........Wir haben hier Strukturen und Denken aus den 80ziger und 90zigerJahren. Nur damit kannst du heute keinen Profiverein mehr führen. Die Zeiten sind einfach überholt, aber man kann und will einfach nicht dazu lernen.
Ich habe gestern eine Folge schauen wollen, daraus sind dann 4 geworden
Wer das noch nicht gesehen hat, ab dieser Stelle NICHT weiter lesen, ich nehme Bezug auf ein paar Punkte aus der Doku:
@ WeißBlauesBlut
vollkommen richtig - das beginnt im Umgang mit jungen Menschen, geht weiter über die Auswahl der Spieler usw...das ist schon wirklich auffällig, ich habe das hier immer als Fußball aus den 2000er Jahren beschrieben. Die organisatorischen Strukturen sind dann eher aus den 80er und 90er Jahren, völlig richtig.
Warum hab ich nicht aufhören können zu schauen ? Weil ich entsetzt war, wieviel der Punkte die man von außen meint zu erkennen, dann auch der Wahrheit entsprechen !
Es geht schon damit los, das Ivo vor dieser Saison eine Ansprache hält, die ich weder sachlich, noch fachlich nachvollziehen kann. Da wird den Spielern sinngemäß gesagt, das ER entscheidet wann offiziell in Interviews usw. das Wort Aufstieg als Ziel in den Mund genommen wird. Da ist noch kein Spiel absolviert und das nach einer Vorsaison, die insbesondere zum Ende hin schon peinlich war und nachdem er wusste das in der Abwehr kaum Verbesserungen statt gefunden haben !
Sowas dann überhaupt auszusprechen finde ich maßlos selbst überschätzend, die Realität hat ihn diesbezüglich ja auch eines Besseren belehrt. Ich hätte denen gesagt, das es erstmal nur darum geht den schlechten Eindruck der Vorsaison wett zu machen und sich den verlorenen Kredit bei den Fans zurück zu holen. Das man in der Bringschuld ist. Wie sich die Saison entwickelt wird man ja dann sehen. Aber als Ansprache mitzuteilen "Hey wir sind die Besten, aber erst ich entscheide wann wir das allen mitteilen werden" ist grob fahrlässig. Die Spieler müssen sich also nicht anstrengen, sind ja eh die Besten !
Dann geht es weiter, gilt für Dotchev ebenso wie für Grlic, wenn man den Spielern nach den bis dahin gezeigten Leistungen immer noch ständig sagt das sie viel besser sind als der Tabellenplatz, dann setzt auch das völlig falsche Signale an das Team. Da ist immer noch eine Ruhe drin, die ihresgleichen sucht und den allgemein bis dahin gezeigten Leistungen überhaupt nicht entspricht ??? Das konnte man in der Phase in jedem Spiel sehen, die Interviews nach dem Spiel waren immer im selben Tenor "sind nicht richtig ins Spiel gekommen" "haben den Anfang verschlafen" "XYZ hat uns den Schneid abgekauft" usw.
Dann ein paar Worte zu Dotchev, der hier insgesamt sehr schlecht weg kommt, viele Dinge hat er ja durchaus erkannt, Stoppels Ecken usw. Fraglich ist halt nur, warum er das dann nie korrigiert hat ? Das liegt daran das er sehr, sehr stark auf Eigenverantwortung setzt, dieser Ansatz passt aber zu den meist gepamperten jungen "Sportstars" nicht. Das Gespräch mit Bakalorz ganz am Anfang bzgl. Vertrauen das er das nicht ausnutzt, wenn er nicht jede Einheit aufgrund seines Alters (der ist 31 !) mit macht ? Der Wunsch von Stierlin (wars glaube ich?), nach mehr Intensität im Training sagt schon viel aus. Auch hier - keinerlei Spannung vorhanden, die wurden gebauchpinselt bis hinten gegen. Kein Wunder das die immer mit dem Selbstverständnis aufgetreten sind, das sie besser sind und am Ende immer völlig bedröppelt aus der Wäsche geguckt haben, wenn ihnen junge "Leichtathleten" in einer Tour weggerannt sind, während man selber noch dabei war den Knoten wieder aus den Beinen zu bekommen.
Stoppels bockige Reaktion als Cäptn in dem Pokalspiel darf Dotchev sich auch nicht ein einziges Mal bieten lassen. Auch seine Reaktion darauf "Dann habe ich das wohl wieder mal falsch gesehen" sagt so viel aus über das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer.
Vor versammelter Mannschaft sowas durchgehen zu lassen ? Ich hätte Stoppel sofort ausgewechselt. Sowas kann er nach dem Spiel unter 4 Augen sagen, aber wenn sowas offen statt findet, ist das ein Affront und untergräbt klar die Autorität vom Trainer. Sauer hat das ebenso gehandhabt schon in der Vorbereitung. Da fehlt die Fähigkeit zur Selbstkritik bei manchen Spielern.
Dotchev war ja mehr "der liebe Onkel" als Trainer, der Bitte nach klaren Vorgaben in bestimmten Spielsituationen wird quasi dahingehend begegnet, das die das als Profi selber "lösen" müssen (wieder Sauer). Das macht mir Angst, ist das nicht genau sein Part denen da Lösungswege aufzuzeigen ? Solche Situationen dann gezielt zu trainieren und nachzustellen ?
