Highway to Love - 19.Juli

Heute um 12.00 Uhr ist auf NTV die Pressekonferenz der Polizei. Bin mal gespannt was die sagen.
Mein Gott das ist alles so furchtbar schlimm ich bin immer noch fassungslos.
Ich war zwar selber nicht dort aber irgendwie fühlt man sich mit betroffen , beim lesen der ganzen Berichte und Artikel kommen mir immer wieder die Tränen , größtenteils aus Trauer aber auch aus enormer Wut auf die Leute die das hätten im Vorfeld verhindern können.
Mein Beileid an alle Betroffenen.
 
Absolut amateurhafte Planung!

Hab mir auch grade den Plan angeschaut. Dieses Gelände ist sowas von ungeeignet unter den Vorraussetzungen wie sie dort geschaffen worden sind.

1. Hauptknotenpunkt ist der HBF. Der liegt aber auf der anderen Seite des Eingangs. Erster Fehler.

2. Ein zentraler Eingang/Ausgang. Absolutes No-Go!

Ich komme aus der Veranstaltungsbranche, aber hätte man mir den Lageplan damals in der Ausbildung im ersten Lehrjahr (Veranstaltungskaufmann) hingelegt und gesagt "wo ist der Fehler, wenn hier 1,4 Millionen Menschen kommen" ....


...Ich hätte auf den Tunnel gezeigt....


Mein Beileid den Angehörigen und gute Besserung den Verletzen...
 
Wenn sich die zuströmenden Besucher jederzeit im Fluss befunden hätten, wäre es nicht zu einer Panik gekommen.

Das Problem war einfach, dass Du nicht ernsthaft einen Tunnel benutzen kannst um zigtausende Menschen reinzulassen. Durch die Lautstärke in dem Tunnel, das enge Gefühl etc. allein da werden bei einigen schon panische Reaktionen hervorgerufen! Und wenn einige wenige da zuviel bekommen lassen sich manche davon anstecken....und das Ergebnis haben wir gesehen...
 
@Hausmeister
Dass Du auf Grund Deines Berufes die genauen Vorschriften und Definitionen vortragen kannst, ist ja durchaus interessant. Was an meiner Aussage "falsch" gewesen sein soll, erschließt sich mir trotzdem nicht. Ich habe geschrieben, dass das Veranstaltungsgelände nicht überfüllt war. Und das war es auch nicht. Das behauptet bislang auch niemand.

Wenn Du Dich mit Aussagen von Leuten, die vor Ort waren, befasst, erkennen diese das eigentliche Problem darin, dass es jeweils einen entgegengesetzen Besucherstrom lag. Auch die Polizei steht hier im
Kreuzfeuer der Kritik.

Um eklatante Fehler in Planung und Ausführung kommen wir in jedem Fall nicht herum.

Die Schließung des Veranstaltungsgeländes stand doch relativ früh fest.
Bereits um 15 Uhr musste klar sein, dass die Kapazität spätestens um 16 Uhr ausgeschöpft sein musste. Weshalb durften dann überhaupt noch Leute in Richtung des Veranstaltungsgeländes strömen? Man hätte frühzeitig verhinden müssen, dass noch mehr Leute in die Stadt bzw. in die Nähe des Veranstaltungsgeländes kommen.

Es ist sicherlich gefährlich, eine Menschenmasse zu stoppen. Noch gefährlicher ist es aber, sie einfach weiter in Richtung des Veranstaltungsgeländes mit seinem "engen" Tunnelbereich strömen zu lassen.

Aus meiner Sicht haben sich die Besucher anders als erwartet verhalten. Ich bin schon früh angereist, weil ich dachte, dass bereits um 12 Uhr nichts mehr geht. Da war der Zustrom aber noch überschaubar. Erst zur "Abschlusskundgebung" (17 Uhr) reisten viele an. Das Veranstaltunggelände und die überschaubare Zahl an Wagen war vielleicht für viele nicht attraktiv genug, den gesamten Nachmittag auf der LP zu verbringen. Ich denke auch, dass die Veranstalter mit diesem Besucherverhalten nicht gerechnet haben. Ebenso war überraschend, dass Zehntausende auf die Abschlusskundgebung gepfiffen haben und nach Hause wollten. An der Bühne war es zu eng und wenn ich ehrlich bin: Die Stimmung war den gesamten Tag einfach schlecht. Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich ein LP-Veteran bin. Genau genommen war es meine erste (und letzte) LP. Aber die Stimmung war sehr lau. Von Love und Peace war wenig zu sehen. Die Leute waren schon ab 15 Uhr teilweise aggro. Die Leute auf den Wagen haben wenig Stimmung verbreitet. Aufgesetzte Emotionen. Und echte Hingucker auf den Wagen gab es kaum. Es war ein gegenseitiges Fotografieren. Eine Massen-Foto-Shooting. Lächerlich.

