Stadtentwicklung Duisburg

"An der B8" kann man durchaus zu unterschiedlichen Preisen wohnen: Das Gefälle ist üblich, teuer im Süden (siehe Beispiel), mittel etwa auf dem Sternbuschweg, eher billig auf der Weseler Straße ...

Typisches Angebot für doppelt verdienende Pendler nach Döseldorf und wohlhabende Rentner. Für Nähe Sittardsberg trotzdem schon stolze Preise. Dazu noch der heimelige Biegerpark ganz in der Nähe ... :boris:
 
Bei den Mietpreisen heut zu Tage kannst besser kaufen wenn man etwas größeres braucht.
Im Umland von Duisburg gibt s die Häuser relativ günstig
 
Wie wohnt man denn für 4 Euro pro Quadratmeter?
Hm, ja wie wohnt man? Normal würde ich sagen. Hinter der Fassade. Die Lage ist halt bescheiden, es sei denn du stehst auf Abgase/Fahrzeuglärm und U79.
Hinter der Haustür wohne ich nicht anders als jetzt für 5,40€ halt nur am Acker. Da mußte auf regelmäßigen Güllegestank stehen.^^
Zum Vergleich, für 11€ bekommst du ne Neubaupenthausbude am Moerser Schloßpark, mit Terrasse usw...

Mir ist bei dem Artikel nur der Preis ins Auge gestochen, konnte mir nicht vorstellen, das bei der Lage solche Preise gezahlt würden.
 
Also was sie Düsseldorfer Landstraße und der Sittardsberg nicht brauchen sind noch mehr Autos. Da kommt man zu Stoßzeit so schon schlecht durch.
 
Aber ALLE Neubauprojekte rufen diese Preise auf.
Genau das war es was ich nicht nachvollziehen konnte. Scheinen da in Buchholz echt die D-Dorfer zu sein, die auf diese "Lage" stehen.
Meine Tante ist grade in Rheinhausen in ne Altengerechte Neubauwohnung gezogen, perfekt da sie im Rollstuhl sitzt. Die liegen bei 7,50€.
Das ist mehr richtung Mitte.

Es gibt zb. auch auf der Stormstraße 9-11 in 47226 Duisburg ähnliches für 7,50€, und das an einer Nebenstraße.
 
Ich verstehe die Diskussionen garnicht. Gibt genügend Duisburger, die sich im Süden sehr wohlfühlen, die meisten kommen aus dem Süden. Dass auch da Leute verändern möchten kommt genauso vor, wie im Norden... ich weiß, der Norden ist hier die heilige Kuh, ja, der Norden hat einige schöne Ecken, aber dennoch fühlen die meisten sich da am wohlsten, wo sie herkommen. So kann auch mal ein Run auf ein Neubauprojekt entstehen. Aber klar, vielleicht sind auch Düsseldorfer dabei, vielleicht auch Moerser, Mülheimer, Weseler,....
 
Oute mich hier mal als so ein "Düsseldorfer" der im Süden ein Haus gekauft hat.....

Aber was ist da so schlimm dran!? Komme ursprünglich aus Rheinberg, bin der Arbeit wegen vor 14 Jahren nach Düsseldorf gezogen (Miete) und hab dort jahrelang die MSV-Fahne hochgehalten. Irgendwann kam dann mal der Wunsch nach Eigentum in Form eines Hauses. In Düsseldorf nahe der Arbeit!? Ein Ding der Unmöglichkeit. Also in die Umgebung geschaut mit guter Anbindung an den Düsseldorfer Norden, dass ist in der Tat wichtig gewesen. Kleinstadt oder Dorf kam für mich nicht mehr in Frage. Daher mal im Duisburger Süden geguckt und auch recht schnell fündig geworden. Für mein Budget war tatsächlich ein Haus mit Garten drin. Ruhige Umgebung aber nicht weit von der City. Direkte Anbindung über B8, U79 oder S-Bahn. Wohne jetzt seit knapp 3 Monaten hier. Bisher nur nette Nachbarn kennengelernt, sehr viele Zebras rund herum ;). Und das alles auch noch "zufälligerweise" in kurzer Entfernung zur Arena.... Zebraherz was willst du mehr, ich bin momentan völlig zufrieden.

Klar, da ich jetzt nunmal keinen so schlecht bezahlten Job habe konnte man die inzwischen höheren Preise im Süden auch noch bezahlen. Aber wie schon an anderer Stelle erwähnt, wo ist das denn im Moment anders (Neubau wohlgemerkt!)? Viele andere hier aus dem Gebiet pendeln ebenfalls nach Düsseldorf, viele arbeiten auch in Duisburg. Aber alle fühlen sich in der neuen Umgebung wohl. Und das zählt doch letztendlich. Und für die Stadt bleiben unterm Strich ein paar Euronen dank neuer Steuerzahler hängen, die sich eben auch die für Duisburger Verhältnisse höheren Preise leisten können. Für die langfristige Stadtentwicklung braucht es vor allem neue Einwohner mit vergleichsweise höherem Einkommen. Duisburg muss versuchen da noch mehr von der Düsseldorfer Region abzufischen. Kann bisher auch nicht nachvollziehen was an der Lage im Süden so schlecht sein soll.... aber das ist halt meine Meinung. :)
 
Ich verstehe die Diskussionen gar nicht. Gibt genügend Duisburger, die sich im Süden sehr wohlfühlen, die meisten kommen aus dem Süden. Dass auch da Leute verändern möchten kommt genauso vor, wie im Norden... ich weiß, der Norden ist hier die heilige Kuh, ja, der Norden hat einige schöne Ecken, aber dennoch fühlen die meisten sich da am wohlsten, wo sie herkommen.

Geht oder ging es denn wirklich darum? :nunja:

Wäre vielleicht eine interessante Diskussion, wie sich einzelne Bezirke/Stadtteile Duisburgs entwickeln. Auch und gerade wie im zuletzt thematisierten Bereich des Erwerbs von Wohneigentum und der Mieten.

Konkret ging es doch zuletzt um ein Neubauprojekt an einer ganz konkreten Stelle (D'dorfer Landstraße 153) und die Angemessenheit der dafür aufgerufen qm-Preise für Miete/NK oder eben Eigentumserwerb. Zumindest mir ging es dabei überhaupt nicht um eine Kritik an der Gegend an sich - warum auch. Schließlich bin ich ausgewiesener Freund des Rechtsrheinischen unterhalb der Ruhr.

