Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Höhner ist Mittelfeldspieler, den muss das auch schmerzen, wenn da SO wenig kommt.
Der Mann hat paar Spiele in der Oberliga gemacht, was soll dem schmerzen, das Niveau vom MSV kennt er nicht mal im Ansatz.
Ich bleibe allerdings auch dabei, dass das heute ab einem gewissen Punkt einfach besch...en gelaufen ist - und diese zwei Tore einfach nicht fallen dürfen.
Naja aber gegentore passieren und das 2:2 fand ich auch gut gemacht. Aber klar waren schon soweit besser das wir eigentlich verdiente Sieger gewesen wären.
 
Ich habe zurzeit folgende Hoffnung auf Besserung auf dem Rasen:
Müller & Tugbenyo im defensiven Mittelfeld.
Davor als kreative Köpfe wahlweise in erster Linie Bookjans, auch mal wieder Michelbrink und natürlich auch mal mit Dittgen.
Vorne gefällt mir zudem Töpken dem ich noch etliche Buden zutraue.
Ich hoffe Dietmar sieht das inzwischen auch so, denn viel besseres hat diese Regionalliga nicht zu bieten.
Pagliuca und Meuer bitte erstmal unbedingt draußen lassen.
Es ist noch gar nix verloren, aber wir müssen jetzt unbedingt die besten Spieler auf ihren angestammten Positionen aufstellen! :old:
 
Das Dilemma, um dass es aus meiner Sicht geht, ist, dass es nur bedingt logisch ist, von einer Mannschaft, der ich nicht zutraue, im Mittelfeld zuverlässig Pässe über 5-15 Meter an den Mann zu bringen, zu fordern, dass sie unter Druck brauchbare Bälle über 30 Meter spielt.

Bin ich im Matchplan, funktioniert die Riosikominimierung dieser Denkweise, und alle sind im Kopf frei genug, die 2. Bälle einzusammeln - auch weil der Gegner selber noch mitarbeiten muss, und ich so tatsächlich immer wieder Räume habe.

Liege ich aber hinten, und der Gegner muss nicht mehr, kann sich einigeln, besteht das jetzt schon zwei Mal sich leider realisierende Risiko, dass ich durch fortlaufenden Ballverluste bei den langen Bällen mir brutal viel Zeit von der Uhr nehme, ohne den Gegner dabei wirklich zu stressen - vielmehr komme ich selbst immer mehr unter Druck. Für diese Situation brauchen wir eine bessere Antwort. Bleibe allerdings dabei, dass Hirsch hier am Samstag auch personelle Grenzen hatte.

Je weniger Zeit ich im Spiel noch habe, desto weniger dieser Zeit darf ich dem Gegner schenken - desto mehr muss ich den Gegner in Dauerspannung halten - das kann ich am Besten in Ballbesitz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meistens knallen wir die Bälle ja lang, wenn der Gegner uns früh presst und stresst, d.h. die Formation des Gegners ist in diesem Moment gestreckt, wir überspielen deren erste Pressinglinie und haben danach nur fünf bis sechs Gegenspieler zu überwinden und auch viel Wiese dahinter.

Das flache Anspiel dient ja oft dazu den Gegner anzulocken und ist nicht immer nur der Notfallplan, sondern kann auch Taktik sein (ansonsten bräuchten wir nicht flach rausspielen, sondern könnten den Ball schon über Braune sofort lang schlagen).

Gestern stand Hohkeppel aber meist tief in einem kompakten Block und ließ sich nicht locken oder wollte uns nicht pressen. Da ist es viel schwerer die Bälle fest zu machen und die zweiten Bälle zu erobern. Auch Tiefe dahinter gab es weniger. Umso größer war die Wahrscheinlichkeit mit diesem Plan zu scheitern.
 
Das eigentlich Schlimme ist in meinen Augen, dass man die einmalige Chance hat, ein Team mit einem Trainer komplett neu aufzubauen.
Dann nimmt man einen, der Friedhelm Funkel kopieren will, dazu aber rein fachlich nicht in der Lage ist und dem gibt man einen Kader an die Hand, der sogar Fußball spielen kann.
Ergebnis: bekannt.
Traurig.
 
Das eigentlich Schlimme ist in meinen Augen, dass man die einmalige Chance hat, ein Team mit einem Trainer komplett neu aufzubauen.
Dann nimmt man einen, der Friedhelm Funkel kopieren will, dazu aber rein fachlich nicht in der Lage ist und dem gibt man einen Kader an die Hand, der sogar Fußball spielen kann.
Ergebnis: bekannt.
Traurig.
Etwas das meiner Meinung nach in der Diskussion völlig unter geht: Michael Preetz hat bei der Hertha folgende Trainer geholt: Friedhelm Funkel, Markus Babbel, Michael Skibbe, Otto Rehhagel, Jos Luhukay, Pal Dardai, Ante Covic, Jürgen Klinsmann, Alexander Nouri und Bruno Labbadia. Welcher dieser Namen steht für innovativen Fußball? Welche dieser Verpflichtungen war besonders kreativ? Antwort: Gar keine. Mit Funkel hast du sogar genau den Trainer genannt den Preetz als ersten geholt hat.

Wir diskutieren hier über taktische Ausrichtungen, Spielanlagen, Spielerpotenziale, sportliche Entwicklung, langfristigen Erfolg, aber haben einen Sport-Geschäftsführer, der in seiner gesamten Karriere für genau die Art Fußball steht, die wir aktuell spielen. Selbst wenn Hirsch gefeuert wird, wird sich an diesem Ansatz nichts ändern. Es geht um Fehlervermeidung, Risikominimierung und einfach um nackte Ergebnisse. Schönheitspreise und Geduld können wir uns nicht leisten also gehen wir diesen Weg. Feinster Deschamps, Southgate, Urs Fischer Schimmel-Ball. Den gibts die nächsten Jahre beim MSV zu sehen. Ich kann verstehen dass nicht jeder damit glücklich ist, vorallem nach Spielen wie gestern, aber ihr braucht auch nix anderes erwarten. Dafür haben wir einfach nicht die entsprechenden Personen im Verein. Uns bleibt zu diesem Zeitpunkt nichts anderes übrig als zu hoffen dass es irgendwie funktioniert. Und bislang tut es das ja auch. Wir sind Tabellenführer.
 
Meistens knallen wir die Bälle ja lang, wenn der Gegner uns früh presst und stresst, d.h. die Formation des Gegners ist in diesem Moment gestreckt, wir überspielen deren erste Pressinglinie und haben danach nur fünf bis sechs Gegenspieler zu überwinden und auch viel Wiese dahinter.

Das flache Anspiel dient ja oft dazu den Gegner anzulocken und ist nicht immer nur der Notfallplan, sondern kann auch Taktik sein (ansonsten bräuchten wir nicht flach rausspielen, sondern könnten den Ball schon über Braune sofort lang schlagen).

Gestern stand Hohkeppel aber meist tief in einem kompakten Block und ließ sich nicht locken oder wollte uns nicht pressen. Da ist es viel schwerer die Bälle fest zu machen und die zweiten Bälle zu erobern. Auch Tiefe dahinter gab es weniger. Umso größer war die Wahrscheinlichkeit mit diesem Plan zu scheitern.
Was wäre, Deiner Meinung nach das richtige Rezept? Wir machen kontrollierten Spielaufbau, überwindem locker und wiederum kontrolliert das Mittelfeld. Alles flach bis jetzt und dann stehen wir vor 3 Reihen des Gegners kompakt defensiv auf einer Fläche von vllt 12-16 Metern in der Länge.

Nun muss eine spielerische Dominanz vorhanden sein und / oder wir müssen die Ketten lösen indem Spieler provoziert falsch herauslaufen und Räume bilden. Gerade gerne irgendwo im Halbfeld provozieren. Ich habe eher gebolzte Bälle wahrgnommen als völlig falsches Rezept!
 