Vielleicht haben sich die Besucherströme unerwartet verhalten, aber als Veranstalter muss man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
Das Versagen hat Menschenleben gefordert. Man kann nur noch für die Schwerverletzten beten, damit sie es packen.

Ich hoffe auch, dass sich die Stadt auf der PK nicht versuchen wird, allzu sehr rauszureden. Wenn wirklich alle, wie Du schreibst, durch einen Tunnel mussten, kann ich nur sagen: Kopfschuss. Ich bin ja weiss Gott kein Sauerland-Feind und ich finde es auch befremdlich, dass viele mehr über seinen Kopf als über die Toten reden, aber eines ist doch klar:

Eine solche Katastrophe überlebt kein OB. Das sollte Eure geringste Sorge sein! Das ist eine reine Formsache. Er muss seinen
Kopf als OB dafür hinhalten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Grundfrage, die sich jeder gestellt hat, war: Was machen sie mit den Menschen, die nicht aufs Gelände können? Und die Antwort war: Wir lassen Massen von Menschen durch einen KLEINEN TUNNEL Richtung Festivalgelände laufen. Entschuldigt mal, aber exakt dieses Szenario haben wir in großer Runde mit ein paar Leuten einen Tag vorher besprochen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es verdammt haarig werden könnte. Und wir sitzen alle nicht bei der Stadt, sondern sind nur Studenten, Lehrer und Angestellte. Ihr dämlichen Idioten. Nein, richtig, eine Massenpanik kann niemand vorhersagen. Ich kann aber ihre Wahrscheinlichkeit verringern. Und das ist nicht geschehen.

Immer noch vollends fertig, der Unglücksort ist 200m Luftlinie von mir entfernt. Ich fass es einfach nicht.
 
Wenn wirklich alle, wie Du schreibst, durch einen Tunnel mussten, kann ich nur sagen: Kopfschuss.

Der von dir gegannte zweite Eingang/Ausgang war lediglich für die Wagen und die Leute, die auf den Wagen saßen. Wir haben auch versucht da rauszukommen und wurden abgewiesen. Der trügerische Eindruck, dass es sich da um einen öffentlich gehandelt hat könnte u.U. dadurch entstanden sein, dass der unmittelbar nach der Katastrophe kurze Zeit geöffnet war, vermutlich als Notausgang. Vermutlich um einen weiteren Drang nach vorne zu verhindern, zu spät wie man sieht.
 
Wir gehen ja in vielen Dingen konform. Was ich mit der Korrektur Deiner Aussagen ausdrücken wollte ist, dass auch weitere Fehler gemacht wurden, die glücklicherweise keine Konsequenzen hatten. Wie zum Beispiel die Überfüllung des Festivalgeländes.
Bereits im Vorfeld wurde immer wieder behauptet, dass das Gelände für 500.000 ausgelegt sei. Das war es aber nunmal definitiv nicht. Es wurden dann zwar 500.000 auf das Gelände gebracht. Aber das war bar jeder Vernunft. Und das vorsätzlich.

Das Verhalten der Besucherströme war genau so zu erwarten wie es stattgefunden hat. Ein Besucher verlässt immer das Gelände da, wo er es betreten hat. Ausser er wird aktiv zu einem anderen Ausgang geführt.

Und der allergrößte Fehler war, dass eine 5 oder 6-fache Besucherzahl im Verhältnis zur vorhanden Kapazität im Vorfeld nahezu völlig ignoriert wurde.
Wenn ich weiss, dass ich ca. 1 Mio. Menschen nicht aufs Gelände lassen kann, muss ich, wenn ich schon die Veranstaltung nicht absage, zumindest Ausweichflächen schaffen. Z.B. eine zweite grosse Bühne auf den Parkplätzen des Wedaustadions.
Aber diesen Faktor einfach völlig unbetrachtet zu lassen geht einfach nicht.

