Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Berechtigte Frage, ich denke, die Mannschaft hat die Antwort in der letzten Saison gegeben....
Ab der letzten Saison sehe ich eine verbesserte Kondition bei den Spielern und auch die Verletzung muskulärer Art sind (stark) zurück gegangen.
Das könnte aber auch am Altersdurchschnitt des Kaders liegen, aber nicht nur. :)
Toi, Toi, Toi das es in der neuen Saison auch so bleibt....
 
Wenn der Stürmer der erste Verteidiger ist, ist er bei Hirsch bestimmt und 60min lang den Ball-führenden anläuft, fehlt auch irgendwann die Spritzigkeit in den entscheidenden Aktionen.
Sehe das weniger als Problem der Physis, als des Kopfes: Der Verteidiger muss darauf konzentriert sein, was der Gegner vorhat, dessen Wege schließen, der Stürmer darauf, was er selbst will und in diesen Tunnel gehen. Wer als Stürmer zu viel Defensiv arbeitet, ist zu sehr beim Gegenspieler, statt beim Tor.
 
Auch die einzelne Sturmspitze muss sich den taktischen Anweisungen unterordnen.
Was ich eigentlich damit sagen wollte, so ziemlich jeder Stürmer wird hier alt aussehen.
Jemand der 10-15 Tore oder mehr macht, wird es nicht geben, es sei denn er kann sich voll und ganz aufs Tore machen konzentrieren und wird regelmäßigin brauchbarer Position bedient.
Stürmer oder offensiv Spieler haben es bei uns eben nicht so leicht, es werden halt andere Attribute gefordert als sie ein Vollblut Stürmer verkörpern würde.
 
Das größte Problem für einen MS beim MSV ist die seit Menschengedenken bestehende unterirdische Qualität der Flanken. Ist ja nicht so das man sagt: in Liga 3 oder 4 ist ein Spieler der regelmäßig stark Flanken kann wie ein Uhrwerk nicht bezahlbar. Aber selbst in Liga 2 gab es sowas nicht beim MSV. Typische MSV Flanke (egal ob von rechts oder links):
zu weit
hinters Tor
Direkt zum Keeper
Ins Niemandsland weil keine Laufwege/Überblick
oder flach direkt in den Gegner

Seit Jahren schon….. über ne 5/10 Quote für halbwegs gefährliche Flanken wäre ich ja schon froh.
 
zu weit
hinters Tor
Direkt zum Keeper
Ins Niemandsland weil keine Laufwege/Überblick
oder flach direkt in den …
Darum ja auch die Petition den Luftraum über der Wedau weiträumig zu sperren, einfach zu gefährlich für Lufthansa und Co!!! :)

Aber mal eine Spur ernster: In nahezu allen Vereinsforen (inklusive Premier League!) findest du diese Diskussion.

Wenn man sich mal klar macht, dass bspw. ein Joshua Bitter seit seinem 7 Lebensjahr Fußball im Verein lernt und das seit dem 11. Jahr von ausgebildeten Profis (Jugendtrainern), kann man sich ungefähr vorstellen wie schwierig so eine für uns Zuschauer befriedigende Ballbehandlung überhaupt zu erreichen ist!
 


Das ist richtig gut und hilft extrem beim Verständnis von verschiedenen Spielphasen, deren Wechselwirkung mit dem Gegner, von Matchpläne, Prinzipien und Spielideen.

Toppmöller auch sehr reflektiert, intelligent und stets abwägend, statt "seinen" Fußball vorbehaltlos abzufeiern.

Interessant wäre es, unsere Trainer mal mit diesen Fragen zu konfrontieren.

Danke für das Weiterleiten @Schimanski !

Toppmöller hat sich richtig gut gezeigt. Keine Floskeln, immer klug analytisch. Auch der Interviewer sehr passend.

Ich habe einiges mitgenommen, auch die rote Zone (das Feld zentral vor der gegnerischen Kette) war mir als Begriff und als wichtiges Spielelement nicht bekannt.

Interessant auch die Meinung zu Flanken (andere Wege können besser sein). Da habe ich mich allerdings schon auch wiedergefunden.
 


Das ist richtig gut und hilft extrem beim Verständnis von verschiedenen Spielphasen, deren Wechselwirkung mit dem Gegner, von Matchpläne, Prinzipien und Spielideen.

Toppmöller auch sehr reflektiert, intelligent und stets abwägend, statt "seinen" Fußball vorbehaltlos abzufeiern.

Am Ende sagt Topmöller, dass das Team über allem steht, das ist ja schon ziemlich hirschig 😉 Wie würdest Du die 2 Minuten ab 26:30 für den MSV analysieren, gerade den Punkt mit der Entscheidungsfreiheit der Spieler. Haben wir da jemanden außer Michelbrink? Müller? Tugbenyo? Vieth?
 
Ich habe einiges mitgenommen, auch die rote Zone (das Feld zentral vor der gegnerischen Kette) war mir als Begriff und als wichtiges Spielelement nicht bekannt.

Das ist vergleichbar mit der Zone 14, wobei die Zone 14 sich auf einem konkreten Raum auf dem Spielfeld bezieht und nicht auf einen Raum der durch die Staffelung des Gegners definiert wird. Das ist kleiner und manchmal auch entscheidender Unterschied.

Am Ende sagt Topmöller, dass das Team über allem steht, das ist ja schon ziemlich hirschig 😉

Eine Aussage, die wohl jeder Trainer unterschreiben wird.

Ansonsten gibt es sicherlich noch weitere Parallelen zum Hirsch-Fußball.

Der Fokus auf die rote Zone allerdings nicht.

Wie würdest Du die 2 Minuten ab 26:30 für den MSV analysieren, gerade den Punkt mit der Entscheidungsfreiheit der Spieler. Haben wir da jemanden außer Michelbrink? Müller? Tugbenyo? Vieth?

Michelbrinks Kreativität ist eher im Übergangsspiel und im letzten Drittel relevant. Toppmöller redet ja vom Aufbauspiel, wenn man zugestellt wird. Da sehe ich zum Großteil Torwart und Verteidiger in der Verantwortung. Mittelfeldspieler natürlich auch, aber eher in Form von Positionierung und Bewegung.

In der Hinrunde der Regionalliga hieß die Vorgabe: Wenn Druck kommt, nach außen spielen oder langer Ball nach vorne oder beides in Kombination. In der Rückrunde gab es etwas mehr Raum für flache Lösungen, auch durchs Zentrum, also wie bei Toppmöller. Vermutlich zum Teil einstudiert, zum Teil von den Spielern mit Leben gefüllt.

Spieler wie Viet haben für mich bis jetzt ihr kreatives Potential noch nicht gezeigt. Erstmal müssen die ganze Basics stimmen: Laufen, Zweikämpfen, Arbeiten, einfache Dinge machen, sich in den Dienst der Mannschaft stellen, etc. Wenn das stimmt, gibt es auch Raum für Kreativität und die wird so lange mitgetragen wie die Ergebnisse stimmen.
 
Wurde eigentlich nach dem gestrigen Spiel der Systemwechsel zur Halbzeit mal erwähnt? Im Interview sprach Bulic davon, dass man auf Doppel-6 umgestellt hat. Ist mir im Spiel gar nicht so aufgefallen, aber da kann ich auch wenig Taktisches aufsaugen.

Habe mir jetzt nochmal die ersten Minuten der zweiten Hälfte angeschaut und es ist ganz offensichtlich, Meuer stand tiefer neben Bulic, während er in der ersten Halbzeit noch mit Viet auf einer Linie war. Ich denke schon, dass wir dadurch mehr Zugriff auf das Spiel bekommen haben. Stuttgart war zwar weiter gefährlich, aber unser Sechserraum jetzt doppelt besetzt. Dadurch auch eine Option mehr im Spielaufbau für die Viererkette. Könnte mir vorstellen, dass Müller oder Tugbenyo je nach Ausrichtung die Rolle neben Bulic auch gut ausfüllen könnten. Sind ja beides keine reinen Zerstörer, aber auch nochmal zweikampfstärker als Meuer.

Weil mich unser Aufbauspiel noch beschäftigt hat, habe ich mir die ersten 30 Minuten nochmal mit dem Fokus darauf angeschaut. Hirsch sagte ja nach dem Spiel, man habe eigentlich flach rausspielen wollen und dann eher aus der Not lang geschlagen, weil Stuttgart uns so gut zugestellt hat. Ich habe das etwas anders gesehen. Die ersten drei Bälle aus der Viererkette nach vorne waren direkt lang und weit, es folgten noch weitere. Teilweise auch unbedrängt wie ein Freistoß von Bitter hinter der Mittellinie, den er einfach auf Verdacht lang Richtung Heike schlug - unerreichbar. Die Quote hoher Ball vs flacher Ball war fast 50:50 (genauer 13:11, ich habe alle Pässe aus der Viererkette inkl. Braune Richtung Mittelfeld oder Sturm gezählt), es gab also auch flache Versuche. Von denen kamen auch fast alle beim Mitspieler an (9 von 11), allerdings waren das fast immer Pässe auf die Außenspieler. Wenn ich richtig aufgepasst habe, hat Viet keinen einzigen Ball aus der eigenen Viererkette bekommen. Meuer kam einmal tief entgegen und ließ einen Pass klatschen. Das war's durch die Mitte. Bestätigt auf jeden Fall den subjektiven Eindruck während des Spiels, dass unser Mittelfeld im eigenen Ballbesitz nicht existent war.

