zurück zu dem, was ich schon vor dem Spiel gesagt hatte: Lieber eine Evolution des Grundansatzes, als eine Revolution. Hirsch scheint mir die Mannschaft recht gut zu verstehen, anders sind die doch erheblichen Erfolge, die er mit Anpassungen unter dem Spiel erreicht, schwer zu erklären.

Zur Offensive:
Ich habe in der ersten Halbzeit im Aufbau (lasse mich gerne korrigieren) viele mehr gute Laufwege, als gute Pässe gesehen. Wir übersehen zu viele gute Optionen, oder spielen fehlerhaft. Bedeutet, wir hatten aus meiner Sicht mehr individuelle und technische, als wirklich taktische Fehler (auch hier lasse ich mich gerne korrigieren). Mein aktuelles dementsprechendes Gefühl: Schreien statt winken - und wenn passen, dann gescheit.

Wenn wir an die Grundlinie gingen standen wir in der Box am Ende oft eine Spur zu hoch und in einer Reihe - oder die Ablage wurde übersehen - Thema Schreien... .

Die Halbfeldflanken auf 2 Spitzen waren dagegen ein Stilmittel, dass wirklich gut funktioniert hat und auch Hirschs Denke gut entspricht, da der auslösende Ball aus einer vergleichweise tiefen Position kommt.

Fazit - ich verstehe jetzt, warum Hirsch so gespielt hat, wie er gespielt hat - und versuche mich in den kommenden Spiel wieder ein wenig mehr auf seine Einschätzung der Lage zu verlassen.
 
Tja, wir und die komplette Mannschaft sind irgendwie alle nicht daran gewöhnt, als haushoher Favorit in die Saison oder Spiele zu gehen. Ein Trainer, der sehr über die Emotionalität kommt und versucht am Anfang des Spieles noch ruhigen souveränen Spielaufbau zu predigen, setzt vielleicht den falschen Fokus. Es wirkt dann nicht wirklich so, als wenn alle den gleichen Rhythmus haben.
Das ist jetzt keine große Kritik, sondern rein feststellend - auch große Mannschaften, wie z.B. Liverpool haben sehr häufig total grottige erste Halbzeiten, nur um dann in der zweiten ein Feuerwerk abzubrennen.
Ebenso geht unsere Favoriten Rolle bei den Spielern mit einer aufgesetzten spielerischen Coolness einher. Welche dann aufgrund der fehlenden Qualität schnell zu Nachlässigkeiten führt, was dann die haarsträubenden Fehler erklärt und den Gegener immer mehr stärkt.
Für die gegnerische Mannschaft und auch den Trainer ist ein Spiel gegen uns sowieso schon das absolute Highlight - die sind wahrscheinlich bis unter die Haarspitzen motiviert. Ich habe den Eindruck die Kulisse beflügelt die Gegner am Anfang eines Spiels mehr als unsere Spieler.

Ich denke gerade die gestrige 2te Halbzeit kann dazu führen, dass ein echtes spielerisches Selbstverständnis entsteht, dass die einzelnen Qualitäten besser zusammenführt. Solche Erlebnisse fördern eigentlich das typische Denken "Hätte ich das oder das mal anders gemacht".
Was uns gerade fehlt ist ein Taktgeber - wir können nur volle Pulle oder unkoordiniert.
 
Ich denke gerade die gestrige 2te Halbzeit kann dazu führen, dass ein echtes spielerisches Selbstverständnis entsteht, dass die einzelnen Qualitäten besser zusammenführt. Solche Erlebnisse fördern eigentlich das typische Denken "Hätte ich das oder das mal anders gemacht".
Was uns gerade fehlt ist ein Taktgeber - wir können nur volle Pulle oder unkoordiniert.
Bitte nicht vergessen, dass wir in Überzahl waren - die individuellen Unterschiede in der 4. Liga scheinen noch einmal geringer als in der 3.: Auch hier sind die Jungs austrainiert, dass heisst können eine defensive Grundstellung 90 Minuten halten, ohne wesentlich nachzulassen - aber es gibt immer weniger Spieler, die auch 2-3 Spieler selbst ausspielen können - Bookjans hat gestern demonstriert, wie schnell dann der Baum brennt, wenn es doch einer tut.

Wo ich ganz bei Dir bin: Wir brauchen ein paar Zwischentöne. Vielleicht war das beschriebene Anlaufen genau der Versuch: Lass uns tief bleiben - aber zumindest punktuell Stress erzeugen.

Aber fürmich ist tatsächlich wichtig zu sehen - Hirsch lag mit seinem Ansatz nicht falsch, und so sollte man ihm Raum und Zeit geben diesen zu entwickeln.
 