Dennoch müssen wir auch im genannten Bereich "Duisburger Süden" sehen, dass es doch deutliche Unterschiede in den einzelnen Ortslagen gibt. Beispiele: Wanheim ist nicht gleich Alt-Rahm und Ungelsheim nicht gleich Großenbaum. Entsprechend unterschiedlich sind die Preise, die nach marktwirtschaftlichen Mechanismen natürlich vor allem durch die Nachfrage geformt werden. Und wenn die Nachfrager vergleichsweise wohlhabend sind und solche Mieten wie im diskutierten Fall aufgerufen auch bezahlen, dann steigt eben das "ortsübliche Niveau" und findet Eingang in den Mietspiegel. Völlig egal übrigens, woher die Mieter nun kommen. Vor diesem Hintergrund wäre es dann mE sinnvoll sich zu fragen, welche Entwicklung Duisburgs Stadtteile nehmen.

Ist "der Duisburger Süden" etwa auf dem Weg BEI NEUBAUTEN kaum noch bezahlbaren Wohnraum zu bieten und wie wirkt sich das auf den Bestand aus? Wie sieht es mit der verkehrlichen Infrastruktur aus, wenn einzelne Lagen dort "verdichtet" werden? Wie steht es um weiteren Flächen- und Naturverbrauch durch neue Bebauung? Werden einzelne Stadtteile tendenziell zu "Schlafstädten für Pendler"?

Derlei Fragen rund um die Stadt(teil)entwicklung wären doch sehr diskutabel.
 
Als jemand, der grad versucht in Köln was zu kaufen, find ich die Diskussion um "bezahlbaren Wohnraum" in Duisburg einigermaßen witzig. Hier redet man bei ner netten Wohnung, ca. 100 qm, in der Regel von ner halben Millionen.
Die Preisentwicklung ist langsam nur noch abartig.
 
Kann bisher auch nicht nachvollziehen was an der Lage im Süden so schlecht sein soll.... aber das ist halt meine Meinung. :)
Es geht hier speziell um dieses Grundstück. Ich habe 35 Jahre im Süden gelebt, da gibt es sehr schöne Ecken, auch wenn die weniger werden. Nur diese "Lage" gehört definitiv nicht dazu.
 
In Rumeln z.B. ist es auch nicht viel billiger. Da bezahlst du auch für ne Eigentumswohnung knapp 100qm 300.000 + bei Neubauten

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Als jemand, der grad versucht in Köln was zu kaufen, find ich die Diskussion um "bezahlbaren Wohnraum" in Duisburg einigermaßen witzig. Hier redet man bei ner netten Wohnung, ca. 100 qm, in der Regel von ner halben Millionen.
Die Preisentwicklung ist langsam nur noch abartig.
Kann ich bestätigen. Wohne in BGL und hier rufen die nur fürs Grundstück 500 je qm auf. Neubau Wohnungen ETW werden für 5-7000 qm angeboten und innerhalb von 2-3 Wochen verkauft, bevor der erste Bagger ausgeschachtet hat. EFH wo die alten Inhaber sterben haben grosse Grundstücke. Haus abreissen und Neubau mit 8-12 ETW bauen und Du bist saniert.


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Als jemand, der grad versucht in Köln was zu kaufen, find ich die Diskussion um "bezahlbaren Wohnraum" in Duisburg einigermaßen witzig. Hier redet man bei ner netten Wohnung, ca. 100 qm, in der Regel von ner halben Millionen.
Die Preisentwicklung ist langsam nur noch abartig.

:eek: halbe millionen für eine Wohnung. Um Gotteswillen. Meine Schwester hat jetzt erst knapp ne halbe mio. für ihr Haus am Niederrhein bezahlt: 153 m² + 980m² Grundstück.
 
Ich verstehe aber diese ganze "Düsseldorfer Schleife" in der Diskussion dennoch nicht...

Anscheinend ist die Nachfrage doch auch bei den Preisen da hoch, also, wozu die Diskussion? Wenn die Leute bereit sind diesen Preis an diesem speziellen Grundstück zu zahlen, dann kann man der Meinung sein, dass man selbst der Meinung ist, dass der Wert sich nicht wiederfindet, los wirds der Verkäufer trotzdem.

Und, worum es mir ging: vielleicht sind auch Leute dabei, die aus der Ecke kommen und denen dieser Neubau, diese qm Preise wert ist. Von dort bist du genauso schnell in Ddorf, wie in DU-City.
 
Auch in einer verhältnismäßig armen Stadt wie Duisburg ist reichlich Bedarf und Interesse an hochwertigem und das heißt dann auch höherpreisigem Wohnraum vorhanden.

Alleine in meinem Umfeld haben in den letzten Jahren mehrere Leute Duisburg in Richtung Nachbarorte verlassen. Nicht, weil sie wollten, sie wären gerne geblieben. Aber sie haben nicht den qualitiativ hochwertigen Wohnraum gefunden, den sie sich gewünscht haben.

Hochwertige Bauprojekte werden in Duisburg weggehen wie warme Semmeln, Bedarf dafür ist da. Auch wenn es direkt an der B8 liegen sollte oder nahe einer Bahnlinie (Bsp.: https://www.neubaukompass.de/neubau/bernsteinhaus-duisburg/).
 
So lange es Dumme gibt die so horrende Summen für Eigentum bezahlen wird sich an den Preisen auch nichts ändern... Angebot und Nachfrage...alter Hut...der Süden war mir schon immer suspekt. Ein Hoch auf die Könige des Nordens ;-)
 
Wird auch mal Zeit dass diese Maklerbranche trocken gelegt wird. Da tummelt sich inkompetentes Gesocks ohne gleichen...musste ich selbst feststellen.
Und als Eigentum-Käufer sollte auch immer der den Makler zahlen der ihn bestellt, nicht der Käufer.
 
Das scheint leider die aktuelle Entwicklung in unserem Sozialsystem zu sein. Maximaler Profit.
Ich erinnere da mal an die Sozialpflichtigkeit des Eigentums.