Dotchev hat meiner Meinung nach ganz, ganz früh innerlich resigniert, hat er auch am Anfang mal fast zugegeben, als es darum ging das seiner Meinung nach die individuellen Fehler das Problem sind und nicht der Matchplan / das Spielsystem oder seine Anweisungen. Da hat er exakt den Punkt getroffen und da hat er auch bis heute Recht behalten. Bei der Anzahl der individuellen Fehler brauchst du dir keine Gedanken über ein anders Spielsystem zu machen.
Ich bleibe dabei, das alles ist ja kein Zufall. Die Anzahl individueller Fehler kannst du nicht "wegtrainieren", sondern die haben zu einem kleinen Teil mit Verunsicherung, aber viel mehr mit fehlender individueller Klasse zu tun und dafür war nun mal Grlic verantwortlich. Ich frage mich warum man zumindest der Verunsicherung nicht mal mit einem Sportpsychologen begegnet. Hab ich auch vor Jahren schon angeregt. Das ist heute gang und gäbe, diesen Blick gibt es ja scheinbar gar nicht. Da muss man in die Köpfe kommen und Knoten lösen, die sehr oft im zwischenmenschlichen Bereich liegen. Ist das für uns überhaupt keine Option ?
Was Llambi und seinen kongenialen Partner anbetrifft, finde ich das auch ziemlich durchschaubar. Man kann sicherlich drüber streiten, ob es ok ist wenn man für seine Arbeit Geld haben will. Dann soll man aber nicht immer so tun als wenn man hier über absolute Herzensangelegenheiten spricht, wenn man dann zu viert am Tisch sitzt und klar definiert, das es nur um die Verteilung der Kohle auf Kosten des MSV geht !
Wir haben sowas ja schon tausendfach beobachtet. Da will sich jemand ins Schaufenster stellen und quasi seine private Liebe (die nehme ich ihm ja durchaus ab) finanziell vergolden. Alles ok - dann aber auch so darstellen !
Ich für meinen Teil würde jederzeit, sogar für eine begrenzte Zeit in Vollzeit, für den MSV tätig werden, wenn man mir zumindest meine Auslagen (Reisekosten usw.) erstatten würde und ich hätte sogar die Möglichkeit dafür. Das wäre dann eine ehrliche und dem Verein zugewandte Einstellung und tatsächlich eine Herzensangelegenheit - denn mir ginge es nicht darum private Kohle zu generieren ! Herr Llambi möchte den MSV als Einnahmequelle missbrauchen und versucht das immer über den Passus "Herzensangelegenheit" zu verstecken.
Ebenso wenig verstehe ich seine Forderung nach "mehr ins Risiko" gehen. Natürlich hat er im Kern Recht, auch für mich sehe ich keinen Sinn darin den Vertrag mit sportFive vorzeitig gleich um weitere 7 Jahre zu verlängern. Aber als jemand der keine Verantwortung trägt ist das immer schnell hingeplappert, sorry. Da gibt es dann ggf. finanzielle Zwänge, die man nicht anders lösen kann.
Als letzte Anmerkung noch, auch da habe ich absolut richtig gelegen in meiner damaligen Einschätzung, Ingo hat zugegeben, das er versucht hat den MSV wie ein Wirtschaftsunternehmen zu führen und ist genau damit auf die Nase gefallen. Das kann nicht funktionieren und hat ja auch nachweislich nicht funktioniert.
Die Chance zur Umstruktierung wäre jetzt - wieder einmal - da. Ich befürchte es werden erneut wieder die gleichen Wege gegangen.
Man müsste auch uns Fans einmal klar sagen, Leute es dauert mindestens noch 10 Jahre bis wir uns frühestens wieder dauerhaft in Liga 2 etablieren können. Dafür bedarf es einiger Jahre, in denen wir mit einem neuen Konzept, welches wir auch bei einem weiteren Abstieg nicht gleich wieder umstoßen, sondern dauerhaft verfolgen wollen.
Das will aber keiner hören hier, wir Fans sehen das meist als Tagesgeschäft und da muss immer die jeweils nächste Saison wieder Hoffnung da sein. Aber wir müssen eben auch mal festhalten das wir mit den bisherigen Strukturen bestenfalls immer Flickschusterei betreiben. Da wird dauerhaft nie etwas heraus kommen, hat man an den beiden Zweitligaufsteigen deutlich sehen können. Das sind Eintagsfliegen und werden auch welche bleiben.
Wir haben einen Wasserkopf in der "Verwaltung" - im sportlichem Bereich sind wir massiv unterbesetzt. Wenn ich jetzt nochmal dran erinnere, was der MSV eigentlich im Kern immer noch ist, nämlich ein Fußballverein, dann braucht man keine großartigen hellseherischen Fähigkeiten um zu erkennen wohin der Weg weiterhin gehen wird.
Es gäbe noch vieles mehr zu schreiben, aber dieser Beitrag sprengt ja jetzt schon den Rahmen hier
