Alles zur neuen MSV Dokumentation

@KingPing4005
Deshalb schrieb ich extra „MEINE Einschätzung“ und „nicht alle über einen Kamm scheren“….
Und ja, das ist meine Meinung, glaube ich das unsere Gesellschaft hinsichtlich Leistungsbereitschaft von Generation zu Generation immer weiter abnimmt. Auch schließe ich da meine Generation (ü50) nicht aus deren Wohlstand wir sicherlich unseren Großeltern und Eltern aufgrund ihrer Motivation das Land wieder aufzubauen, zu verdanken haben. Und ja, die haben auf uns auch geschimpft…
Wir, und ich schreibe ausdrücklich WIR, vergessen aber doch immer mehr das das was wir haben (unseren Wohlstand) eben nicht selbstverständlich ist, sondern Leistung erfordert um diesen Wohlstand zu halten.
Ich hoffe das die Worte unserer Spieler, daß es ein Privileg ist für einen Traditionsverein zu spielen, keine Worthülsen sind sondern durch Leistung und Taten auf dem Platz und für unseren Verein zukünftig wieder mehr untermauern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Hagen Schmidt fand ich die gezeigten Ausschnitte auch nicht überzeugend. Er wirkte jederzeit hochmotiviert und erfolgsgetrieben, hatte große Ziele (sprach am Anfang der Amtszeit noch vom Aufstieg als mittelfristiges Ziel). Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass er Probleme mit der Autorität hatte (Stichwort "Jugendtrainer"). Aber man merkte tatsächlich, wie er zunehmend genervt und frustriert von der fehlenden Entwicklung war und dementsprechend negativ auftrat. Ständiges Draufhauen auf die Spieler, die das schweigend und mit leeren Blicken hinnahmen. Ich denke einerseits, dass er tatsächlich ein wenig an der Unkonstanz der Spieler verzweifelt ist (Zitat: "Die machen mich fertig, schlimmer als jede Jugendmannschaft"). Andererseits konnte er auch keine Lösungen präsentieren, die Ansprachen gingen inhaltlich quasi ausschließlich Richtung "mehr Intensität, Gier, Wille, Einsatzbereitschaft, Zweikämpfe führen". Und so hat er sich ja auch immer wieder in den PKs geäußert. Die Strategie nutzt sich schnell ab.

Gerade nach dem Spiel gegen 1860 bzw. in der Halbzeit hätte er das Ding mal lieber auf seine Kappe nehmen können, das war klar vercoacht mit dem Taktikwechsel. Stattdessen wieder nur an die Ehre der Spieler appelliert und sie niedergemacht. Kann mir vorstellen, dass er damit dann auch irgendwann den Rückhalt des Teams verloren hat.

Allerdings ist das natürlich auch ein bisschen mit Vorsicht zu genießen, da die Doku eben nur kleine Ausschnitte zeigt. Und da wurde von den Machern der Fokus schon stark auf die emotionale Schiene gelegt. Immer wieder das Thema Einstellung (mit dämlichen Vergleichen zu den 80ern, wo alle Spieler sich noch für ihren Verein zerrissen haben...). Mal 2-3 Minuten aus einer Taktikanalyse von Schmidt hätten mich mehr gepackt, um einen Eindruck zu gewinnen.

Aber wenn ich dann höre, welchen fußballerischen Ansatz der langjährige NLZ-Leiter Schubert für die dritte Liga verfolgt (Kämpfen, rennen, beißen), fürchte ich doch wieder, dass das tatsächlich das vordergründige "sportliche Konzept" des MSV sein soll. :panik:

Sehr schön zusammengefasst.

Wenn man die Eindrücke der Doku und den taktisch eher plumpen Fussball mit den Aussagen bei der Installation von Hagen Schmidt (hat uns von seinem Konzept, Analyse der Situation, soll perspektivisch was aufbauen) abgleicht, muss man wirklich zu dem Schluss kommen, dass der Austausch der sportlichen Führung mehr als überfällig war.

Ich meine, wir haben es bei der Rückholaktion von Lettieri irgendwie schon geahnt, aber die fachliche Expertise unseres MSV scheint einfach nicht mehr zeitgemäß gewesen zu sein und es gleicht fast einem Wunder, dass wir trotzdem zweimal die Klasse gehalten haben.

Und wenn man jetzt mal den Bogen zu den Spielern weiterspinnt...wie wahrscheinlich ist es, dass charakterlich und von Mentaltät alle Spieler Nieten (und Versager) waren? Wieso haben gerade die erfahrenen Spieler nicht geliefert? Kann das vielleicht damit zusammen hängen, dass die in ihrer Karriere schon viele Trainer und sportliche Leiter kennengelernt haben und relativ schnell durchblickt haben, dass es beim MSV fachlich eher mau aussieht?