Man kann aber auch nicht behaupten, dass wir mit Langholz erfolgreicher im Ballhalten wären: 5 von 13 langen Bällen kamen an. Nicht so überraschend, wenn du hohe Bälle auf Symalla oder Heike probierst...

Wenn wir wirklich flach aufbauen wollen (es wird ja öfter behauptet, sieht nur nicht so aus), dann wäre ich tatsächlich für ein 4-2-3-1, damit zwei ZM sich im Wechsel kurz anbieten können. Bulic ist ja auch keiner, der aufdreht. Und so waren die Abstände zwischen den Aufbauspielern und der Viererreihe im Mittelfeld einfach zu groß. Bitter und Fleckstein haben je einmal flach Richtung Mittelkreis reingespielt, keiner kam dort entgegen und der Ball war weg. Tugbenyo könnte die Rolle neben Bulic m.E. ganz gut ausfüllen. Viet ja von seinem Profil eigentlich auch, der hing halt gestern total im luftleeren Raum. Das, was Meuer gestern neben Bulic gespielt hat, könnte Bookjans sicher auch. Als giftiger Antreiber mit technischer Finesse und gutem Auge. Optionen haben wir.

Wenn ich unsere Spielertypen im Mittelfeld sehe, will ich noch nicht resignieren im Bezug auf unser Ballbesitzspiel. Da steckt viel Potenzial. Und einen Spieler wie Viet haben wir doch sicher auch nicht mit der Vision locken können "hier wird Gras gefressen und sobald wir den Ball haben, geht es nur schnell nach vorne". Da muss noch mehr gehen, auch unter Hirsch.
 
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Wenn ich unsere Spielertypen im Mittelfeld sehe, will ich noch nicht resignieren im Bezug auf unser Ballbesitzspiel. Da steckt viel Potenzial. Und einen Spieler wie Viet haben wir doch sicher auch nicht mit der Vision locken können "hier wird Gras gefressen und sobald wir den Ball haben, geht es nur schnell nach vorne". Da muss noch mehr gehen, auch unter Hirsch.
Sehe diesen Beitrag erst jetzt. Interessant, denn ich habe gerade im Spieltagsthread etwas geschrieben, das ich gleich kopiere und hier noch mal reinstelle, weil es hier besser passt. Aber zunächst: Potenzial für ein Ballbesitzspiel ist mit dem Spielermaterial sicher vorhanden, das sehe ich auch so. Aber wollen wir das? Hier der Text:
Was mir an unserem Spiel extrem auf den Sack geht und mich allmählich wahnsinnig macht, ist die fehlende Dynamik im Spielaufbau bzw. in Ballbesitzphasen. Es sind maximal drei, vier Spieler in nennenswerter Bewegung, die anderen stehen mehr oder weniger rum und halten brav ihre Position. Das erinnert mich zeitweise an den Fußball in den 1980er Jahren. Erst wenn der Ball verloren geht, wird der Mobilitätsknopf gedrückt. Ich weiß, dass der Ballbesitzfußball nicht unser Ansatz ist. Aber wenn man doch einmal den Ball hat, könnte man damit doch mal was Nettes versuchen. Die Frage ist vielleicht naiv, aber ist es wirklich unser Ziel, wenn wir den Ball haben, ihn möglichst schnell wieder an den Gegner los zu werden, um dann bei Balleroberung in unserer Hälfte Platz zu haben und zu kontern? Mir kommt das oft so vor.
 
Wurde eigentlich nach dem gestrigen Spiel der Systemwechsel zur Halbzeit mal erwähnt? Im Interview sprach Bulic davon, dass man auf Doppel-6 umgestellt hat. Ist mir im Spiel gar nicht so aufgefallen, aber da kann ich auch wenig Taktisches aufsaugen.

Habe mir jetzt nochmal die ersten Minuten der zweiten Hälfte angeschaut und es ist ganz offensichtlich, Meuer stand tiefer neben Bulic, während er in der ersten Halbzeit noch mit Viet auf einer Linie war. Ich denke schon, dass wir dadurch mehr Zugriff auf das Spiel bekommen haben. Stuttgart war zwar weiter gefährlich, aber unser Sechserraum jetzt doppelt besetzt.

Stuttgart hat die Räume rechts und links neben Bulic ganz gezielt anvisiert. Dort tummelten sich zeitweise vier Spieler. Der Zehner, die beiden Achter und ein Stürmer hat sich immer wieder reinfallen lassen. Der MSV hat mit den zwei Achtern zwar probiert den Bereich über den Deckungsschatten abzudecken, aber das klappte nicht immer. Stuttgart hat immer wieder Lücken gefunden. Mit der Doppel-Sechs konnten die Räume dann besser kontrolliert werden.

Wenn wir wirklich flach aufbauen wollen (es wird ja öfter behauptet, sieht nur nicht so aus), dann wäre ich tatsächlich für ein 4-2-3-1, damit zwei ZM sich im Wechsel kurz anbieten können. Bulic ist ja auch keiner, der aufdreht. Und so waren die Abstände zwischen den Aufbauspielern und der Viererreihe im Mittelfeld einfach zu groß. Bitter und Fleckstein haben je einmal flach Richtung Mittelkreis reingespielt, keiner kam dort entgegen und der Ball war weg. Tugbenyo könnte die Rolle neben Bulic m.E. ganz gut ausfüllen. Viet ja von seinem Profil eigentlich auch, der hing halt gestern total im luftleeren Raum. Das, was Meuer gestern neben Bulic gespielt hat, könnte Bookjans sicher auch. Als giftiger Antreiber mit technischer Finesse und gutem Auge. Optionen haben wir.

Gegen so ein aggressives Pressing flach rauszukommen gelingt von außen nur, wenn du gegen die Druckrichtung diagonal ins Zentrum spielst. Oder direkt den ersten Ball ins Zentrum und dich gar nicht auf eine Seite drücken lässt. Oder mit einem abkippenden Sechser ins Zentrum dribbelst (gerade gegen Manndeckungen eine sehr charmante Lösung). Was haben alle Varianten gemeinsam? Hohes Risiko für Ballverluste. Wollen wir das? Trainieren wir das? Setzt man einen Michelbrink auf die Tribüne wenn man das spielen möchte?

Ziel ist es, den Flügel/Halbraum hochzuspielen. In der Anfangsphase gab es da auch einen guten Durchbruch über Coskun, meine ich, der von den Abläufen in Epe genau so trainiert wurde (gegenläufige Bewegungen um Gegenspieler raus- und Räume freizuziehen). Es war aber der einzige in der ersten Halbzeit.
 
Wenn ich unsere Spielertypen im Mittelfeld sehe, will ich noch nicht resignieren im Bezug auf unser Ballbesitzspiel. Da steckt viel Potenzial. Und einen Spieler wie Viet haben wir doch sicher auch nicht mit der Vision locken können "hier wird Gras gefressen und sobald wir den Ball haben, geht es nur schnell nach vorne". Da muss noch mehr gehen, auch unter Hirsch.
Mit welcher ach so tollen Spielidee (die bei ihm ja angeblich ein ausschlaggebender Punkt war) Viet zum MSV gelockt wurde, habe ich mich gestern auch schon gefragt. "Wenn du zu uns kommst, fliegt der Ball im Übergangsspiel eigentlich immer über dich hinweg oder landet links und rechts von dir auf dem Flügel. Aber hey, du darfst natürlich gerne irgendwo zwischen den Ketten herumlaufen und vergeblich darauf hoffen angespielt zu werden. Wobei wir den Ball ehrlich gesagt aber auch gar nicht so oft haben wollen." Und Viet dachte sich dann natürlich "Jo, da sehe ich mich."

Natürlich ist das jetzt ein bisschen polemisch und nach einem einzelnen Pflichtspiel auch nicht seriös zu bewerten, aber ich gehe nicht davon aus, dass wir unter Hirsch noch irgendeine nachhaltige Verbesserung im Bespielen des Zentrums erleben werden. In der letzten Saison hat man sich nur daran versucht, als man wegen Personalproblemen dazu "gezwungen" war, Spielern wie Michelbrink, Bookjans oder auch Tugbenyo mehr Spielzeit zu geben. Und obwohl gegen Mitte der Rückrunde spielerische Fortschritte zu erkennen waren und auch die Ergebnisse stimmten, ist man gegen Ende der Saison ohne Not wieder zu einer Spielweise zurückgekehrt, bei der spielerische Lösungen durchs Zentrum einfach keine Priorität haben - vermutlich schon im Vorgriff auf die aktuelle Spielzeit, in der man diesen "Underdog-Stil" jetzt natürlich noch konsequenter durchziehen kann.
 
Natürlich ist das jetzt ein bisschen polemisch und nach einem einzelnen Pflichtspiel auch nicht seriös zu bewerten, aber ich gehe nicht davon aus, dass wir unter Hirsch noch irgendeine nachhaltige Verbesserung im Bespielen des Zentrums erleben werden. In der letzten Saison hat man sich nur daran versucht, als man wegen Personalproblemen dazu "gezwungen" war, Spielern wie Michelbrink, Bookjans oder auch Tugbenyo mehr Spielzeit zu geben. Und obwohl gegen Mitte der Rückrunde spielerische Fortschritte zu erkennen waren und auch die Ergebnisse stimmten, ist man gegen Ende der Saison ohne Not wieder zu einer Spielweise zurückgekehrt, bei der spielerische Lösungen durchs Zentrum einfach keine Priorität haben - vermutlich schon im Vorgriff auf die aktuelle Spielzeit, in der man diesen "Underdog-Stil" jetzt natürlich noch konsequenter durchziehen kann.
Wobei wieso sollte er daran was ändern. Dieser Underdog Stil hat ihn mit Bocholt Platz 2 eingebracht als Underdog und mit uns ist er aufgestiegen. Ist gibt doch keinen Grund jetzt, den Stil zu ändern, wo wir doch wirklich der Underdog sind.