Wir wirken "stark" wenn wir, auch in der 1. Halbzeit offensiv spielen. Der Gegner muss beschäftigt werden, unsere Außenspieler bringen Stress in die gegnerische Abwehr. Das Experiment mit 2 Spitzen...interessant, bin gespannt, ob das häufiger praktiziert wird.
Leider konnte Michelbrink seine spielerische Fähigkeit nicht 100%ig abrufen.
Der letzte, entscheidende Pass im 16er kommt zu selten, die Flanken, bei unseren Spitzen auch eine vielversprechende Waffe, die aber auch verwertet werden muss.

Wenn unsere Abwehr wieder so sortiert spielt, wie in den ersten Spieltagen, plus Max in Normalform, werden wir wieder Siege einfahren. Die Gegentore waren wirklich leicht vermeidbar.

Das Fortuna Köln gegen Wuppertal vergeigt hat, zeigt uns doch, sie sind auch verwundbar und nun auch angeschlagen. Der richtige Zeitpunkt um sie zu schlagen.
Jungs, bei dem Publikum, muss es doch Laune machen, Siege einzufahren und mit uns abzufeiern!!!
 
Die statistischen Werte gegen F95 II:

1. Halbzeit
Ballbesitz 55%
PPDA 4,62
xG 0,72 zu 1,32

2.Halbzeit
Ballbesitz 72%
PPDA 3,95
xG 2,7 zu 0,06

ab der 16.Minute (also nach dem Rückstand):
Ballbesitz 69%
PPDA 3,5
xG 3,41 zu 1,02

zwischen der 15. und der 60. Minute (also in der Zeit wo man in Gleichzahl zurück lag):
Ballbesitz 65%
PPDA 4,05
xG 1,32 zu 0,95

in der letzten halben Stunde (also in der Zeit, wo man in Überzahl war):
Ballbesitz 72%
PPDA 2,83
xG 2,09 zu 0,06

Kurz gesagt: Das war aus statistischer Sicht Heavy Metal Fußball (zumindest das, was ich darunter verstehen würde), auch schon in Halbzeit 1 nach dem Rückstand. Nach der roten Karte wurden die Werte noch extremer und die xG stiegen auch stark an.
F95 II auch mit grausamer Passquote und extrem vielen langen (Panik-)Bällen.

Viel dominanter kann man das nicht spielen. Über die Umsetzung kann man sicher diskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viel dominanter kann man das nicht spielen. Über die Umsetzung kann man sicher diskutieren.

Man muss das Spiel auch objektiv einschätzen. Das erste Tor kann durchaus passieren Fehlpässe oder so sind immer mal drin die zum Tor führen, das 2 Tore ist dann eher nen Torwartfehler, sollte also nicht passieren. Dann erzielt man zwar 2 Tore, muss aber eigentlich von den Chancen her mehr machen dazu, 1x Abseits,1x Latte. normalerweise geht das Spiel dann mindestens 3:1 aus. Was der X-Wert ja auch widerspiegelt.
Einzige Kritikpunkt und das sprichst du ja an ist die Umsetzung, diese war ja eher durch hohe Bälle, da weiß ich nicht ob die Erfolgsversprechender sind, aber das dürfte bei der Datenerhebung augenscheinlich nicht so relevant sein.
 
Man muss das Spiel auch objektiv einschätzen. Das erste Tor kann durchaus passieren Fehlpässe oder so sind immer mal drin die zum Tor führen, das 2 Tore ist dann eher nen Torwartfehler, sollte also nicht passieren. Dann erzielt man zwar 2 Tore, muss aber eigentlich von den Chancen her mehr machen dazu, 1x Abseits,1x Latte. normalerweise geht das Spiel dann mindestens 3:1 aus. Was der X-Wert ja auch widerspiegelt.
Einzige Kritikpunkt und das sprichst du ja an ist die Umsetzung, diese war ja eher durch hohe Bälle, da weiß ich nicht ob die Erfolgsversprechender sind, aber das dürfte bei der Datenerhebung augenscheinlich nicht so relevant sein.
Es gab ja einige kritische Wortmeldung in Bezug auf die Spielweise in Halbzeit 2. Ich fand das nicht so schlimm. Man hat ja ordentlich xG erzielt. Es ist schließlich Regionalliga und für diese Spielweise haben wir ja auch gewisse Kaderqualität.

Mein Hinweis auf die Umsetzung bezog sich eher auf die Phase in Gleichzahl. Unser Ballbesitzspiel war eher so mittel. Nicht so schlecht wie es aufgrund des Spielstandes gemacht wurde, aber es war mir etwas zu statisch und fokussierte sich zu sehr auf Longline-Bälle der AVs.