Meine Lösung wäre: Bookjans läuft sich im Zentrum so frei, dass er anspielbar wird und alle sind gehalten, ihn zu suchen und auch zu ihm zu passen, flach und gelegentlich mit Dampf. Kann man üben. Und Bookjans hat dann die Freiheit, aus der Situation heraus unser Spiel zu gestalten.
Genau das ist am Samstag in der ersten HZ geschehen, Bookjans war Dreh und Angelpunkt in unseren Spiel. Für mich unerklärlich ihn in der HZ raus zunehmen nur weil er eine gelbe Karte sah. Zweite HZ war Schluss mit lustig wir hatten niemand mehr der das Heft und die Verantwortung übernehmen wollte. Wir haben das Mittelfeld verschenkt und nur noch lang und hoch hinten rausgespielt dadurch wurde die Verunsicherung immer größer haben wie auch schon gegen RWO alle gesehen, nur zwei nicht und die saßen auf derv Bank.
 
Was wäre, Deiner Meinung nach das richtige Rezept?
Würde mich auch interessieren. Was mich ein bisschen stört bei der Sache ist die Kritik. @Schimanski hat sicher mit dem meisten Recht, aber auch Theorie ist nicht immer Praxis und das nicht immer so einfach umzusetzen, weil sonst würde er da vielleicht an der Seitenlinie stehen.

Wir machen kontrollierten Spielaufbau, überwindem locker und wiederum kontrolliert das Mittelfeld.
Wirklich spielstark und damit erfolgreich ist man in der Regionalliga aber auch nicht. Aachen hat doch auch ähnlich gespielt wie wir ?
Bei uns scheint das jetzt zu vorhersehbar und eindimensional und einige der Spieler können da nicht ihre stärken zeigen, aber bis zum Güterslohspiel warnen wir ja eigentlich immer souverän.
Bin momentan dabei das Hirsch was ändern muss, aber glaube viele erwarten zu viel, was aber bei dem Kader verständlich ist.
 
.....
Bin momentan dabei das Hirsch was ändern muss, aber glaube viele erwarten zu viel, was aber bei dem Kader verständlich ist.
Ich denke mal, dass die meisten zufrieden wären, wenn es ungefähr so laufen würde wie in der ersten Hälfte am Samstag. Das ist doch eine realistische Erwartungshaltung. Der Kader gibt das her, so etwas haben wir immer wieder gesehen (oft in den zweiten HZ) und erfolgreich können wir damit auch spielen. Dumme Gegentore können fallen, aber die können wir auch aufholen, wenn wir uns nicht wie Samstag mit den Wechseln selbst aus dem Spiel nehmen.
 
Ballbesitz ist als Philosophie überbewertet und als Mittel unterschätzt.

Das merkte man gerade am Samstag. Denn wir hatten fast 60% Ballbesitz, die besseren Chancen aber Hohkeppel. Hohkeppel wollte den Ball auch nicht, spielte nicht in unser Pressing rein. Wir mussten das Spiel machen. Die langen Bälle, die wir geschlagen haben, war alle absehbar. Hohkeppel konnte sich immer gut drauf vorbereiten und entsprechend positionierten.

Mit einem variantenreicheren Ballbesitzspiel, wo du vielleicht auch mal das Zentrum bespielst oder einer flache Verlagerung durch eben dieses spielst, kannst du die Formation des Gegners manipulieren, ihn anlocken, beschäftigen, Aufgaben stellen, Räume öffnen, etc.

Wieso kriegen wir unsere starken Außen gegen so einen Gegner denn nicht in aussichtsreiche Dribbelsituationen am Flügel? Weil der Gegner schon vorher alles zuschieben kann. Weil unser Spielzug schon morgens in der Zeitung steht. Wenn du auch mal durchs Zentrum spielst, muss der Gegner sich dort zusammenziehen. Und dann gehen Räume auf dem Flügel auf.

Wenn ich was von Ballbesitzspiel schreibe meine ich nicht Ballbesitz als Dogma, sondern als Instrument, um Situationen zu schaffen, die die Qualitäten des Kaders besser zu Geltung zu bringen und unser Spiel weniger ausrechenbar machen.

Aber das traue ich Hirsch sowieso nicht mehr zu. Deswegen kann die Lösung unter ihm eigentlich nur sein wieder defensiv stabiler zu stehen. Zur Not auch mit tieferem Verbund, weniger Anlaufen und einer abwartenderen Spielweise so wie zu Saisonbeginn.
 
Ballbesitz ist als Philosophie überbewertet und als Mittel unterschätzt.

Das merkte man gerade am Samstag. Denn wir hatten fast 60% Ballbesitz, die besseren Chancen aber Hohkeppel. Hohkeppel wollte den Ball auch nicht, spielte nicht in unser Pressing rein. Wir mussten das Spiel machen. Die langen Bälle, die wir geschlagen haben, war alle absehbar. Hohkeppel konnte sich immer gut drauf vorbereiten und entsprechend positionierten.

Mit einem variantenreicheren Ballbesitzspiel, wo du vielleicht auch mal das Zentrum bespielst oder einer flache Verlagerung durch eben dieses spielst, kannst du die Formation des Gegners manipulieren, ihn anlocken, beschäftigen, Aufgaben stellen, Räume öffnen, etc.

Wieso kriegen wir unsere starken Außen gegen so einen Gegner denn nicht in aussichtsreiche Dribbelsituationen am Flügel? Weil der Gegner schon vorher alles zuschieben kann. Weil unser Spielzug schon morgens in der Zeitung steht. Wenn du auch mal durchs Zentrum spielst, muss der Gegner sich dort zusammenziehen. Und dann gehen Räume auf dem Flügel auf.

Wenn ich was von Ballbesitzspiel schreibe meine ich nicht Ballbesitz als Dogma, sondern als Instrument, um Situationen zu schaffen, die die Qualitäten des Kaders besser zu Geltung zu bringen und unser Spiel weniger ausrechenbar machen.

Aber das traue ich Hirsch sowieso nicht mehr zu. Deswegen kann die Lösung unter ihm eigentlich nur sein wieder defensiv stabiler zu stehen. Zur Not auch mit tieferem Verbund, weniger Anlaufen und einer abwartenderen Spielweise so wie zu Saisonbeginn.
Defensive Stabilität ist doch der Anfang, wenn ich mir ansehe wie wir in den letzten Spielen die Gegentore bekommen haben dann fällt einem zu so mancher Szene nur die Frage ein, warum wird der Angriff nicht bereits frühzeitig unterbunden, es gab immer mehrere Möglichkeiten dazu...
Ballbesitz kann ja auch heißen den Ball wie beim Handball immer nur rund um den 16er zu tragen ohne was zu bewegen.
DIe Startaufstellung von Samstag mit Bookjans und Tugbenyo war doch ein Schritt in die passende Richtung, weiter so, die Jungs spielen auch durch die Mitte und wenn das geschieht gehen wie Du schreibst die Räume außen herum auch zusätzlich auf.
Nackte statistische Zahlen geben da immer nur Hinweise, deshalb bewerte ich diese auch meist nicht. Nicht umsonst hält der MSV ja immer noch einen Rekord der Bundesliga, wir waren mit Tornado Tönnies in der Spitze mal der erste Tabellenführer mit einer negativen Tordifferenz!
Die letzten Spiele der Dortmunder Balltreter zeigen ja auch derzeit, dass das Plus an Ballbesitz nicht immer zum Erfolg führt....
 
Die letzten Spiele der Dortmunder Balltreter zeigen ja auch derzeit, dass das Plus an Ballbesitz nicht immer zum Erfolg führt....
Erst am letzten Spieltag der Bundesliga konnte man sehen, wie der VfB genau das recht beeindruckend genutzt hat. Sonst durchweg selbst mit großen Spielanteilen, hat Hoeneß diesmal ganz bewußt dem BVB den Ball überlassen und dagegen selbst wesentlich tiefer gestanden. Mit Erfolg.

Es ist ganz allgemein schön zu beobachten, wenn ein Trainer eine gewisse taktische Bandbreite beherrscht und die Spielweise seiner Mannschaft den Gegebenheiten (Gegner, eigene Ausfälle, Formkrisen Einzelner usw.) anpassen kann. Nicht selten auch noch während eines Spiels.

