Verschwörungstheoretiker wie ich es einer bin würden sagen: nun wird das Geld aus dem Goldenen Handschlag (schätze mal, dass der sich so zwischen 3 und 4 Mio bewegen wird) dazu benutzt, die alten Zustände wieder herzustellen. Das Geld ist ja nicht weg gewesen.

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Die von den Gesellschaftern provozierte wirtschaftliche Achterbahnfahrt dieses Vereins zulasten der sportlichen Erfolge, strategisch bestens geplant....
Ich glaube, am Anfang dieser "strategischen" Planung stehen die Sachzwänge des Insolvenzrechts. Im Wirtschaftsfred hast du selbst gepostet, mit den 8 Mio Schulden, die die BILD berichtete, käme man nach deinen Berechnungen nicht einmal mehr aus. Das Blatt schrieb weiter, so allmählich würde es auch mit den Zahlungen der Gehälter eng, Widerspruch habe ich nicht vernommen. Woche um Woche geht ins Land, außer 250.000 € kurzfristig verfügbarer VoBa-Gelder tut sich nichts und man fragt sich, ja, wann kommt er denn nun, der Insolvenzantrag?
Der Geschäftsführer/Vorstand einer Kapitalgesellschaft hat nun einmal bei Zahlungsunfähigkeit und/oder Überschuldung unverzüglich Insolvenzantrag zu stellen. Die Verletzung dieser Pflicht ist keine Lappalie. Beispiel: Kommt ein Gericht zu der Feststellung, ein Geschäftsführer habe am 1.8. eines Jahres den Antrag stellen müssen, ihn aber erst am 1.12. gestellt, so können alle die, die in den 4 Monaten dazwischen noch mit dem Todkranken Geschäfte gemacht haben, aber ihr Geld nicht bekommen haben, den Geschäftsführer persönlich in Haftung nehmen, von strafrechtlichen Konsequenzen einmal ganz abgesehen. Dieses Damoklesschwert schwebt auch über dem GF einer Profifußballkapitalgesellschaft. Wenn nun das Signal kommt, dass die Reißleine zu ziehen ist, löst das Aktivitäten bei denen aus, die die Insolvenz am meisten zu fürchten haben. Das sind:
1. Die, die Transparenz zu fürchten haben, weil der Insovenzverwalter die Mittel hat, diese herzustellen.
2. Die, die in der Krise mit dem späteren Insolvenzschuldner Vereinbarungen
getroffen haben, die der Insolvenzverwalter anfechten kann, so dass sie
die aus diesen Deals gezogenen Vorteile der Insolvenzmasse zuführen
müssen (das macht man dann doch lieber rettungswerbewirksam selbst,
wenn auch nicht ganz freiwillig und ohne jede Verschwörungstheorie).
3. Die, die davon ausgehen müssen, auf ihre einfachen Insolvenzansprüche
keine Zahlungen zu erhalten (der Insolvenzverwalter wird z. B. den
Mietvertrag über das Stadion kündigen).
Der Vorstoss von gestern abend verwundert da nicht. Und dass der Vorsitzende des Vereins, der zwar Hauptgesellschafter der KGaA-Verwaltungsgesllschaft ist, was die finanzielle Situation dieser und der KGaA betrifft, aber keine Hebel und keinen Einfluss hat, hinweggefegt wird, verwundert mich auch nicht.