Ich bin aber auch ehrlich das unser Spiel zum abgewöhnen ist, ist zwar erfolgreich aber nicht schön :D.
 
Wobei wieso sollte er daran was ändern. Dieser Underdog Stil hat ihn mit Bocholt Platz 2 eingebracht als Underdog und mit uns ist er aufgestiegen. Ist gibt doch keinen Grund jetzt, den Stil zu ändern, wo wir doch wirklich der Underdog sind.

Ich bin aber auch ehrlich das unser Spiel zum abgewöhnen ist, ist zwar erfolgreich aber nicht schön :D.
Hier stellt sich einfach die Frage, ob das in Liga 3 längerfristig reicht.
Vielleicht tut es das. Warten wir ab.
Aber was, wenn nicht?
Was, wenn sich die Gegner auf das System einstellen?
Wir sind nicht mehr in der RL mit Mannschaften, die finanziell schwach sind und nicht mithalten können,
Unser Kader war da schon auf einem anderen Level.
In der 3. Liga nicht mehr.
Aber ich drücke alle Daumen.
Denn wir müssen die Klasse halten.
 
Wenn man sich die Statements von Preetz und Schmoldt anhört, wird schnell deutlich: Wir sind längst nicht mehr der klassische Underdog. Wie hier schon mehrfach thematisiert, verfolgt der MSV einen klaren Jahresplan – mit definiertem Ziel. (Endlich läuft das mal so strukturiert!)

Didi Hirsch hat sich hier zunächst viel Kredit erarbeitet, das ist unbestritten. Aber vielen Fans ist inzwischen aufgefallen, dass der aktuelle Kader in Teilen nicht wirklich zu dem passt, was man unter "Hirsch-Fußball" versteht. Ich wage die Behauptung, dass der Kader mehr von der sportlichen Führung zusammengestellt wird – und Hirsch am Ende abnickt.

Auffällig ist auch: Gerade Schmoldt hat in der Vergangenheit seinen Anspruch immer wieder durchblicken lassen. Schon letzte Saison, als es sportlich nicht rund lief, hat er in der Presse vorsichtig Kritik geäußert – es ging um Anspruch, um Spielweise. Und jetzt im Podcast ließ er erneut aufhorchen: Er sprach von einer Platzierungsrange, die er im Kopf habe, und machte klar, dass ihn gewisse Platzierungen – und er meint damit nicht die Abstiegsränge – enttäuschen würden. Das passt auch zu seinem Hintergrund: Schmoldt war über Jahre hinweg Spielanalyst und Chefanalytiker – ob beim 1. FC Köln, der dänischen Nationalmannschaft, Kamerun oder Kaiserslautern. Er weiß sehr genau, wie man ein Spiel liest und eine Mannschaft beurteilt. Umso klarer ist: Diese Aussagen kommen nicht zufällig, sondern sind Ausdruck einer realistischen, vielleicht sogar ambitionierten sportlichen Einschätzung.

Das zeigt: Wir interpretieren uns selbst nicht (mehr) als Underdog. Natürlich steht die 45-Punkte-Marke als Mindestziel im Raum, aber intern weiß man ziemlich genau, wie gut dieser Kader besetzt ist – und dass es um mehr geht als bloßen Klassenerhalt. Damit meine ich NICHT die Aufstiegsränge. Das passt auch zur Haltung von Preetz. Erinnern wir uns: In der Regionalliga, nach einem souveränen Saisonstart, sagte er sinngemäß im YouTube-Format des MSV, dass wir erfolgreich Fußball spielen – aber noch keinen besonders guten. Auch das zeigt: Die Verantwortlichen schauen genau hin, analysieren differenziert.

Hirsch genießt – völlig zurecht – einen gewissen Legendenstatus. Er verkörpert den MSV, er lebt den Verein. Als Typ aus dem Revier funktioniert das wunderbar. Für Preetz und Schmoldt ist dieser Bonus aber ganz anders zu gewichten. Das zeigt sich auch in der Vertragsgestaltung: Viele Vereine hätten ihm vermutlich direkt einen Dreijahresvertrag gegeben – bei uns ist es ein 1+1-Modell, an Erfolg geknüpft.

Was ich sagen will: Hirsch hat sich diese Chance absolut verdient. Ich mache mir aber keine Sorgen, dass unsere sportliche Führung das zu emotional oder verklärt bewertet. Im Gegenteil – ich bin überzeugt, dass man das stets sachlich und kritisch im Sinne des Duisburger „Zweitliga-Wegs“ einordnet. Und bei Bedarf auch handelt.

Was den Fußball selbst angeht: Der ist für mich allgemein alles andere als sexy – und ja, das triggert mich. Denn ich glaube: Mit Spielern wie Michelbrink, Tugbenyo, Viet, Bookjans, Meuer, Noß und unserer richtig starken Flügelzange ist spielerisch deutlich mehr drin. Aber das Thema hatten wir schon. Wir haben jetzt erstmal einen Auftaktsieg gelandet – und dafür bin ich demütig und happy.

"Von Spiel zu Spiel denken" – das soll auch in diesem Jahr meine Devise sein. Trotzdem bleibt bei mir das Gefühl: Da steckt noch mehr drin. Und zwar deutlich mehr.
 
Also nicht das ich viel anderes erwarte, aber wir wissen das Hirsch gerne vorsichtig agiert und ich glaube auch das Stuttgart gar nicht was das Taktische angeht schlecht ist und man daher auch nicht ganz wusste was einen da erwartet. Allerdings kann ich das auch bei den kommenden 3 Gegnern sagen.
Daher glaube ich nicht das wir taktisch variabler auftreten, finde aber nach einem Spiel was sogar gewonnen wurde, das Thema noch etwas früh.
Andere Gegner werden uns dazu zwingen anderes aufzutreten. Da wird es spannend
 
Wenn man sich die Statements von Preetz und Schmoldt anhört, wird schnell deutlich: Wir sind längst nicht mehr der klassische Underdog. Wie hier schon mehrfach thematisiert, verfolgt der MSV einen klaren Jahresplan – mit definiertem Ziel. (Endlich läuft das mal so strukturiert!)

Didi Hirsch hat sich hier zunächst viel Kredit erarbeitet, das ist unbestritten. Aber vielen Fans ist inzwischen aufgefallen, dass der aktuelle Kader in Teilen nicht wirklich zu dem passt, was man unter "Hirsch-Fußball" versteht. Ich wage die Behauptung, dass der Kader mehr von der sportlichen Führung zusammengestellt wird – und Hirsch am Ende abnickt.

Auffällig ist auch: Gerade Schmoldt hat in der Vergangenheit seinen Anspruch immer wieder durchblicken lassen. Schon letzte Saison, als es sportlich nicht rund lief, hat er in der Presse vorsichtig Kritik geäußert – es ging um Anspruch, um Spielweise. Und jetzt im Podcast ließ er erneut aufhorchen: Er sprach von einer Platzierungsrange, die er im Kopf habe, und machte klar, dass ihn gewisse Platzierungen – und er meint damit nicht die Abstiegsränge – enttäuschen würden. Das passt auch zu seinem Hintergrund: Schmoldt war über Jahre hinweg Spielanalyst und Chefanalytiker – ob beim 1. FC Köln, der dänischen Nationalmannschaft, Kamerun oder Kaiserslautern. Er weiß sehr genau, wie man ein Spiel liest und eine Mannschaft beurteilt. Umso klarer ist: Diese Aussagen kommen nicht zufällig, sondern sind Ausdruck einer realistischen, vielleicht sogar ambitionierten sportlichen Einschätzung.

Das zeigt: Wir interpretieren uns selbst nicht (mehr) als Underdog. Natürlich steht die 45-Punkte-Marke als Mindestziel im Raum, aber intern weiß man ziemlich genau, wie gut dieser Kader besetzt ist – und dass es um mehr geht als bloßen Klassenerhalt. Damit meine ich NICHT die Aufstiegsränge. Das passt auch zur Haltung von Preetz. Erinnern wir uns: In der Regionalliga, nach einem souveränen Saisonstart, sagte er sinngemäß im YouTube-Format des MSV, dass wir erfolgreich Fußball spielen – aber noch keinen besonders guten. Auch das zeigt: Die Verantwortlichen schauen genau hin, analysieren differenziert.

Hirsch genießt – völlig zurecht – einen gewissen Legendenstatus. Er verkörpert den MSV, er lebt den Verein. Als Typ aus dem Revier funktioniert das wunderbar. Für Preetz und Schmoldt ist dieser Bonus aber ganz anders zu gewichten. Das zeigt sich auch in der Vertragsgestaltung: Viele Vereine hätten ihm vermutlich direkt einen Dreijahresvertrag gegeben – bei uns ist es ein 1+1-Modell, an Erfolg geknüpft.

Was ich sagen will: Hirsch hat sich diese Chance absolut verdient. Ich mache mir aber keine Sorgen, dass unsere sportliche Führung das zu emotional oder verklärt bewertet. Im Gegenteil – ich bin überzeugt, dass man das stets sachlich und kritisch im Sinne des Duisburger „Zweitliga-Wegs“ einordnet. Und bei Bedarf auch handelt.