Das ist bei uns leider nicht der Fall.
 
Nackte statistische Zahlen geben da immer nur Hinweise, deshalb bewerte ich diese auch meist nicht. Nicht umsonst hält der MSV ja immer noch einen Rekord der Bundesliga, wir waren mit Tornado Tönnies in der Spitze mal der erste Tabellenführer mit einer negativen Tordifferenz!

Ist hier zwar nicht Thema. Aber Tornado Tönnies war schon nicht mehr dabei, als wir der erste Tabellenführer mit einer negativen Tordifferenz waren.
 
Als ob Ralph Hasenhüttel sich diplomatisch in die Diskussion zur Arbeit von Dietmar Hirsch einmischt

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Im Blog nur glossenhaft eingefasst

 
Als ob Ralph Hasenhüttel sich diplomatisch in die Diskussion zur Arbeit von Dietmar Hirsch einmischt

Anhang anzeigen 50211

Im Blog nur glossenhaft eingefasst


Ich sehe das genauso allerdings auch mit einem zusätzlichen Blick aus einer anderen Perspektive: Hirsch hat in der Hinrunde (und vermutlich auch letzte Saison mit Bocholt) von dieser Entwicklung profitiert. Ich war wirklich überrascht wie viele Teams in der Regionalliga (neben den U23-Teams) fußballerische Lösungen anstreben und sich dann im Gegenzug von Hirsch auskontern und pressen lassen. Diese Mannschaften geben Hirsch was er für sein Spiel braucht.

In der Rückrunde weht bis jetzt eher ein anderer Wind. Gütersloh, Türkspor und Hohkeppel waren nicht mehr so naiv und haben gegen die Zebras Underdog-Fußball und mit den Mitteln von Hirsch gespielt. Und schon hat der MSV trotz oder gerade wegen Ballbesitz-Plus Probleme....
 
------------Müller-----------Tugbenyo-------------
-Sussek------------------------------------Dittgen-
----------------Willms-----Töpken-------------------



Vieleicht wäre das auch eine mögliche Aufstellung für die nächsten Spiele?

Willms hat einige Spiele als MS gemacht und könnte sicherlich gut mit Töpken harmonieren
Alternativ auch mit Symalla für Dittgen oder Egerer für Müller.....
 
Habe mir nun etwas mehr Zeit genommen.

Für die erste Halbzeit bleibt für mich bestehen, dass da zwei Mannschaften sich sehr darauf konzentriert haben keinen Fehler zu machen - und ich sehe zwei Mannschaften, die das ziemlich gut machen. Das sah nicht immer schön aus, man kann sagen, das ist zu ängstlich - aber primär sehe ich zwei sehr konzentrierte Mannschaften - und Paderborn hat uns in der Hinrunde geschlagen und stellt die 5-Beste Offensive der Liga - darf man also berechtigten Respekt vor haben.

In dieser Halbzeit wird sehr viel verschoben, viel kommuniziert, es gibt klare Abläufe im Anlaufen - wir haben auch gute Ballgewinne und Verlagerungen.

Der größte Unterschied im Aufbau ist für mich, dass Paderborn das Spiel sofort maximal breit zieht und Mittelfeld und Offensive seitlich verschieben, wobei ballferne Mittelfeldspieler Überzahl erzeugen. Die IVs bleiben lange lockend und tief, während man vorne so weit schiebt wie möglich. Das geht recht gut, weil wir kaum pressen - bleibt aber weitgehend wirkungslos, weil wir eben auch sehr gut defensiv verschieben - da kann man finde ich durchaus dran Spaß haben. Paderborn bricht ab, sobald eine Seite zu ist, und geht wieder in den Aufbau. Ihr Ziel ist mit einem Außen auf halber Höhe an den Strafraum zu kommen - mit 3-5 Leuten im Strafraum. Das ist dann extrem eng und birgt ein hohes Risiko bei zweiten Bällen - deswegen wohl die Ansage: Weg damit.

Trotzdem erlebe ich dieses Wegschlagen teils als kopflos. Aber in der Summe wie gesagt: Alles ok.

Wir schieben die AV im Aufbau viel höher raus und versuchen die Außen doppelt zu besetzen - meist assymetrisch, eine Seite "hängt". Paderbon spiegelt das nicht, sondern nimmt einfach nur den aus ihrer Sicht tornäheren Außen, der andere soll sein wo er ist - und so haben sie hinten immer zwei freie Leute. Auf der Basis machen sie die Mitte zu, zwingen uns in den langen Ball zum torferneren Außen - und schieben die beiden freien dann auf diese Seite - oder, wenn der Außen schon Tempo hat, erzeugen im Zentrum Überzahl. Das kriegen sie gut hin - und so ist das alles eine extrem kontrollierte, undramatische Angelegenheit.

Aber - aus meiner Sicht eine von beiden Seiten durchaus gut gespielte.

Das 4141 nach dem Wechsel, verschiebt die Gewichte leicht, aber für Paderborn durchaus problematisch, zum einen haben wir die Außen jetzt nominell durchgehend doppelt besetzt und wir haben einen zusätzlichen OM - so entsteht auch gleich die erste Chance - wir kommen außen durch, Paderborn schiebt wie gewohnt - wir haben aber statt 3 jetzt 4 Leute im Zentrum wo einer frei ist und sofort abschließen kann.

Das ließ sich also gut an - aber dann platzt das - weil mit der Roten Karte wir einen Mann wieder zurück ziehen müssen.

Auf der Basis spielen wir es dann aber wieder gut - find ich. Göckan habe ich schon gelobt, und tue ich gerne wieder. Wir spielen 42 Minuten Unterzahl gegen einen 41 Tore-Sturm, fangen kein Tor und kreieren tatsächlich eigene Chancen - das kann SO schlecht nicht gewesen sein.

Was schon auffällig ist, ist, dass in dieser 4141 Formation in der Grundstellung das Mittelfeld quasi leer war - es ist so, als würde wir Paderborn sagen: Ihr wollt uns auf außen - ok, machen wir außen, dann aber richtig. Vor der Roten macht Michelbrink dann leider das Gleiche, was er bei der in seinem Thread schon monierten Aufbausituation tut: Er läuft in den richtigen Raum, aber komplett im Deckungsschatten. Wenn er statt in gerade Linie auf Egerer zuzugehen, kurz anziehen und nach Außen ausbrechen würde, um den Ball da offen mitzunehmen, ist der Passweg von Egerer zu ihm und von Michel zu Coscun viel kürzer, bzw. er könnte diesen sogar schicken, wenn dessen Mann sich entschlösse auf Michel zu gehen.

Fazit fällt damit für mich ähnlich aus wie direkt nach dem Spiel:

Sch... Ergebnis für ein in der Summe gut geführtes Spiel.

Feuer frei ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Analyse beinhaltet mich: Wir können mit Detailveränderung im bestehenden System, die für mich insbesondere eine etwas aktivere Einbindung des Mittelfeldes im Aufbau betrifft weiter unser Ziel erreichen.
 
Eine taktische Ausrichtung eines Spitzenreiters nach 22 von 34 Spielen, also in der entscheidenden Phase der Saison, darf niemals die Ansage vom ersten Augenblick an sein:

Wir spielen auf Zeit, wir wollen Euch gar nicht konditionell fordern, wir wollen erstmal die zu spielende Zeit um 10 Minuten verringern.

Also immer schön langsam, Herr Braune zieht sich erstmal und dann immer wieder die Stutzen zurecht, der Ball erst mal von links nach rechts und dann wieder nach rechts und dann erst mal warten, ob was passiert ...

Da sind Tausende von Fans, die wollen niemals so ein Sch... Zeitspiel von der eigenen Mannschaft bei 0:0 von Beginn an sehen. Und was passiert noch: Der Gegner wird richtig schön aufgebaut: Oh, guck mal, die haben Angst vor uns!