Das Danke steht dafür, dass ich dir grds. zustimme, mag es auch nicht so wirken, so finde ich die ganze Preisentwicklung ebenfalls pervers und gehe davon aus, dass es irgendwann zum Knall kommen wird.
Dennoch ist das für mich vielschichtiger:
a) Wer ist auf den max. Profit aus? Allein der Vermieter oder muss er mit solchen Mieten kalkulieren, da die Erwerbskosten des Grundstücks schon unverhältnismäßig hoch+die jeweilige verbaute Ausstattung? (Ja, man kann den Abzweig zur Frage wählen, warum zahlt man so viel für ein Grundstück und warum muss man ggf. "Luxus-Ausstattung" verbauen...)
b) Ab wann zählt es als "Gemeinwohl"? Ich bleibe dabei, wenn es mehr Nachfrage als Angebot zu diesem Preis gibt, dann kann es ja eigentlich nicht an der kompletten Gesellschaft vorbeigehen oder wo ist mein Denkfehler? Würde man aufgrund der Preise künstlichen Leerstand generieren, wäre ich sofort zu 100% bei der Aussage..

Oder heißt Gemeinwohl in dem Zusammenhang, dass es preislich überall so sein soll, dass ein jeder die qm Preise zahlen kann? Denn das würde direkt bedeuten, dass der Staat subventionieren muss, sodass die Eigentümer zumindest +/-0 aus ihrem Geschäft rausgehen. Ansonsten bleibt die gestellte Frage im Raum, wo ist die Allgemeinwohlgrenze?
 
Ansonsten bleibt die gestellte Frage im Raum, wo ist die Allgemeinwohlgrenze?
Das können wohl nur Experten beantworten.
Insgesamt weiß ich nicht mehr, wie ich meine Gedanken zu diesem "Objekt" hier darlegen könnte.

Über die Preisentwicklung und die Warnungen vor dem platzen der Immobilienblase gibt es reichlich Material im Netz.
 
Für konkret das Objekt was hier Stein des Anstoßes war kann ich den aufgerufenen Preis auch nicht mehr nachvollziehen. Klar ist das auf dem Papier im beliebten Duisburger Süden, aber eben auch an der Kreuzung zweier enorm viel befahrener Hauptverkehrsstraßen, wo mit Sicherheit in den kommenden Jahren umfangreiche (und LAUTE) Sanierungsarbeiten fällig werden. Also auf den zweiten Blick gar nicht mal mehr so geil, vorsichtig formuliert.

Ohne mich jetzt allzu intensiv mit dem Duisburger Immobilienmarkt beschäftigt zu haben sehe ich das "Problem", dass der bezahlbare Wohnraum offenbar größtenteils in den "falschen" Stadtteilen existiert, wo die Leute kaum hinziehen wollen. Da gibt es dann Leerstände und Investitionsstau weil selbst günstige Mieten kaum erzielt werden können, zieht halt kein Schwein hin, weil da wohnt man ja nicht.
Dadurch steigt dann die Nachfrage in den "guten" Stadtteilen und ehemals normale Preise ziehen weiter an. Oder es werden so grausame Perversionen wie Acht-Parteien-Haus auf dem Grundstück eines ehemals großzügigen EFH hochgezogen, weil die Omma die die alte Bude bewohnt hat über die Wupper ist und die Erben beim Angebot des Entwicklers schwach geworden sind. So verlieren ehemalige dörfliche Vororte dann nach und nach ihren Charme, und wenn man wirklich noch mit einigermaßen Grundstück und möglicherweise sogar grün in der Nähe wohnen will braucht man viel Glück und Geld. Oder aber diese Lagen geben preislich irgendwann nach, weil sie durch zu viel Nachverdichtung und Legebatterien statt EFH/DHH das verloren haben was sie mal so beliebt und gefragt gemacht hat :glaskugel:

Insgesamt ist es in Duisburg aber noch echt human, da es eben noch bezahlbaren Wohnraum GIBT. Klar, nicht mit 3 Kinderzimmern und 2 Bädern mit Blick ins Grüne, ruhig und gleichzeitig mega Verkehrsanbindung für 500€ kalt, aber es gibt ihn.
Wenn ich mir hingegen angucke was in Münster mittlerweile noch als "Zentrum" oder "zentrumsnah" beworben wird und zu welchen Preisen :neutral: oder für welche bis vor wenigen Jahren absoluten Asibezirke von Düsseldorf und Köln mittlerweile Preise wie im Nobelpuff aufgerufen werden, das ist dann wirklich abgefahren.

Aber vielleicht ist das in Duisburg auch einfach ein Spiegelbild eines gesellschaftlichen Problems. Es gibt zumindest gefühlt genug Angebot an sehr teurem Wohnraum und an sehr billigem, der aber einen asigen Ruf hat. In den will niemand abdriften, den sehr teuren kann man sich aber oft nicht mehr leisten. Wo das wohl hinführen wird?! :glaskugel:
 
Wenn ich mir hingegen angucke was in Münster mittlerweile noch als "Zentrum" oder "zentrumsnah" beworben wird
Wo ist denn in Münster nicht zentrumsnah? [emoji28] Mit 15min Fahrrad zum Schloss wohne ich ja schon so ziemlich am äußersten Rand. Die Bauernschaften mal ausgenommen. [emoji1] In jeder anderen Großstadt würde das wahrscheinlich noch Zentrum oder Mitte heißen. Die Mieten sind natürlich nicht mehr feierlich.
 
Münster mag da ein Sonderfall sein, weil es halt einfach so winzig ist. Die Bauernschaften und äußersten Randbezirke mal ausgenommen könnte der Rest der Stadt eigentlich komplett als Zentrum durchgehen, wenn man die Maßstäbe einer Großstadt anlegen würde. Die sehe ich aber nicht als zutreffend an, da im Grunde alles außerhalb des Rings vom Lebensgefühl her eben nicht zum Zentrum gehört. Das hat sich früher auch in den Preisen wiedergespiegelt, mittlerweile eher kaum noch. Gievenbeck oder Kinderhaus sind für mich z.B. nicht "zentrumsnah", auch wenn sie das in KM zum Dom gemessen vielleicht sein mögen.

FÜR MICH ist Zentrum in Münster alles in noch einigermaßen Promenadennähe, zentrumsnah alles bis kurz außerhalb des Rings. Das war früher auch in Immobilienannoncen gängig, da ging alles was wesentlich außerhalb des Rings lag nur über den Preis oder weil das Objekt irgendwelche gesuchten Besonderheiten hatte.

Aber wir schweifen ab, vielleicht ergibt sich ja ein allgemeines Immobilienthema (Alles zu Immobilien :hrr:) wo der aktuelle Wahnsinn in Großstädten und beliebten Unistädten thematisiert werden kann.
 
