Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Ich stimme Schimanski und Chuckweazel zu; die Analysen von Schimanski sind zudem immer äußerst interessant und informativ.
Ich frage mich dann oftmals allerdings: Haben wir nicht fähige Trainer & Analysten draußen sitzen die das auch alles wissen und sehen sollten?!
Und dann gibt es natürlich neben der individuellen Tagesform immer noch eins: Den Gegner, der auch Fussball spielen kann und sogar auch gewinnen will. :pfeifen:
Jede Idee hat Vor- und Nachteile und steht natürlich auch in Wechselwirkung zum Gegner. Hirsch wird seine Gründe haben wieso er seinen Ansatz bevorzugt. Über die Vorteile seiner Idee kann man sicherlich viel diskutieren und spekulieren.

Es ging mir ja nur darum, wie man Michelbrink besser einbindet. In dem jetzigen Ansatz ist er verschenkt und macht uns nicht besser.

Für solche Dinge gibt es dann im Vorfeld eine Kaderplanung, eine Spielidee, Spielerprofile und entsprechende Verpflichtungen. Viele Spieler passen für mein Empfinden zu dem, was Hirsch in Bocholt hat spielen lassen. Und das spricht dafür, dass man sich Gedanken gemacht hat. Wie man Michelbrink gewinnbringend einbindet, habe ich aber noch nicht erkannt. Könnte aber auch an mir liegen...
 
Ich bin ja kein Taktik Experte aber ich hoffe und erwarte, dass wir im Laufe der Hinrunde eine spielerische Dominanz entwickeln werden, die unseren Ambitionen und unserem Kader gerecht wird.
 
Beim MSV fehlt es seit Jahren an strategischer Konstanz.
Hab das Gefühl, dass dieser Punkt in der Diskussion mal wieder/noch nicht ausreichend berücksichtigt wird. Angenommen, wir steigen wirklich auf - was denn dann? Es ist vielleicht keine ganz steile These zu behaupten, dass wir mit der Spielweise eingespielte Drittligateams und Zweitligaabsteiger nicht zwangsweise aus dem Stadion schießen. Wir sind in der Vergangenheit schon mit weitaus verheißungsvolleren Trainern (und deren Spielansätzen UND deren zusammengestellten Kadern) in neue Spielzeiten gestartet, standen dann nach ner handvoll Spiele mit höchstens ner handvoll Punkte da, haben den Trainer vom Hof gejagt, schnell schnell nen neuen gekauft, der dann sehen konnte, was er mit dem Personal so anfängt und das ist dann immer so weitergegangen.

Viele haben vor der Saison einen echten Neuanfang gefordert. Personell. Aber das bedeutet ja in sportlicher Hinsicht: spielerisch, taktisch, strategisch. Ob der aktuell gespielte Ball der Anfang einer neuen Ära ist? Mh.

Auch der Anspruch, direkt wieder aufzusteigen, steht ja eigentlich ein wenig im Widerspruch zu einem langfristigen (Neu-)Aufbau. Wirtschaftlich natürlich verständlich, aber innerhalb nur einer Saison ein Fundament zu legen und aktuelle Spieler (eher jung und unbekannt) in nur einer Spielzeit zu tragenden Säulen einer langfristigen Spielidee eines Drittligateams zu entwickeln, klingt echt ambitioniert.

Wir alle hoffen das Beste und als Fan redet man sich manches schön, aber hier brauche ich schon echt viel Fantasie. Hoffentlich dreht sich da in den nächsten Wochen und Monaten nach was.
 
Kenne nur die Zusammenfassung und Schimanskis erste Einschätzung, wäre daher für Kommentare dankbar:

Sieht so aus, das wir (wie zuletzt schon wiederholt ) klassisch mit breiten IV eröffnen, also zwei zusätzlich Anspielstationen im Aufbau haben - finde ich gut.

Ich sehe Bitter und Coscun extrem hoch und breit - unterstützt bei beiden deren läuferische Stärke - und deren Zug zum Tor - wie beim 1 : 0 schön belegt.

Gleichzeitig sehen wir bei 1 gegen 1 zu verteidigenden Situationen weiterhin nicht wirklich gut aus - beim 1 : 1 darf Bitter da nie so hingehen, sondern muss den Weg zum Tor absichern, falls der Gegner durchkommt.


Grundsätzlich sehe ich den Versuch, die langen Bälle durch Ballträger zu ersetzen - das ist im Kern der präzisere Ansatz - entspricht den Spielertypen - hat aber ein höheres Umschaltrisiko - den Fokus auf das Spielende zu legen kennen wir ja schon aus Schommers.

Am Schluss klassisches an die Grundlinie ziehen und dann ablegen.

In der Summe finde ich das sinnvolle Variationen im Rahmen der Grundthesen.

Ergebnis stimmt auch - könnte man also einfach einen Haken dran machen - Stimmung scheint aber eher anders zu laufen.
 
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jetzt gebe ich mal meinen Senf in die Runde.

-spielerisch muss die Anfangsformation der 1. Hälfte(n) noch zulegen. Vor allem was die Ballzirkulation angeht.
Die Aufgabe dieser Formation ist sicherlich die schwierigste, da sie den Gegner, der gegen den "großen" MSV und Aufstiegsfavoriten mit 110% Einsatz antritt. Das bedeutet, dass die Gegner mit ziemlich viel Lauffreude und aggresiven Pressing beginnen. Die Formation der 2. HZ hat es in vielerlei Hinsicht einfacher, da hier der Gegner meistens nachlässt. Je nach Gegner kann man das ab der 60 bis 70 Minute beobachten. Gefundenes Fressen für unsere schnellen Spieler. Diese Formation muss jetzt nicht mehr unter starken Gegnerdruck passgenau den Mitspieler suchen, sondern kann die sich ergebende Räume bespielen.
Entscheidend ist für die HZ2 aber, dass man nicht zurückliegt und der Gegner sich mit 10 Mann hinter dem Ball einmauert.
Insofern finde ich die Grundaussage "die Formation/taktische Aufstellung der HZ2 ist die Bessere" für zu einfach formuliert.
Ich finde den Grundplan nachvollziehbar, gebe aber zu, dass das System der HZ1 noch besser eingespielt werden muss. Es ist sicherlich auch das System, was mehr Zeit braucht.
Einen großen Vorteil der bisherigen System(e) sehe ich aber auch über die ganze Saison. Wir setzen relativ viele Spieler ein und schonen somit den Einzelnen, was am Ende der Saison hoffentlich sich mit mehr Frische und Punkten auszahlen wird.
 
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