Das Gleiche bei eigenen Einwürfen. Da gibt es übrigens kein Abseits, da könnte direkt nach vorne gestartet werden...., aber was ist: Stundenlanges Abwarten, bis der Ball dann geworfen wird.

Was passiert mit der eigenen Moral, wenn das Spiel so abläuft?
Es ist kein Geheimnis!

Über was passiert mit den Zuschauern? Sie werden allmählich stocksauer!
 
Eine taktische Ausrichtung eines Spitzenreiters nach 22 von 34 Spielen, also in der entscheidenden Phase der Saison, darf niemals die Ansage vom ersten Augenblick an sein:
Sagt wer?

In vielen Kommentaren der letzten Wochen werden wir als unkoordinierter Haufen im freien Fall behandelt, der nie wirklich gut war - und dann jetzt plötzlich wieder als sicherer Spitzenreiter, der Selbstvertrauen zeigen muss?

Natürlich darf ich auch einer Spitzenmannschaft Sicherheit verordnen, wenn die gerade offensichtlich fehlt.

Ich bin bei Dir, dass das Ergebnis kein Augenschmaus ist - aber es wirkt - und ich hatte schon den Eindruck, dass das allgemeine Credo ist, dass Wirkung Aesthetik überstimmt.

Und was passiert noch: Der Gegner wird richtig schön aufgebaut: Oh, guck mal, die haben Angst vor uns!
Angst vor Paderborn oder vor einer weiteren Niederlage?

Man kann nicht im Dauerfeuer sagen, wenn dieses Spiel nicht gewonnen wird, dann brennt hier der Baum, und gleichzeitig erwarten, dass die Mannschaft völlig unbelastet aufspielt. Von diesem Druck wussten alle Beteiligten, auch Paderborn schon vor dem Spiel.

Paderborn stand die ganze Halbzeit sehr gleichmäßig im Aufbau - die hatten einen Plan, und den haben sie durchgezogen. Ich sehe keine ausgesprochenen Reaktionen auf irgendeine "Angst" von uns.

Ich sehe schon, dass Symalla der einzige ist, der die Intensität wirklich hält. Da sehe ich auch Luft nach oben, aber wir kommen eben nicht aus einer Position voller Tanks und platzenden Selbstvertrauens.

Die Umstellung nach der Pause greift sofort - und dann macht es einfach "Zong". Und dieses Zong stecken wir wieder beachtlich weg - das von einigen schon wieder im Durchmarsch gesehene Oberhausen bringt eine wesentlich kürzere Unterzahl an diesem Spieltag gegen eine ähnlich einzuschätzende Mannschaft nicht über die Zeit.

Aber bevor sich das wieder hochschaukelt, ich sage ausdrücklich:

Wir haben Arbeit. Allerdings habe ich das schon vor dieser Rückrunde deutlich gesagt.

Gleichzeitig wurde auch gearbeitet und wir haben auch nach diesem Spiel weiterhin eine funktionierende, wettbewerbsfähige Mannschaft, die auf Platz 1 liegt.
 
Eine taktische Ausrichtung eines Spitzenreiters nach 22 von 34 Spielen, also in der entscheidenden Phase der Saison, darf niemals die Ansage vom ersten Augenblick an sein:

Wir spielen auf Zeit, wir wollen Euch gar nicht konditionell fordern, wir wollen erstmal die zu spielende Zeit um 10 Minuten verringern.

Also immer schön langsam, Herr Braune zieht sich erstmal und dann immer wieder die Stutzen zurecht, der Ball erst mal von links nach rechts und dann wieder nach rechts und dann erst mal warten, ob was passiert ...

Da sind Tausende von Fans, die wollen niemals so ein Sch... Zeitspiel von der eigenen Mannschaft bei 0:0 von Beginn an sehen. Und was passiert noch: Der Gegner wird richtig schön aufgebaut: Oh, guck mal, die haben Angst vor uns!

Das Gleiche bei eigenen Einwürfen. Da gibt es übrigens kein Abseits, da könnte direkt nach vorne gestartet werden...., aber was ist: Stundenlanges Abwarten, bis der Ball dann geworfen wird.

Was passiert mit der eigenen Moral, wenn das Spiel so abläuft?
Es ist kein Geheimnis!

Über was passiert mit den Zuschauern? Sie werden allmählich stocksauer!
Seitdem das so läuft holen wir auch kaum noch Punkte .
 
Das manche hier noch versuchen diesen uninspirierten Fussball schön zu reden lässt mich manchmal etwas ratlos zurück.Ich kann nicht verstehen warum man kein Vertrauen in seine eigene Stärke hat.
Bei mir steht schon seit Wochen nichts mehr von "schön" oder "inspiriert". Aber ich nehme mir weiter heraus, mögliche Zwischentöne zwischen "galaktisch" und "unterirdisch" zu beschreiben.
 
Diese Analyse beinhaltet mich: Wir können mit Detailveränderung im bestehenden System, die für mich insbesondere eine etwas aktivere Einbindung des Mittelfeldes im Aufbau betrifft weiter unser Ziel erreichen.

Das größte Problem sehe ich in unserem Umgang mit Pressingdruck. Wir spielen entweder lang oder immer und immer wieder in Druckrichtung bis die Auslinie das Spielfeld verknappt und dann panisch die Linie hoch (in solch einer Situation kassierten wir am Freitag übrigens auch die Rote). Es ist wirklich superleicht uns zu pressen.

De Zerbi sagt, wenn du angelaufen wirst, musst du versuchen dorthin zu kommen, wo der Druck startet. Zum einen, weil da ein Raum aufgeht, zum anderen weil man damit die Idee des Gegners bricht.



Hier ab Minute 4 etwa erklärt. Wir versuchen das nie. Wir spielen immer dahin wo der Gegner uns hin lenkt.

Natürlich ist das nicht trivial eine Lösung gegen die Druckrichtung zu finden. Man braucht dafür schon eine gute Positionierung, eine saubere Technik und richtig synchronisierte gruppentaktische Abläufe von (meistens) drei Spielern (weil man ja gegen die Druckrichtung spielen muss, braucht man oft einen dritten Spieler um "über Eck" dahin zu kommen, wo der Druck startet). Aber es sollte für einen ambitionierten Regionalligisten eigentlich machbar sein.

Jetzt ist die Frage warum machen wir das nicht.

Möglichkeit 1: Unsere Trainer wissen es nicht besser
Möglichkeit 2: Die Angst vor Ballverlusten im Zentrum (in die Mitte musst du zwangsläufig, wenn der Gegner dich nach außen lenkt)

Heiko Heinlein (einige kennen ihn vielleicht aus dem Duisburger Amateurfußball) hat in einer Schulung vor ca. zehn Jahren mal gesagt, er hat seinen Spielern verboten im Aufbau ins Zentrum zu spielen. Mich hat das damals extrem verwundert und es war für mich als Jugendtrainer auch undenkbar sowas zu verbieten. Aber ich glaube Hirsch ist da aus einem ähnlichen Holz wie Heinlein.

Eine taktische Ausrichtung eines Spitzenreiters nach 22 von 34 Spielen, also in der entscheidenden Phase der Saison, darf niemals die Ansage vom ersten Augenblick an sein:

Wir spielen auf Zeit, wir wollen Euch gar nicht konditionell fordern, wir wollen erstmal die zu spielende Zeit um 10 Minuten verringern.

Also immer schön langsam, Herr Braune zieht sich erstmal und dann immer wieder die Stutzen zurecht, der Ball erst mal von links nach rechts und dann wieder nach rechts und dann erst mal warten, ob was passiert ...

Da sind Tausende von Fans, die wollen niemals so ein Sch... Zeitspiel von der eigenen Mannschaft bei 0:0 von Beginn an sehen. Und was passiert noch: Der Gegner wird richtig schön aufgebaut: Oh, guck mal, die haben Angst vor uns!

Das Gleiche bei eigenen Einwürfen. Da gibt es übrigens kein Abseits, da könnte direkt nach vorne gestartet werden...., aber was ist: Stundenlanges Abwarten, bis der Ball dann geworfen wird.