Jeder kann sich da ja mal selbst hinterfragen. Wie arbeitet ihr, wenn ihr merkt, dass euer Chef keine Ahnung hat, oft am eigentlichen Problem vorbeiredet und sogar die Verantwortung euch in die Schuhe schiebt?

Und zum Generationenthema: Mein Opa hat über meinen Vater geschimpft, mein Vater hat bei mir den Kopf geschüttelt und auch ich frage mich, wie mein Sohn im Leben bestehen soll. Das ist normal. Andere Generationen. Andere Ansichten.

Und ihr vergesst bei der Diskussion, dass alle unsere Konkurrenten in der Liga mit der gleichen Generation spielen. Es ist ja nicht so, dass die Magdeburger aufgestiegen sind, weil sie mit charakterlich starken 90er Jahre-Spielern gespielt haben. Nein. Die sind auch alle in diesem Jahrtausend groß geworden und haben nicht unter Ewald Linien trainiert oder mit Ferri Schmidt zusammen gespielt.
 
Jeder kann sich da ja mal selbst hinterfragen. Wie arbeitet ihr, wenn ihr merkt, dass euer Chef keine Ahnung hat, oft am eigentlichen Problem vorbeiredet und sogar die Verantwortung euch in die Schuhe schiebt?

Den Gedanken hatte ich bei den letzten Folgen sehr oft. Eine Zeit lang denkt man sich vielleicht noch, komm, dir zeig ichs jetzt, jetzt erst recht.
Aber wenn die Reaktions des Trainers/Chefs auf eigene Fehler oder wenigstens Fehleinschätzungen gepaart mit maximal unglücklichem Verlauf (bestes Beispiel 1860) ist, MEINE Berufsauffassung zu hinterfragen, ja dann kanner mich mal anne Füße packen...

Deswegen muss ich immer so lachen, wenn hier die "harten Hunde" abgekultet und gefordert werden. Wie lang soll das denn klappen? One big happy family ist auch Quatsch, aber es geht nur miteinander. Und wenn es mal laut und schroff wird, dann konstruktiv und nicht mit so halbgarem Einstellungs-Käse, der sich gar nicht richtig greifen lässt. Das höre ich mir als Spieler, Mitarbeiter 2-3 mal an und dann greif der letzte Halbsatz vom oberen Absatz.

Ich kaufe Hagen Schmidt ab, dass er sich voll in die Aufgabe MSV reingekniet und alles versucht hat. Ich bin ihm auch dankbar für eine solide Punkteausbeute in der Rückrunde, die den Grundstein für den Klassenerhalt gelegt hat. Aber ich bin dennoch froh, dass er weg ist. Auf der Basis dessen, was da über das Saisonfinale gezeigt wurde, hätte ich mir einen vernünftigen Start in die Saison nicht mehr vorstellen können.

Grlics Auftreten und Abschiedsrede fand ich unterirdisch. Muss ich auch als jemand, der Grlic in den wenigen persönlichen Gesprächen oder kleinen Runden immer weit weniger arrogant empfunden hat, als er vielleicht öffentlich oft wirkte, so klar sagen. Da war von Verantwortung übernehmen und daher abtreten keine Spur, sondern der Tenor war, ihr Pfeifen zwingt mich dazu, meinen Job aufzugeben. Geht gar nicht!
 
Den Gedanken hatte ich bei den letzten Folgen sehr oft. Eine Zeit lang denkt man sich vielleicht noch, komm, dir zeig ichs jetzt, jetzt erst recht.
Aber wenn die Reaktions des Trainers/Chefs auf eigene Fehler oder wenigstens Fehleinschätzungen gepaart mit maximal unglücklichem Verlauf (bestes Beispiel 1860) ist, MEINE Berufsauffassung zu hinterfragen, ja dann kanner mich mal anne Füße packen...

Deswegen muss ich immer so lachen, wenn hier die "harten Hunde" abgekultet und gefordert werden. Wie lang soll das denn klappen? One big happy family ist auch Quatsch, aber es geht nur miteinander. Und wenn es mal laut und schroff wird, dann konstruktiv und nicht mit so halbgarem Einstellungs-Käse, der sich gar nicht richtig greifen lässt. Das höre ich mir als Spieler, Mitarbeiter 2-3 mal an und dann greif der letzte Halbsatz vom oberen Absatz.

Ich kaufe Hagen Schmidt ab, dass er sich voll in die Aufgabe MSV reingekniet und alles versucht hat. Ich bin ihm auch dankbar für eine solide Punkteausbeute in der Rückrunde, die den Grundstein für den Klassenerhalt gelegt hat. Aber ich bin dennoch froh, dass er weg ist. Auf der Basis dessen, was da über das Saisonfinale gezeigt wurde, hätte ich mir einen vernünftigen Start in die Saison nicht mehr vorstellen können.