Bezüglich der Konsequenzen, die es haben muss, mache ich mir noch keine Gedanken. Da wird die Staatsanwaltschaft tätig sein. Ich denke auch, dass Sauerland nun endlich gehen muss. Aber auch weitere Köpfe in Bauaufsicht und Ordnungsamt werden wohl zur Disposition gestellt werden.
 
Bei N-TV blenden sie inzwischen übrigens in dem Laufband am unteren Bildrand ein, dass das Gelände nur für 250.000 ausgelegt gewesen sei.
 
Es kann doch eigentlich gar keine Diskussion (mehr) darüber geben, OB das Gelände (bzw. die ganze Stadt) ungeeignet für eine Veranstaltung dieser Größenordnung war. Klar, war nicht genau abzusehen, wie viele Leute kommen würden. Dies aber hat der Veranstalter realitätsnah einzuschätzen, wenn bei solchen Events halt keine Eintrittskarten existieren. Zur letzten LP in Essen waren deutlich über 1 Mio. Menschen gekommen.

Insofern war allein schon der Güterbahnhof - Hausmeister hat dazu schon die treffende Rechnung aufgestellt - als Gelände vom Fassungsvermögen her völlig ungeeignet. Man hat das auch im Tagesverlauf schon immer klarer zu erkennende Risiko durch die Sperrungen letztlich schlichtweg umgeleitet auf die An- und Abmarschwege, so dass auf dem (nicht überfüllten) Eventplatz selbst nichts Dramatisches passiert ist.

Noch wissen wir im übrigen nicht genauer, was eigentlich so bei der Anfahrt - auch schon außerhalb des HBF Duisburg - bei/mit der Bahn los war. Auch hier können Probleme gelegen haben, die zu Stauungen mit danach regelrechten "Schwällen" des Zustroms führten. Logischerweise war eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Zustroms über den Tag hinweg gewünscht. Durch die unnötig langen Wege zum Gelände war dann aber eh praktisch nichts mehr kontrollierbar. "Entzerrt" ankommende Züge mit Ravern bedeuten eben NICHT, dass sich diese dann auch ebenso "entzerrt" zum Gelände bewegen und sich keine "Pfropfen" bilden. Derart lange Wege machen Kontrollen/Lenkungen natürlich um so schwieriger.

Fazit: Die Veranstaltung in unserer Stadt - vor allem trotz dafür ungeeigneter Infrastruktur - durchzuführen war ein eklatanter Fehler.
 
Morgen erstmal,

zufällig jemand noch Gestern Abend durch die Stadt gelaufen? Das war wie in einem apokalyptischen Endzeitfilm. Fast jede Seitenstraße war abgeriegelt und überall kamen Durchsagen der Polizei "Sie können die Stadt am HBF verlassen". Zwischen der Kremerstr. und dem HBF war komplett dicht aber ich konnte mit meiner Freundin durch eine Seitenstrasse trotzdem zur Eller Montan gelangen. Von da aus konnte man sogar auf das Festivalgelände und das wäre da oben schon für 250.000 verdammt eng geworden. Wir konnten komplett unbehelligt bis zum Grundewald laufen, ein polizist hat gefragt wo wir denn hin wollten und ich habe nur gesagt "Wir wollen zum Grundewald bzw. zur Heerstr". Aber was da am Grunewald und am "Unglückstunnel" (Wir liefen oben entlang) an Polizei und Rettungskräfte stand war unvorstellbar, das meiste war schon abgebaut und "abtransport" bereit aber ich habe soviel Blaulicht selten gesehn. Es war wirklich wie im Film, es hat nur noch die Bundeswehr gefehlt, die alles evakuiert. Wollte gestern noch eine Kerze an der Unglückstelle anzünden war aber nicht möglich.