Es geht Hirsch um Ordnung. Er hat bei den Gegentoren gegen RWO und Hohkeppel (und vielleicht auch Gütersloh) Unordnung gesehen. Die kam zu weiten Teilen durch unsere Mannorientierungen, die die Gegner ausgenutzt haben um unsere Spieler aus gewissen Räumen zu ziehen.

Die Mannschaft soll sich die Zeit nehmen sich richtig zu stellen.

Zudem sollte Braune sich anlaufen lassen, um einen Spieler von uns damit frei zu bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das größte Problem sehe ich in unserem Umgang mit Pressingdruck. Wir spielen entweder lang oder immer und immer wieder in Druckrichtung bis die Auslinie das Spielfeld verknappt und dann panisch die Linie hoch (in solch einer Situation kassierten wir am Freitag übrigens auch die Rote). Es ist wirklich superleicht uns zu pressen.

De Zerbi sagt, wenn du angelaufen wirst, musst du versuchen dorthin zu kommen, wo der Druck startet. Zum einen, weil da ein Raum aufgeht, zum anderen weil man damit die Idee des Gegners bricht.



Hier ab Minute 4 etwa erklärt. Wir versuchen das nie. Wir spielen immer dahin wo der Gegner uns hin lenkt.

Natürlich ist das nicht trivial eine Lösung gegen die Druckrichtung zu finden. Man braucht dafür schon die gute Positionierung, eine saubere Technik und richtig synchronisierte gruppentaktische Abläufe von (meistens) drei Spielern (weil man ja gegen die Druckrichtung spielen muss, braucht man oft einen dritten Spieler um "über Eck" dahin zu kommen, wo der Druck startet). Aber es sollte für einen ambitionierten Regionalligisten eigentlich machbar sein.

Jetzt ist die Frage warum machen wir das nicht.

Möglichkeit 1: Unsere Trainer wissen es nicht besser
Möglichkeit 2: Die Angst vor Ballverlusten im Zentrum (in die Mitte musst du zwangsläufig, wenn der Gegner dich nach außen lenkt)

Heiko Heinlein (einige kennen ihn vielleicht aus dem Duisburger Amateurfußball) hat in einer Schulung vor ca. zehn Jahren mal gesagt, er hat seinen Spielern verboten im Aufbau ins Zentrum zu spielen. Mich hat das damals extrem verwundert und es war für mich als Jugendtrainer auch undenkbar sowas zu verbieten. Aber ich glaube Hirsch ist da aus einem ähnlichen Holz wie Heinlein.



Es geht Hirsch um Ordnung. Er hat bei den Gegentoren gegen RWO und Hohkeppel (und vielleicht auch Gütersloh) Unordnung gesehen. Die kam zu weiten Teilen durch unsere Mannorientierungen, die die Gegner ausgenutzt haben um unsere Spieler aus gewissen Räumen zu ziehen.

Die Mannschaft soll sich die Zeit nehmen sich richtig zu stellen.

Zudem sollte Braune sich anlaufen lassen, um einen Spieler von uns damit frei zu bekommen.

Ja, die Spieleröffnung ist das zentrale Thema. Allerdings auch, wie beim Schach, in eigener Hand. Und, auch wie beim Schach, muss ich wissen, wie ich reagiere, wenn der Gegner mich presst.
Aber das lässt sich nicht nur üben, das MUSS intensiv geübt werden.

Allerdings muss ich auch die Qualitäten der IVs sehen. Hahn kann einen soliden halbhohen Ball nach vorne links spielen. Das wissen allerdings mittlerweile die Gegner und stellen da einen Mann mehr hin...

Fleckstein hat diese Fähigkeit nicht. Seine hohen Bälle landen bestenfalls im Zweikampf, sein flacher Aufbau von der Mitte nach rechts ist ok, aber überlässt den Spielaufbau einem anderen.
Sein flacher Aufbau in die Mitte/Tiefe ist sehr gefährlich und landet oft direkt beim Gegenspieler. Sein guter Pass auf vorne außen gegen Paderborn hat ihn direkt zum besten Spieler des MSV gemacht. Jedem seine Meinung...

Jedenfalls liegt das Problem auf der Hand.
Ein dritter Spieler zum Spielaufbau ist gefragt.
Egerer kann das nicht. Tugbenyo hat auch eine Streuung in seinen Pässen. Bookjans? Er ist aber eher die zentrale Anspielstation wie auch Michelbrink. Müller kommt da vielleicht am ehesten in Frage.

Egal, hier geht es ja um taktische Dinge, die sich allerdings immer auch danach ausrichten müssen, ob ich die Spieler dazu habe.
Im Ergebnis würde ich zu dritt aufbauen oder grundsätzlich über eine Dreierkette neu nachdenken.
 
Das größte Problem sehe ich in unserem Umgang mit Pressingdruck. Wir spielen entweder lang oder immer und immer wieder in Druckrichtung bis die Auslinie das Spielfeld verknappt und dann panisch die Linie hoch (in solch einer Situation kassierten wir am Freitag übrigens auch die Rote). Es ist wirklich superleicht uns zu pressen.

De Zerbi sagt, wenn du angelaufen wirst, musst du versuchen dorthin zu kommen, wo der Druck startet. Zum einen, weil da ein Raum aufgeht, zum anderen weil man damit die Idee des Gegners bricht.



Hier ab Minute 4 etwa erklärt. Wir versuchen das nie. Wir spielen immer dahin wo der Gegner uns hin lenkt.

Natürlich ist das nicht trivial eine Lösung gegen die Druckrichtung zu finden. Man braucht dafür schon die gute Positionierung, eine saubere Technik und richtig synchronisierte gruppentaktische Abläufe von (meistens) drei Spielern (weil man ja gegen die Druckrichtung spielen muss, braucht man oft einen dritten Spieler um "über Eck" dahin zu kommen, wo der Druck startet). Aber es sollte für einen ambitionierten Regionalligisten eigentlich machbar sein.

Jetzt ist die Frage warum machen wir das nicht.

Möglichkeit 1: Unsere Trainer wissen es nicht besser
Möglichkeit 2: Die Angst vor Ballverlusten im Zentrum (in die Mitte musst du zwangsläufig, wenn der Gegner dich nach außen lenkt)

Heiko Heinlein (einige kennen ihn vielleicht aus dem Duisburger Amateurfußball) hat in einer Schulung vor ca. zehn Jahren mal gesagt, er hat seinen Spielern verboten im Aufbau ins Zentrum zu spielen. Mich hat das damals extrem verwundert und es war für mich als Jugendtrainer auch undenkbar sowas zu verbieten. Aber ich glaube Hirsch ist da aus einem ähnlichen Holz wie Heinlein.



Es geht Hirsch um Ordnung. Er hat bei den Gegentoren gegen RWO und Hohkeppel (und vielleicht auch Gütersloh) Unordnung gesehen. Die kam zu weiten Teilen durch unsere Mannorientierungen, die die Gegner ausgenutzt haben um unsere Spieler aus gewissen Räumen zu ziehen.

Die Mannschaft soll sich die Zeit nehmen sich richtig zu stellen.

Zudem sollte Braune sich anlaufen lassen, um einen Spieler von uns damit frei zu bekommen.

Ich habe am Freitag besonders auf unsere Aufbausituationen unter Druck geachtet und hatte den Eindruck, dass zumindest der Versuch da war, sich spielerisch aus dem Pressing zu lösen. Allerdings wurde Braune kaum konsequent angelaufen, weshalb sein Spiel eher wie eine künstliche Verzögerung wirkte, anstatt einen Gegenspieler aus der Formation zu ziehen. Das hat zur Folge gehabt, dass wir entweder ins Risiko gezwungen wurden oder das Tempo aus unseren Angriffen verloren ging.

