Mario schrieb:
Viele Vereine sind am MSV vorbei gezogen. Sportlich, finanziell und vorallem bei der Identifikation der Fans mit dem Verein.
Eigengewächse werden praktisch für eine neue Luftpumpe verscherbelt, abgehalfterte Ex-Stars (und solche, die es gerne gewesen wären) bekommen unverhältnismäßig hohe Gehälter.
Die Sache mit den Eigengewächsen kann man so stehen lassen. Aber was ist mit den abgehalfterten Ex-Stars? Auf welche beziehst Du Dich konkret und woher weisst Du, wieviel sie verdient haben bzw. wie hoch ihr leistungsunabhängiges Grundgehalt war?
Erinnert sich noch jemand? Man hat damals den noch recht jungen Tanne an den KSC abgegeben, weil der so viel Gehalt wollte wie ein gewisser Közle.
Tanne schoss zwei Tore gegen den MSV... Közle exakt doppelt soviel in der ganzen Saison.
Zum damaligen Bewertungszeitpunkt (Saison 1993/94) war Közle ein Top-Stürmer der ersten Liga und ein Michael Ta*nat ein in seiner Entwicklung rückläufiger Spieler. Dass Közle völlig die Bodenhaftung verlor und ****** der Tapetenwechsel gut tat, konnte niemand erahnen. Hätte es ****** beim MSV jemals noch gebracht? Ich denke, er brauchte den Tapetenwechsel.
Das ist ein Beispiel dafür, das beim MSV noch nie so richtig gut gewirtschaftet wurde, das Talente und Juwelen "verschenkt" wurden.
Eine unzutreffende Aussage in Anbetracht der Historie des MSV. Der MSV hat jahrzehntelang von seinen Talenten gelebt. Die insoweit negative Entwicklung ist erst ein Phänomen des jüngeren MSV.
Zum Thema "Transferpolitik" an sich:
Du zählst hier nur angebliche Negativ-Beispiele auf und vergisst dabei, welch hervorragende Arbeit in früheren Jahren z.B. ein G. Mehrheim in Duisburg geleistet hat! Meinst Du denn, ein Nijhuis, Wohlert, Zeyer, Salou, Beierle etc seien dem MSV zugeflogen?
Vastic wäre ein weiteres... erst ausgeliehen, für untauglich befunden, vergessen die Kaufoption zu kündigen und dann mit vollem Stolz verbreiten, man habe ihn für einen sechsstelligen Gewinn weiter verkaufen können.
Kurze Zeit später war halb Europa hinter dem Kerl her.
Wenn halb Europa hinter ihm her war, frage ich mich, warum er immer nur in Österreich gespielt hat -in der Operettenliga, wo er zwar viele Tore schoss, sich aber in der Bundesliga nicht durchsetzen konnte. Ein guter Spieler für die Ösis. In der Bundesliga stolperte er nur herum. Erinnere Dich mal an MSV - Bremen zurück. Nach diesem Spiel wurde der MSV Tabellenführer. Das war 1993/94. Wir siegten mit 1-0, hätten aber 6-0 gewinnen können. Doch Vastic schaffte es zig mal, den Ball aus drei Metern Torentfernung nicht im gegnerischen Kasten unterzubringen. Vor dem Hintergrund seiner damaligen Leistungen in der Bundesliga muss man sich nicht wundern, dass weder der MSV noch irgendein anderer deutscher Verein (nicht einmal ein Zweitligaclub) ein Interesse an Vastic hatten. Als der MSV ihn loswerden wollte, hätte sich ja halb Europa bedienen können. Tat es aber nicht. Auch später nicht, als er in der Ösi-Liga Tore über Tore schoss.
Kuka - vom MSV als bundesligauntauglich eingestuft (seien wir ehrlich: die 1,5 Mio DM waren den Verantwortlichen zuviel, obwohl die Kohle da war).
Der geht nach Lautern und macht 3 oder 4 Buden beim 1:7...
Kuka hätte man holen können. Doch hatten wir damals auch ohne ihn alles andere als einen schlechten Sturm.
Stattdessen durften wir so Leute wie Bontchev (wieviel Minuten hat der gespielt?) oder den "roten Romario" Erik Bo Andersen ("...ich treffe in jedem 2.Spiel") bewundern.
Stattdessen durftest Du auch Beierle, Marin, Salou, Tönnies etc. bewundern. Höchst einseitig Deine Schilderungen... Einen Amunike konnten wir leider nicht bewundern, aber was bleibt einem Verein übrig, wenn der Spieler sich weigert, seinen Vertrag zu erfüllen. Entdeckt haben wir das Riesentalent und zwar beim Testspiel MSV-Nigeria "In den Peschen" am 22.05.1994. Danach haben unsere Verantwortlichen Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, de Spieler zu holen. Der unterschrieb auch, wurde wenige Wochen später einer der großen Stars der WM 1994, erhielt Angebote von europäischen Großclubs wie Sporting Lissabon und wollte von seinem Vertrag beim MSV nichts mehr wissen. Die Fifa entschied. Der MSV erhielt eine stattliche Entschädigungszahlung für einen Spieler, der niemals in Duisburg gespielt hatte.
Ich will nicht behaupten, dass dem MSV damals niemals Fehler unterlaufen wären. Man denke nur an die Salou-Millionen, die weitgehend der Steuer zum Opfer fielen! Absolut inkompetent! Aber so schlecht wie zur Zeit ist in der Vereinsführung in sportlichen Angelegenheiten selten oder noch nie gearbeitet worden.
Mit einer vernünftigen Vereinsführung und einem guten SD stände der MSV heute auch besser da.
Richtig, aber folgendes wollen wir mal richtig stellen:
Im Gegensatz zur Gegenwart hatte der MSV früher jahrzehntelang überragend arbeitende Vereinsführungen -gerade in sportlichen Fragen. Mit Dr. Raab ging es dann bergab.
Ein neues Stadion war der richtige Anfang, doch dann wurde nach den Aufstiegen "vergessen", eine Mannschaft aufzubauen, die dauerhaft in der Bundesliga spielen kann.
Dies betrifft die Gegenwart -da kann ich Dir zustimmen. Es wurde aber nicht nur in Steine, sondern auch in Beine investiert. Vor der letzten Bundesligasaison und in der Winterpause hat der MSV durchaus investiert. Mehr als Cottbus, mehr als Karlsruhe und Bielefeld. Mehr als viele Vereine, die am Ende vor uns in der Tabelle standen. Dennoch wurde nicht nachhaltig und dauerhaft eine Mannschaft aufgebaut. Hierfür fehlte es schon an einem gescheiten Trainerkopf auf Bundesliganiveau.