Ich schreibe hier eher selten, lese mehr interessiert mit. Die Vorgänge um unseren Verein in den letzten Jahren schmerzen deshalb aber damit nicht automatisch weniger.
Zu den aktuellen Vorgängen:
Ich denke die Personalie Steffen sollte sich erledigt haben, satzungsgemäß ist die 14-Tage Frist versäumt und damit wird auch eine juristische Nachbearbeitung wenig erfolgversprechend sein.
Einen nicht nominierten Kandidaten kann man naturgemäß nicht ablehnen, ist aber einer Ablehnung gemäß Satzung gleichzustellen. Auch wenn sich dies nicht ausdrücklich in der Satzung so wiederfindet, kann man davon ausgehen, daß jede juristische Interpretation zu diesem Ergebnis letztendlich kommen wird.
Natürlich ist aber nicht auszuschliessen, daß Steffen versuchen wird, einen Klageweg einzuschlagen. Dies würde in der öffentlichen Wahrnehmung dem MSV auch zukünftig weiteres Vertrauen kosten und ich hoffe der Beteiligte verzichtet auf einen solchen Schritt, da ja auch er das Wohl des Vereins nach eigener Aussage ganz hoch ansiedelt.
Und es kann niemals zum Wohle des Vereins sein, wenn mittels Einstweiliger Verfügungen versucht würde, den Vorstandsvorsitz bis zu einer endgültigen Klärung (oder bis zum Ablauf der Bestellung) zu behalten.
In welcher Form Bock weiter arbeiten kann, ist dabei wohl eher sekundär. Auch hier würde ein Klageweg aber die öffentliche Wahrnehmung sehr negativ beeinflussen. Zur Not wird man ihn irgendwo im Vorstand „parken“ können, wo seine Einflußmöglichkeiten gegen Null gehen.
Tomalaks Rolle kann ich nach wie vor nicht einschätzen. Sollten Äusserungen wirklich gefallen sein, daß der AR „jeden Vorschlag seitens des Vorstandes ablehnen würde“ so werte ich solche Äusserungen als zurückhaltend formuliert äusserst bedenklich. Eine weitere Arbeit für den Verein in einer offiziellen Funktion würde ich damit auch ausschliessen wollen.
Dies bleibt aber zunächst mal als Vorwurf Steffens so im Raum stehen.
Insgesamt wird mir die Rolle des Aufsichtsrates trotzdem in viel zu viel Watte gepackt.
Ich schätze Leute wie Markus Räuber, Robert Philips u.a.
Ich weiß, sie arbeiten zum Wohl des Vereins.
Wenn ich aber 5 Leute gemeinsam losschicke, die alle nur das Beste wollen, heißt dies noch lange nicht, daß unterm Strich nur Positives dabei herauskommt.
Man sollte dabei nicht den Fehler machen, die Mehrheitsmeinung des Portals mit der öffentlichen Wahrnehmung gleichzusetzen.
Unterm Strich bleibt dort der Eindruck eines chaotisch, zerstrittenen Haufens in
Vorstand und Aufsichtsrat gleichermaßen.
Nicht jeder hat eine mehrjährige Diskussion über Verfehlungen von Alt-Vorständen hinter sich und will sich das auch gar nicht antun.
Die Vorgehensweise des Aufsichtsrates ohne Plan B ist für mich nach wie vor nicht nachvollziehbar und auch situationsbedingt nicht zu entschuldigen.
Jetzt Mitglieder des AR im Vorstand zu installieren, hätte allenfalls den Charakter eines Notvorstandes.
Ein solcher Vorstand wird niemals wirklich agieren können, er wird nur reagieren können, weil er sein ganzes Pulver (sein Vertrauen) schon im Vorfeld verbraucht hat. Der müßte erst mal eine lange Zeit daran arbeiten, um die Ausgangssituation für Veränderungen wieder auf den Stand des Vorjahres zu bringen.
Der Aufsichtsrat sollte deshalb mit aller Kraft an einer externen Lösung arbeiten, nur über diesen Weg kann der Verein verlorenes Vertrauen wieder zurückgewinnen, um schnell Fahrt aufzunehmen und um weitere notwenidige Veränderungen herbeizuführen. Ob das eine „Duisburger Lösung“ oder eine „große Lösung“ sein wird, da wird man jetzt sehen müssen, was man überhaupt hinbekommen kann.
Dumm gelaufen, das Ganze kann nun auch für den Verein nach hinten losgehen (wie schon so vieles andere vorher), aber in diese Situation hat man sich jetzt leider auch noch selbst manövriert.
Danke fürs Lesen dieses leider etwas zu lang geratenen Beitrags