Dazu kam, dass unsere Verlagerungen nicht sauber genug waren; entweder technisch unsauber oder in der Entscheidungsfindung zu langsam, sodass Paderborn die Passwege antizipieren konnte. Ich vermute stark, dass sie sich genau auf diese Problematik vorbereitet haben. Die Spiele gegen Oberhausen und Hohkeppel haben ja bereits gezeigt, dass wir Pressing nicht gezielt auflösen, sondern eher reaktiv darauf reagieren oder den Ball nach Vorne schlagen. Dementsprechend konnte Paderborn situativ entscheiden, ob sie uns vorne attackieren oder einfach unser Aufbauspiel ins Leere laufen lassen.

Das Problem liegt für mich nicht nur in der Umsetzung, sondern auch darin, dass wir dieses "Element" viel zu spät verinnerlicht haben. Die Mannschaft wirkt in diesen Situationen, als wüsste sie zwar, dass sie spielerische Lösungen finden soll, aber nicht, mit welchen klaren Abläufen. Finde ich übrigens komisch, weil einige Spieler schon von guten Trainern trainiert wurde. Dieses Problem macht uns extrem berechenbar, weil sich jeder Gegner darauf verlassen kann, dass wir entweder in die Falle laufen oder das Tempo verlieren. Die Frage ist, welche gruppentaktischen Mechanismen überhaupt trainiert wurden, wenn die Lösung gegen Druck entweder Panik (Langholz) oder Verzögerung ist. Nach 22 Spieltagen eher suboptimal.

Doof ist, dass wir zu oft in die Pressingfalle des Gegners laufen, weil unsere Spieler dem Pressing eher ausweichen als es gezielt zu bespielen. Die Grundregel gegen Pressing ist, den Ball in Bewegung zu halten und durch Dreiecksbildungen immer eine zusätzliche Anspielstation zu schaffen. Klappt nur bedingt. Dafür braucht es klare Prinzipien im Positionsspiel, die sich unabhängig vom Gegner anwenden lassen. Langholz auf kopfballschwache Spieler, auf den zweiten Ball hoffen, ist halt spielerisch ein Armutszeugnis für die Regionalliga.

Technik und Positionsspiel sind die Basis, aber ohne die richtige Entscheidungsfindung verpuffen diese Vorteile. Dabei hat die Hinrunde gezeigt, dass wir durchaus richtige Entscheidungen treffen können. Damals hatten die Spieler mehr Selbstbewusstsein in ihren Aktionen, haben mutiger Lösungen gefunden und sich zwar zu oft, aber nicht so extrem häufig in Pressingfallen drängen lassen. Viele unserer aktuellen Ballverluste passieren nicht, weil die Spieler technisch zu schwach sind, sondern weil sie in entscheidenden Momenten zögern oder sich für die sicherste, aber nicht immer beste Option entscheiden, welche auch vom Trainer vorgegeben sein wird. Das muss wieder in die Köpfe rein: Gerade im Zentrum braucht es den Mut, den Gegner mit einem klugen vertikalen Pass oder einer schnellen Verlagerung ins Leere laufen zu lassen, anstatt nur Sicherheit zu suchen. Gerade ein Müller sollte das beherrschen. In der Hinrunde haben wir situativ gezeigt, dass wir die richtigen Entscheidungen treffen können, also ist es keine Frage der Fähigkeit, sondern der Überzeugung und Vorgabe. Hier geht es darum, den Spielern das Selbstbewusstsein zurückzugeben, das ihnen aktuell fehlt. Klare Abläufe, eine bessere Vororientierung und vor allem den Glauben daran, dass sie die richtigen Lösungen unter Druck auch wiederfinden können, sollten helfen. Didi muss jetzt halt um so mehr als Motivator dienen.

Auch die Formation bereitet mir noch Bauschmerzen, gerade weil wir so viele spielstarke Mittelfeldspieler haben. Eine Doppelsechs löst das Problem nicht, weil sie oft zu statisch agiert und das Zentrum eher verstopft als bespielbar macht. Wenn beide Sechser auf einer Linie stehen oder sich tief fallen lassen, fehlen dynamische Anspieloptionen zwischen den Linien. Das beste Beispiel war Pagliuca gegen Oberhausen, wobei sein Spiel einer Bankrotterklärung glich. Das war Arbeitsverweigerung. Zudem verleitet eine Doppelsechs dazu, Sicherheit über Risiko zu stellen, was uns auch immer vorgeworfen wird, aber Didis Credo ist, was zu mehr Quer- und Rückpässen führt, anstatt das Pressing gezielt zu bespielen.
 
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Wir spielen entweder lang oder immer und immer wieder in Druckrichtung bis die Auslinie das Spielfeld verknappt und dann panisch die Linie hoch
Genau wegen Deines De Zerbi-Zitates hatte ich mir nochmal die Szene mit der roten Karte rausgenommen:

Da bewegt sich Michel nämlich eigentlich genau in den Raum hinein, der durch das Anlaufen geöffnet wird - aber eben unanspielbar und in sehr gemäßigtem Tempo.

Diese Bewegungen hat Paderborn deutlich entschlossener gemacht und so immer wieder Anspielstationen erzeugt.

Wenn Michel da kurz anzieht und einen Bogen nach außen läuft läuft, kann Egerer ihn offen anspielen und es entsteht eine ganz andere Dynamik.

Sowas, finde ich, kann man schon mit vergleichsweise geringem Aufwand korrigieren.

Der Sechser, der das für mich in den letzten Jahren am Besten konnte war Ben Balla - der ist Räume angelaufen bevor Du wusstest, dass da das Spiel dahin kommt - irre wieviele Ballkontakte der im wahrsten Sinne des Wortes gezogen hat.

Ich finde Deine Erklärung, dass Hirsch an dieser Stelle einer "Schule" folgt nicht uneinleuchtend - weil sie meinen eher diffusen Eindruck spiegelt, dass in einem 4141, dass ja 3 zentrale Mittelfeldspieler hat, die Mitte quasi leer war.
 
Schmoldt und Hirsch treten nun also schon öffentlich mit zwei konträreren Ansichten zu den gezeigten Leistungen auf.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Projekt Aufstieg für Hirsch gefährdet, wenn nicht zeitnah die Ergebnisse wieder stimmen. Denn intern scheint man mit dem gezeigten Fußball nicht zufrieden zu sein.
 
Das Video habe ich ursprünglich für Hermann Kewitz gemacht, aber ich denke, es ist auch hier gut aufgehoben, weil es Bezug nimmt auf meinen Beitrag von oben.

Auf die Beiträge von @shanghai und @Gambooo88 gehe ich später auch noch ein...bin gerade im Stress...
Sehr interessant und excellent analysiert Schimanski. :zustimm:
Ernst gemeinte Fragen:
Wissen das unsere Trainer nicht, oder wissen das unsere Spieler nicht?
Ist das in der Theorie leider viel einfacher als live auf dem grünen Rasen?
Haben unsere Jungs da in der Regionalliga einfach nicht die Ruhe & Reife dafür?
Wird das nicht im Training geübt und geübt und geübt? :nunja:
 
Es wäre auch zu schön gewesen, wenn es eine Saison ohne „Nebengeräusche“ sein könnte.

Ich muss aber auch sagen, dass ich es gut finde, dass sich der Verein in Person eines Funktionärs nach außen äußert, dass man die Leistung nicht so „rosa-rot“ bewertet, was wahrscheinlich 98% der Leute so sehen, die das Spiel gegen Paderborn II gesehen haben. Ich gehe einfach mal davon aus, dass Schmoldt mit Preetz abgestimmt ist und man ganz bewusst diese Botschaften sendet.

Und ich denke auch nicht, dass hier der Fehler in der Personalauswahl des Trainers liegt, sicher wird man von ihm keinen Fußball a la Guardiola erwartet haben, aber Hirsch wird in den Gesprächen bestimmt auch von seinem „Heavy Metal“ Fußball gesprochen haben, so wie er zu Beginn der Saison keine Gelegenheit ausgelassen hat, das öffentlich zu tun. Und das Thema hatten wir schon häufiger, dass davon eher wenig zu sehen ist und damit ist eine Erwartung klar nicht erfüllt. Und da finde ich die Formulierung von Schmoldt, dass es nicht nach einem Tabellenführer am 23. Spieltag aussieht, tatsächlich recht gelungen, denn losgelöst von Ballbesitz Themen, sollte doch zumindest mehr Energie und Wille in den Spielen des Spitzenreiters zu sehen sein, dessen Aufstieg mit der geschaffenen Ausgangslage fast schon alternativlos ist.