Was den Fußball selbst angeht: Der ist für mich allgemein alles andere als sexy – und ja, das triggert mich. Denn ich glaube: Mit Spielern wie Michelbrink, Tugbenyo, Viet, Bookjans, Meuer, Noß und unserer richtig starken Flügelzange ist spielerisch deutlich mehr drin. Aber das Thema hatten wir schon. Wir haben jetzt erstmal einen Auftaktsieg gelandet – und dafür bin ich demütig und happy.

"Von Spiel zu Spiel denken" – das soll auch in diesem Jahr meine Devise sein. Trotzdem bleibt bei mir das Gefühl: Da steckt noch mehr drin. Und zwar deutlich mehr.
Ich bin mir sehr sicher, dass nur das Umfeld Hirsch im Amt gehalten hat. Hirsch genießt bei den Fans wegen seiner MSV-DNA, die ihm jeder abnimmt und die er sehr authentisch verkörpert, so viele Sympathien wie vor ihm in vielen Jahrzehnten wohl nur vier Trainer: Kremer, Lienen, Funkel und Gruev. Dazu kommt eben der Aufstieg als maximaler Erfolg, der Hirsch unangreifbar gemacht hat. Es gab Vereine, die haben sich von ihrem Aufstiegstrainer getrennt (z.B. Antwerpen), aber das waren eben Trainer, die zwar Erfolg, aber keine besondere emotionale Bindung zum Verein hatten. Das haben die Fans schnell abgehakt.

Hirsch wurde als Regionalliga-Experte mit dem Ziel verpflichtet, sofort wieder aufzusteigen. Das ist gelungen. Preetz hätte, davon bin ich überzeugt, nach dem Aufstieg am liebsten einen Drittliga-Fachmann verpflichtet, um den nächsten Schritt zu machen - und den MSV innerhalb eines überschaubaren Zeitraums zum Aufstieg in die 2.Liga zu führen. Ich schätze insbesondere Preetz so ein, dass er ganz genau weiß, was er will, extremst erfolgsorientiert ist und einen klaren strategischen Plan verfolgt. Er sieht nicht nur den MSV, sondern auch sich selbst nicht in der 3.Liga. Preetz ist mit allen Wassern gewaschen und knallhart. Aber er ist auch Realist und weiß, was ein Trainerwechsel vor der Saison zur Folge gehabt hätte: Er hätte sich starker Kritik von außen (vielleicht auch von innen) ausgesetzt und die Euphorie gefährdet. Wenn der Trainerwechsel dann nicht den gewünschten Erfolg gebracht hätte, würde alles, was er und sein Team um ihn herum in einem Jahr aufgebaut haben, zusammenbrechen. Ich lege mich fest: Preetz' Plan sieht vor, den Trainer zu wechseln, wenn der Rückhalt für Hirsch in der ersten größeren Ergebniskrise bröckelt.

Ich bin mir aber sicher, dass bei einer Abstimmung 100% für nur eine der beiden Varianten zum Tragen käme :pfeifen:

1. schlecht gespielt, aber gewonnen, oder
2. schön gespielt, aber verloren
Bitte zwei Optionen nicht vergessen:
3. Schlecht spielen und verlieren
4. Schön spielen und gewinnen. ;)
 
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Ich bin mir sehr sicher, dass nur das Umfeld Hirsch im Amt gehalten hat. Hirsch genießt bei den Fans wegen seiner MSV-DNA, die ihm jeder abnimmt und die er sehr authentisch verkörpert, so viele Sympathien wie vor ihm in vielen Jahrzehnten wohl nur vier Trainer: Kremer, Lienen, Funkel und Gruev. Dazu kommt eben der Aufstieg als maximaler Erfolg, der Hirsch unangreifbar gemacht hat. Es gab Vereine, die haben sich von ihrem Aufstiegstrainer getrennt (z.B. Antwerpen), aber das waren eben Trainer, die zwar Erfolg hatten, aber keine besondere emotionale Bindung zum Verein hatten. Das haben die Fans schnell abgehakt.

Hirsch wurde als Regionalliga-Experten mit dem Ziel verpflichtet, sofort wieder aufzusteigen. Das ist gelungen. Preetz hätte, davon bin ich überzeugt, nach dem Aufstieg am liebsten einen Drittliga-Fachmann verpflichtet, um den nächsten Schritt zu machen - und den MSV innerhalb eines überschaubaren Zeitraums zum Aufstieg in die 2.Liga zu führen. Ich schätze insbesondere Preetz so ein, dass er ganz genau weiß, was er will, extremst erfolgsorientiert ist und einen klaren strategischen Plan verfolgt. Er sieht nicht nur den MSV, sondern auch sich selbst nicht in der 3.Liga. Preetz ist mit allen Wassern gewaschen und knallhart. Aber er ist auch Realist und weiß, was ein Trainerwechsel vor der Saison zur Folge gehabt hätte: Er hätte sich starker Kritik von außen (vielleicht auch von innen) ausgesetzt und die Euphorie gefährdet. Wenn der Trainerwechsel dann nicht den gewünschten Erfolg gebracht hätte, würde alles, was er und sein Team um ihn herum in einem Jahr aufgebaut haben, zusammenbrechen. Ich lege mich fest: Preetz' Plan sieht vor, den Trainer zu wechseln, wenn der Rückhalt für Hirsch in der ersten größeren Ergebniskrise bröckelt.
Würde ich nicht 100% drauf wetten aber die Gedanken teile ich... wobei ich den Namen Preetz durch wen anders ersetzen würde, der den Trainer Hirsch noch kritischer sieht und perspektivisch doch ein eher anderes Profil an der Seitenlinie hätte...
 
Würde ich nicht 100% drauf wetten aber die Gedanken teile ich... wobei ich den Namen Preetz durch wen anders ersetzen würde, der den Trainer Hirsch noch kritischer sieht und perspektivisch doch ein eher anderes Profil an der Seitenlinie hätte...

Wer sieht denn Hirsch intern "noch" kritischer als Preetz?

Insgesamt wundere ich mich, dass sich dieses Narrativ so hart hält, dass man Hirsch lieber gestern als morgen rauswerfen würde, aber er halt leider Erfolg hat und das nicht geht. Mittlerweile steht hier ja schon, dass man Spieler einfach verpflichtet, Hirsch auch dazu eigentlich nichts beiträgt und nur noch abnickt. Würde ich unseren Verantwortlichen doch etwas mehr Durchsetzungsvermögen zusprechen, wenn sie denn wirklich davon überzeugt sind, dass der Weg von Hirsch begrenzt ist. Mal ganz davon ab, dass ich Hirsch absolut nicht so einschätze, dass er sich einfach nur leiten lässt und macht, was man ihm sagt.

Das hätte m. E. zur Folge, dass er dann auch einfach nach der Schmoldt nachgesagten Vorgabe / Idee aufstellen würde.
 
Hirsch wurde als Regionalliga-Experten mit dem Ziel verpflichtet, sofort wieder aufzusteigen. Das ist gelungen. Preetz hätte, davon bin ich überzeugt, nach dem Aufstieg am liebsten einen Drittliga-Fachmann verpflichtet, um den nächsten Schritt zu machen - und den MSV innerhalb eines überschaubaren Zeitraums zum Aufstieg in die 2.Liga zu führen. Ich schätze insbesondere Preetz so ein, dass er ganz genau weiß, was er will, extremst erfolgsorientiert ist und einen klaren strategischen Plan verfolgt. Er sieht nicht nur den MSV, sondern auch sich selbst nicht in der 3.Liga. Preetz ist mit allen Wassern gewaschen und knallhart. Aber er ist auch Realist und weiß, was ein Trainerwechsel vor der Saison zur Folge gehabt hätte: Er hätte sich starker Kritik von außen (vielleicht auch von innen) ausgesetzt und die Euphorie gefährdet. Wenn der Trainerwechsel dann nicht den gewünschten Erfolg gebracht hätte, würde alles, was er und sein Team um ihn herum in einem Jahr aufgebaut haben, zusammenbrechen. Ich lege mich fest: Preetz' Plan sieht vor, den Trainer zu wechseln, wenn der Rückhalt für Hirsch in der ersten größeren Ergebniskrise bröckelt.
Ich finde diesen Punkt echt interessant. Ich sehe es ehrlicherweise ein wenig anders.
Ich denke nicht, dass Preetz am liebsten DH gegen einen anderen Trainer gewechselt hätte. Im Interview vor dem Spiel gegen Stuttgart II hat MP die Bedeutung von DH für den Verein noch einmal klar dargestellt. Ich denke auch nicht, dass es eine übliche Floskel gewesen ist, warum sollte er sonst ihn auch u.a. im Laufe der letzten Saison und auch danach öffentlich gelobt haben. Davon hätte Preetz nichts, wenn dann die Medien auf ihn schießen würden und sagen: "Sie haben ihn doch total gelobt und jetzt ist er weg."
Ich denke, man kann durch DH auch endlich in ruhige Fahrwasser steuern und man erhofft sich keinen hohen Trainerverschleiß mehr. Wir haben in den letzten Jahren genug Trainer gehabt.