Ich denke man kann sich nicht vorstellen was da "unten" abgegangen ist
 
Hätte man aus der ganzen Stadt eine Art Festival gemacht, mit der "ursprünglichen" Love Parade auf dem Güterbahnhof, mit einer Bühne auf der Königstr., mit einer Bühne auf dem Stadionvorplatz und den Aktionen im Böninger Park, Dellplatz etc, dann hätte man die 1,4 Mio "beschäftigen" können.

Ich habe gestern fasziniert Fotos von ausländischen Kennzeichen gemacht. Die Autos kamen aus Kanada (!), Tschechien, Frankreich, Italien, natürlich Holland, unglaublich viele ausländische Gäste kamen nach Duisburg um zu feiern. Und selbst die deutschen Gäste kamen aus allen Bundesländern. In Kasslerfeld war jeder kleine Parkplatz belegt, wir haben viele Fragen zum Weg zur Loveparade beantwortet. Die Leute waren locker drauf.

Nach den Aussagen im TV sind die Herren Sauerland, Rabe und selbst Schreckenberg nicht mehr tragbar.
 
Fakt ist doch einfach, dass die Loveparade für das Ruhrgebiet an sich schon ungeeignet ist!

Das Ruhrgebiet ist ein viel engerer und von der Infrastruktur her dichter besiedelter Raum als Berlin oder andere Großstädte, bei denen die Bahnen aus allen Himmelsrichtungen kommen können.

Das Ruhrgebiet ist auch viel enger bebaut, hier gibt es keine großen Alleen, keine Straßen für Militärparaden (wie in Berlin) etc.

Im Ruhrgebiet kommst du entweder aus dem Westen oder Osten...



Meine Prognose: Die Loveparade, wie wir sie kennen, wird es in der Form nicht mehr geben. Gelsenkirchen wäre gut daran beraten den schwarzen peter abzugeben für das nächste Jahr. Wenn selbst eine Stadt wie Duisburg die Loveparade nicht gebacken bekommt, wie soll das kleine Gelsenkirchen das ganze verkraften?

Loveparade in Berlin oder gar nicht mehr! :huhu:
 
Ich bin immer noch sprachlos! Die Leute die das zu Verantworten haben,müssen sofort zur rechenschaft gezogen werden!!! Wie kann man für über 1 Millionen Menschen nur einen Eingang haben,der zugleich auch noch Ausgang war???
Ich Versteh das einfach nicht. Die Organisation und Planung war einfach nur schlecht was man Gestern auch leider dann erfahren musste.
Aber wenn ich so nach denke,wären wir ne halbe stunde später dort angekommen,wären wir wohl mitten drin in der Panik gewesen.

Mein mitgefühl geht an die Angehörigen und ich hoffe das wenigstens die restlichen Schwer Verletzten es schaffen.
 
Die "eingerichtete" Hotline war und ist nix anderes als die generelle Service Nummer der Stadt, die sog. CallDuisburg. Die sind doch schon infrastrukturiell nicht für solche Anstürme gewappnet.

Ich möchte garnicht weiter über Schuld und Verantwortung sinnieren, ich bin immer noch recht mitgenommen und das obgleich ich nicht direkt vor Ort war. Ob es nun der Stress bezüglich der nicht zu erreichenden Leute gestern war oder die Nähe zu meinem Elternhaus, die mich so betroffen macht, ich weiß es nicht... Nach und nach kristallisiert sich auch raus, dass "meine" Leute 10 min vor der Panik auf das Gelände gelangten was das Gemüt sicherlich auch nicht beruhigt.

Ich kann mich nur wiederholen: Mein Beileid an Freunde und Angehörige der Opfer :hertha:
 