Das Bemühen durch alternative Aufbaustrukturen oder Rochaden in die wertvollen zentralen Räume zu kommen, war überschaubar. Und wenn man in diese Räume kam, war mir Florian Egerer in der Spielfortsetzung zu ungenau und hektisch.

Trotzdem kann man Hirsch und der Mannschaft am Freitag nicht so viel vorwerfen. Sie sind an der Aufgabe das Spiel nach dem 0:1 aktiver zu gestalten auf jeden Fall nicht gescheitert. Nach viereinhalb relativ passiven Spielen darf man da auch nicht zu viel erwarten. Woher soll die Sicherheit auch kommen?

Alleine die Entstehung zum 0:2 war Hirschs Spielidee geschuldet. Montag ließ sich durch die Mannorientierungen aus seiner Position ziehen und durch diesen Raum wurde dann der Schuss abgegeben, den Braune nicht festhalten konnte.
 
[...]Das erste Tor kann durchaus passieren Fehlpässe oder so sind immer mal drin die zum Tor führen, das 2 Tore ist dann eher nen Torwartfehler, sollte also nicht passieren.{...]
Ich bin mit der Spielweise fein, die gegen F95 II gezeigt wurde.
Der Ansatz stimmte. Nur die Gegentore waren ganz schwach.
Und bin ich, und das ist nur meine Ansicht, ganz anderer Ansicht.
AH schiebt den Ball zum Gegner, ohne in Bedrängnis zu sein. Da hat er sich unglaublich verschätzt oder muss gerade 'ne Fliege im Auge gehabt haben. So Pässe sind eher die Ausnahme. Das war so was von unnötig.
Beim 0:2 versucht Max den Fehler der Verteidung auszubügeln. Nicht so gut, aber die Chance für F95 II ist da nicht auf seinem Mist gewachsen.
Da war er einfach nur der letzte Mann.
Ich mache da beiden Spielern keinen Vorwurf.
Sowas passiert eben, aber wir müssen daran arbeiten, dass das bei uns nicht gehäuft vorkommt.
In einem Spiel innerhalb von wenigen Minuten.
So wird das nichts. Da muss hinten wieder Konzentration rein.
 
Wir brauchen jetzt keine Diskussion um Michelbrink. Der Junge kann was, vor allem mit dem Ball. Und das werden wir noch brauchen.

Die Frage ist: wo genau und wie soll er spielen? Sein Spiel ist mit Ball am Fuß. Pressingresistent, passsicher, aber manchmal etwas verschleppend.

Für mich so ein bisschen Schnellhardt mit weniger Handlungsschnelligkeit und in Schmal.

Hirsch will Heavy Metal. Verteidigen, Anlaufen, schnell umschalten. Da passt Michelbrink nur bedingt rein. Und für mich dann eher auf der 8 als der 10. Nach dem letzten Spiel monierte Hirsch, dasss man gute Situationen über die Flügel hatte (1.Hz) aber im Zentrum zwei Stürmer auf einer Linie waren und niemand aus dem Mittelfeld nachgerückt war. Das wäre Michelbrinks Job gewesen. Der Typ ist er aber nicht.

Jetzt gibt es zwei Wege: Man setzt ihn als 8 und Verbindungsspieler ein, um seine bestehenden Stärken zu nutzen, oder man versucht ihn zu entwickeln: mehr in die Zweikämpfe, mit Dampf nach vorne und in den Strafraum.

Der Post ist aus dem Wunschspieler-Thread. Ich antworte mal hier, damit es nicht zu sehr off-topic wird und sich nicht zu viele von dem Taktikkram gestört fühlen. Zudem konkretisiert es diese Anmerkung:

Das Bemühen durch alternative Aufbaustrukturen oder Rochaden in die wertvollen zentralen Räume zu kommen, war überschaubar. Und wenn man in diese Räume kam, war mir Florian Egerer in der Spielfortsetzung zu ungenau und hektisch.

Am stärksten war Michelbrink im 3-4-3/5-4-1 auf der linken Doppel-Sechs. Das war damals kein Ballbesitzfokus, sondern man setzte wie unter Hirsch schon auf eine gute Ordnung und schnelles Umschalten. Trotzdem gab es immer auch immer wieder gute Ballbesitzphasen.

Entscheidend für die bessere Einbindung war für mich die Aufbaustruktur. Man baute aus einer Dreierkette auf. Die Schienenspieler schoben hoch und banden damit die offensiven Außen der Gegner, so dass die Dreierkette eigentlich immer relativ drucklos in Überzahl zirkulieren und die Angriffe vorbereiten konnte.