Zu der Spielweise:
Ich bin auch kein großer Fan unserer Spielweise, aber wer die Ergebnisse einbringt und damit Erfolg hat, scheint etwas richtig zu machen.
Wenn ich an die beiden Aufstiege aus der 3. in die 2. Liga denke, fallen mir sehr wenige Spiele ein, die wirklich vollends überzeugend gewesen sind.
Aus der Saison 14/15 fällt mir hier gerne u.a. das 2:0 gegen die Stuttgarter Kickers ein oder aber auch das 2:1 in Stuttgart II. Wir haben in den Spielen auch nicht den Gegner an die Wand gespielt mit Ballbesitzfußball. Das 1:0 durch Gardawski damals war eine Bogenlampe und das 2:0 durch Grote war ein Traumtor.

Auch in der 3. Liga unter Gruev haben wir einige Spiele gewonnen, die wir aufgrund eines 1:0 gewonnen haben. Wenn ich an das Spiel in Erfurt oder zuhause gegen Chemnitz denke, war ich alles andere als begeistert, aber es war nun einmal effektiv (angemerkt, dass wir einen Fabian Schnellhardt in unseren Reihen hatten).

Ich denke das ist auch ein Vorteil von Hirsch. Er punktet gegen andere Mannschaften. Über seine Spielweise lässt sich immer diskutieren, aber er versteht wie der "Ruhrpottfußball" funktioniert. Er versteht auch, dass es schnell unruhig wird, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Was möchte man hier im Ruhrgebiet sehen? Lieber eine Mannschaft, die schön spielt und verliert oder eine, die sich zerreißt, in Zweikämpfe schmeißt und dann dreckig gewinnt? Ein Fan möchte doch sehen, dass die Mannschaft alles auf dem Platz lässt und damit ist (finde ich) nicht direkt offensiver Ballbesitzfußball gemeint.
 
Wer sieht denn Hirsch intern "noch" kritischer als Preetz?

Insgesamt wundere ich mich, dass sich dieses Narrativ so hart hält, dass man Hirsch lieber gestern als morgen rauswerfen würde, aber er halt leider Erfolg hat und das nicht geht. Mittlerweile steht hier ja schon, dass man Spieler einfach verpflichtet, Hirsch auch dazu eigentlich nichts beiträgt und nur noch abnickt. Würde ich unseren Verantwortlichen doch etwas mehr Durchsetzungsvermögen zusprechen, wenn sie denn wirklich davon überzeugt sind, dass der Weg von Hirsch begrenzt ist. Mal ganz davon ab, dass ich Hirsch absolut nicht so einschätze, dass er sich einfach nur leiten lässt und macht, was man ihm sagt.

Das hätte m. E. zur Folge, dass er dann auch einfach nach der Schmoldt nachgesagten Vorgabe / Idee aufstellen würde.
Es ist doch genau der weiter oben erwähnte Punkt: Angenommen man hätte einen neuen Trainer geholt und dann wäre der Erfolg ausgeblieben, wäre das Vertrauen in die Verantwortlichen massiv gesunken. Nach dem weitestgehend ungefährdeten Aufstieg muss man Hirsch nun die Chance geben. Der große Unterschied zur Ära Vor-Preetz ist jedoch, dass sich die meisten sicher sind, dass ein Plan B im Schublad liegt, was uns arg gebeutelte Fans aktuell deutlich ruhiger schlafen lässt.

Ich persönlich bin mir sicher, dass wir in 2-3 Monaten einen neuen Trainer sehen werden, auch wenn ich Didi von ganzem Herzen wünsche, dass der erfolgreiche Weg weitergeht. Dass man scheinbar eine Mannschaft gebaut hat, die unabhängig vom Trainer funktionieren soll, zeigt doch, dass die Führungsetage aus der Vergangenheit gelernt hat. In den letzten Jahren hat man immer wieder die Trainer das Team bauen lassen und das hat dazu geführt, dass ein neuer Trainer mit der Mannschaft nicht optimal arbeiten konnte.
 
Mal eine ernsthafte Frage - sollten wir wirklich die Grundlage unseres Vereins - also auch im Bezug NLZ - Spieler entwickeln - verkaufen - Erlöse auf die der Verein angewiesen ist z.B. - und auch den Erfolg an dem am Ende alles hängt - finanzielle Sicherheit, Strukturen im Verein - all das - sollten wir das abhängig machen von irgendwelcher Ruhrgebietsfolklore?

Ich find das immer etwas befremdlich - ja sicher - eine gewisse Identität und Mentalität ist irgendwo mit drin und man kann das auch bei der Zusammenstellung eines Kaders oder der Spielweise berücksichtigen - aber das bedeutet für mich nicht, dass man sich zwingend hinten reinstellt und diese „Tugenden“ gleichbedeutend sind mit Fußball aus den 90ern.

Wenn mal eine paar Spiele nicht gewonnen werden - wie schnell kommt dann wieder „die können ja keinen pass über 3 Meter spielen ich versteh das nicht etc….“

Ich glaube diese Art und Weise nutzt sich ganz schnell ab. bzw schneller als ein System bei dem die fußballerische Entwicklung mit Ball im Vordergrund steht.
 
@TASZebra

Das klingt für mich auch absolut schlüssig.

Hirsch lässt eben Hirsch-Fussball spielen, das ist nichts Neues und die Verantwortlichen wussten was sie bekommen.

Mich beruhigt es aber ungemein, dass wir einen Kader zusammengestellt haben, der nicht nur den Hirsch-Fussball spielen kann sondern ganz bestimmt auch einen deutlich spielerischen Ansatz aktiv umsetzen könnte. :)
 
Puh. :yoga:
Fakt ist, dass wir mit der besten Abwehr letztendlich souverän aufgestiegen sind. Das war die klare Vorgabe und das wurde mit einer neuen Mannschaft und DH erfüllt.
Mir persönlich hat die letzte Aufstiegssaison insgesamt extrem viel Spaß & Freude bereitet; vielen herzlichen Dank dafür nochmal an alle Beteiligten. :hu:
Die erste HZ gegen VfB II war gar nicht gut. Das haben DH und MH gesehen, und direkt nach der HZ erfolgreich umgestellt. Letztendlich haben wir damit den ersten (glücklichen) Dreier geholt, denn in der Dritten Liga ist alles extrem eng beeinander.
Wir haben nun neue, schnelle & technisch versierte Spieler dazu geholt und machen hoffentlich den nächsten Schritt. Wir werden hier aber weiterhin sicherlich keinen FCB- oder Real Madrid-Fussball sehen.
Der Erfolg steht letztendlich bekanntlich über allem, und Michael Preetz wird handeln wenn sich dieser Erfolg nicht einstellt, bzw. er den gesetzten Plan in Gefahr sieht.
Wir werden wohl eine andere Formation sehen in Regensburg, und wir werden dort kein Offensiv-Feuerwerk über das gesammte Spiel abbrennen. Aber ich traue DH & MH zu, dass wir eine Taktik wählen, die dem Jahn weh tun wird. Ob das letztendlich zu Zählbarem führt, wird man nach ca. 98 Minuten sehen.
Wir sollten Vertrauen in alle Verantwortlichen haben, denn DH und auch inbsesondere MP kennen das Profi-Fussballgeschäft.
Oftmals hilft da auch (hoffentlich) einfach nur Konstanz auf allen Ebenen. :old:
 
Zuletzt bearbeitet:
Was man hier öfter mal vergisst, ist dass schöner Fußball der erfolgreich ist nochmal mehr Menschen ins Stadion zieht, die sich dann im Umkreis MSV integrieren können.
die
Das zeigt: Wir interpretieren uns selbst nicht (mehr) als Underdog. Natürlich steht die 45-Punkte-Marke als Mindestziel im Raum, aber intern weiß man ziemlich genau, wie gut dieser Kader besetzt ist – und dass es um mehr geht als bloßen Klassenerhalt. Damit meine ich NICHT die Aufstiegsränge. Das passt auch zur Haltung von Preetz. Erinnern wir uns: In der Regionalliga, nach einem souveränen Saisonstart, sagte er sinngemäß im YouTube-Format des MSV, dass wir erfolgreich Fußball spielen – aber noch keinen besonders guten. Auch das zeigt: Die Verantwortlichen schauen genau hin, analysieren differenziert.
 
Ich finde diesen Punkt echt interessant. Ich sehe es ehrlicherweise ein wenig anders.
Ich denke nicht, dass Preetz am liebsten DH gegen einen anderen Trainer gewechselt hätte. Im Interview vor dem Spiel gegen Stuttgart II hat MP die Bedeutung von DH für den Verein noch einmal klar dargestellt. Ich denke auch nicht, dass es eine übliche Floskel gewesen ist, warum sollte er sonst ihn auch u.a. im Laufe der letzten Saison und auch danach öffentlich gelobt haben. Davon hätte Preetz nichts, wenn dann die Medien auf ihn schießen würden und sagen: "Sie haben ihn doch total gelobt und jetzt ist er weg."
Ich denke, man kann durch DH auch endlich in ruhige Fahrwasser steuern und man erhofft sich keinen hohen Trainerverschleiß mehr. Wir haben in den letzten Jahren genug Trainer gehabt.

Zu der Spielweise:
Ich bin auch kein großer Fan unserer Spielweise, aber wer die Ergebnisse einbringt und damit Erfolg hat, scheint etwas richtig zu machen.
Wenn ich an die beiden Aufstiege aus der 3. in die 2. Liga denke, fallen mir sehr wenige Spiele ein, die wirklich vollends überzeugend gewesen sind.
Aus der Saison 14/15 fällt mir hier gerne u.a. das 2:0 gegen die Stuttgarter Kickers ein oder aber auch das 2:1 in Stuttgart II. Wir haben in den Spielen auch nicht den Gegner an die Wand gespielt mit Ballbesitzfußball. Das 1:0 durch Gardawski damals war eine Bogenlampe und das 2:0 durch Grote war ein Traumtor.