Noch zum Outlet:

Falls es hier noch nicht erwähnt wurde: Das Grundstück an der A59 gehört nicht der Stadt Duisburg, sondern einem privaten Eigentümer (Kurt Krieger - Möbel Höffner). Er entscheidet, welche Musik gespielt wird, was mit der Fläche passiert. Entweder DOC oder weitere 10-20 Jahre Brachfläche. Da kann die Stadt nichts entscheiden.

Naja, die Stadt muss Baurecht schaffen. Sonst passiert dort nichts in Richtung DOC. Die Grundlage hat sie mit ihrem Ratsbeschluss Ende Januar geschaffen, der nun jedoch im Rahmen der Bundestagswahl bei einem Bürgerentscheid auf der Kippe steht. Wenn er kippt, ist es der Investor, der nichts entscheiden kann. :)

Da die Kampagne "Ja zu Duisburg - Kein DOC" viel mehr öffentlich in Erscheinung tritt, Unterstützung vieler Verbände wie der IHK erfährt, sich auf zahlreiche Sachverständige bezieht, Podiumsdiskussionen veranstaltet und der Tagespresse ihre durchaus guten Argumente diktiert, sehe ich das Stimmungsbild zunehmend contra DOC.

Wenn Investor Reinver und die Befürworter des DOC nicht mal langsam acht Wochen vor dem Bürgerentscheid stärker öffentlich mit ihren Argumenten in Erscheinung treten, ist das DOC chancenlos im Bürgerentscheid.

Ähnlich dürfte es sich in den Nachbarstädten verhalten, die sich auch keine Konkurrenz zu den eigenen Fußgängerzonen in die Stadt holen werden. Das Damoklesschwert, dass dann das DOC eben nicht in Duisburg, sondern 10 Kilometer weiter zu Lasten von Duisburg gebaut wird, sehe ich nicht. Da wird sich genauso Widerstand in der Bürgerschaft regen wie in Duisburg -vielleicht sogar noch mehr, weil der Krefelder und Moerser noch mehr an seiner City hängt (in Moers ohnehin politisch völlig undenbkbar das FOC, dort gäbe es schon keinen Ratsbeschluss mit CDU und SPD), der Mülheimer denkt an sein Rhein-Ruhr-Zentrum... Oberhausen setzt sich keine Konkurrenz zum CentrO dahin, Düsseldorfs Innenstadt boomt -da kann man es laufen lassen, wie es ist und wird niemals etwas tun, was diesen Boom gefährden würde.

Wer würde denn so kurz denken und sich mal einfach, einen City-Killer dahinstellen?

Ein klares "Nein" zu DOC würde seit Jahren auf der City lastende Investitionshemmnisse beseitigen. City Palais und Forum haben übrigens Mietverträge mit großen Ketten abgeschlossen, sodass in beiden Malls der Leerstand 2018 bei ungefähr 0% liegen wird. Wenn Klarheit in Duisburg herrscht, sehe ich Potenzial für weitere Investitionen. Leerstände und Probleme werden aber bleiben. Boomen wird Duisburg nicht so schnell, aber es wird sich eine lebenswerte, gewachsene Innenstadt erhalten.

Bei mir geht die Tendenz nach anfänglicher Unentschlossenheit beim DOC, wie man unschwer erkennen kann, immer klarer zu einem contra DOC. Dazu tragen selbstverständlich Aktionen wie die am Ende verlinkte bei.

Von der Pro-DOC-Seite hört man keine Argumente...

https://www.waz.de/staedte/duisburg/vorsicht-trojanisches-pferd-am-hbf-in-duisburg-id211224749.html

Interessant dort auch nachfolgender Absatz:

"Die fachliche Einordnung durch den Stadtforscher und Planer Rolf Junker ließ aufhorchen: Alles was es bereits im City-Handel an Waren gebe, komme zu 50% nochmal im DOC dazu. Die City und das DOC kommen zudem auf eine zu laufende Verkaufsstrecke von sechs Kilometern. Das mache der Kunde aber niemals mit, nach 1200 Metern mache er schlapp. Sprich: DOC und City würden immer zwei getrennte Systeme bleiben."

Und:

"Am deutlichsten sprach Prof. Hans Heinrich Blotevogel, Professor für Angewandte Geografie Universität Wien, einst alter Duisburger Uni-Prof: Das DOC komme so gefährlich und als pure Täuschung wie „trojanisches Pferd“ daher. Beide Zentren würden sich „kannibalisieren“, die Entfernung für den Fußgänger sei viel zu groß, es werde zu einer „reinen Umverteilung“ kommen und niemals zu einem Mehr-Effekt für die Stadt. Er sei er „entsetzt über die Leichtfertigkeit“, mit der die Politik handele."
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr gute Darlegung der Dinge...bin mittlerweile auch eher Contra DOC.

Müssen mal ne Abkehr schaffen in der Gesellschaft. Weg von zentralisierten Konsum mit Fressmeilen und kurzen Wegen. Der Mensch wird eh immer fauler. Vor 20 Jahren waren die Duisburger auch glücklich mit der Königstr, man hat immer alles bekommen...und wenn man fertig war noch ne Wurst oder ein leckeres Eis als Belohnung für den Marsch...
Heute gibts kurze Wege und dafür mehr zu fressen...
 
Ich bin weiter unentschlossen, ob das FOC Gefahr oder Chance für Duisburg sein kann.
Wobei ich denke, dass es keine 'reine Umverteilung' werden würde.
Ich wage mal zu prognostizieren, dass die große Mehrheit der FOC Besucher ansonsten eh keinen Fuß in die Duisburger Innenstadt gesetzt hätten. Die Mehrheit der Besucher wird aus dem Umland kommen, und nicht aus Duisburg selbst.
Von diesen zusätzlichen Besuchern wird sicher nicht die Mehrheit, aber ganz bestimmt ein spürbarerTeil auch einen Abstecher in die Duisburger Innenstadt machen.
Hier ist sicher auch die Marketingabteilung (gibt es diese?) der Stadt gefragt - den 'neuen' Besucher Duisburgs muss die Innenstadt schmackhaft gemacht werden.
Und neutral gesehen hat Duisburg eine oederntliche Innenstadt. Die breite Königstraße lädt zum Flannieren ein, der Knotenpunkt Forum / Stadttheater ist ein optisches Highlight.
Da würde etwas mehr Selbstbewusstsein sicher gut tun.
 