Vor einigen Tagen fuhr ich mit meinem Kumpel über die a59, als wir das Gelände sahen, schauten wir uns beide erstaunt an und fragten uns: Wo sollen denn all die Menschen hin ???? Nun war klar das das Gelände nur 200-300 Tausend Menschen verkraften könnne. Dann stellte sich die nächste Frage: Was machen dann die restlichen 1Mio Leute, die von weit weit weg kommen um die Loveparade zu sehen ? Für mich stand schon im Vorfeld fest das man dem Großteil der Besucher "ver.arschen" muss, da es unnmöglich ist diese auf Feier Feld zu führen. Hauptsache auf biegen und brechen das Dingen durchziehen. Absoluter Wahnsinn, 1 Eingang der gleichzeitig auch der Ausgang ist. Die armen Menschen, kamen zum feiern,alle waren gut drauf und dann sowas. Mein absolutes Mitgefühl den betroffenen Familien.
Richtig fand ich es trotzdem die Besucher einen weiten Weg vom HBF gehen zu lassen um zu entzerren. Aber man hätte definitv einige Bühnen in und um die Stadt herum aufbauen müssen um dort dem partywilligem Volk eine Ausweichmöglichkeit zu geben. Es war von vornherein klar das nur ein Bruchteil die LP sehen kann. Ich verstehe nicht warum man nicht die Besucherströme von der Düsseldorfer oder dem Sternbuschweg zb zum Stadion geleitet hat wo dann evtl auch Party gewesen wäre.
Ich bin immer noch total schockiert. Ich werde später mal zum Tunnel eine Kerze entzünden.
 
Gerade gelesen:

Nach der Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg mit 19 Toten und 342 Verletzten haben Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft die Planungsunterlagen zu der Techno-Party beschlagnahmt. Das berichtete die in Essen erscheinende „Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung“. Danach liegt unter anderem die Anzeige eines Feuerwehrmannes vor, der genau vor dieser Gefahrenstelle gewarnt hat, an der das Unglück passiert ist.
 
Hausmeister und Old School haben meiner Meinung nach schon sauber ausgearbeitet warum diese Katastrophe eingetreten ist.
Ich kenn den Tunnel an der Karl-Lehr-Str. und ich kenne auch das Gelände des Güterbahnhofs gut (zumindest als der noch in Betrieb war). Als ich gelesen habe, dass alle durch die zwei Auffahrten mußten/sollten, habe ich mich nur noch an den Kopf gepackt. Wenn ich es kanalisieren will, dann ein Eingang und ein Ausgang, die aber weit räumlich voneinander getrennt! Ich verstehe nicht warum man den Ausgang nicht zur alten Güterabfertigung (hat einen direkten Anschluß an den Kreisverkehr) gelegt hat, so hätte man Zu- und Abgang sauber getrennt.

Was im Tunnel passiert ist, kann ich mir zumindest ein wenig vorstellen. Ich habe ja im Bergbau gelernt und bin Skifahrer. Aus dem Bergbau kenne ich die kleinen "Tunnel", nichts anderes als eine aufgefahrene Strecke (Hauptverbindung Unter Tage), ist der Tunnel an der Karl-Lehr-Str. LKW´s kommen da ja gar nicht durch, gefühlt ist der nur knapp 3 m hoch, dazu die "abfallenden" Mauer, eben ein echtes Gewölbe. Wenn der Bereich voll ist und jemand Platzangst hat (hab ich bisher zweimal in Gondelbahnen erlebt), gibt es ganz fix einen Schneeballeffekt. Wenn Du keine Leute hast, die ganz schnell beruhigend einwirken können, stoppst Du die "Lawine" nicht mehr. Dazu kommen die Geräusche der Züge die im vorderen Teil ja auch über den Tunnel fahren. Dieser Zugang zum Gelände, sagt mir mein normler Menschenverstand, hätte niemals so in Betrieb gehen dürfen!
 
also ich denke, der fehler war der ZU-UND ABGANG zum gelände hin. ich war gegen halb 3 drauf und es war noch recht leer und auch später war es auf dem gelände an sich nicht überfüllt. und zwar, weil man kaum draufkam und viele aber schon wieder runter wollten...
 
Wo ich grad die australische Presseangabe seh... Ich hatte mich da gestern mit ner Gruppe Australierinnen unterhalten und die waren vollkommen begeistert... Es hätte so nen Imagegewinn für die Stadt werden können... :(
 
Ich war einfach nur froh, als ich meine Frau dort raus hatte. Es war einfach eine komplette fehlplaung alles durch diesen Tunnel laufen zu lassen. Unfassbar. Wir wollten da nur noch raus, weil wir angst hatten, dass die LP abgesagt wird und eine Pankik ausbricht.
 
