ChristianMoosbr
3. Liga
@Schumi
Ich hab es ehrlich gesagt ein bisschen über, dass eine abweichende Sichtweise immer sofort als Schönrederei eingestuft wird. Natürlich gibt es im Allgemeinen auch Dinge, die ein Spieler quasi "routinemässig" beherrschen sollte, und die man ihm eigentlich nicht sonderlich als Bonus anrechnen braucht, wenn er dahingehend einfach innerhalb einer Normwertigkeit (was immer das im Hochleistungssport auch bedeuten kann) funktioniert. Wenn man es so sieht, dann ist die ganze Diskussion hier allerdings etwas schräg eingehängt - denn das Herauskommen beim Eckball, was angeblich vom unserem Torwart derart sträflich vernachlässigt worden sein soll, ist nirgends eine vorgeschriebene Routine. So etwas fordern nicht einmal voreilige Sensationsreporter als obligatorisch ein, und erst recht wohl nicht dann, wenn raumorientiert gedeckt wird, und entsprechend wenig Platz im Zentrum zu erwarten ist.
Natürlich kommt irgend ein Kirsten bei Aue immer raus, und viele finden das ganz toll. Auch wenn er bei acht Versuchen mindestens sechs Mal am Fliegenfänger hängt. Und natürlich ist unser Fromlowitz damals immer raus gekommen, und viele fanden das, jedenfalls zu Anfang, ganz toll. Aber die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte, so zwischen Starke und Wiedwald, und zuguterletzt sind wir immer mit risikovermeidenden, konservativen Goalies am Besten gefahren, jedenfalls drin geblieben
Was die Routine an sich angeht: würde dies in allen Teilen immer befriedigend funktioniert haben, die einzelnen Spieler in unserer Mannschaft also mehr auf durchschnittlichem Niveau der zweiten Liga funktioniert haben, selbst ohne zu glänzen, wären wir lange nicht dort, wo wir sind. Dass wir weiterhin ganz unten stehen, liegt für mich genau daran: dass wir zu lange in bestimmten Situationen nicht "normal", also dem gruppenüblichen Standard entsprechend, reagierten. Und dass wir in solchen Situationen wie zuletzt in Leipzig immer noch nicht abgeklärt genug sind, um uns auf im Training eingeübte Routinen zu verlassen, sondern gänzlich die Übersicht verlieren. Es klingt läppisch, ist aber für einen Neuling ein durchaus hochwertiger Anspruch, Routinen ans Laufen zu kriegen. Hiermit ist Gruev eindeutig unverändert befasst.
Die Leute, die in einer solchen Gesamtsituation schon Routine einbringen, deren Stärken und Schwächen beurteilbar bleiben, weil sie in einem gewissen Rahmen gut oder schlecht spielen, und durch eigene Fehler vor allem nicht völlig von der Rolle runter geraten, sondern diese abschütteln, sind diejenigen, welche Grundlagen für einen möglichen Klassenerhalt legen, selbst dann, wenn sie im Einzelfall auch mal an einem Tor schuld sind. In diesem Zusammenhang sehe ich Rata als einen unserer Rückhalte. Das bedeutet keineswegs, dass ich ihn für ein Goalie-Übergenie halte, aber diese Diskussion ist für mich auch eine, die man vielleicht bei Dortmund, auf
, oder in Leverkusen führen kann. Wir sind kein guter Verein für Genies, und waren lange nicht mehr in einer Situation, in welcher das Genialische Mass aller Dinge sein kann, oder sein muss. Aber Bröker spielt auch deswegen länger und öfter als Chanturia, weil er, trotzdem er klar auch Schwächen aufweist, erstens generell weniger Fehler macht, und zweitens, noch wichtiger, weniger Fehler immer wieder macht.