Wenn nichts mehr hilft, helfen nur noch 3 Punkte! Die müssen gegen Düsseldorf II, einem weiteren Abstiegskandidaten einfach her. Mit derselben Herangehensweise wie Freitag wird das allerdings schwer.
 
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Sehr interessant und excellent analysiert Schimanski. :zustimm:
Ernst gemeinte Fragen:
Wissen das unsere Trainer nicht, oder wissen das unsere Spieler nicht?
Ist das in der Theorie leider viel einfacher als live auf dem grünen Rasen?
Haben unsere Jungs da in der Regionalliga einfach nicht die Ruhe & Reife dafür?
Wird das nicht im Training geübt und geübt und geübt? :nunja:
Ich kann es dir nicht sagen. Meine Vermutung ist, dass man gar nicht ins Zentrum möchte, weil man dort natürlich Ballverluste risikiert. Meist müssen die Bälle dort in geschlossenen oder halboffenen Stellungen verarbeitet werden, zudem ist der Weg zum Tor kurz, weswegen Anspiele dorthin der beliebteste Pressingtrigger für jeden Gegner ist. Die Regionalliga ist noch mehr als die höheren Ligen eine Umschaltliga. Das weiß Hirsch zumindest aus seiner Erfahrung.

Ballverluste sind einige der wenigen Daten wo wir Ligaspitze sind (also wenige haben, gerade im ersten Spielfelddrittel). Das ist ein Verdienst dieser Zentrumsumgehung. Solange die Ergebnisse stimmten, konnte man vielleicht aufs Zentrum verzichten (auch wenn es perspektivisch suboptimal ist). Mittlerweile werden wir aber so gut gelesen und gepresst, dass es auch in Bezug auf das kurzfristige Denken zum Problem geworden ist.

P.S. Natürlich ist das in der Theorie leichter als in der Praxis. Andere Mannschaften schaffen es aber auch. Und unser Personal ist eigentlich auch gut genug. Michelbrink wurde unter Schommers immer wieder im Zentrum angespielt und als "Lockvogel" eingesetzt.
 


Das Video habe ich ursprünglich für Hermann Kewitz gemacht, aber ich denke, es ist auch hier gut aufgehoben, weil es Bezug nimmt auf meinen Beitrag von oben.

Auf die Beiträge von @shanghai und @Gambooo88 gehe ich später auch noch ein...bin gerade im Stress...

Ganz große Klasse!

Was spricht eigentlich wirklich dagegen, dass Du zur Analyse der Spiele vom Trainerteam dazu geholt wirst? Wärst Du dazu bereit? Kann ja begrenzt sein auf zB einmal in der Woche...
 
Ganz große Klasse!

Was spricht eigentlich wirklich dagegen, dass Du zur Analyse der Spiele vom Trainerteam dazu geholt wirst? Wärst Du dazu bereit? Kann ja begrenzt sein auf zB einmal in der Woche...
Danke. Aber der MSV hat einen Analysten (der wird das auch können) und ich mache das bei Viktoria Buchholz (und weiß wie schwer der Transfer auf den Platz ist 🤣 ).
Ich glaube auch nicht, dass es Analyse scheitert. Ich glaube man will es nicht anders umsetzen.
 


Das Video habe ich ursprünglich für Hermann Kewitz gemacht, aber ich denke, es ist auch hier gut aufgehoben, weil es Bezug nimmt auf meinen Beitrag von oben.

Auf die Beiträge von @shanghai und @Gambooo88 gehe ich später auch noch ein...bin gerade im Stress...

Super interessant und sehr erhellend, deine Erläuterungen auch mal mit Bildern und schematischen Darstellungen zu unterlegen! Hilft mir persönlich sehr dabei, deine Ausführungen zu unserer Taktik noch besser zu verstehen. Falls du Lust und die Zeit hast, ab und an mal solche Erklärvideos zu erstellen, würde ich mich freuen so etwas in Zukunft häufiger mal zu sehen :)
 
Ich kann es dir nicht sagen. Meine Vermutung ist, dass man gar nicht ins Zentrum möchte, weil man dort natürlich Ballverluste risikiert. Meist müssen die Bälle dort in geschlossenen oder halboffenen Stellungen verarbeitet werden, zudem ist der Weg zum Tor kurz, weswegen Anspiele dorthin der beliebteste Pressingtrigger für jeden Gegner ist. Die Regionalliga ist noch mehr als die höheren Ligen eine Umschaltliga. Das weiß Hirsch zumindest aus seiner Erfahrung.

Ballverluste sind einige der wenigen Daten wo wir Ligaspitze sind (also wenige haben, gerade im ersten Spielfelddrittel). Das ist ein Verdienst dieser Zentrumsumgehung. Solange die Ergebnisse stimmten, konnte man vielleicht aufs Zentrum verzichten (auch wenn es perspektivisch suboptimal ist). Mittlerweile werden wir aber so gut gelesen und gepresst, dass es auch in Bezug auf das kurzfristige Denken zum Problem geworden ist.

P.S. Natürlich ist das in der Theorie leichter als in der Praxis. Andere Mannschaften schaffen es aber auch. Und unser Personal ist eigentlich auch gut genug. Michelbrink wurde unter Schommers immer wieder im Zentrum angespielt und als "Lockvogel" eingesetzt.
Warum spielen wir nicht so, wenn es so schwer ist sich aus dem Pressingdruck zu befreien.....warum lassen wir den Gegner denn immer locker bis zur Mittellinie kommen..Umschaltsituationen in den dann tiefen Raum, kreieren wir doch auch so gut wie gar nicht.
 
Warum spielen wir nicht so, wenn es so schwer ist sich aus dem Pressingdruck zu befreien.....warum lassen wir den Gegner denn immer locker bis zur Mittellinie kommen..Umschaltsituationen in den dann tiefen Raum, kreieren wir doch auch so gut wie gar nicht.
Weil die Menschen seit jeher ignorant und lernresistent sind und meinen, alles besser zu wissen. Wir alle kennen das aus unserem Berufsleben. Es gibt immer einen, der besser bezahlt wird, aber weniger Ahnung hat und sich nicht der Gegenwart oder Zukunft stellen will. Im Coaching fallen diese Leute übrigens schnell in den "Keller der ewig Gestrigen". So kommt es mir manchmal vor, wenn ich mir die Spielweise anschaue und die Interviews höre.
 
Warum spielen wir nicht so, wenn es so schwer ist sich aus dem Pressingdruck zu befreien.....warum lassen wir den Gegner denn immer locker bis zur Mittellinie kommen..Umschaltsituationen in den dann tiefen Raum, kreieren wir doch auch so gut wie gar nicht.
Die Antwort von Schimanski dazu findest du bereits im xG Thread noch vor dem Spiel vs Paderborn.

Ich denke, die Wahrheit liegt in der Mitte.

Die Pressinghöhe wurde mit vereinzelten Unterbrechungen (die beiden Auswärtsspiele in Köln) seit dem Rückstand in Paderborn weiter nach vorne geschoben. Und die xGa sind seitdem auch leicht gestiegen, allerdings auch in Verbindung mit höherem offensiven Output.

So Tore wie das 2:2 in Hohkeppel wären mit einer kompakteren und tieferen Verteidigung wie in den ersten vier Spieltagen vermutlich nicht gefallen, da man die verlorenen Defensivduelle durch eine bessere Absicherung auffangen hätte können.

Zudem ist man langsam an dem Punkt angekommen, wo man sich fragen muss, welchen Benefit man aus dem hohen Anlaufen überhaupt noch erzielt. In den ersten drei Spielen nach der Winterpause haben wir daraus kaum Torgefahr erzeugt, weil die Gegner sich entweder nicht haben pressen lassen oder es spielerisch gelöst haben.