Auch in der 3. Liga unter Gruev haben wir einige Spiele gewonnen, die wir aufgrund eines 1:0 gewonnen haben. Wenn ich an das Spiel in Erfurt oder zuhause gegen Chemnitz denke, war ich alles andere als begeistert, aber es war nun einmal effektiv (angemerkt, dass wir einen Fabian Schnellhardt in unseren Reihen hatten).

Ich denke das ist auch ein Vorteil von Hirsch. Er punktet gegen andere Mannschaften. Über seine Spielweise lässt sich immer diskutieren, aber er versteht wie der "Ruhrpottfußball" funktioniert. Er versteht auch, dass es schnell unruhig wird, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Was möchte man hier im Ruhrgebiet sehen? Lieber eine Mannschaft, die schön spielt und verliert oder eine, die sich zerreißt, in Zweikämpfe schmeißt und dann dreckig gewinnt? Ein Fan möchte doch sehen, dass die Mannschaft alles auf dem Platz lässt und damit ist (finde ich) nicht direkt offensiver Ballbesitzfußball gemeint.
Ich erinnere mich an ein Interview bei Magenta in der Halbzeitpause eines MSV-Spiels, das muss im Januar oder Februar 2024 gewesen sein. Da waren Preetz und Hopp zu Gast. Hopp lobte da Preetz und sagte, er sei der Mann, den der MSV jetzt brauche. Preetz antwortete sinngemäß: Die Einschätzung freut mich natürlich, aber das ist kein Thema. Nur wenige Wochen später war er neuer Geschäftsführer.
 
Wenn mal eine paar Spiele nicht gewonnen werden - wie schnell kommt dann wieder „die können ja keinen pass über 3 Meter spielen ich versteh das nicht etc….“
Guter Punkt! Ich erinnere nur kurz an die Schwächephase zwischen Gütersloh und Paderborn, da war Hirsch auch hier angezählter als ein Boxgegner von Ali.
Während der Aufstiegssaison wurden ähnliche Dinge heftig kritisiert wie jetzt bei Didi
Von der Zeit habe ich einen anderen Ohrwurm, nämlich, dass die Ballgeschiebaz höchstens bei Rückstand mal was nach vorne machen und man ansonsten einschlafen würde. Da hatten wir viele Spiele 1:0 gewonnen, weil wir halt oft den Ball hatten und nicht, weil wir mit zehn Mann den Bus geparkt hatten.

(angemerkt, dass wir einen Fabian Schnellhardt in unseren Reihen hatten).
Spieler wie Schnellhardt, die im Ballbesitzspiel Stärken hatten, hatten wir zu dem Zeitpunkt aber halt auch auf dem Spielfeld genutzt.

Lieber eine Mannschaft, die schön spielt und verliert oder eine, die sich zerreißt, in Zweikämpfe schmeißt und dann dreckig gewinnt?
In meinen Augen versteift man sich etwas zu sehr auf den Begriff "schön" spielen. Das Problem bei einer Spielweise mit 38% Ballbesitz ist doch vor allem, dass du komplett davon abhängig bist, was der Gegner mit seinen 62% Ballbesitz macht. Ja, die Stuttgarter haben jetzt nur einmal getroffen, also ist alles gut gegangen. Die Frage ist aber, in wie weit das konstant reproduzierbar ist. Hirsch schafft es, die Mannschaft gut einzustellen (Kampf& Leidenschaft werden unter ihm nie ein Problem sein) und hat eine Einheit geformt, die seit einem Jahr jetzt gut performed.
Das mag für Liga 3 reichen, vielleicht sogar für mehr (Regensburg war vor zwei (?) Jahren mit einer ähnlichen Spielweise auch aufgestiegen). Die Frage für mich ist aber vor allem, ob unser mittelfristiges Ziel (Etablierung in Liga 2) so umsetzbar ist.

Ich bin gespannt, wie unsere Verantwortlichen das einordnen, solange wir weiter gewinnen, wird es wohl keine Diskussionen geben, egal, wie wir taktisch auftreten - wer gewinnt, hat ja Recht. Und niemand würde sich wohl gegen 38 Siege und einen weiteren Hirsch- Aufstieg sträuben. ;)
 
Ich stelle mir soeben vor, wie wir aufsteigen und in einem Jahr dieselben Diskussionen führen.

Wäre schon lustig….

Ich bin da ganz einfach: erfolgreich ja, dominant bzw. schön? Wäre dabei noch Zusatz. Das wichtigste wäre für mich die Nachhaltigkeit. Was bringt dir ein Jahr dritte oder zweite Liga, wenn wir in 5 Jahren wieder bei 0 anfangen. Keine Ahnung ob Hirsch damit einher geht. Ist mir aber auch völlig egal. Ich würde es ihm und uns gönnen, bin aber auch zuversichtlich, dass man schnell Konsequenzen ziehen würde.
 
@Psychozebra

Ich teile deine Auffassung fast eins zu eins, deshalb will ich die hier gar nicht mehr wiederholen. Vielen Dank dafür.

Ich würde den Gedanken sogar noch etwas weiter spinnen wollen.
Preetz ist realistisch genug um zu wissen, dass ein Durchmarsch in die 2. Liga extrem unwahrscheinlich ist und sich als Aufsteiger noch schwerer planen lässt als ohnehin schon.

Deshalb liegt das Hauptaugenmerk in dieser Saison darauf, sich in der 3. Liga weiter zu stabilisieren und eine homogene Mannschaft aufzubauen und die diejenigen herauszufinden, die nicht die Qualität haben, um mittelfristig um den Aufstieg mitzuspielen.

Dafür passt Hirschs defensive Spielweise sogar ziemlich gut. Wir werden für einige Mannschaften ekelig zu bespielen sein, auf der anderen Seite identifiziert er sich absolut mit unserem Verein und ich möchte vermuten, dass unser ohnehin schon kritische Publikum bei ihm etwas ruhiger bleibt.
Nach dem Aufstieg hätte man dem Umfeld eine Trennung kaum verkaufen können und wäre den Verantwortlichen bei ausbleibendem sportlichen Erfolg um die Ohren geflogen.

Sollten wir nun eine durchschnittliche Saison spielen, wovon zunächst mal auszugehen ist, lässt sich ein Wechsel auf der Trainerposition zur neuen Saison deutlich leichter umsetzen und möglicherweise sogar eine neue Euphorie entfachen, wenn die Neuzugänge dazu passen.

Niemand kennt die persönlichen Pläne von Hirsch. Sein Vertrag als Trainer läuft nach der laufenden Saison aus. Er hatte in einem Interview mal erwähnt, dass er zu Beginn eigentlich gar nicht als Trainer habe arbeiten wollen. Dazu hat er ja auch zunächst als sportlicher Leiter begonnen und ist erst später aber die Seitenlinie gewechselt.

Darüber hinaus kennen wir auch die internen Gespräche über die mittelfristige Zukunft nicht. Möglicherweise hat man auch Pläne, Hirsch in anderer Position weiter an den Verein zu binden.

Alles natürlich extrem viel Spekulatius, aber ich halte sowohl Schmoldt, als auch Preetz für weitsichtig genug um einzuschätzen, ob sich ein weiterer Aufstieg mit Hirsch als Trainer realisieren lässt.
 
Habe ich ja auch nicht behauptet :stop:, aber gut, dass Du "nicht alle" geschrieben hast:)

Deine zwei Auswahlmöglichkeiten implizieren das aber.

Ich stelle mir soeben vor, wie wir aufsteigen und in einem Jahr dieselben Diskussionen führen.

Wäre schon lustig….

Ich bin da ganz einfach: erfolgreich ja, dominant bzw. schön? Wäre dabei noch Zusatz. Das wichtigste wäre für mich die Nachhaltigkeit.

Das ist der Punkt. Schön liegt auch im Auge des Betrachters. Auch Hau Ruck-Fußball kann Momente haben, die Begeisterung auslösen. Und während sich der eine an einer schnellen Dreieckskombination erfreut, findet der andere es geil, wenn einer schnell die Linie hoch prescht und dem Gegner davon läuft. Den dritten reißt eine amtliche Grätsche von den Sitzen und dem nächsten steigt bei Bananenflanken der Puls.

Deswegen finde ich so Begriffe wie schön und hässlich auch "etwas" unpassend.

Ich würde deswegen eher in ergebnis- und entwicklungsorientiert einteilen. Da kann man natürlich darüber streiten und diskutieren an welchen Stellen das gegensätzlich ist und wie groß die Schnittmenge ist. Der optimale Fußball trifft die Schnittmenge. Aber das ist halt die große Kunst, die nur die besten Trainer beherrschen.

Meine ehrliche Meinung dazu: Beim komplett ergebnisorientierten Fussball ist die Wahrscheinlichkeit größer keine böse Überraschung zu erleben. Er ist erstmal die sichere Variante, vor allem wenn im Vermitteln der sekundären Fußballtugenden wie Einsatz, Kampf, Zusammenhalt, Fleiß und Hingabe der größte Fokus und die größte Stärke liegt.