Ich mag Rata gerade deswegen, weil er für mich berechenbar ist, man seine Schwächen mittlerweile kennen könnte, und seine Stärke eben vorwiegend aus Routine besteht. Dies macht ihn in unserer Lage zu einem Rückhalt, und bestimmt etwa sein Verhalten in den eins-zu-eins-Situationen (daher mein Hinweis) in denen er völlig drauf pfeift, gut oder schlecht auszusehen, wie etwa der Selbstdarsteller Coltorti, der in der Situation mit Scheindhauer meiner Meinung nach viel zu früh agiert. Rata ist ein durchgängig konservativer Goalie. In den beiden inkriminierten Standard-Situationen mag es für ein geniales Goalie-Tier, wie du es womöglich mal gewesen bist, oder vielleicht Manuel Neuer es heute noch ist, möglich gewesen sein, die Fehler, die mindestens fünf andere machen, auszubügeln. Das ist allerdings eine Hochrisiko-Option und nicht etwas, was jeder vernünftige Torhüter einfach drauf haben muss, wie hier, aus welchen Motiven auch immer, zum Teil vorgetragen wird. An jedem Wochenende sieht man Torhüter auf jedem Leistungsniveau im Strafraum umherirren, die vergeblich versuchen, derartige Bälle einzufangen, und dabei nur ihre Vorderleute entscheidend abdrängen.
Hier gilt daher: wenn der Goalie rauskommt, muss er den haben, wenn er es sich nicht zutraut, sollte er lieber hinten bleiben. Ein Tor kann daraus so oder so entstehen, vor allem dann, wenn der Gegner sein Metier so gut beherrscht, wie es hier bei Leipzig der Fall zu sein scheint. Ursachenforschung, wie so etwas passieren kann, sollte beim Kollektiv anfangen, nicht beim Einzelnen, denn es handelt sich um eine hochkomplexe Situation. Am besten, man vermeidet so kurz vor knapp sowieso, noch Eckbälle zu kriegen, und wenn man welche kriegt, müssen die Zuordnungen eben stimmen, jeder Spieler muss seinen Rückraum im Blick behalten, im Raumdeckungsmodus müssen bestimmte Laufwege effizient zugestellt werden. Und natürlich muss man drauf achten, dass man den Leipziger Schwalbenkönigen nicht herausgestellte Beine etc. zur Verfügung stellt. Klar, bei all dem sieht auch der Teamplayer Ratajczak nur begrenzt gut aus. Aber ihn mal wieder individualtypisch für alles in Generalverschiss zu nehmen, halte ich ehrlich gesagt für absurd.
Eins aber bleibt darüber hinaus hoffentlich für alle gültig: Ratajczak ist immer noch ein Spieler unserer Mannschaft, ein Repräsentant der glorreichen Meidericher Zebras. Und Coltorti ist immer noch ein ätzender Legionär und Mateschitz-Schleimspurkriecher.
Ich hab es ehrlich gesagt ein bisschen über, dass eine abweichende Sichtweise immer sofort als Schönrederei eingestuft wird. Natürlich gibt es im Allgemeinen auch Dinge, die ein Spieler quasi "routinemässig" beherrschen sollte, und die man ihm eigentlich nicht sonderlich als Bonus anrechnen braucht, wenn er dahingehend einfach innerhalb einer Normwertigkeit (was immer das im Hochleistungssport auch bedeuten kann) funktioniert. Wenn man es so sieht, dann ist die ganze Diskussion hier allerdings etwas schräg eingehängt - denn das Herauskommen beim Eckball, was angeblich vom unserem Torwart derart sträflich vernachlässigt worden sein soll, ist nirgends eine vorgeschriebene Routine. So etwas fordern nicht einmal voreilige Sensationsreporter als obligatorisch ein, und erst recht wohl nicht dann, wenn raumorientiert gedeckt wird, und entsprechend wenig Platz im Zentrum zu erwarten ist.
Natürlich kommt irgend ein Kirsten bei Aue immer raus, und viele finden das ganz toll. Auch wenn er bei acht Versuchen mindestens sechs Mal am Fliegenfänger hängt. Und natürlich ist unser Fromlowitz damals immer raus gekommen, und viele fanden das, jedenfalls zu Anfang, ganz toll. Aber die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte, so zwischen Starke und Wiedwald, und zuguterletzt sind wir immer mit risikovermeidenden, konservativen Goalies am Besten gefahren, jedenfalls drin geblieben
Was die Routine an sich angeht: würde dies in allen Teilen immer befriedigend funktioniert haben, die einzelnen Spieler in unserer Mannschaft also mehr auf durchschnittlichem Niveau der zweiten Liga funktioniert haben, selbst ohne zu glänzen, wären wir lange nicht dort, wo wir sind. Dass wir weiterhin ganz unten stehen, liegt für mich genau daran: dass wir zu lange in bestimmten Situationen nicht "normal", also dem gruppenüblichen Standard entsprechend, reagierten. Und dass wir in solchen Situationen wie zuletzt in Leipzig immer noch nicht abgeklärt genug sind, um uns auf im Training eingeübte Routinen zu verlassen, sondern gänzlich die Übersicht verlieren. Es klingt läppisch, ist aber für einen Neuling ein durchaus hochwertiger Anspruch, Routinen ans Laufen zu kriegen. Hiermit ist Gruev eindeutig unverändert befasst.