@Don Zebro

Aber die primäre Frage ich doch nicht einmal, wer von den Neukunden nach dem DOC auch die City besuchen würde (nachdem er ca. 2 Kilometer Verkaufsstrecke im DOC abgelaufen hat und immer noch Kraft sowie Lust hat :nunja: ), sondern wer von den Duisburgern überhaupt noch einen Sinn findet, in die City zu gehen, wenn er Mode, Parfum, Porzellan, Schuhe, Kosmetik, Haushaltswaren, Wohneinrichtung und Gastronomie auch günstiger im neuen DOC findet.

Noch einen Artikel der DOC-Gegner:

http://www.jazuduisburg.de/2017/07/22/die-maer-von-tod-und-stillstand/

Und Stadt-Marketing-Bashing ist in Duisburg so eine Sache. Die Stadt lebt gerade heute wieder und es gibt so viele Stadtfeste und Events in Duisburg. Die Leute kommen dann, aber sie kommen nicht mehr, wenn das leere Forum vor sich hinbröckelt, die goldene Leiter verblasst, das City Palais schließt etc... Dann brauch man auch nicht mehr diese schönen Stadtfeste in der City, die eine Symbiose aus Event, Einzelhandel und Gastronomie ausmachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wer von den Duisburgern überhaupt noch einen Sinn findet, in die City zu gehen, wenn er Mode, Parfum, Porzellan, Schuhe, Kosmetik, Haushaltswaren, Wohneinrichtung und Gastronomie auch günstiger im neuen DOC findet.
Aber das ist doch ein komisches Argument. Wenn die Kunden es nun mal besser finden als eine Innenstadt, was es zum Einkaufen meiner Meinung nach auch ist - günstiger, mehr "Erlebnischarakter" und geringerer Aufwand - müssen sich die Gegebenheiten anpassen, nicht die Kunden. Das ist Marktwirtschaft.

Das zu verhindern und den Kunden vorschreiben zu wollen, was sie besser finden sollen, halte ich für kein gutes Wirtschaftskonzept.

Käme ja auch keiner auf die ernsthafte Idee, Amazon zu verbieten, nur weil die Leute es angenehmer finden als in die Stadt zu gehen. Innenstadtshopping ist einfach nicht das Konzept für die Generation schnell, günstig, sofort und am besten ohne sich bewegen und angequatscht werden zu müssen. Ob wir das jetzt gut finden oder schlecht. Ich für meinen Teil würde mir nicht wenige dieser Einstellungen auch zuschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber das ist doch ein komisches Argument. Wenn die Kunden es nun mal besser finden als eine Innenstadt, was es meiner Meinung nach auch ist - günstiger, mehr "Erlebnischarakter" und geringerer Aufwand - müssen sich die Gegebenheiten anpassen, nicht die Kunden. Das ist Marktwirtschaft.

Das ist nicht Marktwirtschaft, sondern Kannibalisierung der eigenen historisch gewachsenen Innenstadt. DAS ist "komisch". Was du dann "unter den Begebenheiten anpassen" verstehst, sollte man ehrlich heraus sagen: Die City wird aufgegeben und zur Geisterstadt.

Und auch wenn ich nicht in Duisburg wohne, verstehe ich mich nicht als Exil, sondern Umfeld der alten Hansestadt und für mich ist es das Erlebnis, die boulevardartige Königstraße herunter zu schlendern, an Leerständen und Säufern (Alkverbot bringt wenig), aber auch an schönen Malls, guten Cafes und dem prächtigen König-Heinreich-Platz vorbei. Das ist mein Duisburg mit all seinen schönen und schlechten Seiten. Aber das ist echt Duisburg. Das ist gewachsen und kein schnell am Reißbrett entworfener dahin gesetzter Konsumtempel. Ich mag zwar gute Konsumtempel wie das Forum aber immer nur als Ergänzung und nicht als Ersatz der City. Erst recht wenn es "meine" City ist. Denn ich bin Lokalpatriot und das ist nicht komisch. Und man verkaufe mir bitte nicht die 450-Euro-Jobs im DOC statt zum Teil tariflich bezahlter Arbeit in der City als lokale Errungenschaft. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nichts was du schreibst widerspricht dem, was ich geschrieben habe. Man muss einfach differenzieren zwischen Emotionen, Traditionen, alten Werten, Verhaltensweisen früherer Generationen auf der einen Seite und Marktwirtschaft, Anpassung, Zukunft und neuen Werten und Verhaltensweisen auf der anderen.

Du sagst, ein DOC sei keine Marktwirtschaft, sondern ein Ausrotten der Innenstadt. Dabei sind die beiden ja kein Widerspruch. Es wäre Ausrotten der Innenstadt durch Marktwirtschaft. Nicht das DOC rottet die Innenstadt aus, sondern die offenbare Präferenz der Kunden für ein Outlet gegenüber einer Innenstadt. Weil du mit deinem Wunsch, beim Einkaufen Duisburg samt der Trinker und Abrissimmobilien zu sehen, nicht unbedingt in der Mehrheit bist, auch wenn er sehr schön heimatromantisch ist, was ich prinzipiell auch bin.

Ich bin ja ganz auf deiner Seite, ich liebe das Ruhrgebiet und verteidige es - zur Zeit in einem der größten und bekanntesten Duisburger Unternehmen, in dem ich erschrocken bin, wie viel Abneigung gegen Duisburg herrscht. Daher fürchte ich auch einen Verfall der Stadt durch noch mehr Leerstand und noch mehr Asis. Aber in diesem Fall meine ich, dass ein Festhalten an wohl heute schon eher mäßig besuchten Innenstadtgeschäften und ein Verbot von Marktwirtschaft in Form der Ansiedlung möglicherweise besser angenommener Kaufangebote (denn das ist es doch: Die Innenstadtfreunde haben Angst, weil sie fürchten und beinahe wissen, dass die Mehrheit den Einkauf im Outlet bevorzugen würde, ansonsten gäbe es ja für den städtischen Einzelhandel nichts zu befürchten) nicht die Lösung ist. Am Ende stirbt die Innenstadt mittelfristig trotzdem, weil die Leute sich nun mal mehrheitlich etwas anderes wünschen, aber mit ihr der gesamte Handel der Stadt, weil sie es dann im Internet oder in anderen Städten finden.