Meine Eltern haben heute Nacht meine Schwester abgeholt in diesem Wirren.
Sie sind um 0:30 losgefahren und um 3:30 wieder angekommen.
Sie haben 5 andere mit genommen, die nicht mehr wussten wie sie nach Hause kamen.
Tausende andere Eltern aus den anderen Bundesländern etc haben ein Verkehrschaos verursacht ,weil sie alle persönlich ihre Kinder abholen wollten.

Mein Vater der selber Massenevents durchplanen muss, sagte sofort , das sowas nur in einem Chaos enden konnte.
Er guckte sich bei seiner Horrortour durch Duisburg auch die übrigen Strassenzüge an und wurde selbst Zeuge, der Planlosigkeit der Verantwortlichen ,
als alles nur noch in eine Richtung abtransportiert werden sollte , nachdem Motto : Hauptsache weg !
Sollte alles nach Düsseldorf verschifft werden, egal woher man kam. Es gab keine Ausweichparkplätze,kaum Versorgungsstrassen und Zugänge für Hilfskräfte.
Dafür gab es irreführende Schilder die dadurch noch viel nutzloser wurden als verwirrende Durchsagen dazu kamen.
Man landete einfach immer wieder beim HBF und dann passierte ....nichts.
Es standen hunderte Busse am HBF, allerdings wusste auf Nachfrage meines Vaters niemand der Fahrer wann und wohin es losgeht.

Meine Eltern sammelten 5 Jugendliche aus Münster auf die seit 4 Std. dort rumirrten und im Kreis liefen, eine Person war schon unterkühlt und musste erstmal behandelt werden.
Sie waren den Anweisungen gefolgt, wie sie sagten.Die Eltern der Jugendlichen nahmen sie dann bei Ruhrort auf,nachdem sie von Einsatzkräften nach Rheinhausen gelotst wurden.

Sauerland plus Planungsstab sollten sich nicht zu warm anziehen , denn ich würde die in die Wüste schicken !
 
..... Dieser Zugang zum Gelände, sagt mir mein normler Menschenverstand, hätte niemals so in Betrieb gehen dürfen!

Genau Omega, da stimme ich dir absolut zu. Für einen Zugangs,-und Abgangsweg, war dieser Ort völlig unzureichend und verantwortungslos gewählt.

Zu dem Thema:Fläche am Festivalort

Das, dass Gelände am Güterbahnhof allerdings zu klein gewesen sein soll, kann ich nicht bestätigen. Ich ahtte mir gestern die Übertragung im WDR ab 14.00h angesehen und hatte nie den Eindruck, das dass Gelände überfüllt wirkte. Auch diverse Telefonate mit Menschen, die gestern auf der LP waren bestätigen meinen Eindruck.

Sebastian:
Hätte man aus der ganzen Stadt eine Art Festival gemacht, mit der "ursprünglichen" Love Parade auf dem Güterbahnhof, mit einer Bühne auf der Königstr., mit einer Bühne auf dem Stadionvorplatz und den Aktionen im Böninger Park, Dellplatz etc, dann hätte man die 1,4 Mio "beschäftigen" können.

Genau da lag der zweite Kardinalsfehler. Die anreisenden Menschen wollten (logischerweise) auf das Gelände zum feiern. Diverse Alternativen, wie Beispielsweise deine oben genannten Vorschläge, hätten den Besucherstrom verteilt und den Druck von den Zugangswegen genommen.
 
Mein Beileid den Angehörigen der Toten und gute Besserung den Verletzten!

Habe mich mit 2 Mädels und einem Kollegen um 16 Uhr getroffen.
2 hatten Verspätung und wir sind eine halbe Stunde später losgekommen, als wir eigentlich wollten.
Ich nehme mal vorweg, die halbe Stunde hat verhindert, in eine Situation zu kommen, die 19 unschuldige Menschen das Leben gekostet hat.
Auf eine Weise, die ich mir grausamer nicht vorstellen kann, langsam erstickend, totgetrampelt.
Wenn ich da drüber nachdenke...


Wir sind dann los, und eigentlich hat der Weg schon Spass gemacht und ich hatte richtig Bock, obwohl das nicht meine Musik ist und ich viel zu alt dafür bin.

Bis Kremerstrasse/Ecke Düsseldorfer, da ging schon gar nichts mehr, Mädel auf die Schultern genommen und die hat gesehen, dass sich die komplette Düsseldorfer lang nichts mehr bewegte.