Die Leute, die in einer solchen Gesamtsituation schon Routine einbringen, deren Stärken und Schwächen beurteilbar bleiben, weil sie in einem gewissen Rahmen gut oder schlecht spielen, und durch eigene Fehler vor allem nicht völlig von der Rolle runter geraten, sondern diese abschütteln, sind diejenigen, welche Grundlagen für einen möglichen Klassenerhalt legen, selbst dann, wenn sie im Einzelfall auch mal an einem Tor schuld sind. In diesem Zusammenhang sehe ich Rata als einen unserer Rückhalte. Das bedeutet keineswegs, dass ich ihn für ein Goalie-Übergenie halte, aber diese Diskussion ist für mich auch eine, die man vielleicht bei Dortmund, auf

Ich mag Rata gerade deswegen, weil er für mich berechenbar ist, man seine Schwächen mittlerweile kennen könnte, und seine Stärke eben vorwiegend aus Routine besteht. Dies macht ihn in unserer Lage zu einem Rückhalt, und bestimmt etwa sein Verhalten in den eins-zu-eins-Situationen (daher mein Hinweis) in denen er völlig drauf pfeift, gut oder schlecht auszusehen, wie etwa der Selbstdarsteller Coltorti, der in der Situation mit Scheindhauer meiner Meinung nach viel zu früh agiert. Rata ist ein durchgängig konservativer Goalie. In den beiden inkriminierten Standard-Situationen mag es für ein geniales Goalie-Tier, wie du es womöglich mal gewesen bist, oder vielleicht Manuel Neuer es heute noch ist, möglich gewesen sein, die Fehler, die mindestens fünf andere machen, auszubügeln. Das ist allerdings eine Hochrisiko-Option und nicht etwas, was jeder vernünftige Torhüter einfach drauf haben muss, wie hier, aus welchen Motiven auch immer, zum Teil vorgetragen wird. An jedem Wochenende sieht man Torhüter auf jedem Leistungsniveau im Strafraum umherirren, die vergeblich versuchen, derartige Bälle einzufangen, und dabei nur ihre Vorderleute entscheidend abdrängen.
Hier gilt daher: wenn der Goalie rauskommt, muss er den haben, wenn er es sich nicht zutraut, sollte er lieber hinten bleiben. Ein Tor kann daraus so oder so entstehen, vor allem dann, wenn der Gegner sein Metier so gut beherrscht, wie es hier bei Leipzig der Fall zu sein scheint. Ursachenforschung, wie so etwas passieren kann, sollte beim Kollektiv anfangen, nicht beim Einzelnen, denn es handelt sich um eine hochkomplexe Situation. Am besten, man vermeidet so kurz vor knapp sowieso, noch Eckbälle zu kriegen, und wenn man welche kriegt, müssen die Zuordnungen eben stimmen, jeder Spieler muss seinen Rückraum im Blick behalten, im Raumdeckungsmodus müssen bestimmte Laufwege effizient zugestellt werden. Und natürlich muss man drauf achten, dass man den Leipziger Schwalbenkönigen nicht herausgestellte Beine etc. zur Verfügung stellt. Klar, bei all dem sieht auch der Teamplayer Ratajczak nur begrenzt gut aus. Aber ihn mal wieder individualtypisch für alles in Generalverschiss zu nehmen, halte ich ehrlich gesagt für absurd.
Eins aber bleibt darüber hinaus hoffentlich für alle gültig: Ratajczak ist immer noch ein Spieler unserer Mannschaft, ein Repräsentant der glorreichen Meidericher Zebras. Und Coltorti ist immer noch ein ätzender Legionär und Mateschitz-Schleimspurkriecher.