Tradition und Markt, wir kennen es aus dem Fußball, geht nicht immer zusammen. Historie interessiert in meiner Generation, leider eher die der Sky-Cristiano-Amazon-Handy-Zombies, wohl weniger Menschen als in früheren Generationen.
Ich meine, langfristig wird sich das schon regulieren. Und wenn die Zukunft der Innenstädte dann ist, dass die alten Geschäfte abgerissen und durch Wohnhäuser und Altenheime ersetzt werden, weil der Konsum sowieso außerhalb oder am Computer stattfindet, ist das vielleicht nicht schlechter als heutzutage, sondern nur anders.
 
Ähnlich dürfte es sich in den Nachbarstädten verhalten, die sich auch keine Konkurrenz zu den eigenen Fußgängerzonen in die Stadt holen werden.

Hier in Whopper Valley geht man den anderen Weg, hier in der City wird eins der größten deutschen Outlets (30.000 m² mit bis zu 150 Verkaufseinheiten) direkt am Döppersberg (Hauptbahnhof) errichtet und soll 2018 eröffnen. Durch das "City Outlet" verspricht man sich mehr Leben in der Innenstadt und vor allem Umsatz für die Gastronomie. Aber die kritischen Stimmen zielen ebenso wie hier auch auf die Zukunft des Einzelhandels.

WDR schrieb:
Der Einzelhandesverband hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Auswirkungen des geplanten Zentrums am Rande der Innnenstadt auf das übrige Geschäftsleben in der Innenstadt untersucht. Ergebnis: Durch das FOC komme keine zusätzliche Kaufkraft nach Wuppertal; sie werde lediglich umverteilt - zum Nachteil der bisherigen Einzelhändler.

Artikel

City-Outlet: Handels-Killer oder Frequenzbringer?
 
@MS-Exilzebra

Dass sich unsere Ansichten widersprechen, habe ich ja nicht geschrieben.
Nur wird aus deinem weiteren Beitrag nochmal deutlicher, dass du die Streitfrage
meines Erachtens recht eindimensional betrachtest, und zwar aus
marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten, gegen welche ich mich übrigens
keineswegs versperren will. Ich bin ganz bestimmt kein Kommunist. ;)

Markwirtschaft legitimiert alles? Nein. Marktwirtschaft braucht Grenzen und hat Grenzen,
wie du auch in unserem Heimatfall expemplarisch siehst: Baurecht, Bürgerbegehren...

Auch das wenig nachhaltige und an kurzweiligen Reizen (neu & billig) orienierte, manchmal
uninformierte Konsumentenverhalten legitimiert nicht alles.

Stadtplanung ist mehr als das Nachgeben zwischenzeitlicher Nachfrage und Trends.
Stadtplanung ist Verantwortung auch gegenüber dem Erbe, das uns hinterlassen wurde
und die Verantwortung diesem gegenüber. Ohne eine gehaltene Verbindung zu Geschichte,
Tradition und Werten sind wir nichts und werden untergehen. Oh, jetzt wird es schon sehr grundsätzlich,fast schon philosophisch. ;)
 
Hier in Whopper Valley geht man den anderen Weg, hier in der City wird eins der größten deutschen Outlets (30.000 m² mit bis zu 150 Verkaufseinheiten) direkt am Döppersberg (Hauptbahnhof) errichtet und soll 2018 eröffnen. Durch das "City Outlet" verspricht man sich mehr Leben in der Innenstadt und vor allem Umsatz für die Gastronomie. Aber die kritischen Stimmen zielen ebenso wie hier auch auf die Zukunft des Einzelhandels.



Artikel

City-Outlet: Handels-Killer oder Frequenzbringer?

Klingt wie Bad Münstereifel, wenn es in der City und nicht am Rande ist! Ein Outlet als Bestandteil der Innenstadt? Das kann funktionieren wie in Bad Münstereifel.
 
Das viel gravierende Problem ist, dass hier eine Entscheidung gefällt wird, die Duisburg für die nächsten 30-50 Jahre prägen wird. Gleichzeitig sind solche DOC aber nach 10-15 Jahren durchfinanziert und werden verkauft.
Man sollte nicht davon ausgehen, dass das DOC hier länger als 20-25 Jahre steht, die Innenstadt wird aber auf Jahrzehnte kaputt gemacht.
Das muss man sich klar machen.
Hier wird keine Entscheidung getroffen die man mal eben, wenn es vielleicht nicht funktioniert, wieder rückgängig machen kann.
Man hat jetzt den Status einer Innenstadt die okay ist, mit einigen Lücken im Sortiment. Aber die durchaus in den kurzen Phasen, in denen keine Großprojekte außerhalb der City geplant waren, gezeigt hat das eine Entwicklung wahrscheinlich ist. Und dazu ist sie durch Feste, Veranstaltungen, Cafes und Restaurants lebendig. Das setzt man aufs Spiel für eine Heuschrecke.

Zusätzlich möchte ich auch nochmal auf die weitere Vernichtung von öffentlichem Raum hinweisen, sollte das DOC gebaut werden.
 
Ich finde diese Entscheidung ziemlich schwierig. Und ich bin mir selbst sehr unschlüssig... Intuitiv war ich zu Beginn dagegen, und habe auch für das Bürgerbegehren unterschrieben. Intuitiv bin ich auch immer noch irgendwie dagegen, nur entscheide ich lieber mit dem Kopf als aus dem Bauch. Und der Kopf sagt mir, dass die Duisburger Innenstadt eben mitnichten ein großer Magnet ist. Selbst für die eigene Stadt nicht. Das wurde zuvor auch schon alles hier disktutiert. Und vielleicht ist das DOC dann doch die einzige Chance, noch in die Phalanx der regionalen Ruhr-Einkaufswelten Centro, Essen-Innenstadt und Westenhellweg einzubrechen. Zumal selbst die niederrheinische Konkurrenz in Gladbach massiv aufgeholt hat, und wir im Süden auch noch Düsseldorf haben... Schwierig. Ich würde gerne mal Argumente sammeln:

Was spricht denn gegen das Outlet-Center?

- Anzunehmende weitere Verwaisung der Innenstadt
- kaum Schaffung zusätzlicher Einnahmen für die Stadt Duisburg (vgl. CentrO) durch Steuern
- kaum Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze durch das Nullsummenspiel zwischen denen, die im DOC entstehen und denen, die in der Innenstadt wegfallen
- Risiko, eines der besten innenstädtischen Grundstücke im Ruhrgebiet einer Totgeburt zum Opfer werden zu lassen
- prinzipiell unsichere Zukunft massiver Einzelhandelskonzepte durch Internet und zunehmende Anzahl von Outlets
- widerspricht dem Gedanken auf ein "Recht auf Stadt" (Henri Lefebvre)

Was spricht für das DOC?