Unter Hirsch bauen wir oft mit tiefen Außenverteidigern auf bzw. suchen sie auch relativ schnell. Die Angriffsrouten Richtung Zentrum sind dann oft zu, schon alleine aus dem Grund, dass der Gegner Richtung Flügel schiebt und man dann gegen die Verschiebebewegung spielen muss. Da sind die Passfenster oft nur einen kurzen Moment oder gar nicht auf. In dieser Situation einen manngedeckten Sechser mit dem Rücken zum Tor zu finden ist schon Königklasse und man läuft natürlich immer Gefahr selbst in einen Umschaltmoment zu tapsen.

Aus dem Dreierkettenaufbau ist man zum einen besser abgesichert, zum anderen kann man Pässe ins Zentrum auf beispielsweise Michelbrink geduldiger vorbereiten (weil man in der Aufbaulinie in Überzahl ist, da die offensiven Außen des Gegner weg gezogen werden).

Hirsch könnte diese Struktur übrigens auch leicht herstellen, in dem er Coskun und Montag hoch schickt und Müller oder Egerer zwischen die IV fallen lässt. Der Vorteil des Dreieraufbaus ist auch, dass man aus diesem Aufbau gut andribbeln kann (Leverkusen macht das z.B. sehr fokussiert). Man kann die Halbverteidiger durch ein, zwei Verlagerungen für kurze Zeit blank spielen. Wenn diese dann an der vorderen Pressinglinie diagonal ins Zentrum dribbeln, muss der Gegner seine Mannorientierungen im Zentrum auflösen um auf den andribbelnden Halbverteidiger Druck zu machen. Dann wird ein Achter von uns frei oder ist zumindest in einer besseren Körperstellung anspielbar und zudem sind die Passwege kürzer als aus der ersten Aufbaulinie (für den Gegner nicht so leicht antzier- und pressbar). Dann kommen sofort Michelbrinks Stärken zum Tragen. Bookjans würde sich natürlich auch freuen...
 
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Hirsch könnte diese Struktur übrigens auch leicht herstellen, in dem er Coskun und Montag hoch schickt und Müller oder Egerer zwischen die IV fallen lässt. Der Vorteil des Dreieraufbaus ist auch, dass man aus diesem Aufbau gut andribbeln kann (Leverkusen macht das z.B. sehr fokussiert

Ich finde es persönlich wirklich krass, dass wir mit dem Personal eben das nicht tun.

Wir haben finde auch auf der 6 mit Egerer und Müller keine Holzfüsse - egerer wirkt zwar wenig kreativ aber Ballführung find ich relativ sicher und auch passicher.

Müller find ich noch spannender - kein reiner 6er, ist auch wendig, kann sich unter Druck befreien, mit dem Rücken zum Gegenspieler.

Mit Fleckstein und Hahn haben wir eigentlich auch eine passichere IV.
 
Ich finde es persönlich wirklich krass, dass wir mit dem Personal eben das nicht tun.

Wir haben finde auch auf der 6 mit Egerer und Müller keine Holzfüsse - egerer wirkt zwar wenig kreativ aber Ballführung find ich relativ sicher und auch passicher.

Müller find ich noch spannender - kein reiner 6er, ist auch wendig, kann sich unter Druck befreien, mit dem Rücken zum Gegenspieler.

Mit Fleckstein und Hahn haben wir eigentlich auch eine passichere IV.

Ich stimme Schimanski und Chuckweazel zu; die Analysen von Schimanski sind zudem immer äußerst interessant und informativ.
Ich frage mich dann oftmals allerdings: Haben wir nicht fähige Trainer & Analysten draußen sitzen die das auch alles wissen und sehen sollten?!
Und dann gibt es natürlich neben der individuellen Tagesform immer noch eins: Den Gegner, der auch Fussball spielen kann und sogar auch gewinnen will. :pfeifen:
 
Ich stimme Schimanski und Chuckweazel zu; die Analysen von Schimanski sind zudem immer äußerst interessant und informativ.
Ich frage mich dann oftmals allerdings: Haben wir nicht fähige Trainer & Analysten draußen sitzen die das auch alles wissen und sehen sollten?!
Und dann gibt es natürlich neben der individuellen Tagesform immer noch eins: Den Gegner, der auch Fussball spielen kann und sogar auch gewinnen will. :pfeifen:

Ich glaube nicht, dass Schimanski der Einzige ist, der mit der Fähigkeit ausgestattet ist unser Spiel sinnvoll und erkenntnisbringend zu analysieren. Das wäre glaub ich zu einfach, wenns nur daran liegen würde-
 
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