Erste Agressionen, Schlägerei, paar Idioten, die ala Sturmkommando in die Menge stossen.
Das ist so, bei 1 Million Menschen hast du 100 000 Idioten dabei!
Das weiss man, das überrascht nicht!
Hat mich hier schon überrascht, dass der Kantpark abgesperrt war. So wollte man also verhindern, dass der zugepisst wird.
Als Ortskundige sind wir dann Kremerstrasse, Musfeldstrasse und durch den Böniger Park. Fest davon überzeugt, dass spätestens hier ne Bühne mit Musik ist, wo man abfeiern kann, warten bis man wieder auf das Hauptgelände darf.
War aber nichts, das riesen Teil war gähnend leer.
Wir wollten feiern, und wie uns gings wohl allen.
Und feiern konnte man nur am Güterbahnhof, also weiter über Karl-Jares-Str. zur Düsseldorfer.
Erste "vermackte" Leute kommen uns entgegen, eine Aussage über eine Massenpanik nehmen wir ersteinmal nicht so Ernst.
An der Düsseldorfer, 200 m vom Tunnel gehts dann wegen Polizeisperre nicht mehr weiter.
Wie gesagt, halbe Stunde früher und wir wären da mitten drin gewesen!

Ich erzähle das, um auf einen Punkt zu kommen:
Die Masse der Leute war nicht das Problem!
Das Problem war der eine Zugang und die Tatsache, dass den Leuten Null Ausweichmöglichkeit gegeben wurde!
Man hat versucht, der Menge die kleinstmögliche Ausbreitungsmöglichkeit zu gewähren, damit die Parks nicht zugepisst werden!
Zusatzbühnen im Kantpark, im Bönigerpark, in der Innenstadt, auf Plätzen, usw., und die Massen können ausweichen, wenn der Zugang zum Güterbahnhof wegen Überfüllung gesperrt wird! Lasst die Menschen sich frei bewegen und niemand muss sterben!
Warum hat man das nicht gemacht?
Aus Kostengründen!
Aus Kostengründen mussten 19 Menschen sterben!
Weil sie von vorne bis hinten eingepfercht wurden!
Leute aus der ganzen Welt kommen hierhin, was sollen die machen, wenn, was klar war, der Güterbahnhof irgendwann voll ist?
Die gehen nicht einfach wieder nach Hause, wie ich dann später!
Was habt Ihr Euch dabei gedacht?
 
Wo ich grad die australische Presseangabe seh... Ich hatte mich da gestern mit ner Gruppe Australierinnen unterhalten und die waren vollkommen begeistert... Es hätte so nen Imagegewinn für die Stadt werden können... :(

glaub ich nun nicht mehr, laut radio war ein australier, chinese und ein italiener unter den opfern.
macht man ne halbe weltreise um party zufeiern und dann sowas....
und ja ich bin immer noch sprachlos
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schaller hat gerade das Ende der LP bekanntgegeben.

Jetzt kann der sich wieder in Ruhe seinem McFit-Imperium widmen.
 
Wie der Herr schon sagte gerade, die "eiern da rum".
Ok, die Staatsanwaltschaft ermittelt, aber der Herr gerade hat wirklich genau DAS endlich im Klartext allen an den Kopf geknallt, was schon im Vorfeld total paradox klingt.
 
also herr sauerland hat nach dieser pk jeden kredit verspielt. kann er nur eine platte auflegen? das ist ja zum kotzen
 
Ja, ich finde auch das Verhalten vom Herrn Sauerland unerträglich. Wie kann er in der PK ankündigen, später die Opfer in den städtischen Kliniken zu besuchen? Ich finde, der hat alleine Schuld und sollte zurücktreten. Da kann er noch so gut schauspielern indem er mit seiner Stimme wackelt und Tränen in den Augenwinkeln verdrückt. Mir macht der nix vor.
 
Unfassbar Peinlich. 19 Tote Menschen und die versuchen da nur Ihren eigenen Arsch zu retten!!!

Alle Verantwortlichen die diese Parade gegen alle Bedenken nach Duisburg geholt haben gehören eingesperrt. Das Blut der Toten klebt an euren Händen! Seht es ein und steht dafür gerade!