- Keine größeren Auswirkungen für die Duisburger Innenstadt zu befürchten, da diese sowieso keine überregionalen Kunden anzieht und die kommende Kernkundschaft aus Duisburg-Süd und Mitte erhalten bleiben wird
- entsprechend daher ein Plus an Steuereinnahmen, Arbeitsplätzen, evtl. infrasturkturelle und wohnliche Aufwertung der näheren innenstädtischen Umgebung
- eventueller "trickle down"-Effekt, dass sich vielleicht doch manch überregionaler Besucher in die Innenstadt oder umgebende Gegenden verirrt und so im Gegenteil für dringend notwendige Belebung, gerade in gastronomischer etc. Hinsicht sorgt
- überregionale Werbewirkung, die die Königstraße niemals erreichen wird, evtl. mal wieder ein wahrgenommenes positives Zeichen aus der Stadt Duisburg selbst
- "wenn es nicht hier entsteht, dann entsteht es woanders in der Nähe"
- "wenn das DOC nicht kommt, passiert wieder gar nichts"

Das die Argumente sich inhaltlich teilweise widersprechen ist Absicht. Es würde mich freuen, wenn hier noch Punkte ergänzt oder hinzugefügt werden. Mir hilft Visualisierung oftmals ungemein beim Entscheiden und Abwägen, weil die Argumente so besser diskutieren kann innerlich, und evtl. auch mit anderen hier. ;)
 
Und der Kopf sagt mir, dass die Duisburger Innenstadt eben mitnichten ein großer Magnet ist.

Ist sie nicht und muss sie auch nicht sein.

Aber es ist UNSERE historisch gewachsene Innenstadt mit König-Straße, Kuhlenwall mit mittelalterlichen Schäferturm, mit Sonnenwall, König-Heinrich-Platz, Stadttheater, Spielcasino, Cafe Dobbelstein, den beiden Warenhäusern, den Brunnen, Harders, König-City, dem "Geier" als Treffpunkt vieler MSV-Fans, den Stadtfesten...

Ich kann nicht verstehen, dass man das alles bereit ist, aufs Spiel zu setzen. Schon gar nicht als jemand, der im Stadion dem
Stadionsprecher auf "MSV" lautstark mit "Duisburg" antwortet.

Nur weil die City kein Magnet ist? Haben denn nur Magnete ein Recht fortzubestehen? Was ist eigentlich mit Fußballvereinen, die kein Magnet wie Dortmund oder Bayern sind? Muss man deren Austausch unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten auch hinnehmen?

Zurück zur City: Warum soll sie nicht einfach nur geschützt werden, weil sie UNSERE City , UNSERE Heimat ist und die Königstraße schon seit Ewigkeiten das Herz UNSERER altehrwürdigen Stadt ist? Warum muss heute alles Magnet, Hochglanz und auf Augenhöhe mit der ärgsten Konkurrenz sein und dieser am Besten noch das Wasser abgraben? Der Wunsch nach überregionaler Bedeutung, ja, ja. Man bekommt diese nicht durch ein dahingeklatschtes DOC, sondern hat diese bereits durch Hafen und Stahl. Die Duisburger sollten mal stolz darauf sein, was sie sind und haben.
 
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Da ich sowieso nicht wahlberechtigt bin, halte ich mir da mittlerweile raus. Kann da nur für uns sprechen, wir wären halt mal ins neue Outlet gefahren, in die City wie sie zur Zeit ist, fahren wir nicht mehr.
Wir werden auch mal in das nach Wuppertal fahren, wenn es fertig ist. Wobei wir da auch länger nicht waren. Früher öfters mal in Elberfeld gewesen, weil ich dort jahrelang gearbeitet habe und täglich meine Mittagspausen dort in der Innenstadt verbracht habe. Sowas bindet, mittlerwerweile aber zu weit weg.
Ist aber auch so, das wir wohl nicht mehr zur Zielgruppe der Duisburger Innenstadt gehören, genauso wie des RRZ, nach den letzten Veränderungen dort. Dort waren wir sonst Regeläßig, grade bei schlechtem Wetter.
Meine letzten Besuche in Duisburg, zeigen aber zb. für den Kaufhof ein düsteres Bild. Bei meinen letzten 3 Besuchen dort, war ich jeweils fast der einzige Kunde. Beiweitem entfernt was da an Kundschaft rumrennen müsste und früher unterwegs war. Kann natürlich sein, das das tote Zeiten waren, aber vielleicht hat hier noch jemand nen Eindruck von der Lage dort.
 
Ich äußere mich da mal als "externer" der nie in Duisburg gewohnt hat aber mit Dinslakener Wohnsitz im direkten Einzugsbereich der Duisburger City lebt:

Wir sind Früher öfter mal in Duisburg zum flanieren/einkaufen in die City, das letzte Mal haben wir das (damals schon nach langer Zeit mal wieder) zur Eröffnung des Forums (2008?) gemacht. Seitdem gab es für uns nullkommanull Anreize die Duisburger City anzusteuern (ok stimmt nicht ganz denn wir waren 2009 bei Scholt n Anzug kaufen, ist in meinen Augen aber ein Sonderfall den man wirklich nicht oft wiederholt ;-) ).

Wenn ich überlege wie oft ich in dem Zeitraum im Centro, im Berocenter, am Sterkrader Platz, im RRZ, in Essen (nicht nur Limbecker Platz!) zum einkaufen unterwegs gewesen bin...auf die Besuche wird Duisburg in der aktuellen Konstellation in 100 Jahren nicht kommen können!
 
[..]Wenn ich überlege wie oft ich in dem Zeitraum im Centro[..]

Da muss ich mich leider anschließen, allerdings aus völlig anderen Beweggründen. Für mich ist die Duisburger City weiterhin sehr reizvoll, es ist halt was völlig anderes in der Ungedrungenheit zu flanieren, verschiedene Seitenstraßen entlangzuschlendern oder zwischendrin mal einfach ein Päusken zu machen, als im Centro von Laden zu Laden zu marschieren.
Der Hauptgrund, warum ich meine Duisburg City Besuche so drastisch reduziert habe ist ganz einfach der benötigte Zeitaufwand. Ich bin zwar i.d.R. binnen 15min in der City, Wochentags dann aber gerne mal 60 und mehr Minuten auf der Bahn in Richtung Norden unterwegs, wenn es nach Hause gehen soll. Die innerstädtischen Strecken sind ja auch keine Lösung. Hier sehe ich jedoch mittel- und langfristig keine Lösung. Die Situation könnte sich mit FOC sogar noch verschärfen...
 