Entwicklungsorientierter Fußball wandelt immer am Rande des Misserfolgs. Denn schwierige Situationen zu provozieren, zu meistern und auch mal zu scheitern gehört zur Entwicklung. Aber daraus wächst dann im Idealfall neue Stärke.

Genauso kann ich Hirsch' Argumentation verstehen, wenn er sagt, dass Siege das beste Teambuilding sind. Daraus zieht Hirsch neue Stärke. Deswegen steht der Sieg über allem.

Gefährlich wird es, wenn die Siege ausbleiben. Woraus entwickelt sich dann neue Stärke? Die Krise ist sicherlich der schwerste Zeitpunkt Entwicklungsfußball zu propagieren und anzustoßen.

Deswegen sollte man nicht damit anfangen, wenn man angezählt wird, sondern wenn es gerade gut läuft. Diese Zeitpunkte wurden für mein Empfinden schon oft verpasst. Deswegen fehlt mir der Glaube, dass wir dort eine Änderung in der Ausrichtung sehen, die aus einer wirklichen inneren Überzeugung kommt.
 
@Psychozebra Wobei sich Gruev erst durch den Aufstieg und die in der 2. Liga andere Spielweise diesen Status erworben hat. Während der Aufstiegssaison wurden ähnliche Dinge heftig kritisiert wie jetzt bei Didi, also warten wir doch einfach mal ab, wohin die Reise geht.
Korrekt! Ich gehe sogar noch einen Schritt zurück und erinnere an die Diskussionen und zahlreichen Artikel zum unansehnlichen Funkel-Fußball! Da habe ich gerade echt ein starkes Deja-Vue Gefühl gerade…
 
Im Moment kämpfen in meinem Inneren zwei Seiten. Einerseits freue ich mich riesig, dass wir im Moment mehr Spiele gewinnen als verlieren.
Für jemanden, der gerne guten schnellen und technisch anspruchsvollen Fußball sieht, ist es im Moment wirklich sehr schwierig, trotz der Siege da etwas Gutes drin zu sehen.Es ist manchmal schon erschreckend, dass eine Mannschaft, die jetzt über Monate zusammen spielt nicht in der Lage ist mal fünf oder sechs schnelle Kombination in Folge zu spielen, ohne dass der Ball weg ist.
Ich erwarte von der Mannschaft und dem Trainer, dass es auch möglich sein muss, das Mittelfeld mal spielerisch zu überbrücken, anstatt jedes Mal einfach nur lang da drüber hinweg zu spielen. ich hoffe für uns alle, dass es auch einen zweiten Matchplan gibt falls der erste überhaupt nicht mehr klappt.
 
@xantener
Ich bezog es nur auf die Kritik am unattraktiven Fußball (auch wenn @Schimanski die Deutung von Attraktivität ein wenig geweitet hat).

@Schimanski
Die Frage im vorletzten Absatz habe ich vor Saisonbeginn auch schon gestellt, somit sehe ich Didi jetzt vor seiner Reifeprüfung. Sowohl hinsichtlich seiner Fähigkeiten als Trainer (das Spielermaterial sollte er haben) als auch hinsichtlich der Fähigkeiten als Motivator. Die Antwort darauf wird sich erst später zeigen.
 
Eins mőchte ich noch mit einwerfen:
Schőn und gut wenn man defensiv eingestellt ist, alles vetretbar aber dann sollten doch auch so riesige Lűcken im Zentrum wie in HZ 1 gesehen nicht entstehen.
Hab mich tierisch aufgeregt wie oft die Stuttgarter ihren 10er ohne Gegnerdruck in der Mitte anspielen konnten
 
.......ich hoffe für uns alle, dass es auch einen zweiten Matchplan gibt falls der erste überhaupt nicht mehr klappt.
Diese Diskussion hatten wir ja auch schon in der letzten Saison mehrfach und das ist der Punkt, der mich am meisten in der Betrachtung ratlos zurücklässt. Scheinbar haben wir diesen Plan auf ein Spiel bezogen nicht, scheinbar hoffen wir durch personelle Umstellungen auf mehr Durchschlagskraft um Statik des Gegners und Ergebnisse zu biegen. Wie weit komme ich damit neben den Tugenden Kämpfen und Zusammenhalt?

Lassen wir doch einfach mal die Form der taktischen Ausführung weg, also egal ob jetzt defensives Herangehen oder Schönspielerei. Ich habe doch mindestens immer einen Plan B für das laufende Spiel, falls mein Plan A nicht greift. Der sollte einem Team mindestens bekannt sein, damit er im Falle des Misserfolgs (Ergebnis) notwendig wird. Diesen Eindruck hat man bei uns allerdings nicht im Ansatz - Plan A scheint greifen zu müssen, ansonsten ziehen wir unseren Stiefel trotzdem erstmal durch. Vor allem gnadenlos bis zur Halbzeit. Als Beispiel Samstag, ich denke wir konnten alle sehen, dass wir zwar auf die Taktik von Stuttgart vorbereitet waren (wurde mehrfach in den Interviews erklärt) und hatten dagegen einen Matchplan, dieser blieb aber nur in der Planung und auf dem Feld war er nicht zu sehen - nur der absolute Notausgang, der lange Ball um kurz den Druck zu nehmen. Das praktizierte das Team dann bis zur Halbzeit, wo bis dahin zum Glück ein Unentschieden stand. Warum kann ich nicht nach 20-25 Minuten eine kleine taktische Veränderung vornehmen, die mir erstmal im Ansatz den größten Druck nimmt und vielleicht auch wieder eine psychologische Gleichheit herstellt und kein Oberwasser für den Gegner? Die Umgestaltung Meuer auf die 6 zu ziehen kam nach meiner Ansicht erst in der Halbzeitpause (wenn nicht möge man mich verbessern, ich habe es nur so wahrgenommen). Mit diesem Schritt hab ich den zentralen Druck von meiner Abwehr genommen, Stuttgart hatte nicht mehr so eine quantitative Überzahl dort, es ergaben sich dort keine Räume mehr und das Spiel wurde auch etwas mehr auf die Außenbahn weggelenkt. Das geht als Beispiel nicht (unzählige Beispiele in der letzten Saison die dann immer "schlechte Halbzeit" genannt wurden) und ich hoffe dann auf keinen oder geringen Rückstand bis zur notwendigen Korrektur? Stuttgart hatte in HZ 1 fünf Abschlüsse aus zentraler Position. Ja ich weiß selber recht harmlos und keiner aufs Tor, aber warten wir, dass jemand mal besser zielt oder nen Glücksschuss hat? Beide Spiele Gütersloh waren so, Heim Fortuna, Heim OB, auswärts Fortuna Köln.....das fällt mir einfach so auf die Schnelle ein, wo es gefühlte Tatenlosigkeit von der Außenlinie gab.

Nur Rennen, Kämpfen und Wille werden uns nicht über die Saison tragen, nicht mehr in der 3. Liga.
 
@Schimanski
Danke für die gelungene Einordnung von "schön" und "attraktiv" im Bezug auf die Erwartungshaltung von Fußballfans. Genau so ist es, de reine feiert dies, der andere etwas anderes.


Ein wenig relativieren muss man das Anspruchsdenken dazu auch mit der Höhe der Liga in der man spielt und den eigenen Ansprüchen. Mancher schreibt dann oft von grottenschlechtem Spiel und vergleicht das Ganze mit den letzten tollen Spielen in CL, PremierLeague, BuLiga 1....
Es geht beim MSV derzeit immer noch nur um den Start in der 3. Liga nach der Wiedergeburt im vergangenen Sommer....
Da macht es doch für mich durchaus Sinn erst mal dafür Sorge zu tragen möglichst schnell in Richtung 45 Punkte zu kommen. Mit einem guten Punktepolster kann dann wie im späteren Verlauf der letzten Saison sich zu wandeln, neues auszuprobieren, mutiger und offensiver zu spielen.
Den Begriff "teambuilding durch erfolgreiche Spiele" den DH gern verwendet halte ich dabei für gar keinen schlechten Ansatz. Wozu so ein flow durch Erfolg führen kann hat man letzte Saison ja in Cottbus sehen können. Essen hatte unter Koschinat auf einmal auch angespornt von den eigenen Erfolgserlebnissen in der Rückrunde Spiele die bei allen Lust auf mehr gemacht haben. Bei Preussen Münster hat es vor zwei Jahren auch so funktioniert. Mühsam starten aber die Punkte hamstern. Schritt für Schritt die Gänge hochschalten dabei, da binich sicher auch unsere sportliche Leitung wird dem nicht konträr gegenüber stehen. Und erst dann wird sich zeigen wie gut die Spieler, das Trainer-team und alle anderen Beteiligten daran bereits sind.
Deshalb nehme ich gerne die schwer erkämpften drei Punkte vom Samstag gerne mit. Die erste Halbzeit war von allen im Team nicht gut, aber so schlecht auch wieder nicht, denn es stand ja zur Halbzeit immer noch 0:0. Die Stellschrauben in der Pause gefunden, das Spielglück danach auf unsere Seite gezogen und am Ende ein fröhliches Stadion mit fast 20.000 glücklichen MSV-Fans. Ein guter Grundstein für die weitere Saison.
 