Auch die schnelle Rückeroberung des Balles hat für uns kaum Vorteile, weil unser Ballbesitzspiel sehr durchschnittlich ist.

Mit einem tieferen und abwartenderem Verteidigen könnte man die Räume für unsere schnellen Außen besser geöffnet bekommen, so wie Hohkeppel es in der zweiten Halbzeit gegen uns gemacht hat.

Rein strategisch und nüchtern betrachtet spricht für mich im Moment einiges dafür wieder etwas tiefer und kompakter zu stehen. Ob man diesen Strategiewechsel der Mannschaft und den Fans in der jetzigen Situation verkaufen kann, steht wieder auf einem anderen Blatt. Es ist vermutlich das Gegenteil von dem, was im Moment erwartet wird.
Danke, bitte. :D
 


Das Video habe ich ursprünglich für Hermann Kewitz gemacht, aber ich denke, es ist auch hier gut aufgehoben, weil es Bezug nimmt auf meinen Beitrag von oben.

😮‍💨 irgendwie immer wieder sehr „vernichtend“ für unser Trainer- und Taktikteam. Sehr verständlich dargestellt, danke. Es ist tatsächlich zu befürchten, dass DH für solche Analysen nicht offen ist. Wie du schon schreibst, wird es auch beim MSV Analysten geben, die das können.
 
Schmoldt und Hirsch treten nun also schon öffentlich mit zwei konträreren Ansichten zu den gezeigten Leistungen auf.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Projekt Aufstieg für Hirsch gefährdet, wenn nicht zeitnah die Ergebnisse wieder stimmen. Denn intern scheint man mit dem gezeigten Fußball nicht zufrieden zu sein.
Hast Du dazu eine Quelle? Würde mci interessieren was Schmoldt da sagt.
 


Das Video habe ich ursprünglich für Hermann Kewitz gemacht, aber ich denke, es ist auch hier gut aufgehoben, weil es Bezug nimmt auf meinen Beitrag von oben.

Danke, Schimanski. Sehr gut für Laien zu verstehen! In deinem Video der Part um Minute 5.30 herum - woran liegt es nicht über Tugbenyo auf die rechte Seite klatschen zu lassen? Traut man es dem MF-Spieler nicht zu? Denn auf der rechten Seite ist ja tatsächlich Platz? Oder alternativ… wenn der Ball schon raus nach links gespielt wurde…. Ist es ein „No-Go“ einen langen Seitenwechsel auf die dann offenere Seite zu spielen? Warum „IMMER“ mit Ankündigung „Long line“? Das ist doch auch für die eigenen Spieler frustrierend, wenn schon mit Ansage und ohne entsprechendes Tempo gespielt wird, dass der Gegner schon auf dem Fuß steht, bevor der Ball angekommen ist… als Couch-Fußballer sieht das in deinem Video sehr einleuchtend aus :D und wenn ich mir Liverpool anschaue auch… ;) aber im Ernst - liegt es an der Qualität der Spieler oder eher an fehlender Abstimmung von Abläufen? Vielen Dank für Deine tollen, gut verständlichen Beiträge!
 
Hast Du dazu eine Quelle? Würde mci interessieren was Schmoldt da sagt.

duisburg-ein-taktischer-richtungsstreit.html

Schmoldt zeigt Verständnis für die Fans: „Die Zuschauer wollten sehen, wer der Tabellenführer ist und wer ein Ziel hat. Das konnten sie speziell in der ersten Halbzeit nicht.“

Seine Einschätzung steht damit im Widerspruch zur Sichtweise des Trainers: „Ich denke, es war eine absolute fußballerische Weiterentwicklung gegenüber letzter Woche.“
 
Erstmal freut mich sehr, dass wir wieder in den Kern dieses Threads zurückgekehrt sind, und @Schimanski mal ganz nebenbei "the next Level" kreiert hat.

Denn dadurch wird immer mehr spürbar, dass so herausragend es Schimanski erklärt, es trotzdem eben keine einfache Entscheidung ist: Natürlich machen wir das so.

Und da ist das Ballverlustthema denke ich die entscheidende Klippe.

Trappatoni hat meine ich gesagt: Fussball ist ein Spiel bei dem 22 Spieler nur einen Ball haben, und sobald diesen der Gegner hat, musst Du Dich fragen: WARUM? und er hat dieses Warum genau mit dieser großen Betonung gesagt.

Tatsächlich haben wir nur wenig tiefe Ballverluste, unsere Spielweise führt aber dazu, dass wir den Ball trotzdem recht schnell wieder dem Gegner geben - dadurch dass ihn dessen Torwart hat, oder er über die Torauslinie geht. Zugegeben, weit weg vom eigenen Tor, trotzdem haben gerade diese schnellen Ballverluste uns gegen Oberhausen am Schluss sehr weh getan, weil sie immer auch bedeuten, dass der Gegner durchatmen kann.

Eine etwas kontrolliertere Spielweise - die sich in Halbzeit 1 durchaus immer wieder andeutete könnte DIESE Ball"verluste" reduzieren.

Das wäre für mich die Kernmotivation an der Schraube Ballkontrolle etwas zu drehen. Ich traue sowohl Michelbrink, Bookjans als auch Tugbenyo durchaus zu, sich in den aufgezeigten Dreiecken zu bewegen - wobei Michelbrinks Nichtwahrnehmung der eigenen Unanspielbarkeit in gleich zwei Situationen in einem Spiel mich schon überrascht hat.

Ich verstehe immer besser, wo @Schimanski herkommt und hinwill, und was ihn dauerhaft ärgert - gleichzeitig hinterlässt mich das Spiel als Ganzes weiterhin nicht so hoffnungslos - für mich ist die Mannschaft grundsätzlich intakt, und das System noch durchaus fruchtbringend anpassbar, ohne dass Hirsch seine DNA der Risikominimierung komplett aufgeben müsste.
 
Zuletzt bearbeitet:
duisburg-ein-taktischer-richtungsstreit.html

Schmoldt zeigt Verständnis für die Fans: „Die Zuschauer wollten sehen, wer der Tabellenführer ist und wer ein Ziel hat. Das konnten sie speziell in der ersten Halbzeit nicht.“

Seine Einschätzung steht damit im Widerspruch zur Sichtweise des Trainers: „Ich denke, es war eine absolute fußballerische Weiterentwicklung gegenüber letzter Woche.“
Stilistisch natürlich nicht sauber. Schmoldt spricht über den Chrakter des Spiels und zeigt Verständnis für das Empfinden der Zuschauer - das sagt nicht automatisch, dass er den Spielansatz per se falsch fand. Hirsch spricht über die relative Qualität des Gebotenen - beides hat im Grunde nichts miteinander zu tun.

Trotzdem erhöht die Aussage in der Öffentlichkeit natürlich erstmals etwas den Druck Richting Hirsch.
 
… woran liegt es nicht über Tugbenyo auf die rechte Seite klatschen zu lassen? Traut man es dem MF-Spieler nicht zu? Denn auf der rechten Seite ist ja tatsächlich Platz? Oder alternativ… wenn der Ball schon raus nach links gespielt wurde…. Ist es ein „No-Go“ einen langen Seitenwechsel auf die dann offenere Seite zu spielen? Warum „IMMER“ mit Ankündigung „Long line“?
Genau das habe ich mich auch gefragt.
Warum nicht wie in dem Paderborn-Beispiel oben von links dann quer hoch auf die dann freie rechte Seite umlenken?
Da wäre dann mehr Platz und viel freie Wiese zum Laufen.
Ich kann ja teilweise nachvollziehen dass DH das Zentrum meidet beim Spielaufbau, da er befürchtet bei Ballverlust im Zentrum besonders anfällig zu sein aufgrund der Nähe zum Tor.
Aber ich darf mich doch auf Dauer nicht so ausrechenbar machen.
Ich hoffe die Erkenntnis setzt sich zunehmend durch und wir trainieren das verstärkt variabel im Training. :old:
 
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