Ich äußere mich da mal als "externer" der nie in Duisburg gewohnt hat aber mit Dinslakener Wohnsitz im direkten Einzugsbereich der Duisburger City lebt:

Wir sind Früher öfter mal in Duisburg zum flanieren/einkaufen in die City, das letzte Mal haben wir das (damals schon nach langer Zeit mal wieder) zur Eröffnung des Forums (2008?) gemacht. Seitdem gab es für uns nullkommanull Anreize die Duisburger City anzusteuern
Dann oute ich mich jetzt mal als "Externe", die ebenfalls nie in Duisburg gewohnt hat, aber regelmäßig hier einkaufen geht.

Die von Dir angegebenen Zentren - allen voran das Centro - betrete ich nur, wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässt. Es gibt gaaanz wenige Geschäfte, wegen derer ich ca. alle fünf Jahre mal hinfahre. Dann aber nur hin, in den betreffenden Laden und schnellstens nach Hause. Auch kostenloses Parken kann mich da nicht entschädigen. Ich finde die Atmosphäre in diesem geschlossenen Tempel einfach gruselig. Die Geräuschkulisse aus Fußgetrappel, Unterhaltungen und lauter Musik aus jedem zweiten Laden nervt mich unsäglich. Der Lärm kann ja wegen des Daches nirgendwo hin!
Da ich nicht aus Zucker bin, schaffe ich es auch bei Regen in Innenstädte, wobei man in Duisburg ja wegen der teilweisen Überdachung noch ganz gut aufgehoben ist ;)

Ich war neulich übrigens zum zweiten Mal in meinem Leben in Roermond und kann den ganzen Hype nicht ansatzweise verstehen. Mein Mann und ich sind mit festem Wunschzettel und Kaufabsichten hingefahren. Gefunden haben wir.... nichts! Ok, die wirklichen Designer-Läden sind vom Stil auch nicht so ganz unsere Kragenweite, aber in Sport- und Outdoorgeschäften werden wir vor dem Urlaub üblicherweise immer fündig. In Roermond aber waren die gesuchten Damenklamotten entweder in Größe 32-34 (Übersetzung für Männer: XXS) oder ab Größe 44 (XL) erhätlich. Für mich als Durchschnittsfrau war wirklich so gut wie nichts da. Auch mein Mann hätte ca. 40 Kilo zunehmen oder um 40 cm schrumpfen müssen, um eine passende Hose zu finden.
Dazu fand ich die Preise auch im Outlet noch absolut abenteuerlich. Bei vielen Sachen hatte ich den Eindruck, dass da vorher künstlich hochgerechnet wurde.

.... auf dem Rückweg sind wir also im ehemaligen Watzmannladen in Duisburg eingekehrt und haben großzügig eingekauft :D

Die Anbindung der Innenstadt an das Outlet ist in Roermond übrigens wirklich super! Der Weg ist aber auch einfach kurz, das ist in Duisburg so nicht machbar...
 
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Ist zwar nicht Duisburg, aber da das Thema ja hier auc hoft shoppen ist: https://www.derwesten.de/staedte/mu...chaefte-schliessen-ebenfalls-id211349417.html
Rhein-Ruhr-Zentrum: McDonald's seit Samstag dicht - zwei weitere Geschäfte schließen ebenfalls

Im RRZ ist aus unserer persönlicher sicht in den letzten Jahren alles falsch gemacht worden was man nur falsch machen kann. Als wirklich von uns aus gesehen, andere mögen es nun besser finden wie es jetzt ist.
Warum sind wir oft dorthin gefahren? Unabhängig vom Wetter. Du kannst die Blagen einfach laufen lassen. Große Karstadt Spielwarenabteilung mit großem Sortiment. Kartstadt Technikabteilung, ich hab da mal ne Waschmaschine gekauft^^. Großes Zoogeschäft. Spielwarenhandel. Intersport...Samstags nach dem shopping noch schnell bei Tengelmann rein und Lebensmittel fürs Wochenende mitnehmen.

Das alles außer Wetter und Blagen laufen lassen wurde in den letzten Jahren von der RRZ Leitung abgeschafft, es wurden Jahrzehntelange Pachtverträge nicht verlängert, und das ganze Dingen zu nem....ja keine Ahung Shopping für 20 Jährige? Umgebaut? Naja, wir fahren nicht mehr hin, außer zum Kindertrödel.
 
Hatte das RRZ eigentlich als einzig relevantes Einkaufszentrum überhaupt im Umkreis abgespeichert. Herrenausstatter, Eterna-Laden..., da hat es noch Sinn gemacht hinzufahren. War jetzt schon länger nicht mehr da. Hat sich das geändert?

Edit: Nen Mäcces, Edeka und nen Blumenladen bräuchte ich da jetzt auch nicht wirklich.
 
Kann ich dir garnicht sagen. Weil Spielwaren, Zoo, Sport und Technik weg sind ist es für uns halt nix mehr. Ich glaube der Trend sollte mehr richtung Kleidung gehen, also vielleicht für dich besser als vorher.
 
Der Hauptgrund, warum ich meine Duisburg City Besuche so drastisch reduziert habe ist ganz einfach der benötigte Zeitaufwand. Ich bin zwar i.d.R. binnen 15min in der City, Wochentags dann aber gerne mal 60 und mehr Minuten auf der Bahn in Richtung Norden unterwegs, wenn es nach Hause gehen soll. Die innerstädtischen Strecken sind ja auch keine Lösung. Hier sehe ich jedoch mittel- und langfristig keine Lösung. Die Situation könnte sich mit FOC sogar noch verschärfen...
Die Verkehrssituation ist ein sehr wichtiger Punkt. A40-Brücke soll erst in 2023 vollständig fertig sein, der Neubau der Berliner Brücke erst irgendwann um 2030. Wenn der Umbau des Kreuzes Kaiserberg beginnt, wird es dort sicherlich nicht besser werden

Ich möchte darauf hinaus, dass ich mir zum Beispiel als Moerser dreimal überlegen würde, ob ich mich zuerst 20-30 Minuten in den Stau nach Duisburg stelle und dann läuft es auf dem Rückweg genauso.
 
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