Seit Mourinho zum ersten Mal als Trainer im internationalen Fussball aufgeschlagen ist, wurde sein kompromissloser Defensivstil, zu dem auch die beständige Provokation der Gegner gehört, allseits bekannt und gefürchtet. Und seitdem gibt es auch Menschen, die selbst sogar als Kommentierende über zu wenig Selbstkontrolle verfügen, wie heute Steffen Freund bei RTL, die gern so tun, als hätten seine Mannschaften es fast nie "verdient", in ein Finale einzuziehen. Das sagt man auch immer wieder über Atletico oder die französische Nationalmannschaft. Aus der direkten Verärgerung heraus ist das verständlich. Wenn aber dröhnend belehrender Kitsch in Dauerschleife dabei rauskommt, wie heute beim Kommentatorenduo des Dschungelcamp-Senders, wird es peinlich falsch.
Für mich was Leverkusen von Xabi Alonso einfach schlecht eingestellt auf das, was die Roma mit Mourinho nach dem im Hinspiel erzielten Eintore-Vorsprung nun mal bieten würde. Sprich in den Abschlüssen viel zu hektisch, mit viel zu vielen Beinen viel zu oft viel zu nah an der gegnerischen Box, viel zu erregbar aufgrund der zum Teil albernen Provokationen. Wer in so einer Partie dazu überwechselt, dem individuellen Gegner situativ eher einen mitzugeben, statt die Übersicht zu behalten und die entscheidende Lücke endlich auch zu finden, hätte irgendwie auch nix mehr davon gehabt, wenn die Nachspielzeit die von Freund erhofften 10 plus X Minuten gedauert haben würde. Denn alle Energie ging ja sowieso dafür drauf, sich beständig auf das tatsächlich das Sportliche unangenehm banalisierende Niveau der Gegner einzulassen. Den Schiri hier in die Verantwortung zu nehmen, ist eigentlich auch unfair. Die Roma-Spieler haben das Ausmass der Provokationen eben so "gut" dosiert, dass der ihnen nicht allzu viel Bestrafung beibiegen konnte.
Kein Tor in zwei Spielen, das ist jedenfalls zuguterletzt definitiv, wie man es auch immer dreht und wendet, zu wenig von Leverkusen auf dem angestrebten Niveau. Dabei müssten sich Völler und Alonso doch mit Spielverzögern echt allerbestens auskennen!