Als offen bekennender "Zweitvereinler" möchte ich natürlich um keinen Preis, daß wir uns hier als Zebras, die wir hier ALLE sind, wegen Zweitvereinen in die Haare kriegen
In meinem allerersten Beitrag, der Vorstellung von Neuankömmlingen, habe ich anno 2007 auch schon dargelegt daß und auch warum das so ist, weswegen ich hier auch nicht ansatzweise Stress damit hatte, daß ich nicht nur 2 Vereine hochsympathisch finde, sondern daß ich sogar hier wie dort Mitglied bin. Diese Vorgehensweise, die Karten von Anfang an auf den Tisch zu legen und dabei auch zu verdeutlichen, wie es zu der Tatsache kam, ist auf keinen Fall verkehrt. Die Biographien jedes Einzelnen unter uns sind nunmal komplett verschieden. Ebenso klar ist: Hier regiert der MSV und niemand anderer und wenn es aus Sicht des MSV wünschenswert wäre, daß der VfB runtergeht (was es ja so gesehen auch durchaus war und wie es auch genauso für den HSV gilt), dann sehe ich das, natürlich mit einem Zwinkersmiley oder sonstigem albernen Einspruch versehen, genauso.
Was aus meiner ganz persönlichen Sicht den HSV dieser Tage betrifft, habe ich einerseits Respekt vor dessen ungemeiner Tradition, die eben nicht erst bei Uwe Seeler, sondern halt immerhin 1888 beginnt und vor einer ganzen Reihe von Aktiven, die dort gespielt oder trainiert haben. Ich hatte das große Glück mich einmal um die 20 Minuten mit Uwe Seeler unterhalten zu dürfen (dem ich einen Abstieg am Allerwenigsten gönne) und hatte auch gute Erfahrungen mit HSV-Fans, wobei in meinem Fall leider auch die schlechten weit überwogen haben. So etwas kommt vor. Möglicherweise bin ich schlicht an die falschen geraten. Und möglicherweise ging oder geht das auch Anhängern anderer Vereine mit Fans des MSV genauso.
Daß ich nicht vorbehaltlos und mit größter Freude dem KS*hust* die Daumen drücke, dürfte ziemlich klar sein

Meine zwangspragmatische Sicht der Dinge ist die, daß ein Bundesligist aus Westfrankreich vermutlich schon bald selbst in Abstiegsnöte geraten würde, wohingegen ein Abstieg des HSV wohl nie wieder eine solche Wahrscheinlichkeitskonstellation besitzt. Und ein Abstieg IST heilsam, auch für den HSV. Er ist sogar notwendig. Ein Abstieg (einer nur!) hat auch Bremen und Stuttgart im Endeffekt von Ballast befreit, die Rohre leergepustet, dringend notwendige Reformen erzwungen. Ohne den Abstieg von 1975 hätte es die "Jungen Wilden" und auch die späteren Erfolge nicht gegeben. Die finanziellen Höhenflüge (wenn man die Gegebenheiten mit denen aus der Zeit vor dem Abstieg vergleicht) auch nicht.
Nun kann man dies natürlich nicht generell sagen. Handelt es sich beispielsweise um Augsburg, wäre die Angelegenheit ernster. Es handelt sich aber um Hamburg, eine Stadt mit riesigem internationalen Potential. Niemand wird den HSV im Stich lassen, denn dazu ist die Historie zu schillernd, die Anhängerschaft zu groß. Und das Paradoxe an allem ist doch, daß die Republik, die jetzt überwiegend pro Abstieg des HSV denkt, unmittelbar genauso einen sofortigen Wiederaufstieg wünscht. Ich jedenfalls, wenig originell, tue genau das.