Die PK heute war eine einzige Farce. Ein Schlag ins Gesicht der Familien, die dort jemanden auf Grund von unzureichender Sicherheitsplanung verloren haben. Mir ist einfach nur schlecht!

Mein Mitgefühl ist bei den Angehörigen und den Opfern.

Hoffentlich werden diese Typen Angeklagt und sitzen für Ihre Großkotzigkeit und ihren Wahn dafür ein.
 
Falls sich irgendwer fragt, ob die PK was gebracht hat, lautet die Antwort standesgemäß "Nein"

Aufgrund laufender Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurde den Herren eine Argumentationslinie an die Hand gegeben, die jedes Konkrete verhinderte. Der WDR-Reporter sagte nach dieser Konferenz nicht umsonst sinngemäß: "Derartige Hilflosigkeit hab ich nur selten gesehen"

Manchmal musste der Pressesprecher einspringen, manchmal wurde getuschelt, um die nächsten Antworten abzusprechen. Hochgradig dilettantisch.

Sonderlob an die Presse, das ständige Nachbohren war von allen Seiten richtig gut. Ansonsten: Abwarten.
 
die pk war ne absolute beleidigung gegenüber den toten und verletzten.
gebe zu bin eigentlich einer dem sowas nie nahe ging, aber da ich fast dabei war, geht mir des auf den magen

weiß einer ob man zu den tunnel kommt und ne kerze abstellen könnte??? (nein ich will mir nich den platz anschaun, ich kenne den tunnel in und auswendig) nur tun mir die ganzen leute leid die wegen so id.ioten ums leben gekommen sind.

kann ja sein das der tunnel gesperrt is bzw das um dahin zu kommen
 
Die Aussagen bei der Pressekonferenz schienen nur ein Ziel zu haben: den Tunnel und die Engstelle am Eingang als vorher ersichtliche Gefahrenquelle kleinzureden.
Es seien nur 105.000 Menschen per Bahn angereist, das sei die einzig beastbare Zaht, die man habe. Und Mit der Bahn würden die Mehrheit der Besucher anreisen. Heisst dann, es waren insgesamt unter 200.000 Besucher.
Das Gelände sei nicht ausgelastet gewesen. Gleichzeitig hat keiner die tatsächlich genehmigte Besucherzahl auf dem Gelände gesagt, da ja damit belegt werden könnte, dass man vorher hätte wissen müssen, dass das Gelände zu klein ist und es sich in den Tunneln stauen wird.

Die Todesfälle hätten ja auch nicht in den Tunneln stattgefunden sondern im "nicht überdachten Bereich".

Ein großes Schmierentheater, mit dem einzigen Ziel, den eigenen Arsch zu retten. Ekelig!
 
Von meinem Vater weiß ich, dass zumindest die Feuerwehr und wohl auch die Polizei, seit Bekanntgabe, gegen diese Veranstaltung waren. Aufgrund Sicherheitsbedenken, schon allein, weil kein geeignetes Gelände vorhanden war. Aber die Politik und DuisburgMarketing (Die wollten das zu Anfangs im Innenhafen stattfinden lassen), haben es quasi durchgedrückt.



Er hat mir noch gesagt, dass ich nicht auf das Gelände soll, weil es nur den einen Eingang/Ausgang gibt und das in dem Tunnel ist. Gut das ich einmal in meinem Leben auf ihn gehört hab. Mir und meinen Freunden ist nix passiert, wir waren nämlich in Neudorf an der EINZIGEN Bühne/Float.
Mein Vater ist fertig mit den Nerven. War von gestern Morgen bis heute Morgen im Leitstand der Feuerwehr. Er hat von Bildern gesprochen die zu schlimm waren um sie im Fernsehen zu zeigen. So hab ich ih noch nie erlebt.:(

Meine kleine Cousine ist 10 Minuten vor der Massenpanik aus dem Tunnel wieder raus. Gott sei Dank.




PS:Aber sowas passiert wenn sich gewisse Herren ein Denkmal setzen wollen und nur Profit und PR im Blick haben.

Herr Sauerland, sie haben diese armen Menschen mit auf dem Gewissen, das ist meine ehrliche Meinung. Ich hoffe, sie können nie wieder ruhig schlafen.
 
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