Die Umgestaltung Meuer auf die 6 zu ziehen kam nach meiner Ansicht erst in der Halbzeitpause (wenn nicht möge man mich verbessern, ich habe es nur so wahrgenommen). Mit diesem Schritt hab ich den zentralen Druck von meiner Abwehr genommen, Stuttgart hatte nicht mehr so eine quantitative Überzahl dort, es ergaben sich dort keine Räume mehr und das Spiel wurde auch etwas mehr auf die Außenbahn weggelenkt.
Das habe ich mich tatsächlich hinterher auch gefragt, warum die Umstellung nicht schon nach 20-25 Minuten erfolgte. Dafür musste man ja nicht mal jemanden auswechseln und die Mannschaft kennt das 4-2-3-1 ja auch aus der letzten Saison. Da müsste man eigentlich auf Knopfdruck switchen können: Meuer eins zurück neben Bulic, der dann nur noch das halbe Zentrum verteidigen muss. Viet zentraler auf die 10, fertig. Hätte uns womöglich schon früher zumindest defensiv stabiler aussehen lassen.

Edit: Eine Erklärung wäre, dass solche Ideen erst in der Halbzeit von Analyst Leon Welter kommen, der nicht mit auf der Bank sitzt. Aber das kann und mag ich mir eigentlich nicht vorstellen, denn Hirsch und Höner sind (bei aller Skepsis bezüglich der taktischen Finesse) Profis und sehen solche offensichtlichen Baustellen im Spiel doch auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und während sich der eine an einer schnellen Dreieckskombination erfreut, findet der andere es geil, wenn einer schnell die Linie hoch prescht und dem Gegner davon läuft. Den dritten reißt eine amtliche Grätsche von den Sitzen und dem nächsten steigt bei Bananenflanken der Puls.

Guter Beitrag, aber an der Stelle verlierst du mich. Hört sich doch jede einzelne Szene mega an - ich hab für jede beschriebene Szene direkt ein Bild vor Augen und stell mir vor, wie ich mich vorbeuge und mitfiebere. Findet ihr das etwa nicht auch?
 
Mit einem guten Punktepolster kann dann wie im späteren Verlauf der letzten Saison sich zu wandeln, neues auszuprobieren, mutiger und offensiver zu spielen.
Was bringt dich zu dieser Annahme? In meinen Augen haben wir dafür den optimalen Zeitpunkt für eine Weiterentwicklung letztes Jahr schon verpasst. Wir hatten souverän Vorsprung, gerade nach öffentlichen Druck von Schmoldt mit Michelbrink und Bookjans im Zentrum auch Spieler gebracht, die Fußball spielen können - ein schwächeres Spiel hat dann aber gereicht, um wieder in das Risikovermeidungsspiel zu fallen. Und noch schlimmer: Selbst als der Aufstieg fest stand, haben wir es nicht anders gemacht.

Wie gesagt: Der Erfolg gibt Didi Recht, ich sehe aber keinen Grund, dass wir eine Entwicklung zu einem anderen System sehen werden, auch, wenn wir in der Tabelle in Niemandsland stehen sollten.

Bei Preussen Münster hat es vor zwei Jahren auch so funktioniert. Mühsam starten aber die Punkte hamstern
Absolut nicht vergleichbar, Münster hatte da längst begonnen, eine spielerische Entwicklung zu nehmen. Wie zumeist gerade am Anfang sehr holprig (was man bspw. auch bei Gütersloh letzte Saison in der Anfangsphase gesehen hatte), aber letztlich hat es sich für sie ausgezahlt. Die Trainerwahl mit Ende aus Verl, der den gleichen Spielansatz verfolgt, ist da auch wieder zu 100% passend und stringent gewesen, ich bin gespannt, wie es da weiter geht. Im Prinzip ist Münster also wieder ein aktuelles Beispiel für eine frühzeitige spielerische Entwicklung.

Aber ja, Negativerlebnisse wären da zu erwarten und ich schätze das MSV Umfeld tatsächlich auch so ein, dass sich das wenige Trainer erlauben könnten, vor allem, wenn sie so beliebt wie ein Schommers sind. :hrr: Die Unruhe wäre schnell da und könnte eine Negativspirale befeuern, das haben wir alles schon erlebt. Das ist schon etwas ein Teufelskreis, hoffen wir, dass wir einfach keine Ergebniskrise haben - aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die nicht irgendwann sowieso kommen wird, egal, mit welchem Fußball?

Edit: Eine Erklärung wäre, dass solche Ideen erst in der Halbzeit von Analyst Leon Welter kommen, der nicht mit auf der Bank sitzt. Aber das kann und mag ich mir eigentlich nicht vorstellen, denn Hirsch und Höner sind (bei aller Skepsis bezüglich der taktischen Finesse) Profis und sehen solche offensichtlichen Baustellen im Spiel doch auch.
Nun, Trainingskibiezen nach ist Höner ja zumindest im Training federführend, der Mannschaft die taktischen Finessen näher zu bringen, der müsste das also schon im Petto haben.
 
@xantener

Na, die spielerische Entwicklung hier in Münster war auch nicht immer das Gelbe vom Ei, die habe ich hier intensiv beobachten und verfolgen können. Oft auch viel abhängig von einzelnen Spielern. Es hat ja auch länger in der RL gedauert bis aus dem Absteiger wieder ein erfolgreicher Kandidat wurde. Da wäre unser MSV sicher bereits den Uerdinger Weg gegangen....und die Footballer hätten die MSV-Arena für sich alleine....
In der letzen Saison habe ich es auch so wahr genommen, aus der Situation heraus entwickelte sich was, aber zum Ende hin gab es plötzlich wieder die Angst vor dem Scheitern. Da wurde der Sicherheitsfußball wieder nach vorne gestellt. Dabei ging es aber um die Existenz des Gesamtvereins. In der augenblicklichen Situation habe ich das Vertrauen, dass es derzeit erst einmal darum geht die 3. Liga in dieser Saison zu halten und die Basis im team zu festigen. Wenn mehr raus kommt nimmt das jeder aber es ist kein Druck für mehr in dieser Saison. Der kommt dann nächstes Jahr erst wieder wenn es darum geht, dass die Finanzen in der 3. Liga schwieriger werden sonst.
Sollte es nicht laufen wird die Leitung um Michael Preetz Plan B herausholen und Dinge verändern.
Jetzt ist aber auch erst ein Spiel absolviert, kein Glanzstück, aber immerhin drei Punkte. Lassen wir das doch erst mal bis nach den ersten fünf bis sechs Spieltagen sich entwickeln. Dann bewerten wie wir dann stehen in der Tabelle und allem anderen. Bislang hatte ich das Gefühl, dass in der ersten Halbzeit DH und MH gemerkt haben, dass ihr Plan nicht aufging, warum auch immer. Sie haben nachjustiert und mit Sussek den passenden dazu eingewechselt. Alle anderen auf dem Platz haben mitgezogen und das Spiel mit ehrlicher Maloche nach Hause gebracht. Spielglück tat dazu ein übriges. Vielleicht sehen wir am Sonntag in Regensburg schon ein ganz anderes Auftreten unserer Jungs.
 
Es ist ja unbestritten, dass D. Hirsch den Funkel`schen Fußball verinnerlicht hat. Und bei einem Rückblick auf diese Zeit,
waren die Stimmen auch, dass man den Fußball als unattraktiv ansah und es kein schöner Fußball war. Im Rückblick war
er der erfolgreichste Trainer in der MSV-Geschichte, auch was seine Zeit an der Seitenlinie betraf. Funkel war genauso
wie D. Hirsch die Homogenität und das Einschwören des Teams auf ein gemeinsames Ziel wichtiger als alles Andere.

In den vorherigen Posts wurde hier Gütersloh und auch Münster als Beispiele angeführt, die einen Wandel durchgemacht
haben hin zu attraktiven Fußball... ABER Gütersloh hat es wohl einen möglichen Aufstieg gekostet und in Münster im ersten
Jahr ebenfalls. Das konnte sich der MSV Duisburg gar nicht erlauben, weil der direkte Aufstieg alternativlos war.
Ich nehme übrigens das erste (!) 3. Ligaspiel nicht als Maßstab für die zukünftigen Spiele, denn es war insbesondere in der ersten
Hälfte eine Standortbestimmung in der neuen Liga. Und irgendwie ein Vergleich zum ersten Regionalligaspiel in Gütersloh.
Der jeweilige Gegner war spielerisch besser, aber eben nicht erfolgreich. Es ist RL reloaded, erste Hälfte gelinde gesagt eher
semi, in der Pause personelle Veränderungen und in der zweiten Hälfte durch individuelle Stärke das Spiel entschieden...
Es wird sich zur abgelaufenen Saison spielerisch nicht viel ändern, die Frage ist nur ob man damit ähnlich erfolgreich ist.
Das die Mannschaft sich zum ersten Spiel grundsätzlich steigern muss, ist selbstredend. Aber die Tugenden werden die Gleichen
bleiben und ein wichtiger Punkt wird sein, ob der bedingungslose Zusammenhalt auf die neuen Teammitglieder übertragen werden
kann. Das ist und wird die oberste Prämisse unseres Trainers sein... bei Erfolg wird sich das einstellen und wird sich das auch auf dem
Spielfeld bemerkbar machen... bei Rückschläge werden wir wieder einen dünnhäutigen Trainer erleben, aber seiner Linie wird er treu
bleiben, das ist seine DNA. Und blauäugig ist er auch nicht, er kennt das Geschäft. Es ehrt ihn aber und das rechne ich ihn (sehr) hoch
an, dass er seine Zielsetzung an die jeweilige Laufzeit seines Vertrages ausrichtet. Das haben wir schon anders erlebt und hat dem Verein
viel Geld gekostet.
 
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