KFC Uerdingen steht vor der Rückkehr in die Duisburger Arena
Der Krefelder Drittligist steht in Verhandlungen mit der Duisburger Stadionprojektgesellschaft.
Der Profit für den MSV hielte sich in Grenzen.
Kehrt der KFC Uerdingen in die Schauinsland-Reisen-Arena zurück? Die Entscheidung soll und wird kurzfristig fallen.
Bis zum kommenden Montag haben die Fußball-Drittligisten die Unterlagen zur Lizenzierung für die neue Saison beim DFB einzureichen.
Darin muss nach Angaben des KFC auch die Spielstätte benannt sein. Der Nachbar ist mit der MSV Duisburg Stadionprojektgesellschaft
in konkreten Verhandlungen. Geschäftsführer Dirk Broska sagt dazu: „Wir sind zu allen Schandtaten bereit.“ Seinen Optimismus, dass es
zu einer Einigung kommt, beschreibt er als „verhalten“.
Denn in Frage kommt aber ebenfalls das Stadion in Düsseldorf, wo der KFC in dieser Saison den Ball laufen lässt.
Die Grotenburg, die traditionsreiche Heimstatt der Uerdinger, steht in jedem Fall im neuen Spieljahr wieder nicht zur Verfügung.
Der Nachbar von der linken Rheinseite hatte bereits in der Spielzeit 2018/19 in Duisburg gekickt. Freude hatte das bei keinem
der Beteiligten ausgelöst.
Der Klassenkamerad wäre nicht mehr Untermieter bei den Zebras.
Vielmehr wäre die MSV Duisburg Stadionprojektgesellschaft der direkte Vertragspartner.
Frank Stüber, Geschäftsführer des KFC Uerdingen, bestätigte, dass man sich in „guten Gesprächen“ befindet.
Gemeint sind damit Düsseldorf und Duisburg. Die Arena-Unterhaltungen führt Stüber mit Dirk Broska. Es wird nicht nur gesprochen.
Es wird auch geschrieben. Broska erklärte, dass er dem Nachbarn den Entwurf eines Mietvertrags für die Stadionnutzung in der Saison 2020/21
zugeschickt habe. Seit Dezember laufen die Verhandlungen.
Kein Mietvertrag vor April
Dirk Broska geht aber davon aus, dass nicht vor April der Mietvertrag final unterschrieben werden kann.
Zunächst muss der Mietvertrag mit dem MSV umgeschrieben werden. Das soll zum 31. März geschehen. Geschäftsführer Frank Stüber
gab an, dass sich der KFC bis Anfang der kommenden Woche für die Lizenzierung auf einen Spielort festlegen muss.
Der Geschäftsführer der MSV-Stadionprojektgesellschaft sagte zum Verhandlungsstand: „Wir haben ganz offene Gespräche
mit dem KFC geführt.“
Für die Stadionprojekt-Gesellschaft lohnt sich der zweite Vertragspartner. Vor zwei Jahren war von 800.000 Euro
Kaltmiete die Rede. Die Betriebskosten waren darin also nicht eingerechnet. Für das Jahr in Düsseldorf soll der KFC
nach Medienberichten etwa 1,65 Millionen Euro bezahlen. Der MSV würde von einem Vertragsabschluss mittelbar profitieren.
Die Kosten für die Rasenpfleger und andere Positionen zur Sicherstellung des Spielbetriebs könnte man sich teilen.
Vor zwei Jahren hatten die Zebras noch einen satten sechsstelligen Betrag aus der Untermiete mitgenommen.
Dieses Mal blieben nach Einschätzung von Broska Euros im niedrigen sechsstelligen Bereich beim MSV hängen.
Nur 3328 Zuschauer im Schnitt
Warum der Nachbar nach der atmosphärisch wenig schönen Zeit wieder in Duisburg angefragt hat, darüber lässt sich nur spekulieren:
Zum einen könnte die Merkur-Spiel-Arena in der Landeshauptstadt ein bisschen groß geraten sein. 54.600 Zuschauer fasst der
Sportplatz. Der KFC belegt in der Publikumstabelle Rang 17 mit 3328 Zuschauern im Durchschnitt pro Heimspiel.
Einmal waren sogar nur 2045 Zuschauer da. Die MSV-Arena hat etwa 30.000 Plätze. Darüber hinaus: Stimmen die
genannten Mietkosten, dann ließe sich in Duisburg zudem Geld sparen. Außerdem erklärte Broska, dass man dem KFC
bei der Auswahl der Blöcke für die Fans entgegengekommen sei.
Ganz ohne Verhandlungsbedarf würde ein Umzug nicht gelingen: Für Sonntag, 23. August, ist der Ironman in Duisburg terminiert
und das Stadion steht damit nicht zur Verfügung. Gleiches gilt für die Wochenenden der ASV-Winterlaufserie.
Da sollte zumindest nicht am gleichen Tag in der Arena der Ball rollen. Schließlich gilt es zu klären: Was ist zu tun,
wenn beide Teams in der dritten Liga bleiben und der MSV auswärts in seiner Arena antritt? Zeitnahe Gespräche sollen
entsprechende Lösungen bringen. Unüberwindlich sind die Hürden aber nicht, so Broska. (Quelle nrz.online)