Grlics Auftreten und Abschiedsrede fand ich unterirdisch. Muss ich auch als jemand, der Grlic in den wenigen persönlichen Gesprächen oder kleinen Runden immer weit weniger arrogant empfunden hat, als er vielleicht öffentlich oft wirkte, so klar sagen. Da war von Verantwortung übernehmen und daher abtreten keine Spur, sondern der Tenor war, ihr Pfeifen zwingt mich dazu, meinen Job aufzugeben. Geht gar nicht!

Kommen wir mal zu dem Punkt "harte Hunde" - der auch ein bisschen aus der Fußballromantik rührt - was haben diese "harten Hunde" in den letzten Jahren gebracht? Wer waren denn in den letzten Jahren die Unterschiedsspieler? Wer war davon ein harter Hund?

Mal ein paar Beispiele:

Daschner, Schnellhardt, Stoppelkamp, Vermeij - alles keine "harten Hunde", haben trotzdem gute Leistungen gebracht.

Schmidt, Volkmer, Regäsel, Sukuta-Pasu, Özbek, Knoll (bis jetzt), Bakalorz (bis jetzt) - harte Kerle, die wenig Leistung gebracht haben, aber sicherlich viel Asche gekostet haben.

Ich glaube, viele Fußballromantiker verirren sich in der Vorstellung, dass ein Team braucht lauter "harte Hunde". Klar, du brauchst schon Charaktere und Leute, die auch mal auf den Tisch hauen, aber halt nicht nur.

Fazit, in den guten Saisons hatten wir kaum "harte Hunde" im Kader, viel mehr stimmte das Gesamtpaket. Die Frage die sich mir stellt, wieso fordern diese noch so viele Leute?

Wäre vielleicht mal ein schönes Thema für einen Abend in der Kneipe :D
 
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Ich glaube, viele Fußballromantiker verirren sich in der Vorstellung ein Team braucht lauter "harte Hunde". Klar, du brauchst schon Charaktere und Leute, die auch mal auf den Tisch hauen, aber halt nicht nur.

Fazit, in den guten Saisons hatten wir kaum "harte Hunde" im Kader, viel mehr stimmte das Gesamtpaket. Die Frage die sich mir stellt, wieso fordern diese noch so viele Leute?

Wäre vielleicht mal ein schönes Thema für einen Abend in der Kneipe :D
Das fordern so viele Leute, weil sie selber aus teilweise fürchterlich naiven Zeiten kommen in denen es als „hart“ galt wenn Einer im Fernsehen ******** gesagt hat.

Wenn du heute einen „harten Hund“ von der Sorte vor Spieler stellst — bin selber Anfang 20 — dann denkt der sich bei der Art und dem Sprech einfach nur „ok, weird Bro…“

Die Vorstellung in der Hinsicht ist bei Einigen völlig überholt, die Hierarchien heute generell eher flach. Ein „Typ“ ist heutzutage ganz sicher keiner der unter der Kabinen—Bank die Schachtel Marlboro versteckt, da wirste eher dumm angeguckt.

Auch Bakalorz und Knoll sind ja beide menschlich mega sympathisch und keine „Asis“. Da würd ich auch noch unterscheiden. Von dieser Vorstellung der 80er oder 90er muss man sich verabschieden. Den Vergleich gibt es auch eigentlich gar nicht, weil sich einfach alles verändert, völlig wertfrei.
 
Ich bin ein Kind der Achziher/Neunziger und vermisse die „Typen“, wie Effenberg, Kahn, Basler etc. von denen es in jeder Mannschaft welche gab. Auch im Amateurbereich gab es die und die haben eine Mannschaft vorangebracht. Ein Mario Gomez hat sich zu einem ähnlichen Thema mal geäußert. Siehe Anlage.
 

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Gomez ist für mich kein "Typ" sondern einfach nur der bemittleidenswerte Clown der seinen Torjubel an einen Konzern der Chemiebrause produziert verkauft hat
 
Typen im Fußball sind generell auch nicht diejenigen die rauchen und trinken, sondern die, die sich von der Masse abheben und auch mal ihre Meinung sagen und unbequem sind oder sich auch außerhalb des Fußballs nicht in ihrer Blase bewegen und sich für soziale Dinge einsetzen. Mit Knoll haben wir mMn einen solche Typen im Team.
 
Kenne auch einige Spieler (gut davon ist jetzt keiner mehr beim MSV), aber habe mit denen auch schon abundzu ein oder mehr Bierchen getrunken. Daher ist das meiner Erfahrung nach auch schlichtweg nicht zutreffend. Ansonsten weiß ich auch nicht wieso man als "Typ" immer Spieler nennt die durch saufen, rauchen und rumhuren bekannt waren. Sicherlich machen das auch viele dieser "Typen", weil die nichts auf die meisten Konventionen geben, aber das macht keinen Typ aus. Es ändert sich die Gesellschaft und der Zeitgeist und daher auch was als Typ gesehen wird. Früher wäre vllt auch jemand ein Typ gewesen weil er nicht säuft und nur Matetee trinkt.
 
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